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Der Zustand des Klimas – und was wir dafür tun können

  • 0:00 - 0:04
    Wir leben in bemerkenswerten Zeiten.
  • 0:04 - 0:09
    In den nächsten 20 Jahren stehen wir
    vor zwei tiefgreifenden Veränderungen.
  • 0:09 - 0:12
    Sie werden darüber entscheiden,
    ob das nächste Jahrhundert
  • 0:12 - 0:17
    das beste oder schlechteste
    aller Jahrhunderte wird.
  • 0:17 - 0:19
    Ich möchte das an einem Beispiel
    veranschaulichen.
  • 0:19 - 0:23
    Ich besuchte Beijing
    zum ersten Mal vor 25 Jahren,
  • 0:23 - 0:26
    um an der Chinesischen
    Volksuniversität zu unterrichten.
  • 0:26 - 0:31
    China befasste sich ernsthaft
    mit Marktwirtschaft und Hochschulbildung.
  • 0:31 - 0:35
    Also holte es fremde Fachleute ins Land.
  • 0:35 - 0:40
    Wie die meisten bewegte ich mich
    in Beijing per Fahrrad fort.
  • 0:40 - 0:42
    Nur vereinzelt musste
    man Autos ausweichen.
  • 0:42 - 0:45
    Es war ein sicheres und
    einfaches Fortbewegungsmittel.
  • 0:45 - 0:49
    Heute ist Fahrradfahren in Beijing
    eine ganz andere Geschichte.
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    Die Straßen sind vollgestopft
    mit Autos und Lastwagen.
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    Die Luftverschmutzung ist durch Kohle-
    und Dieselverbrennung gefährlich hoch.
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    Als ich letzten Frühling dort war,
  • 1:00 - 1:04
    gab es eine öffentliche Warnung
    für Leute meines Alters -- über 65.
  • 1:04 - 1:06
    (Gelächter)
  • 1:06 - 1:08
    Sie sollten im Haus bleiben
    und sich wenig bewegen.
  • 1:08 - 1:10
    Wie konnte das passieren?
  • 1:10 - 1:13
    Der Grund ist die Art und Weise,
  • 1:13 - 1:15
    wie Beijing als Stadt gewachsen ist.
  • 1:15 - 1:19
    Sie hat sich in 25 Jahren mehr als
    verdoppelt -- von 10 auf 20 Mio.
  • 1:19 - 1:21
    Heute ist es ein
    ausgedehnter Ballungsraum,
  • 1:21 - 1:25
    der auf schmutzigen Sprit und
    schmutzige Energie angewiesen ist --
  • 1:25 - 1:27
    insbesondere auf Kohle.
  • 1:27 - 1:32
    China verbrennt jedes Jahr
    die Hälfte der weltweiten Kohle.
  • 1:32 - 1:35
    Das ist der Hauptgrund,
  • 1:35 - 1:40
    weshalb [China] weltweit
    die meisten Treibhausgase verursacht.
  • 1:40 - 1:43
    Gleichzeitig müssen wir zugestehen,
  • 1:43 - 1:46
    dass China im diesem Zeitraum
    enorm gewachsen ist.
  • 1:46 - 1:48
    Es ist heute die zweitgrößte
    Volkswirtschaft der Welt.
  • 1:48 - 1:52
    Hunderte Millionen von Menschen
    wurden aus der Armut befreit.
  • 1:52 - 1:54
    Das ist wirklich wichtig.
  • 1:54 - 1:58
    Zugleich aber fragt das chinesische Volk:
  • 1:58 - 1:59
    Was ist dieses Wachstum wert,
  • 1:59 - 2:02
    wenn unsere Städte unbewohnbar sind?
  • 2:02 - 2:04
    Ihre Analysen haben ergeben,
  • 2:04 - 2:09
    dass dies kein nachhaltiger Weg
    hin zu Wachstum und Entwicklung ist.
  • 2:09 - 2:12
    China plant, den Anteil an
    Kohle zu reduzieren.
  • 2:12 - 2:17
    Es plant, Städte anders zu bauen.
  • 2:17 - 2:23
    Chinas Wachstum ist Teil eines
    dramatischen, grundlegenden Wandels
  • 2:23 - 2:26
    in der Struktur der Weltwirtschaft.
  • 2:26 - 2:29
    Vor nur 25 Jahren machten
    die Entwicklungsländer --
  • 2:29 - 2:34
    die ärmeren Länder der Welt --
    die große Mehrheit der Bevölkerung aus,
  • 2:34 - 2:38
    aber sie waren nur für etwa ein Drittel
    der Weltproduktion verantwortlich.
  • 2:38 - 2:40
    Jetzt ist es mehr als die Hälfte.
  • 2:40 - 2:44
    In 25 Jahren werden wohl
    zwei Drittel aus Ländern kommen,
  • 2:44 - 2:47
    die wir vor 25 Jahren
    Entwicklungsländer nannten.
  • 2:47 - 2:49
    Das ist eine enorme Veränderung.
  • 2:49 - 2:53
    Die meisten Länder der Erde --
    ob reich oder arm -- stehen also
  • 2:53 - 2:55
    vor den zwei tiefgreifenden Umwälzungen,
  • 2:55 - 2:58
    über die ich sprechen und
    die ich hervorheben möchte.
  • 2:58 - 3:01
    Die erste dieser Umwälzungen wird
  • 3:01 - 3:05
    der tiefe Strukturwandel
    in Wirtschaft und Gesellschaft sein,
  • 3:05 - 3:10
    den meine Beschreibung von Beijing
    ein wenig veranschaulicht hat.
  • 3:10 - 3:13
    50 % [leben] bereits in Ballungsräumen.
  • 3:13 - 3:17
    2050 werden es 70 % sein.
  • 3:17 - 3:19
    Über die nächsten 20 Jahre
  • 3:19 - 3:22
    wird der Energiebedarf um 40 % ansteigen.
  • 3:22 - 3:28
    Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum
    stellen eine zunehmende Belastung
  • 3:28 - 3:33
    für unseren Boden, unser Wasser
    und unsere Wälder dar.
  • 3:33 - 3:36
    Dies ist eine fundamentale
    strukturelle Veränderung.
  • 3:36 - 3:40
    Handhaben wir sie auf
    nachlässige oder kurzsichtige Weise,
  • 3:40 - 3:44
    verursachen wir Müll, Verschmutzung, Stau
  • 3:44 - 3:48
    und die Zerstörung von Boden und Wäldern.
  • 3:48 - 3:51
    Wenn wir die drei Bereiche,
    die ich in Zahlen illustriert habe --
  • 3:51 - 3:54
    Städte, Energie, Land --
  • 3:54 - 3:56
    alle schlecht handhaben --
  • 3:56 - 4:00
    würden Leben und Existenz
    der Menschen auf der Welt
  • 4:00 - 4:03
    geschwächt und beeinträchtigt.
  • 4:03 - 4:04
    Aber nicht nur das --
  • 4:04 - 4:12
    der Ausstoß von Treibhausgasen nähme zu
    mit gewaltigen Risiken für unser Klima.
  • 4:12 - 4:17
    Die Konzentration von Treibhausgasen
    in der Atmosphäre ist schon jetzt höher
  • 4:17 - 4:21
    als in den letzten Millionen von Jahren.
  • 4:21 - 4:24
    Erhöhen wir diese Konzentrationen weiter,
  • 4:24 - 4:27
    riskieren wir Temperaturen
    in etwa einem Jahrhundert,
  • 4:27 - 4:32
    die es seit mehreren 10 Mio. Jahren
    auf diesem Planeten nicht gegeben hat.
  • 4:32 - 4:37
    Uns Homo sapiens -- und sapiens
    ist hier großzügig ausgelegt --
  • 4:37 - 4:40
    gibt es seit etwa
    einer Viertelmillion Jahren.
  • 4:40 - 4:43
    Wir riskieren Temperaturen,
    die es mehrere 10 Mio. Jahre
  • 4:43 - 4:46
    nicht gegeben hat --
    in einem Jahrhundert.
  • 4:46 - 4:52
    Das würde die Beziehung
    zwischen Mensch und Planet verändern.
  • 4:52 - 4:57
    Die Folge wären Veränderungen bei Wüsten,
  • 4:57 - 5:02
    Flüssen, Orkanverläufen
    und beim Meeresspiegel.
  • 5:02 - 5:07
    Hunderte Millionen, vielleicht Milliarden
    Menschen müssten abwandern.
  • 5:07 - 5:09
    Die Geschichte hat uns gelehrt,
  • 5:09 - 5:12
    dass dies zu schweren,
    anhaltenden Konflikten führt.
  • 5:12 - 5:14
    Wir könnten es nicht einfach stoppen.
  • 5:14 - 5:16
    Mit der Erde schließt man
    keinen Friedensvertrag.
  • 5:16 - 5:18
    Man feilscht nicht mit
    den Gesetzen der Physik.
  • 5:18 - 5:22
    Man ist mittendrin, man steckt fest --
    um diese Einsätze spielen wir.
  • 5:22 - 5:26
    Darum muss unser zweiter Umbruch
    ein Umdenken beim Klima sein --
  • 5:26 - 5:28
    unsere Wirtschaft
    muss kohlenstoffarm werden.
  • 5:28 - 5:32
    Der erste dieser Umbrüche kommt ohnehin.
  • 5:32 - 5:36
    Wir entscheiden, ob der Wirtschafts- oder
    Strukturwandel gut oder schlecht verläuft.
  • 5:36 - 5:40
    Aber bei der zweiten Umwälzung --
    dem Klimawandel --
  • 5:40 - 5:42
    müssen wir uns zum Handeln entscheiden.
  • 5:42 - 5:47
    Diese beiden Umwälzungen stehen uns
    in den nächsten 20 Jahren bevor.
  • 5:47 - 5:53
    Die nächsten 20 Jahre sind
    entscheidend für unser Handeln.
  • 5:53 - 5:56
    Je länger ich über diese
    zeitgleichen Umwälzungen nachdachte,
  • 5:56 - 6:01
    desto klarer wurde mir, dass dies
    eine außergewöhnliche Chance ist.
  • 6:01 - 6:03
    Wir können diese Chance nutzen
  • 6:03 - 6:06
    oder sie vertun.
  • 6:06 - 6:09
    Ich möchte das anhand der
    drei Schlüsselbereiche erläutern,
  • 6:09 - 6:12
    die ich genannt habe:
    Städte, Energie und Boden.
  • 6:12 - 6:14
    Ich beginne mit den Städten.
  • 6:14 - 6:18
    Die Probleme in Beijing
    habe ich bereits beschrieben:
  • 6:18 - 6:21
    Verschmutzung, Staus, Müll etc.
  • 6:21 - 6:26
    Das gibt es in vielen Städten der Welt.
  • 6:26 - 6:29
    Bei Städten -- wie im Leben,
    aber insbesondere bei Städten --
  • 6:29 - 6:32
    müssen wir vorausdenken.
  • 6:32 - 6:35
    Für die zukünftigen Städte --
    und das sind viele und viele große --,
  • 6:35 - 6:38
    müssen wir Wege finden,
    sie kompakt zu gestalten,
  • 6:38 - 6:42
    damit wir Fahrtzeiten und
    Energie einsparen können.
  • 6:42 - 6:46
    Bei Städten, die bereits da sind
    und sich fest etabliert haben,
  • 6:46 - 6:49
    müssen wir über Erneuerung
    und Investitionen nachdenken,
  • 6:49 - 6:54
    um uns in den Städten besser zu vernetzen,
    um es leichter zu machen
  • 6:54 - 6:57
    und mehr Menschen zu ermuntern,
    näher am Stadtzentrum zu leben.
  • 6:57 - 7:00
    Es gibt Beispiele --
    Bauprojekte in der ganzen Welt --,
  • 7:00 - 7:02
    wie wir so etwas realisieren können.
  • 7:02 - 7:06
    Das Schnellbusnetz in Bogotá, Kolumbien,
    ist ein wegweisendes Beispiel dafür,
  • 7:06 - 7:13
    wie man sich sicher, schnell und sauber
    in einer Stadt bewegen kann:
  • 7:13 - 7:16
    sehr häufige Busse, gesicherte Busspuren,
  • 7:16 - 7:20
    praktisch genau der gleiche Service
    wie in einem U-Bahn-Netz,
  • 7:20 - 7:21
    aber viel, viel günstiger
  • 7:21 - 7:24
    und viel schneller umzusetzen.
  • 7:24 - 7:28
    Eine glänzende Idee für weit mehr Städte
    der sich entwickelnden Welt.
  • 7:28 - 7:30
    So manches in Städten braucht Zeit.
  • 7:30 - 7:33
    Manches in Städten geht viel zügiger.
  • 7:33 - 7:35
    Nehmen Sie meine Heimatstadt, London.
  • 7:35 - 7:40
    1952 tötete der Smog
    in London 4 000 Menschen
  • 7:40 - 7:43
    und beeinträchtigte das Leben
    vieler weiterer schwer.
  • 7:43 - 7:44
    Es geschah ständig.
  • 7:44 - 7:49
    Wer in England außerhalb von London lebt,
    weiß noch, dass man es The Smoke nannte.
  • 7:49 - 7:50
    So war London.
  • 7:50 - 7:56
    Kohle-Auflagen ließen Smog-Probleme
    in wenigen Jahren rapide zurückgehen.
  • 7:56 - 7:57
    Ich erinnere mich gut an den Smog.
  • 7:57 - 8:04
    Wenn die Sicht unter ein paar Meter fiel,
    gab es keine Busse, und ich musste laufen.
  • 8:04 - 8:07
    Das waren die 1950er-Jahre.
    (Gelächter)
  • 8:07 - 8:10
    Ich musste fast 5 km
    von der Schule nach Hause laufen.
  • 8:10 - 8:13
    Auch dabei war Atmen
    eine gefährliche Angelegenheit.
  • 8:13 - 8:16
    Aber das wurde geändert.
    Eine Entscheidung änderte das.
  • 8:16 - 8:19
    Gute Entscheidungen
    können gute Ergebnisse --
  • 8:19 - 8:22
    beeindruckende Ergebnisse --
    rasch herbeiführen.
  • 8:22 - 8:24
    Darüber hinaus haben wir
    in London die Stadt-Maut eingeführt --
  • 8:24 - 8:27
    sogar recht schnell und sehr effektiv.
  • 8:27 - 8:33
    Das Bus-System wurde maßgeblich verbessert
    und sauberer gemacht.
  • 8:33 - 8:36
    Sie sehen, wie sehr die beiden Wandel,
    die ich beschrieben habe --
  • 8:36 - 8:40
    Struktur und Klima --,
    enge Berührungspunkte haben.
  • 8:40 - 8:42
    Wir müssen investieren.
  • 8:42 - 8:45
    Wir müssen in unsere Städte
    klug investieren.
  • 8:45 - 8:49
    Wenn wir das tun, bekommen wir
    sauberere Städte, leisere Städte,
  • 8:49 - 8:53
    sichere Städte, attraktivere Städte,
    produktivere Städte
  • 8:53 - 8:56
    und stärkere Gemeinschaften
    in diesen Städten.
  • 8:56 - 8:58
    Öffentlicher Nahverkehr,
    Recycling, Wiederverwertung --
  • 8:58 - 9:02
    all die Dinge, die Gemeinschaften
    zusammenbringen.
  • 9:02 - 9:06
    Wir können das schaffen, aber
    wir müssen überlegen, investieren, planen.
  • 9:06 - 9:09
    Sprechen wir nun über Energie.
  • 9:09 - 9:14
    In 25 Jahren hat der Energiebedarf
    um etwa 50 % zugenommen.
  • 9:14 - 9:17
    80 % davon werden
    aus fossilen Brennstoffen gedeckt.
  • 9:17 - 9:22
    In den nächsten 20 Jahren wird er
    wahrscheinlich um weitere 40 % steigen.
  • 9:22 - 9:25
    Wir müssen stark in Energie investieren.
  • 9:25 - 9:28
    Wir müssen sie
    deutlich effizienter nutzen.
  • 9:28 - 9:29
    Wir müssen sie sauber machen.
  • 9:29 - 9:33
    Sehen wir uns an, wie das geht --
    etwa am Beispiel Kalifornien.
  • 9:33 - 9:38
    Es wäre in den Top Ten weltweit,
    wenn es ein unabhängiges Land wäre.
  • 9:38 - 9:40
    Ich will jetzt nichts anzetteln --
  • 9:40 - 9:44
    (Gelächter)
  • 9:44 - 9:46
    Kalifornien ist groß.
  • 9:46 - 9:48
    (Gelächter)
  • 9:48 - 9:56
    In 5 oder 6 Jahren wird es
    seinen Anteil an erneuerbaren Energien --
  • 9:56 - 10:00
    Wind-, Solarenergie etc. --
    wohl von ca. 20 % auf über 33 % steigern.
  • 10:00 - 10:06
    Damit würden Kaliforniens Treibhausgase
    bis 2020 auf den Ausstoß von 1990 sinken,
  • 10:06 - 10:10
    ein Zeitraum, in dem sich
    seine Wirtschaft etwa verdoppelt hat.
  • 10:10 - 10:13
    Ein beeindruckendes Ergebnis,
    das zeigt, was machbar ist.
  • 10:13 - 10:16
    Nicht nur in Kalifornien --
    Indiens neue Regierung
  • 10:16 - 10:20
    plant den Ausbau von Solartechnik,
    um Licht in die Häuser
  • 10:20 - 10:24
    von 400 Mio. Menschen zu bringen,
    die in Indien keine Elektrizität haben.
  • 10:24 - 10:27
    Sie will das in 5 Jahren erreichen.
  • 10:27 - 10:30
    Ich glaube, sie haben
    gute Chancen, das zu schaffen.
  • 10:30 - 10:35
    Man wird sehen, aber wir beobachten,
    dass Menschen heute viel rascher handeln.
  • 10:35 - 10:39
    400 Mio. Menschen, mehr als
    die Bevölkerung der USA --
  • 10:39 - 10:43
    das sind die Art von Zielen,
    die sich Menschen heute setzen,
  • 10:43 - 10:47
    wenn es um Schnelligkeit von Wandel geht.
  • 10:47 - 10:51
    Wieder zeigt sich, dass gute Entschlüsse
    schnelle Ergebnisse bringen können,
  • 10:51 - 10:54
    und dass die beiden Veränderungen --
    Wirtschaft und Struktur sowie
  • 10:54 - 10:58
    Klima und Kohlenstoffarmut --
    eng verflochten sind.
  • 10:58 - 11:05
    Macht man das erste, die Struktur, gut,
    wird das zweite, das Klima, viel leichter.
  • 11:05 - 11:10
    Sehen Sie sich den Boden
    und insbesondere die Wälder an.
  • 11:10 - 11:15
    Wälder sind der Lebensraum
    für wertvolle Pflanzen- und Tierarten.
  • 11:15 - 11:21
    Sie halten das Wasser in der Erde
    und entziehen der Atmosphäre CO2.
  • 11:21 - 11:24
    Beides ist notwendig,
    um den Klimawandel zu bewältigen.
  • 11:24 - 11:26
    Aber wir verlieren unsere Wälder.
  • 11:26 - 11:31
    Im letzten Jahrzehnt haben wir Waldflächen
    von der Größe Portugals verloren
  • 11:31 - 11:33
    und noch mehr ist inzwischen geschädigt.
  • 11:33 - 11:38
    Aber wir sehen auch bereits,
    dass wir so viel dagegen tun können.
  • 11:38 - 11:42
    Wir können das Problem erkennen,
    aber wir verstehen auch, wie man es löst.
  • 11:42 - 11:49
    In Brasilien wurde die Abholzungsrate
    in den letzten 10 Jahren um 70 % gesenkt.
  • 11:49 - 11:52
    Wie? Man hat vor Ort
    Gemeinden eingebunden,
  • 11:52 - 11:55
    in ihre Landwirtschaft
    und Wirtschaft investiert,
  • 11:55 - 11:57
    sorgfältiger überwacht
  • 11:57 - 12:00
    und das Gesetz stärker durchgesetzt.
  • 12:00 - 12:05
    Das hält nicht nur die Abholzung auf,
    auch wenn das grundlegende Priorität ist.
  • 12:05 - 12:09
    Aber es wertet auch
    verwüstetes Land wieder auf --
  • 12:09 - 12:13
    regeneriert es und
    macht es wieder bewohnbar.
  • 12:13 - 12:17
    1967 war ich zum ersten Mal in Äthiopien.
  • 12:17 - 12:18
    Es war unfassbar arm.
  • 12:18 - 12:21
    In den Jahren darauf litt es
    unter verheerenden Hungersnöten
  • 12:21 - 12:25
    und zutiefst zerstörerischen
    sozialen Konflikten.
  • 12:25 - 12:28
    Seit ein paar Jahren, eigentlich länger,
  • 12:28 - 12:31
    wächst Äthiopien viel schneller.
  • 12:31 - 12:35
    In 15 Jahren will es ein Land
    mit mittlerem Einkommen
  • 12:35 - 12:37
    und CO2-neutral sein.
  • 12:37 - 12:40
    Auch dies ist ein ehrgeiziges Ziel,
  • 12:40 - 12:42
    aber ein glaubwürdiges.
  • 12:42 - 12:45
    Man spürt das Bemühen dort;
    man sieht, was machbar ist.
  • 12:45 - 12:48
    Äthiopien investiert in saubere Energie.
  • 12:48 - 12:51
    Es arbeitet am Wiederaufbau des Landes.
  • 12:51 - 12:55
    In Humbo, in Südwest-Äthiopien,
    hat ein wunderbares Projekt,
  • 12:55 - 12:58
    bei dem Bäume auf
    zerstörtem Land gepflanzt
  • 12:58 - 13:02
    und mit Gemeinden vor Ort an nachhaltiger
    Forstwirtschaft gearbeitet wird,
  • 13:02 - 13:05
    den Lebensstandard deutlich erhöht.
  • 13:05 - 13:08
    Wir sehen also, von Beijing bis London,
  • 13:08 - 13:11
    von Kalifornien bis Indien,
  • 13:11 - 13:14
    von Brasilien bis Äthiopien,
  • 13:14 - 13:18
    dass wir wissen, wie man
    die zwei Veränderungen umsetzen kann --
  • 13:18 - 13:20
    Struktur und Klima.
  • 13:20 - 13:24
    Wir wissen, wie man sie gut umsetzt.
  • 13:24 - 13:27
    Auch Technologie wandelt sich rapide.
  • 13:27 - 13:31
    Einem Publikum wie diesem muss ich
    diese Dinge nicht alle aufzählen.
  • 13:31 - 13:33
    Aber Sie sehen Elektroautos.
  • 13:33 - 13:36
    Sie sehen Batterien aus neuen Materialien.
  • 13:36 - 13:41
    Sie sehen, wie wir Haushaltsgeräte
    mit unseren Handys fernsteuern können,
  • 13:41 - 13:42
    wenn wir unterwegs sind.
  • 13:42 - 13:44
    Sie sehen bessere Dämmung.
  • 13:44 - 13:46
    Und vieles wird noch kommen.
  • 13:46 - 13:48
    Aber -- und das ist ein großes Aber --
  • 13:48 - 13:53
    die Welt als Ganzes
    bewegt sich viel zu langsam.
  • 13:53 - 13:55
    Emissionen werden zu langsam gesenkt.
  • 13:55 - 14:00
    Wir handhaben den strukturellen Wandel
    nicht so, wie wir könnten.
  • 14:00 - 14:03
    Das tiefe Verständnis für
    die Folgen des Klimawandels
  • 14:03 - 14:06
    ist noch nicht da.
  • 14:07 - 14:11
    Das tiefe Verständnis für
    die Anziehungskraft des Machbaren,
  • 14:11 - 14:15
    ist noch nicht da.
  • 14:15 - 14:19
    Wir brauchen wachsenden politischen Druck.
  • 14:19 - 14:22
    Wir brauchen Leitfiguren, die vortreten.
  • 14:22 - 14:26
    Wir können besseres Wachstum haben,
  • 14:26 - 14:30
    ein besseres Klima, eine bessere Welt.
  • 14:30 - 14:35
    Wenn wir diese zwei Veränderungen
    gut bewältigen,
  • 14:35 - 14:39
    können wir die nächsten 100 Jahre
    zum besten aller Jahrhunderte machen.
  • 14:39 - 14:41
    Wenn wir aber versagen --
    wir, Sie und ich --
  • 14:41 - 14:46
    Wenn wir versagen, wenn wir diese
    Umwälzungen nicht richtig handhaben,
  • 14:46 - 14:51
    werden die nächsten 100 Jahre
    das schlimmste aller Jahrhunderte.
  • 14:51 - 14:53
    Das ist die wichtigste Schlussfolgerung
  • 14:53 - 14:56
    aus dem Bericht zu Wirtschaft und Klima,
  • 14:56 - 15:02
    unter dem Vorsitz von Ex-Präsident
    Felipe Calderón aus Mexiko und mir selbst.
  • 15:02 - 15:04
    Wir haben diesen Bericht gestern
  • 15:04 - 15:07
    hier in New York,
    im Gebäude der Vereinten Nationen,
  • 15:07 - 15:10
    UN-Generalsekretär Ban Ki-moon übergeben.
  • 15:10 - 15:14
    Wir wissen, dass wir das schaffen können.
  • 15:14 - 15:21
    Vor zwei Wochen bin ich
    zum vierten Mal Großvater geworden.
  • 15:21 - 15:25
    Unsere Tochter --
    (Babyschreien)
  • 15:25 - 15:34
    (Gelächter)
    (Applaus)
  • 15:34 - 15:37
    Unsere Tochter hat Rosa hier in New York
    vor zwei Wochen zur Welt gebracht.
  • 15:37 - 15:40
    Hier sind Helen und Rosa.
  • 15:40 - 15:47
    (Applaus)
    (Gelächter)
  • 15:47 - 15:50
    Zwei Wochen alt.
  • 15:50 - 15:56
    Werden wir unseren Enkeln
    in die Augen sehen und sagen,
  • 15:56 - 15:59
    dass wir die Probleme verstanden,
  • 15:59 - 16:03
    dass wir die Risiken und Chancen erkannt,
  • 16:03 - 16:07
    aber trotzdem nicht gehandelt haben?
  • 16:07 - 16:10
    Sicher nicht. Machen wir
    die nächsten 100 Jahre
  • 16:10 - 16:12
    zum besten aller Jahrhunderte.
  • 16:12 - 16:16
    (Applaus)
Title:
Der Zustand des Klimas – und was wir dafür tun können
Speaker:
Lord Nicholas Stern
Description:

Wie können wir das heimtückische globale Problem des Klimawandels angehen — ein Problem, das zu groß ist, als dass eine Nation es alleine lösen könnte? Der Ökonom Nicholas Stern präsentiert einen Plan, der vor dem UN-Klimagipfel 2014 vorgestellt wurde und der aufzeigt, wie die Länder der Erde das Klima gemeinsam angehen können. Es ist eine große Vision der Zusammenarbeit mit einem Ziel, das weit über ein Abwenden der Katastrophe hinausgeht. Er stellt die Frage: Wie können wir diese Krise nutzen, um allen ein besseres Leben zu ermöglichen?

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:33
  • Hallo!
    Sprachlich klingt die Übersetzung ganz gut, aber bitte den Talk noch auf (vorwiegend) formale Kriterien hin überarbeiten:
    - "Beijing" eindeutschen: Peking (kommt oft vor).
    - Zwischen einem Wort und den drei Auslassungspunkten immer einen Leerraum machen.
    - "Let me .." nie mit "Lassen Sie mich" übersetzen, sondern mit "Ich möchte gerne". Ähnlich wie bei "Let's watch/talk ..." -> "Schauen/Reden wir ...", nicht "Lassen Sie uns schauen/reden"
    - Wörter wie "Nun" oder "Und" am Satzanfang weglassen, auch wenn es auf Englisch so dasteht
    - 05:14 Habe das englische Original nicht gelesen, aber falls er "you" sagt, meint er in dem Fall sicher "man", nicht "du". Publikum bitte immer mit "Sie" ansprechen, außer bei den kurzen animierten TED-Ed-Talks.
    - 05:58 Keine Wörter abtrennen.
    - Gedankenstriche als doppelte Bindestriche darstellen.
    - Bei Zahlen an der Tausenderstelle bitte einen Leerraum machen, keinen Punkt (ist die neue Rechtschreibung).

    Bitte an manchen Stellen wie z. B. bei 02:30 noch an einer flüssigeren und einfacheren Satzstruktur basteln. Nicht die englische übernehmen, die passt im Deutschen oft nicht.
    Weiteres Beispiel: 10:30 "Aber was wir jetzt beobachten, ist, dass ..." -> "Wir beobachten jetzt, dass ..."

    Untertitel-Umbruch: Bitte einen Untertitel nicht mit den ersten Wörtern eines neuen Satzes beenden, wie z. B. bei 03:48 (aber es gibt noch mehrere solcher Stellen). In dem Fall bitte die beiden Wörter zum restlichen Satz hinzufügen und oben an der Zeitleiste ein wenig nachjustieren (Balken verschieben, aber umsichtig dabei sein, nicht übertreiben).
    Wenn die Korrekturen gemacht sind, kann der Talk zum Review. Falls du noch Fragen hast, bitte schick mir eine Nachricht, ich helfe gerne weiter.
    Liebe Grüße, Johanna

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