Einsteins brillanter Fehler: Quantenverschränkung - Chad Orzel
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0:06 - 0:10Albert Einstein war maßgeblich
an der Begründung der Quantenmechanik -
0:10 - 0:13durch seine Theorie
des photoelektrischen Effekts beteiligt, -
0:13 - 0:17blieb aber tief beunruhigt
wegen ihrer philosophischen Folgen. -
0:17 - 0:21Obwohl die meisten sich an ihn
wegen der Ableitung E=MC^2 erinnern, -
0:21 - 0:27war sein letzter Beitrag zur Physik
eine Veröffentlichung im Jahr 1935, -
0:27 - 0:32die er zusammen mit den jüngeren Kollegen
Boris Podolsky und Nathan Rosen verfasste. -
0:32 - 0:36Bis weit in die 1980er hinein als seltsame
philosophische Fußnote betrachtet, -
0:36 - 0:41wurde dieses EPR-Papier vor Kurzem zentral
für das neue Verständnis der Quantenphysik -
0:41 - 0:44und zwar mit seiner Beschreibung
eines seltsamen Phänomens -
0:44 - 0:48namens Quantenverschränkung.
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0:48 - 0:52Der Aufsatz beginnt mit der Betrachtung
einer Quelle, die Teilchenpaare auswirft, -
0:52 - 0:55die zwei messbare Eigenschaften haben.
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0:55 - 0:57Jede Messung ergibt
zwei mögliche Ergebnisse -
0:57 - 0:59mit gleich hoher Wahrscheinlichkeit.
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0:59 - 1:02Null oder Eins für die erste Eigenschaft
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1:02 - 1:04und A oder B für die zweite.
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1:04 - 1:06Wurde eine Messung durchgeführt,
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1:06 - 1:09ergeben nachfolgende Messungen
derselben Eigenschaft desselben Teilchens -
1:09 - 1:12dasselbe Ergebnis.
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1:12 - 1:13Die seltsame Folge dieses Szenarios
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1:13 - 1:17ist nicht nur, dass der Zustand
eines einzelnen Teilchens unbestimmt ist, -
1:17 - 1:18bis es gemessen wurde,
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1:18 - 1:21sondern die Messung den Zustand festlegt.
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1:21 - 1:24Was noch wichtiger ist:
Die Messung beeinflussen sich gegenseitig. -
1:24 - 1:27Misst man ein sich im Zustand 1
befindliches Teilchen -
1:27 - 1:29und danach auf die zweite Art,
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1:29 - 1:33erhält man mit einer Wahrscheinlichkeit
von 50 % entweder A oder B als Ergebnis, -
1:33 - 1:35aber wenn man dann
die erste Messung wiederholt, -
1:35 - 1:38ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 %
das Resultat gleich Null, -
1:38 - 1:41selbst wenn für das Teilchen
der Zustand 1 gemessen wurde. -
1:41 - 1:43Das Wechseln der Eigenschaft,
die gemessen wird, -
1:43 - 1:45verändert das ursprüngliche Ergebnis,
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1:45 - 1:48indem es einen neuen,
zufälligen Wert ermöglicht. -
1:48 - 1:51Die Sache wird noch seltsamer,
wenn man sich beide Teilchen ansieht. -
1:51 - 1:54Jedes der Teilchen wird
zufällige Ergebnisse hervorbringen, -
1:54 - 1:56aber vergleicht man die beiden,
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1:56 - 1:59korrelieren sie perfekt miteinander.
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1:59 - 2:02Zum Beispiel: Wenn für beide Teilchen
0 gemessen wurde, -
2:02 - 2:04wird diese Beziehung immer beibehalten.
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2:04 - 2:07Die Zustände der beiden sind verschränkt.
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2:07 - 2:10Die Messung des einen,
weist mit absoluter Sicherheit, -
2:10 - 2:11auf den Zustand des anderen hin.
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2:11 - 2:13Aber die Quantenverschränkung scheint
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2:13 - 2:16gegen Einsteins berühmte
Relativitätstheorie zu verstoßen, -
2:16 - 2:19weil es keine Begrenzung
für den Abstand zwischen Teilchen gibt. -
2:19 - 2:21Misst man eines in New York am Mittag
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2:21 - 2:24und das andere in San Francisco
eine Nanosekunde später, -
2:24 - 2:28zeigen sie immer noch dasselbe Ergebnis.
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2:28 - 2:30Aber wenn die Messung den Wert bestimmt,
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2:30 - 2:35dann müsste ein Teilchen
eine Art Signal zum anderen senden, -
2:35 - 2:3713.000.000-mal schneller als das Licht,
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2:37 - 2:41was unmöglich ist,
gemäß der Relativitätstheorie. -
2:41 - 2:48Deswegen lehnte Einstein die Verschränkung
als "spukhafte Fernwirkung" ab. -
2:48 - 2:51Er entschied, die Quantenmechanik
müsse unvollständig sein, -
2:51 - 2:55eine bloße Annäherung
an eine tiefere Wirklichkeit, -
2:55 - 2:58in der beide Teilchen
vorbestimmte Zustände haben, -
2:58 - 3:00die uns verborgen bleiben.
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3:00 - 3:03Anhänger der orthodoxen Quantentheorie,
angeführt von Niels Bohr, -
3:03 - 3:07behaupteten, Quantenzustände
seien grundsätzlich unbestimmt -
3:07 - 3:10und die Verschränkung ermögliche
den Zustand eines Teilchens -
3:10 - 3:13von dem des entfernten Partners
abhängig sein zu lassen. -
3:13 - 3:1630 Jahre steckte die Physik
in einer Sackgasse, -
3:16 - 3:20bis John Bell den Schlüssel zum Test
des EPR-Arguments darin fand, -
3:20 - 3:24die Fälle mit unterschiedlichen Messungen
zweier Teilchen anzusehen. -
3:24 - 3:27Die Hypothese der lokalen
verborgenen Variable, -
3:27 - 3:29die von Einstein, Podolsky
und Rosen bevorzugt wurde, -
3:29 - 3:33begrenzte streng, wie oft man Ergebnisse
wie 1A oder B0 erhalten könnte, -
3:33 - 3:37weil die Resultate im Voraus
definiert werden müssten. -
3:37 - 3:40Bell zeigte auf,
dass der reine Quanten-Ansatz, -
3:40 - 3:42wo der Zustand bis zur Messung
wirklich unbestimmt ist, -
3:42 - 3:46verschiedene Beschränkungen hat
und gemischte Messergebnisse vorhersagt, -
3:46 - 3:49die für das vorherbestimmte Szenario
unmöglich sind. -
3:49 - 3:53Sobald Bell den Test des EPR-Arguments
ausgearbeitet hatte, -
3:53 - 3:55machten Physiker sich daran
ihn durchzuführen. -
3:55 - 3:59Angefangen bei John Clauster in den 70ern
und Alain Aspect in den frühen 80ern -
3:59 - 4:03haben in dutzenden Experimenten
die EPR-Vorhersage getestet -
4:03 - 4:05und alle haben dasselbe herausgefunden:
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4:05 - 4:08Die Quantenmechanik ist zutreffend.
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4:08 - 4:09Die Korrelationen zwischen
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4:09 - 4:12unbestimmten Zuständen
verschränkter Teilchen sind real -
4:12 - 4:16und können nicht durch irgendwelche
tiefgründigeren Variablen erklärt werden. -
4:16 - 4:20Das EPR-Papier lag falsch,
aber auf brillante Weise. -
4:20 - 4:22Indem es Physiker dazu anleitete,
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4:22 - 4:25tiefer über die Grundlagen
der Quantenphysik nachzudenken, -
4:25 - 4:27führte es zu weitergehender
Ausarbeitung der Theorie -
4:27 - 4:31und half, Forschung über Themen
wie Quanteninformation anzustoßen, -
4:31 - 4:33das jetzt ein gedeihendes Feld ist,
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4:33 - 4:37mit dem Potential, Computer
ohne vergleichbare Leistung zu entwickeln. -
4:37 - 4:40Leider verhindert die Zufälligkeit
der gemessenen Ergebnisse -
4:40 - 4:43Science-Fiktion-Szenarios,
wie ein Einsetzen verschränkter Teilchen, -
4:43 - 4:46um Nachrichten schneller
als Licht zu versenden. -
4:46 - 4:49Die Relativitätstheorie
ist in Sicherheit. Vorerst. -
4:49 - 4:54Aber das Quantenuniversum ist eigenartiger
als Einstein glauben wollte.
- Title:
- Einsteins brillanter Fehler: Quantenverschränkung - Chad Orzel
- Description:
-
Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/einstein-s-brilliant-mistake-entangled-states-chad-orzel
Wenn man an Einstein und Physik denkt, ist wahrscheinlich E=mc^2 das erste, das einem in den Sinn kommt. Aber eine seiner bedeutendsten Beiträge zu dem Feld kam tatsächlich in Form einer seltsamen philosophischen Fußnote in einem Aufsatz von 1935 zustande, den er mitverfasste -- der sich aber als falsch herausstellte. Chad Orzel beschreibt Einsteins "EPR"-Papier und seine Erkenntnisse zum seltsamen Phänomen der Verschränkung genau.
Lektion von Chad Orzel, Animation von Gunborg/Banyai.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 05:10
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Angelika Lueckert Leon accepted German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for Einstein's brilliant mistake: Entangled states - Chad Orzel |