Return to Video

Mobile Learning an der ACU: Vollständiger Vortrag

  • 0:04 - 0:09
    Viele Menschen fragen nach ACU und seiner Initiative für mobile Geräte.
  • 0:09 - 0:16
    Ich möchte nun einige Gründe dafür nennen, warum wir hier bei ACU das tun, was wir tun.
  • 0:16 - 0:21
    Ich hoffe, dass dies nicht nur erklärt, was hier bei uns passiert,
  • 0:21 - 0:27
    sondern was generell passiert in unserer Kultur, in diesem neuen Informationszeitalter.
  • 0:27 - 0:34
    Ich möchte zunächst diese wundervolle Postkarte des französischen Künstlers Villemard zeigen.
  • 0:34 - 0:41
    1910 entstand eine ganze Reihe solcher Postkarten, die Vorstellungen des Jahres 2000 zeigen.
  • 0:41 - 0:45
    Ich liebe an diesen Postkarten, dass Villemard die Technologie fast immer richtig trifft.
  • 0:45 - 0:48
    In diesem Fall handelt es sich um Video-Chatten.
  • 0:48 - 0:53
    Ein vornehmer Herr sitzt am Tisch und chattet mit einer Dame.
  • 0:53 - 0:56
    Die Technologien waren fast immer richtig dargestellt.
  • 0:56 - 1:01
    Es gibt eine Leinwand, der Herr hat eine Audio- und Videoverbindung - all diese wundervollen Dinge.
  • 1:01 - 1:08
    Aber Villemard zeigt niemals den Schritt, wie eine Veränderung in der Technologie
  • 1:08 - 1:10
    zu einer Veränderung in der Kultur führt.
  • 1:10 - 1:15
    In diesem Fall gibt es diesen armen beschäftigten Mann, der Hände und Füße benutzt,
  • 1:15 - 1:18
    um mit all diesen Technologien Schritt zu halten.
  • 1:18 - 1:23
    Es muss eine Unterklasse geben in Villemards höchst hierarchischer Welt.
  • 1:23 - 1:26
    Es gibt immer noch Reiche und Arme.
  • 1:26 - 1:31
    Villemard versteht nicht, dass die Veränderung in der Technologie die gesamte Kultur verändert.
  • 1:31 - 1:36
    Ich beginne mit diesem Bild, weil ich es wichtig finde, für uns zu verstehen,
  • 1:36 - 1:40
    dass es um mehr als Technologie geht, wenn wir uns über die stattfindenden Veränderungen unterhalten.
  • 1:40 - 1:45
    Es handelt sich um eine Veränderung in der Art und Weise, wie wir die Welt verstehen.
  • 1:45 - 1:49
    Technologische Veränderungen durchlaufen vier grundlegende Phasen.
  • 1:49 - 1:59
    Eine Technologie wird erfolgreich und etabliert sich, indem sie ein Problem löst.
  • 1:59 - 2:03
    Und im Zuge des Lösens eines Problems formiert sich eine neue Kultur rund um die Technologie.
  • 2:03 - 2:06
    Alle möglichen Dinge kommen zusammen.
  • 2:06 - 2:12
    Während diese Technologie und die Kultur sich verfestigen, werden Probleme sichtbar.
  • 2:12 - 2:15
    Diese Probleme verursachen eine Instabilität im System.
  • 2:15 - 2:21
    So gibt es plötzlich eine Reihe von neuen Möglichkeiten und Technologien, die die bestehende Kultur bedrohen.
  • 2:21 - 2:29
    Eine davon löst das neue Problem und wird nun ihrerseits zum Fundament für eine neue Kultur.
  • 2:29 - 2:35
    Die Entwicklung bewegt sich von Innovation über Aufbau und Verfestigung zu Destabilisierung und zurück.
  • 2:35 - 2:39
    Es gibt Spannungen zwischen den Polen; Spannungen zwischen Innovation und Festigung
  • 2:39 - 2:44
    und Spannungen zwischen Aufbau und Destabilisierung.
  • 2:44 - 2:48
    Momentan befinden wir uns auf dieser Seite der Gleichung.
  • 2:48 - 2:54
    Wir sind gerade in der Mitte zwischen Destabilisierung und Innovation.
  • 2:54 - 2:58
    Die meisten von uns an der Universität, die ProfessorInnen und AdministratorInnen,
  • 2:58 - 3:02
    befinden sich gerade in der Phase der Destabilisierung.
  • 3:02 - 3:05
    Aber die meisten unserer Studierenden haben sich bereits in die Phase der Innovation begeben.
  • 3:05 - 3:10
    Sie leben bereits die Antwort zu den Problemen, die diese neuen Technologien lösen.
  • 3:10 - 3:16
    Das ist ein großartiger Aspekt, um anzufangen. Ich möchte aber auch noch woanders anfangen.
  • 3:16 - 3:22
    Ich bin Mittelalterforscher und verbringe eine Menge Zeit, darüber nachzudenken,
  • 3:22 - 3:25
    wie sich Technologien im Laufe der Zeit verändert haben.
  • 3:25 - 3:30
    Gehen Sie mit mir gemeinsam ein Stück in die Vergangenheit und sehen Sie sich an,
  • 3:30 - 3:34
    wie sich Dinge verändert haben - nicht vor kurzem, sondern vor langer Zeit.
  • 3:34 - 3:37
    Ich weiß nicht, wie viele Menschen sich an diese grundlegende Veränderung erinnern:
  • 3:37 - 3:42
    Den Wechsel von der Schriftrolle zum Kodex. Er vollzog sich um 300 nach Christi.
  • 3:42 - 3:46
    Es gibt dafür zwei sehr interessante Gründe.
  • 3:46 - 3:53
    Erstens ist die Schriftrolle nicht sehr transportabel. Sie besitzt keine stabile Struktur.
  • 3:53 - 3:58
    Eine Schriftrolle benötigt einen Tisch; sie benötigt zur Nutzung einen bestimmten Ort.
  • 3:58 - 4:06
    Der Kodex, das Buch, hat einen stabilen Umschlag, durch den man es bequem mit sich führen kann.
  • 4:06 - 4:11
    Wir schließen daraus, dass vor fast 2000 Jahren die Menschen Interesse an Mobilität hatten.
  • 4:11 - 4:14
    Sie wollten Informationen mit sich mitführen.
  • 4:14 - 4:19
    Es gibt noch einen zweiten Grund. Die Schriftrolle weist einen linearen Zugang auf.
  • 4:19 - 4:22
    Um zum Ende zu kommen, muss man die ganze Schriftrolle bis zum Ende aufrollen.
  • 4:22 - 4:26
    Das Buch hingegen erlaubt den Zugang zu einer beliebigen Stelle.
  • 4:26 - 4:28
    Man kann seine Finger an zwei oder drei verschiedenen Stellen haben,
  • 4:28 - 4:30
    zwischen diesen nach hinten oder nach vorne blättern
  • 4:30 - 4:33
    und die gewünschten Informationen dann finden, wenn sie gebraucht werden.
  • 4:33 - 4:35
    Das ist nichts Neues.
  • 4:35 - 4:38
    Die Menschen haben Sehnsucht nach etwas Neuem, wenn sie sich neuen Technologien zuwenden.
  • 4:38 - 4:41
    Dies ist etwas, das Menschen fast 2000 Jahre lang wollten:
  • 4:41 - 4:48
    Die Fähigkeit, Inhalte mit sich zu führen und sie dann zu verwenden, wann und wo sie wollten.
  • 4:48 - 4:52
    Das ist eine interessante Perspektive, die wir beachten müssen,
  • 4:52 - 4:56
    wenn wir über die Herausforderungen der neuen Technologien nachdenken.
  • 4:56 - 5:03
    Im Mittelalter hatten wir wundervolle Dinge wie Hypertext - in diesen aufwändigen Lehrbüchern.
  • 5:03 - 5:09
    Wir hatten Multimedia; ich stelle mir dies als sehr frühe Version von YouTube vor.
  • 5:09 - 5:14
    Wir verfügten über Bilder, die uns halfen, zu verstehen, wie Dinge funktionieren.
  • 5:14 - 5:17
    Wir hatten sogar eine Frühform von virtueller Realität.
  • 5:17 - 5:21
    Dieses Bild zeigt den Bruder des französischen Königs.
  • 5:21 - 5:28
    Er empfängt gerade das Buch, in dem dieses Bild auftaucht. Eine wirklich merkwürdige Sache.
  • 5:28 - 5:34
    In diesem Zeitalter, im ersten Zeitalter der Information, im Zeitalter der Handarbeit,
  • 5:34 - 5:38
    war die einzige Möglichkeit, Wissen zu übertragen durch Handarbeit.
  • 5:38 - 5:40
    Dies war die einzige Technologie, über die wir verfügten,
  • 5:40 - 5:42
    um Informationen anderen Menschen zugänglich zu machen.
  • 5:42 - 5:45
    Für MittelalterforscherInnen ist das sehr praktisch.
  • 5:45 - 5:48
    Denn eine Art und Weise, wie wir Unterschiede zwischen Manuskripten feststellen,
  • 5:48 - 5:52
    ist, auf die Unterschiede in der Handschrift der Schreiber zu achten, die diese Texte festhielten.
  • 5:52 - 5:56
    Dies lässt uns Rückschlüsse ziehen auf die Personalisierung dieser Texte.
  • 5:56 - 6:01
    Weil Wissen in diesem Zeitalter schwer verfügbar war,
  • 6:01 - 6:05
    entwickelten wir eine spezielle Art und Weise des Unterrichtens: die Vorlesung.
  • 6:05 - 6:11
    In einer Vorlesung liest der Lehrer das Buch seinen Studierenden vor, sodass diese sich
  • 6:11 - 6:14
    ihre eigenen Abschriften anfertigen und das Buch mitnehmen können.
  • 6:14 - 6:18
    Es gab keinen anderen Zugang für sie, an die Informationen zu kommen.
  • 6:18 - 6:24
    Ein wichtiger Aspekt in diesem Informationsmodell ist der "locus" (Ort):
  • 6:24 - 6:29
    der Punkt, der mir Zugang zu dem Wissen gab, das sich direkt in meiner Umgebung befand.
  • 6:29 - 6:35
    Dies verursachte Komplikationen: Es war schwierig, an Informationen an anderen Orten zu gelangen.
  • 6:35 - 6:39
    Wenn ich im Mittelalter in London gelebt hätte und an Wissen gelangen wollte, das sich in
  • 6:39 - 6:45
    Konstantinopel befunden hätte, hätte ich dorthin reisen müssen - oder nach Rom, Mailand oder Paris.
  • 6:45 - 6:49
    Dies bedeutete, dass nicht jeder Zugang hatte.
  • 6:49 - 6:55
    Es gab eine Menge Menschen, aber nur wenige davon konnten Informationen produzieren
  • 6:55 - 7:05
    und konsumieren. Das zentrale Problem dieses ersten Zeitalters war der Zugang zu Informationen.
  • 7:05 - 7:12
    Zugang zu Wissen war das Hauptproblem des ersten Zeitalters, dem Zeitalter der Handarbeit.
  • 7:12 - 7:18
    Wenn wir an das Modell des Lernens und Lehrens in dieser Zeit denken und an die Wichtigkeit von
  • 7:18 - 7:26
    Zugang, können wir großartige Lehrkontexte beobachten: zum Beispiel das Lehrlingsmodell.
  • 7:26 - 7:33
    Studierende lebten und arbeiteten bei der Person, die sie unterrichtete.
  • 7:33 - 7:38
    Dieser Bäcker lernt auf eine ganz bestimmte Art und Weise,
  • 7:38 - 7:44
    die Lernen und Lehren vom Mittelalter zurück bis zur Urzeit bestimmte.
  • 7:44 - 7:50
    Dieses Zeitalter des Lernens und Lehrens zeigt einige typische Eigenschaften.
  • 7:50 - 7:56
    Zunächst lebten und arbeiteten Lehrende in einer Beziehung mit ihren Studierenden -
  • 7:56 - 8:04
    sie wohnten zusammen. Lehrende waren Mentoren, die das Lernen durch Üben förderten.
  • 8:04 - 8:09
    Studierende machten Dinge wieder und wieder, bis sie sie erlernt hatten.
  • 8:09 - 8:14
    Es gab keine bestimmte Aufteilung zwischen Unterrichtszeit, Zeit zu Hause und Arbeitszeit;
  • 8:14 - 8:18
    alles ging ineinander über. Im Zentrum stand kontextuelles Lernen.
  • 8:18 - 8:24
    Es stellt sich heraus, dass wir unterschiedlich lernen, wenn sich der Kontext ändert.
  • 8:24 - 8:29
    Dieser Bäcker beispielsweise würde feststellen, dass der Teig an kalten, nassen und
  • 8:29 - 8:33
    an warmen, trockenen Tagen unterschiedlich aufgeht.
  • 8:33 - 8:37
    Er musste an die unterschiedlichen Einflüsse denken, die zusammen einwirkten und
  • 8:37 - 8:41
    sich ansehen, wie all diese verschiedenen Aspekte zusammenhingen.
  • 8:41 - 8:47
    Dies fehlt so oft im heutigen Lehren und Lernen.
  • 8:47 - 8:53
    Es gab keine Tests im heutigen Sinne. Die Menschen wiederholten Routinen so oft, bis sie sie konnten.
  • 8:53 - 8:59
    Wenn das Brot eines Tages nicht aufging, fiel man nicht durch in der Herstellung von Weizenbrot.
  • 8:59 - 9:04
    Man machte es einfach erneut und erneut, bis man es konnte.
  • 9:04 - 9:08
    Wiederholung und Einschätzung der Situation führten zu selbstständiger Anwendung, sodass man
  • 9:08 - 9:14
    schließlich zu einem Kollegen des Bäckers wurde. Das war das Ziel des Lernprozesses.
  • 9:14 - 9:20
    Lernen drehte sich um Menschen, die zusammen arbeiteten.
  • 9:20 - 9:26
    Walter Ong, ein hervorragender Wissenschafter und Autor des Buches "Oralität und Literalität",
  • 9:26 - 9:31
    bezeichnet diese Art des Lernens als nahe zur menschlichen Lebenswelt. Es ist subjektiv
  • 9:31 - 9:36
    und sehr individualisiert. Es ist dialektisch; Diskussionen spielen sich ab.
  • 9:36 - 9:41
    Und es ist sehr vernetzt. Jeder Aspekt ist mit den anderen verbunden.
  • 9:41 - 9:46
    Aber es gab noch immer ein Problem; das Problem des Zugangs.
  • 9:46 - 9:55
    Wie sollte dieses Problem gelöst werden? Gutenberg löste das Problem, indem er den Buchdruck erfand.
  • 9:55 - 10:01
    Diese wunderbare Erfindung löste das Zugangsproblem erstmals in der Geschichte.
  • 10:01 - 10:08
    Eine Druckerpresse wurde aufgestellt und ein Buch nach dem anderen wurde produziert.
  • 10:08 - 10:12
    Alle sahen gleich aus und konnten in großen Mengen produziert werden.
  • 10:12 - 10:15
    Erstmals in der Geschichte hatten große Mengen an Menschen Zugang zu Informationen.
  • 10:15 - 10:21
    Es gab riesige Bibliotheken. Die größten Bibliotheken des Mittelalters verfügten über 200 bis 300 Bücher.
  • 10:21 - 10:28
    Nun gab es Bibliotheken mit tausenden, zehntausenden, Millionen von Büchern.
  • 10:28 - 10:37
    Das nächste Problem kündigte sich an: Wie finde ich in dieser Welt etwas? Das war unglaublich schwierig.
  • 10:37 - 10:43
    Informationen zu finden wurde zum grundlegenden Problem des zweiten Zeitalters,
  • 10:43 - 10:48
    dem Zeitalter des Buches. Wie findet man etwas in dieser riesigen Masse an Informationen?
  • 10:48 - 10:52
    Technologien wurden erfunden, um uns zu helfen.
  • 10:52 - 10:59
    Dies prägte meine ersten Lernerfahrungen: der Schlagwortkatalog auf Karteikarten.
  • 10:59 - 11:04
    Denken Sie an die Komplexität hier: Ich muss etwas finden - wo beginne ich?
  • 11:04 - 11:09
    Zunächst musste ich herausfinden, wie die Bibliothekare das nannten, was ich suchte.
  • 11:09 - 11:14
    In meiner Bibliothek gab es vier riesige rote Ausgaben der "Library of Congress" Schlagwörter.
  • 11:14 - 11:20
    Darin suchte man das Wort, das man nachschlagen wollte und sah, wie die Bibliothekare es nannten.
  • 11:20 - 11:23
    Nun war man bereit, um zu den Laden mit Karteikarten zu gehen.
  • 11:23 - 11:27
    Man machte eine Lade auf und begann, die Karten durchzusehen, bis man das Gesuchte fand.
  • 11:27 - 11:30
    Aber man wollte immer noch die Information.
  • 11:30 - 11:35
    Also schrieb man Indexnummern und Angaben auf, suchte nach anderen Einträgen und schrieb eine Liste.
  • 11:35 - 11:39
    Nun ging man durch die Bibliothek, um die gesuchten Bücher zu finden.
  • 11:39 - 11:44
    Zunächst stieß man auf die Abteilung der Bibliothek, in der sich die Information befand.
  • 11:44 - 11:49
    Aber noch immer fehlte die Information. Als nächstes fand man das passende Regal; das passende Buch.
  • 11:49 - 11:53
    Aber immer noch war man auf der Suche nach der Information.
  • 11:53 - 11:56
    Also durchstöberte man den Index, das Inhaltsverzeichnis -
  • 11:56 - 12:02
    und endlich konnte man die Seite aufschlagen um festzustellen: "Danach habe ich aber nicht gesucht."
  • 12:02 - 12:08
    Selbst für kleine Forschungsprojekte oder wissenschaftliche Arbeiten dauerte es Stunden,
  • 12:08 - 12:14
    mit dieser Methode, in diesem Zeitalter, Recherchen zu betreiben.
  • 12:14 - 12:18
    Und wenn man an etwas Größerem arbeitete, etwa einer Dissertation oder einer Diplomarbeit,
  • 12:18 - 12:24
    verbrachte man Wochen und Monate in der Bibliothek auf der Suche nach Informationen.
  • 12:24 - 12:29
    In dieser Welt war die Aufgabe von Lehrenden, als eine Art Wegweiser Studierenden zu helfen,
  • 12:29 - 12:31
    die Informationen zu finden, nach denen sie suchten.
  • 12:31 - 12:35
    Weil die Technologien sich veränderten, änderte sich auch unsere Kultur.
  • 12:35 - 12:38
    Wir veränderten die Art und Weise, wie Lehren und Lernen ablief.
  • 12:38 - 12:41
    In diesem Zeitalter waren wir mit einem sehr unterschiedlichen Modell konfrontiert:
  • 12:41 - 12:44
    Ein Modell, das nicht wie das Modell des Lehrens und Lernens des ersten Zeitalters,
  • 12:44 - 12:49
    des Zeitalters der Handarbeit, aussah. In diesem Modell fungierten Lehrende
  • 12:49 - 12:54
    als die wichtigsten Verbindungen zu Wissen. Sie stellten die Verbindung her,
  • 12:54 - 12:57
    indem sie dabei halfen, ein Problem der Lernenden zu lösen.
  • 12:57 - 13:00
    Wenn das Finden von Informationen schwer ist, hilft es Studierenden,
  • 13:00 - 13:04
    wenn Lehrende ihnen Wissen und Informationen vermitteln.
  • 13:04 - 13:08
    Wir konzentrierten uns auf Klassifizieren und Katalogisieren, denn das Wichtigste war,
  • 13:08 - 13:12
    zu verstehen, wie das System funktionierte. So würde man in der Zukunft Informationen finden.
  • 13:12 - 13:17
    Und es vermittelte auch, wie man an die Produktion von Wissen herangehen würde.
  • 13:17 - 13:20
    Wir konzentrierten uns auf das Auswendiglernen von Fakten und Daten.
  • 13:20 - 13:23
    Der Grund dafür war: Je mehr Informationen ich in meinem Kopf herumtragen konnte,
  • 13:23 - 13:29
    desto weniger Zeit musste ich aufwenden, Informationen zu suchen und sie zu finden.
  • 13:29 - 13:32
    Wenn ich wusste, wann und wo ein Autor geboren wurde
  • 13:32 - 13:35
    und mit welchen literarischen Strömungen dieser Autor in Verbindung gebracht wurde
  • 13:35 - 13:39
    - all diese Informationen rund um die Person - dann verfügte ich über eine Reihe an Ansatzpunkten
  • 13:39 - 13:42
    um neue Informationen zu finden.
  • 13:42 - 13:46
    Weil das Auswendiglernen wichtig war, konzentrierten wir uns auf die Wiederholung.
  • 13:46 - 13:55
    Studierende wiederholten mit großer Genauigkeit, was ihre Lehrenden ihnen vermittelt hatten.
  • 13:55 - 13:59
    Wir nennen dies Testen. Als Lehrer gab ich meinen Studierenden Informationen
  • 13:59 - 14:03
    und ließ mir diese so präzise wie möglich zurückspielen.
  • 14:03 - 14:06
    Dann wusste ich, ob dieses Wissen erlernt wurde.
  • 14:06 - 14:11
    Alles, was mit Interpretation und Analyse zu tun hatte, wurde später in den Bildungsprozess verlagert.
  • 14:11 - 14:19
    Zu einem Zeitpunkt, an dem Studierende in den späteren Phasen ihres Universitätsstudiums waren.
  • 14:19 - 14:23
    Lernen wurde hierarchisch.
  • 14:23 - 14:29
    Das erste Mal in der Geschichte lernten wir von Objekten und nicht nur von Menschen;
  • 14:29 - 14:35
    wir lernten aus Büchern. Manchmal erzählte ich meinen Studierenden wundervolle Geschichten
  • 14:35 - 14:40
    von Chaucer und meine Studierenden sagten: "Das steht nicht im Buch."
  • 14:40 - 14:45
    Das Buch erlangte eine Vorrangstellung. Lernen wurde zum ersten Mal standardisiert,
  • 14:45 - 14:48
    weil die Bücher standardisiert waren.
  • 14:48 - 14:51
    Im Zuge dieser Standardisierung realisierten wir, dass nicht nur
  • 14:51 - 14:57
    unsere Materialien standardisiert waren - wir brauchten auch standardisierte Studierende.
  • 14:57 - 15:00
    Dies wurde sehr engmaschig festgelegt.
  • 15:00 - 15:03
    Weil wir uns auf Klassifizierung und Katalogisierung konzentrierten,
  • 15:03 - 15:06
    begannen wir, dies mit allen möglichen Aspekten unseres Lebens zu tun.
  • 15:06 - 15:10
    "Nehmen wir doch all die Stücke und Aspekte und ordnen sie in die jeweiligen Schachteln ein.
  • 15:10 - 15:15
    Das ist Schulzeit, das ist Zeit zu Hause und das ist Arbeitszeit." Dies führte zu großen Veränderungen.
  • 15:15 - 15:18
    Wir hatten keinen "locus"; wir hatten den "nexus", einen zentralen Punkt,
  • 15:18 - 15:21
    an dem sich Informationen von unterschiedlichen Seiten bündelten.
  • 15:21 - 15:25
    Das war großartig, weil es eine Reihe von kreativen Welten öffnete.
  • 15:25 - 15:28
    Anstatt dass ich reisen musste, um an Informationen zu gelangen,
  • 15:28 - 15:31
    kam das Wissen nun zu mir.
  • 15:31 - 15:37
    Dies bedeutete, dass viel mehr Menschen Wissen nutzen und daran teilhaben konnten.
  • 15:37 - 15:41
    Es gab noch immer nicht so viele Menschen, die Wissen produzierten, aber Massen von Menschen,
  • 15:41 - 15:45
    die zu diesem System zum ersten Mal Zugang erlangten.
  • 15:45 - 15:52
    Das Buch ist die Basis von allgemeiner Bildung und das ist eine wundervolle Sache.
  • 15:52 - 15:55
    Aber ich denke nicht, dass dies das Zeitalter ist, in dem wir heutzutage leben.
  • 15:55 - 16:03
    Unser Zeitalter hat das Zeitalter des Buches, das Zeitalter von Auswendiglernen und Standardisierung, überwunden.
  • 16:03 - 16:11
    Das Problem, Informationen zu finden, wurde im dritten Zeitalter gelöst: dem Zeitalter der Daten.
  • 16:11 - 16:20
    Die Druckerpresse war die erste Maschine, die die Vorstellungskraft des Westens festhalten konnte.
  • 16:20 - 16:24
    Diese Metapher der Maschine mit seinen standardisierten Bauteilen
  • 16:24 - 16:28
    wurde zu einer Metapher, die wir nicht nur mit dem Buchdruck in Verbindung brachten,
  • 16:28 - 16:30
    sondern auf das gesamte Universum umlegten:
  • 16:30 - 16:35
    Dies ist die Welt der Physik Newtons, in der jeder Bauteil an seinem Platz arbeitet
  • 16:35 - 16:41
    und alle sich perfekt ergänzen. Als diese Metapher sich weiterentwickelte und
  • 16:41 - 16:46
    wir uns mehr und mehr auf Kategorisierung und Eingrenzung konzentrierten,
  • 16:46 - 16:49
    brach diese Metapher zusammen.
  • 16:49 - 16:56
    Wir hatten keine gut geölte und perfekt funktionierende Maschine, sondern kompletten Stillstand.
  • 16:56 - 17:01
    Seit Beginn an sorgten wir uns, was wäre, wenn nicht die Maschinen uns zu Diensten wären,
  • 17:01 - 17:05
    sondern wir den Maschinen dienten?
  • 17:05 - 17:10
    Wir errichteten Klassenzimmer, die aussahen, wie die mechanisierte Welt, wie wir sie verstanden.
  • 17:10 - 17:13
    Unsere Klassenzimmer wurden zu Plätzen, an denen wir Studierende
  • 17:13 - 17:17
    möglichst effizient durchschleusen konnten.
  • 17:17 - 17:21
    Wir versuchten, unsere Studierenden so gleichförmig wie nur möglich zu machen.
  • 17:21 - 17:28
    Ich liebe dieses Bild. Es gibt da eine Person auf der linken Seite am oberen Rand.
  • 17:28 - 17:33
    Er hat seinen blauen Blazer und seine Krawatte vergessen.
  • 17:33 - 17:36
    Er ist meine Lieblingsperson auf diesem Bild.
  • 17:36 - 17:40
    Sehen wir uns seine Körpersprache an. Alle anderen Personen auf dem Bild sitzen aufrecht,
  • 17:40 - 17:43
    haben eine gute Haltung und scheinen bereit für die Arbeit zu sein.
  • 17:43 - 17:45
    Dieser Mann in der Ecke sitzt vornübergebeugt und gibt vor, sehr viel zu tun zu haben:
  • 17:45 - 17:49
    "Ich habe zu viel zu tun, um mir Sorgen zu machen über meinen blauen Blazer."
  • 17:49 - 17:54
    Interessanterweise behandeln wir genau so Menschen,
  • 17:54 - 17:57
    die sich in unserem Bildungssystem von den anderen abheben.
  • 17:57 - 18:01
    Es ist offensichtlich, dass diese Person sich schämt und versucht, die Situation auszugleichen.
  • 18:01 - 18:04
    Aber er fühlt sich nicht zugehörig.
  • 18:04 - 18:08
    Was machen wir im standardisierten Modell mit Menschen, die sich unterscheiden?
  • 18:08 - 18:12
    Typischerweise blenden wir die Menschen am oberen Rand und die Menschen am unteren Rand aus
  • 18:12 - 18:18
    und geben vor, alle in der Mitte sind gleich. Ich bin mir nicht sicher, ob das funktioniert.
  • 18:18 - 18:25
    Ich denke, wir müssen dies überdenken. Und ich bin gespannt, ob das Informationsmodell,
  • 18:25 - 18:33
    das Studierenden standardisierte Informationen liefert, noch immer wichtig ist in unserem Zeitalter.
  • 18:33 - 18:35
    Denken wir beispielsweise an Google.
  • 18:35 - 18:41
    Wenn wir einen Begriff wie "Bildungstechnologie" nachschlagen,
  • 18:41 - 18:49
    erhalten wir eine unglaubliche Menge an Informationen -
  • 18:49 - 18:55
    mehr Informationen, als wir früher in einer ganzen Karriere gesammelt hätten.
  • 18:55 - 18:59
    Wenn wir jeden dieser Suchtreffer für zehn Sekunden betrachten würden
  • 18:59 - 19:02
    für 40 Stunden pro Woche, 52 Wochen pro Jahr - dann hätte man
  • 19:02 - 19:06
    die Resultate dieser Suche, die 0,2 Sekunden gedauert hat,
  • 19:06 - 19:13
    in 86 Jahren, 6 Monaten und 28 Tagen abgearbeitet.
  • 19:13 - 19:18
    Eine unglaubliche Anzahl an Informationen. Das ist nicht der "locus", das ist nicht der "nexus".
  • 19:18 - 19:23
    Das ist die "matrix", auf die Informationen von überall her eintreffen.
  • 19:23 - 19:31
    Ich weiß nicht mehr, woher genau das Wissen kommt.
  • 19:31 - 19:35
    Es gibt viel mehr Menschen, die Zugang zu Informationen haben
  • 19:35 - 19:39
    und eine Menge mehr Menschen, die auch Wissen produzieren.
  • 19:39 - 19:43
    Am Ende erhalten wir eine riesige Menge an Inhalten.
  • 19:43 - 19:47
    Wenn Sie vor einigen Sekunden beim Wort "Matrix" an dieses Bild gedacht haben -
  • 19:47 - 19:55
    das ist völlig richtig. Das Problem des derzeitigen Zeitalters ist das Problem des Kinofilms "Die Matrix":
  • 19:55 - 19:59
    Ich weiß nicht, was wahr ist und wem ich trauen kann.
  • 19:59 - 20:03
    Das Problem des derzeitigen Zeitalters ist das Beurteilen, das Bewerten.
  • 20:03 - 20:06
    Dieses Problem wird immer größer.
  • 20:06 - 20:11
    Der US-Bibliotheksverbund schätzt, dass 2020 sich die im Internet verfügbare Information
  • 20:11 - 20:21
    alle 15 Minuten verdoppelt haben wird. Alle 15 Minuten - das ist eine geometrische Folge.
  • 20:21 - 20:24
    Wenn ich eine Gruppe von StudienanfängerInnen nach einer Stunde Unterricht verlasse,
  • 20:24 - 20:30
    gibt es sechzehn Mal so viel Inhalte im Internet.
  • 20:30 - 20:33
    Unterrichte ich ein dreistündiges Seminar für Fortgeschrittene,
  • 20:33 - 20:37
    gibt es danach 4.096 Mal so viele Informationen.
  • 20:37 - 20:40
    Wenn mein Modell darauf beruht, Informationen an Menschen weiterzugeben, dann
  • 20:40 - 20:45
    ist es in dieser Welt möglich, dass Informationen, die ich kurz vor Beginn des Unterrichts erhalten habe,
  • 20:45 - 20:48
    schon wieder veraltet sind, bevor ich den Vorlesungssaal verlasse.
  • 20:48 - 20:52
    Dies führt zu einigen wichtigen Fragen.
  • 20:52 - 20:56
    Erstens - wenn ich mir vorstelle, dass meine Hauptaufgabe als LehrerIn ist,
  • 20:56 - 20:59
    Informationen meinen Studierenden zu vermitteln
  • 20:59 - 21:02
    - die Aufgabe, die ich im letzten Informationszeitalter hatte -
  • 21:02 - 21:07
    verbessert das oder verschlechtert das deren Problem im Umgang mit Informationen?
  • 21:07 - 21:11
    Zweitens - wenn ich mir mich selbst als "nexus" von Informationen vorstelle,
  • 21:11 - 21:14
    wie es im zweiten Informationszeitalter üblich war,
  • 21:14 - 21:19
    lässt mich das weise und intelligent aussehen oder wahnhaft?
  • 21:19 - 21:22
    Die dritte Frage ist die wichtigste.
  • 21:22 - 21:27
    Ist die Weisheit und die Erfahrung von Lehrenden in diesem Informationszeitalter
  • 21:27 - 21:31
    weniger notwendig oder notwendiger?
  • 21:31 - 21:36
    Ich würde sagen, dass sie notwendiger sind - aber nur, wenn wir daran arbeiten,
  • 21:36 - 21:41
    die Informationsprobleme des jetzigen Zeitalters zu lösen und nicht die von vergangenen Zeiten.
  • 21:41 - 21:44
    Wie sieht Lehren und Lernen in diesem dritten Zeitalter aus?
  • 21:44 - 21:54
    Ich denke, zunächst muss Lehren wieder von Beziehungen bestimmt sein.
  • 21:54 - 21:57
    Wir sehen das gut im Zusammenhang mit Social Media.
  • 21:57 - 22:01
    Lehrende und Studierende können kommunizieren, zusammenarbeiten
  • 22:01 - 22:04
    auf Arten und Weisen, die vor ein paar Jahren unmöglich gewesen wären.
  • 22:04 - 22:07
    Diese Beziehung gibt uns die Möglichkeit, mit Studierenden zu arbeiten und ihnen zu helfen,
  • 22:07 - 22:12
    mit den Schwierigkeiten der Bewertung, der Beurteilung all dieser Inhalte umzugehen.
  • 22:12 - 22:15
    Beziehung wird zu einer Möglichkeit,
  • 22:15 - 22:20
    diese unglaublichen Mengen an Informationen einzugrenzen und enger zu fassen.
  • 22:20 - 22:24
    Lehrende sollten sich darauf konzentrieren, MentorInnen zu sein.
  • 22:24 - 22:28
    Wir müssen das Lernen durch Praxis und Lehre fördern - Lernen im realen Leben.
  • 22:28 - 22:32
    Informationen anzuwenden wird zu einer weiteren Möglichkeit, die Informationen einzugrenzen,
  • 22:32 - 22:35
    sodass ich diese in Situationen des wahren Lebens nutzen kann.
  • 22:35 - 22:39
    Das macht die Information wichtiger und wertvoller für Studierende,
  • 22:39 - 22:43
    die sie im Zuge des Lernens anwenden können.
  • 22:43 - 22:47
    Wir müssen uns auf kontextuelles Lernen konzentrieren.
  • 22:47 - 22:50
    Nicht nur große, allgemeine Prinzipien, sondern darüber nachzudenken,
  • 22:50 - 22:53
    wie man Modelle in bestimmten Situationen anwenden kann.
  • 22:53 - 22:56
    Wenn Informationen sich so schnell ändern, dass wir kaum mithalten können,
  • 22:56 - 23:01
    müssen wir nicht Informationen unterrichten, sondern Informationsmodelle und
  • 23:01 - 23:04
    wie man diese in bestimmten Kontexten anwendet.
  • 23:04 - 23:06
    Wenn das Wissen sich ändert, wissen die Menschen immer noch,
  • 23:06 - 23:09
    wie sie das Modell anzuwenden haben.
  • 23:09 - 23:13
    Diese Anwendung von Wissen in bestimmten Kontexten muss immer wieder gefestigt werden,
  • 23:13 - 23:16
    sodass die Menschen die Unterschiede zwischen den Modellen sehen,
  • 23:16 - 23:19
    die sie erstellen und mit denen sie arbeiten.
  • 23:19 - 23:22
    Sie verstehen, welche Modelle in welchem Kontext passend und nützlich sind.
  • 23:22 - 23:26
    Wiederholung und Bewertung, Beurteilung soll die Menschen dazu befähigen, unabhängig zu arbeiten.
  • 23:26 - 23:31
    Schlussendlich müssen wir Lernen als nicht länger standardisiert begreifen,
  • 23:31 - 23:35
    als subjektiv und entsprechend den Bedürfnissen von Studierenden in bestimmten Situationen.
  • 23:35 - 23:40
    Lernen sollte dialektisch sein, das sich um Diskussionen dreht.
  • 23:40 - 23:44
    Denn Diskussionen helfen uns zu verstehen, wie Informationen anzuwenden sind.
  • 23:44 - 23:47
    Lernen sollte breit vernetzt sein; nicht zerteilt in kleine Stückchen,
  • 23:47 - 23:51
    sondern all diese Stückchen zusammenbringend.
  • 23:51 - 23:54
    Wenn diese Aufstellung bekannt klingt, so ist dies der Fall,
  • 23:54 - 23:58
    weil es sich um dieselbe Liste handelt, mit der wir begonnen haben.
  • 23:58 - 24:03
    Ich bin überzeugt, dass in hunderten von Jahren
  • 24:03 - 24:06
    Menschen auf dieses merkwürdige Zeitalter des Buches zurückblicken werden,
  • 24:06 - 24:09
    auf ein Zeitalter, in dem unsere Technologie unsere Kultur bestimmte,
  • 24:09 - 24:12
    und werden das als merkwürdiges Phänomen in der Geschichte betrachten.
  • 24:12 - 24:16
    Wir kehren zurück zu einer Art und Weise des Lehrens und Lernens,
  • 24:16 - 24:20
    die die Menschheit seit Urzeiten bestimmt hat.
  • 24:20 - 24:24
    In dieser Art und Weise haben wir immer gelernt und wollten immer lernen.
  • 24:24 - 24:28
    Wir sollten keine Fabrik bauen, sondern diese eher in die Luft sprengen.
  • 24:28 - 24:31
    Wir sollten ein Laboratorium einrichten.
  • 24:31 - 24:36
    Dieses Bild zeigt Thomas Edisons Forschungslaboratorium, das erste moderne Forschungslabor.
  • 24:36 - 24:41
    Edison schuf es, um etwa 10.000 Elemente zu untersuchen, um die exakt passende Füllung
  • 24:41 - 24:45
    für die Glühlampe zu finden.
  • 24:45 - 24:49
    Er realisierte, dass er nicht genau wusste, wann er Dinge brauchen würde,
  • 24:49 - 24:52
    bis er sie dann brauchte. Er benötigte Zugang zu allem.
  • 24:52 - 24:56
    So fand sich in seinem Labor auch eine Pfeifenorgel, weil er nicht wusste,
  • 24:56 - 25:00
    wann er Orgelmusik brauchen würde. Er stellte alles andere auch dort hinein.
  • 25:00 - 25:02
    Dies ist die Welt in den Händen unserer Studierenden;
  • 25:02 - 25:06
    dies ist die Welt in den Händen einer Generation, die mit mobilen Technologien ausgestattet ist.
  • 25:06 - 25:10
    Sie tragen nicht nur 1.000 Lieder in ihren Taschen -
  • 25:10 - 25:15
    zusätzlich tragen sie 1.000 Bibliotheken in ihren Taschen.
  • 25:15 - 25:20
    Wir brauchen eine Welt, in der Bücher sich verwandeln,
  • 25:20 - 25:23
    sie nicht statische, Standardmodelle sind, sondern interaktiv.
  • 25:23 - 25:27
    Bücher, die es Menschen erlauben, mit der Information arbeiten.
  • 25:27 - 25:32
    Bücher, die sich individuell an Erfahrungen und Bedürfnisse von Studierenden anpassen.
  • 25:32 - 25:36
    Bücher, die miteinander vermischbar sind und mit Menschen verbunden,
  • 25:36 - 25:41
    sodass sie Schauplatz von Diskussion und Analyse werden.
  • 25:41 - 25:43
    Wir wollten immer über Bücher sprechen -
  • 25:43 - 25:47
    warum machen wir es nicht möglich, dass dies im Buch selbst geschieht?
  • 25:47 - 25:49
    Bücher, die angereichert sind, die wissen, wo ich bin
  • 25:49 - 25:52
    und mir die richtige Information anbieten, je nachdem, wo ich mich befinde.
  • 25:52 - 25:55
    Und wir brauchen Lehre, die genauso flexibel ist wie diese Bücher.
  • 25:55 - 25:59
    Lehre, die es vielen Menschen ermöglicht, Wissen aufzunehmen,
  • 25:59 - 26:02
    aber ebenso vielen Menschen erlaubt, Wissen zu produzieren.
  • 26:02 - 26:07
    Dies ist die einzige Art und Weise, wie wir die Informationsprobleme dieser Welt lösen.
  • 26:07 - 26:11
    Wie lösen wir beispielsweise ein Problem wie den Klimawandel?
  • 26:11 - 26:15
    Ist dies ein technologisches Problem? - Ganz sicher.
  • 26:15 - 26:19
    Ist es ein soziales Problem? - Ja.
  • 26:19 - 26:22
    Ist es ein wirtschaftliches Problem? - Ja.
  • 26:22 - 26:26
    Ist es ein kulturelles Problem? Ist es ein geschichtliches Problem?
  • 26:26 - 26:29
    Ist es gar ein ästhetisches Problem?
  • 26:29 - 26:33
    Wir brauchen nicht Menschen, die enge Definitionen von Wissen geben können
  • 26:33 - 26:37
    oder Menschen, die nur in engen Dimensionen verstehen.
  • 26:37 - 26:40
    Wir brauchen Menschen, die Dinge miteinander in Verbindung bringen können.
  • 26:40 - 26:44
    Die Probleme der heutigen Welt sind so komplex, dass wir Menschen brauchen,
  • 26:44 - 26:48
    die zusammenarbeiten können; die in einer Gemeinschaft zusammenkommen können.
  • 26:48 - 26:51
    Aus diesen Gründen verfolgen wir die mobile Initiative bei ACU.
  • 26:51 - 26:56
    Wir denken, es ist wirklich wichtig zu sehen, wie diese neuen Technologien die Kultur verändern werden
  • 26:56 - 27:00
    und wie sie das Lehren und Lernen verändern werden.
  • 27:00 - 27:02
    Wir sind unglaublich gespannt darauf, was als nächstes kommt.
  • 27:02 - 27:04
    Vielen Dank.
  • 27:04 - 27:16
    Transkription und Übersetzung: Stephan Waba 2014
Title:
Mobile Learning an der ACU: Vollständiger Vortrag
Description:

"Die nächste Welle der Mobilität & die drei Zeitalter der Information" - Dr. Bill Rankin erläutert, wie, durch die Geschichte, Lernen sich durch den Einfluss von Technologien verändert hat und was die Abilene Christian University mit mobilem Lernen zu tun hat.

more » « less
Video Language:
English
Duration:
27:17

German subtitles

Revisions