Return to Video

Die Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems

  • 0:01 - 0:05
    Ich erzähle Ihnen von der wirklichen
    Suche nach außerirdischem Leben.
  • 0:05 - 0:08
    Nicht von kleinen, grünen Humanoiden,
    die aus glänzenden UFOs steigen,
  • 0:08 - 0:10
    auch wenn das schön wäre.
  • 0:10 - 0:14
    Sondern von der Suche nach Planeten,
    die ferne Sterne umkreisen.
  • 0:14 - 0:16
    Jeder Stern am Himmel ist eine Sonne.
  • 0:16 - 0:17
    Da unsere Sonne Planeten hat --
  • 0:17 - 0:20
    wie Merkur, Venus, die Erde, Mars etc. --
  • 0:20 - 0:22
    haben sicher andere Sterne auch Planeten,
  • 0:22 - 0:23
    und so ist es auch.
  • 0:23 - 0:25
    In den letzten zwei Jahrzehnten
  • 0:25 - 0:28
    haben Astronomen
    tausende Exoplaneten gefunden.
  • 0:29 - 0:31
    Unser Nachthimmel wimmelt von Exoplaneten.
  • 0:31 - 0:33
    Wir wissen, dass statistisch gesehen
  • 0:33 - 0:36
    jeder Stern mindestens einen Planeten hat.
  • 0:36 - 0:38
    Durch die Suche nach Planeten,
  • 0:38 - 0:41
    die der Erde ähnlich sind,
    können wir in der Zukunft
  • 0:41 - 0:45
    die faszinierendsten und
    geheimnisvollsten Fragen angehen,
  • 0:45 - 0:48
    die sich die Menschheit
    seit Jahrhunderten stellt.
  • 0:48 - 0:49
    Warum sind wir hier?
  • 0:49 - 0:51
    Warum existiert das Universum?
  • 0:51 - 0:54
    Wie ist die Erde entstanden?
  • 0:54 - 0:57
    Wie und warum ist hier Leben entstanden?
  • 0:58 - 1:01
    Eine andere Frage,
    die wir uns oft stellen, ist:
  • 1:01 - 1:02
    Sind wir alleine?
  • 1:03 - 1:04
    Gibt es dort draußen Leben?
  • 1:05 - 1:07
    Wer ist dort draußen?
  • 1:08 - 1:11
    Diese Frage wird
    seit Jahrtausenden gestellt,
  • 1:11 - 1:13
    spätestens seit der Zeit
    den griechischen Philosophen.
  • 1:13 - 1:16
    Ich bin heute hier, um Ihnen zu zeigen,
  • 1:16 - 1:19
    wie nahe wir der Antwort sind.
  • 1:19 - 1:23
    Die Antwort ist das erste Mal
    in unserer Geschichte in Reichweite.
  • 1:23 - 1:26
    Wenn ich an das mögliche Leben
    dort draußen denke,
  • 1:26 - 1:30
    denke ich daran, dass unsere Sonne
    nur einer von vielen Sternen ist.
  • 1:31 - 1:33
    Das ist das Bild einer echten Galaxie.
  • 1:33 - 1:35
    Wir denken, dass so
    unsere Milchstraße aussieht.
  • 1:35 - 1:37
    Es ist eine Ansammlung verbundener Sterne.
  • 1:37 - 1:41
    Unsere Sonne ist eine von
    hunderten Millionen Sternen,
  • 1:41 - 1:46
    und unsere Galaxie ist eine von
    hunderten Millionen Galaxien.
  • 1:47 - 1:49
    Da wir wissen, dass kleine Planeten
    sehr häufig vorkommen,
  • 1:49 - 1:51
    muss die Summe immens sein.
  • 1:51 - 1:55
    Es sind einfach so viele Sterne
    und Planeten da draußen,
  • 1:55 - 1:58
    dass sicherlich irgendwo Leben existiert.
  • 1:59 - 2:03
    Die Biologen mögen nicht,
    wenn ich das sage,
  • 2:03 - 2:06
    weil wir absolut keinen Beweis für Leben
    auf anderen Planeten haben.
  • 2:07 - 2:12
    Wenn wir unsere Galaxie
    von außen betrachten könnten,
  • 2:12 - 2:14
    und hier unsere Sonne vergrößern,
  • 2:14 - 2:16
    sehen wir eine richtige Sternenkarte.
  • 2:16 - 2:20
    Die markierten Sterne
    haben bekannte Exoplaneten.
  • 2:20 - 2:22
    Das ist also nur
    die Spitze des Eisberges.
  • 2:23 - 2:26
    Die Grafik vergrößert unser Sonnensystem.
  • 2:27 - 2:28
    Sie können die Planeten sehen
  • 2:28 - 2:32
    sowie einige Raumfahrzeuge,
    die auch die Sonne umkreisen.
  • 2:33 - 2:36
    Angenommen, wir befänden uns
    an der Westküste Nordamerikas
  • 2:36 - 2:38
    und schauten in den Nachthimmel,
  • 2:38 - 2:41
    dann würden wir das
    in einer Frühlingsnacht sehen.
  • 2:41 - 2:43
    Sie können die Konstellationen sehen
  • 2:43 - 2:45
    und so viele Sterne mit Planeten.
  • 2:45 - 2:49
    Es gibt einen speziellen Himmelsabschnitt
    mit tausenden Planeten.
  • 2:49 - 2:54
    Das Weltraumteleskop Kepler
    war viele Jahre lang darauf ausgerichtet.
  • 2:54 - 2:58
    Vergrößern wir das mal und
    betrachten einen beliebten Exoplaneten.
  • 2:59 - 3:03
    Dieser Stern heißt "Kepler-186f".
  • 3:03 - 3:05
    Es ist ein System mit etwa 5 Planeten.
  • 3:05 - 3:09
    Übrigens wissen wir nicht allzu viel
    über die meisten dieser Expolaneten.
  • 3:09 - 3:12
    Wir kennen ihre Größe,
    die Umlaufbahn und Ähnliches.
  • 3:12 - 3:16
    Es gibt hier Kepler-186f,
    einen besonderen Planeten.
  • 3:16 - 3:20
    Dieser Planet ist in einer Zone,
    die nicht zu weit vom Stern entfernt ist,
  • 3:20 - 3:23
    sodass die Temperatur
    ideal für Leben sein könnte.
  • 3:23 - 3:26
    Wir zoomen in die Künstlervision davon,
  • 3:26 - 3:28
    wie der Planet vielleicht aussehen könnte.
  • 3:31 - 3:37
    Viele Menschen haben von Astronomen
    die romantische Vorstellung,
  • 3:37 - 3:40
    dass sie durch ein riesiges Teleskop
    auf einem einsamen Berg
  • 3:40 - 3:44
    den fantastischen Nachthimmel betrachten.
  • 3:44 - 3:47
    Tatsächlich arbeiten wir am Computer,
    wie alle anderen auch.
  • 3:47 - 3:51
    Wir bekommen unsere Daten per E-Mail
    oder aus einer Datenbank.
  • 3:51 - 3:54
    Anstatt Ihnen also
  • 3:54 - 3:56
    von unseren mühsamen Datenanalysen
  • 3:56 - 3:59
    und unseren komplexen
    Computermodellen zu berichten,
  • 3:59 - 4:01
    möchte ich Ihnen auf andere Art erklären,
  • 4:01 - 4:04
    was wir denken über Expolaneten zu wissen.
  • 4:04 - 4:05
    Hier ein Reiseplakat:
  • 4:05 - 4:07
    "Kepler-186f:
  • 4:07 - 4:10
    Wo das Gras stets röter ist."
  • 4:10 - 4:14
    Kepler-186f umkreist einen roten Stern
  • 4:14 - 4:17
    und wir spekulieren,
    wenn es dort Pflanzen gibt,
  • 4:17 - 4:19
    wenn es Vegetation gibt,
    die Photosynthese betreibt,
  • 4:19 - 4:22
    dann hat er andere Pigmente
    und sieht aussieht aus.
  • 4:22 - 4:27
    "Genießen Sie die Schwerkraft
    auf HD 40307g,
  • 4:27 - 4:28
    eine Super-Erde."
  • 4:28 - 4:30
    Dieser Planet hat mehr Masse als die Erde
  • 4:30 - 4:32
    und somit eine höhere Schwerkraft.
  • 4:32 - 4:35
    "Entspannen Sie auf Kepler-16b,
  • 4:35 - 4:37
    wo Ihr Schatten nie einsam ist."
  • 4:37 - 4:39
    (Gelächter)
  • 4:39 - 4:43
    Wir wissen von einem Dutzend Planeten,
    die zwei Sterne umkreisen,
  • 4:43 - 4:46
    und es gibt wahrscheinlich noch mehr.
  • 4:46 - 4:48
    Könnten wir einen der Planeten besuchen,
  • 4:48 - 4:49
    würden Sie zwei Sonnenuntergänge sehen
  • 4:49 - 4:51
    und zwei Schatten haben.
  • 4:51 - 4:54
    Science-Fiction hat hier
    etwas richtig gemacht:
  • 4:54 - 4:55
    Tatooine aus Star Wars.
  • 4:56 - 5:00
    Ich kann Ihnen noch von anderen
    beliebten Exoplaneten berichten.
  • 5:00 - 5:01
    Das ist Kepler-10b,
  • 5:01 - 5:04
    ein sehr heißer Planet.
  • 5:04 - 5:07
    Er umkreist seinen Stern 50-mal näher,
  • 5:07 - 5:09
    als die Erde die Sonne.
  • 5:09 - 5:10
    Es ist so heiß,
  • 5:10 - 5:13
    dass wir geschmolzen wären,
    bevor wir ihn erreicht hätten,
  • 5:13 - 5:15
    wenn wir diese Planeten besuchen könnten.
  • 5:15 - 5:18
    Die Oberfläche ist heiß genug,
    um Stein zu schmelzen,
  • 5:18 - 5:19
    und es gibt flüssige Lavaseen.
  • 5:19 - 5:21
    Gliese 1214b.
  • 5:21 - 5:23
    Wir kennen die Masse
    und Größe dieses Planeten,
  • 5:23 - 5:25
    und seine ziemlich niedrige Dichte.
  • 5:25 - 5:26
    Er ist ziemlich warm.
  • 5:26 - 5:29
    Wir wissen nicht viel
    über diesen Planeten,
  • 5:29 - 5:31
    aber es könnte eine Wasserwelt sein.
  • 5:31 - 5:35
    Wie eine größere Version
    von Jupiters Eismonden,
  • 5:35 - 5:37
    die womöglich zu 50 % aus Wasser bestehen.
  • 5:37 - 5:40
    In diesem Fall gäbe es
    eine dichte Atmosphäre
  • 5:40 - 5:42
    über einem Ozean,
  • 5:42 - 5:44
    nicht aus flüssigem Wasser,
  • 5:44 - 5:47
    sondern einer exotischen Form davon,
    einer Supraflüssigkeit --
  • 5:47 - 5:49
    nicht ganz Gas, nicht ganz flüssig.
  • 5:49 - 5:50
    Darunter wäre kein Stein,
  • 5:50 - 5:52
    sondern ein Eisschicht unter Hochdruck,
  • 5:52 - 5:53
    wie Eis IX.
  • 5:55 - 5:57
    Von all diesen Planeten,
  • 5:57 - 6:00
    und die Vielfalt ist einfach enorm,
  • 6:00 - 6:05
    wollen wir meist die Planeten finden,
    die wir "Goldlöckchen-Planeten" nennen:
  • 6:05 - 6:07
    nicht zu groß, nicht zu klein,
  • 6:07 - 6:09
    nicht zu heiß, nicht zu kalt --
  • 6:09 - 6:11
    eben gerade richtig für Leben.
  • 6:11 - 6:12
    Um diese zu finden,
  • 6:12 - 6:14
    müssen wir in die Atmosphäre
    des Planeten schauen.
  • 6:14 - 6:17
    Die Atmosphäre speichert Hitze
    wie eine Decke --
  • 6:17 - 6:18
    wie beim Treibhauseffekt.
  • 6:18 - 6:21
    Wir sind in der Lage Treibhausgase
  • 6:21 - 6:22
    auf anderen Planeten zu erfassen.
  • 6:23 - 6:26
    Science Fiction hat nicht immer Recht.
  • 6:26 - 6:28
    Die Enterprise musste große Distanzen
  • 6:28 - 6:31
    mit einer unglaublichen
    Geschwindigkeit zurücklegen,
  • 6:31 - 6:33
    um anderen Planeten
    nahe genug zu kommen,
  • 6:33 - 6:37
    sodass der Erste Offizier Spock
    die Atmosphäre analysieren konnte,
  • 6:37 - 6:39
    um zu sehen, ob der Planet bewohnbar war
  • 6:39 - 6:40
    oder es Lebensformen gab.
  • 6:41 - 6:43
    Wir müssen nicht
    mit Warp-Geschwindigkeit reisen,
  • 6:43 - 6:45
    um andere Planeten zu sehen.
  • 6:45 - 6:48
    Natürlich möchte ich niemanden
    von dem Versuch abhalten,
  • 6:48 - 6:50
    den Warp-Antrieb zu erfinden.
  • 6:50 - 6:52
    Wir können aber Atmosphären
    anderer Planeten
  • 6:52 - 6:54
    direkt von hier aus studieren.
  • 6:54 - 6:57
    Hier ein Bild des Hubble-Teleskops,
  • 6:57 - 7:00
    aufgenommen auf dem Rückweg
    des Shuttles Atlantis,
  • 7:00 - 7:02
    dem letzten bemannten Flug zum Hubble.
  • 7:02 - 7:04
    Dabei wurde eine neue Kamera installiert,
  • 7:04 - 7:06
    die wir für die Analyse benutzen.
  • 7:06 - 7:11
    Bis jetzt konnten wir Dutzende
    Exoplanten-Atmosphären analysieren,
  • 7:11 - 7:13
    etwa sechs davon sehr detailliert.
  • 7:13 - 7:15
    Das sind keine kleinen,
    erdähnlichen Planeten,
  • 7:15 - 7:18
    sondern große, heiße Planeten,
    die leicht zu sehen sind.
  • 7:18 - 7:20
    Wir sind noch nicht soweit,
  • 7:20 - 7:24
    wir haben nicht die richtige Technologie,
    um kleine Exoplaneten zu erforschen.
  • 7:24 - 7:26
    Trotzdem möchte ich Ihnen gerne erklären,
  • 7:26 - 7:29
    wie wir die Atmosphären
    der Expoplaneten analysieren.
  • 7:30 - 7:32
    Stellen Sie sich einen Regenbogen vor.
  • 7:33 - 7:35
    Wenn wir uns diesen Regenbogen
    von Nahem ansehen,
  • 7:35 - 7:38
    würden wir sehen,
    dass einige dunkle Linien fehlen.
  • 7:39 - 7:41
    Und das ist das Licht unserer Sonne,
  • 7:41 - 7:43
    nicht durch Regentropfen aufgespalten,
  • 7:43 - 7:45
    sondern durch ein Spektrometer.
  • 7:45 - 7:47
    Sie können dunkle Streifen erkennen.
  • 7:47 - 7:49
    Manche sind schmal, manche sind breit,
  • 7:49 - 7:50
    manche haben weiche Ränder.
  • 7:50 - 7:54
    Auf diese Art studieren Astronomen
    die Objekte am Himmel
  • 7:54 - 7:56
    seit über einem Jahrhundert.
  • 7:56 - 7:58
    Hier hat jedes Atom und Molekül
  • 7:58 - 8:00
    eine bestimmte Linienfolge,
  • 8:00 - 8:01
    wie ein Fingerabdruck.
  • 8:01 - 8:04
    So untersuchen wir Atmosphären
    von Exoplaneten.
  • 8:04 - 8:05
    Ich werde nie vergessen,
  • 8:05 - 8:08
    als ich anfing Atmosphären
    von Exoplaneten zu erforschen,
  • 8:08 - 8:09
    wie vor 20 Jahren alle sagten:
  • 8:09 - 8:11
    "Das wird nie passieren.
  • 8:11 - 8:13
    Wir werden sie nie untersuchen können."
  • 8:13 - 8:17
    Ich bin deshalb froh, Ihnen alle
    untersuchten Atmosphären zeigen zu können,
  • 8:17 - 8:19
    denn heute ist es ein Studiengebiet.
  • 8:19 - 8:21
    Welche Gase suchen wir also,
  • 8:21 - 8:24
    wenn wir in der Zukunft
    diese Planeten untersuchen können,
  • 8:24 - 8:26
    diese anderen Erden?
  • 8:26 - 8:28
    Die Atmosphäre unserer Erde
  • 8:28 - 8:31
    enthält etwa 20 % Sauerstoff.
  • 8:31 - 8:33
    Das ist viel Sauerstoff.
  • 8:33 - 8:36
    Aber ohne Pflanzen
    und photosynthetisches Leben
  • 8:36 - 8:38
    gäbe es keinen Sauerstoff,
  • 8:38 - 8:40
    absolut gar keinen Sauerstoff.
  • 8:40 - 8:42
    Durch Leben gibt es also Sauerstoff.
  • 8:42 - 8:46
    Unser Ziel ist es daher
    nach Gasen zu suchen,
  • 8:46 - 8:48
    die dort nicht hingehören,
  • 8:48 - 8:51
    die es aufgrund von Leben gibt.
  • 8:51 - 8:53
    Nach welchen Molekülen sollten wir suchen?
  • 8:53 - 8:55
    Exoplanten sind, wie gesagt,
    sehr unterschiedlich.
  • 8:55 - 8:57
    Wir erwarten, dass es so weitergeht,
  • 8:57 - 8:59
    wenn wir weitere Planeten finden.
  • 8:59 - 9:02
    Und das ist gerade einer
    meiner Forschungsschwerpunkte.
  • 9:02 - 9:03
    Ich habe eine Theorie dazu.
  • 9:03 - 9:05
    Fast jeden Tag bekomme ich E-Mails
  • 9:05 - 9:08
    von jemandem mit einer verrückten Theorie
  • 9:08 - 9:11
    über die Physik der Schwerkraft,
  • 9:11 - 9:13
    Kosmologie oder Ähnliches.
  • 9:13 - 9:17
    Mailen Sie mir also bitte
    keine Ihrer verrückten Theorien.
  • 9:17 - 9:18
    (Gelächter)
  • 9:18 - 9:20
    Ich hatte meine eigene verrückte Theorie.
  • 9:20 - 9:22
    Aber an wen wendet sich
    eine MIT-Professorin?
  • 9:23 - 9:27
    Ich schrieb einem Nobelpreisträger
    für Physiologie oder Medizin
  • 9:27 - 9:29
    und er sagte: "Klar, lass uns reden."
  • 9:29 - 9:31
    Ich nahm zwei Biochemie-Freunde mit
  • 9:31 - 9:34
    und wir sprachen mit ihm
    über unsere verrückte Theorie.
  • 9:34 - 9:37
    Die Theorie war, dass durch Leben
  • 9:37 - 9:38
    alle kleinen Moleküle entstehen --
  • 9:38 - 9:42
    alle, an die ich allein denken kann,
    ohne Chemikerin zu sein.
  • 9:42 - 9:45
    Zum Beispiel: Kohlendioxid, Kohlenmonoxid,
  • 9:45 - 9:47
    molekularer Wasserstoff und Stickstoff,
  • 9:47 - 9:48
    Methan, Methylclorid --
  • 9:48 - 9:49
    so viele Gase.
  • 9:49 - 9:51
    Sie existieren auch aus anderen Gründen,
  • 9:51 - 9:53
    aber allein Leben produziert Ozon.
  • 9:53 - 9:55
    Wir erklärten ihm also unsere Theorie
  • 9:55 - 9:57
    und er widerlegte sie sofort.
  • 9:57 - 9:59
    Er fand ein Gas, das nicht existiert.
  • 10:00 - 10:02
    Wir gingen zurück an den Anfang
  • 10:02 - 10:05
    und haben etwas Interessantes
    in einem anderen Bereich gefunden.
  • 10:05 - 10:07
    Aber zurück zu Exoplaneten.
  • 10:07 - 10:10
    Leben produziert viele verschiedene Gase,
  • 10:10 - 10:12
    tausende unterschiedliche Gase.
  • 10:12 - 10:15
    Gerade versuchen wir herauszufinden,
  • 10:15 - 10:17
    auf welchen Exoplaneten
  • 10:17 - 10:21
    welche Gase durch Leben
    entstanden sein könnten,
  • 10:22 - 10:24
    damit wir, wenn wir Gase finden
  • 10:24 - 10:26
    in den Atmosphären von Expolaneten
  • 10:26 - 10:28
    sagen können, wer sie produziert:
  • 10:28 - 10:31
    intelligente Lebensformen, Bäume
  • 10:31 - 10:32
    oder ein Sumpf,
  • 10:32 - 10:35
    oder sogar einfache Einzeller.
  • 10:36 - 10:37
    An diesen Modellen zu arbeiten
  • 10:37 - 10:39
    und über Biochemie nachzudenken,
  • 10:39 - 10:40
    ist schön und gut.
  • 10:40 - 10:43
    Aber die große Herausforderung
    für uns ist das "Wie?".
  • 10:43 - 10:45
    Wie finden wir diese Planeten?
  • 10:45 - 10:47
    Es gibt viele
    unterschiedliche Möglichkeiten,
  • 10:47 - 10:49
    Planeten aufzuspüren.
  • 10:49 - 10:53
    Ich konzentriere mich besonders darauf,
    ein Einfallstor zu schaffen,
  • 10:53 - 10:56
    von dem man in der Zukunft
    Hunderte von Erden finden kann.
  • 10:56 - 10:58
    Wir haben eine echte Chance,
    Lebenszeichen zu finden.
  • 10:58 - 11:01
    Gerade habe ich
    ein zweijähriges Projekt beendet,
  • 11:01 - 11:03
    in einer besonderen Phase
  • 11:03 - 11:06
    eines Projektes namens "Starshade".
  • 11:06 - 11:09
    Der Starshade ist ein
    speziell geformerter Schirm.
  • 11:09 - 11:11
    Dieser Schirm soll
    nahe eines Raumteleskops
  • 11:11 - 11:14
    Sternlicht so blocken,
  • 11:14 - 11:17
    dass das Teleskop
    Planeten direkt sehen kann.
  • 11:17 - 11:19
    Hier sehen Sie mich
    und zwei Teammitglieder
  • 11:19 - 11:22
    mit einem kleinen Teil des Starshade.
  • 11:22 - 11:24
    Es hat die Form einer riesigen Blume
  • 11:24 - 11:26
    und dies ist eines der Prototypenblätter.
  • 11:27 - 11:31
    Ein Starshade und ein Teleskop
    sollen gemeinsam starten,
  • 11:31 - 11:35
    die Blätter entfalten sich
    aus der Parkposition
  • 11:35 - 11:37
    und das zentrale Gerüst dehnt sich aus,
  • 11:37 - 11:40
    wobei die Blätter in
    einer Position einrasten.
  • 11:40 - 11:42
    Der Schirm muss sehr präzise
    konstruiert werden,
  • 11:42 - 11:44
    die Blätter auf den Mikrometer genau,
  • 11:44 - 11:47
    und sie müssen sich
    millimetergenau öffnen.
  • 11:47 - 11:49
    Die ganze Struktur würde
    zehntausende Kilometer
  • 11:49 - 11:52
    vom Teleskop entfernt schweben,
  • 11:52 - 11:55
    bei einem Durchmesser von über 10 Metern.
  • 11:55 - 12:00
    Das Ziel ist es, Sternenlicht
    mit unglaublicher Genauigkeit zu blocken,
  • 12:00 - 12:03
    sodass wir Planeten
    direkt betrachten können.
  • 12:03 - 12:06
    Es muss eine ganz bestimmte Form haben,
  • 12:06 - 12:07
    wegen der Beugung des Lichts.
  • 12:07 - 12:10
    Das ist ein echtes Projekt,
  • 12:10 - 12:12
    an dem wir so hart gearbeitet haben.
  • 12:12 - 12:15
    Damit Sie sehen können,
    dass es nicht nur als Animation existiert,
  • 12:15 - 12:22
    hier ein Foto eines Starshade
    der 2. Generation in einem Testlabor.
  • 12:22 - 12:24
    In diesem Fall
  • 12:24 - 12:26
    enthält das zentrale Element
  • 12:26 - 12:28
    Teile von alten Radiosatelliten
    aus dem All.
  • 12:29 - 12:33
    Was werden wir nach der
    ganzen harten Arbeit finden,
  • 12:33 - 12:37
    bei der wir versuchen, all die möglichen
    existenten Gase zu bedenken,
  • 12:37 - 12:41
    und nach dem Bau
    sehr komplexer Raumteleskope?
  • 12:41 - 12:43
    Im besten Falle finden wir
  • 12:43 - 12:46
    ein Bild einer Exo-Erde.
  • 12:46 - 12:49
    Hier ist die Erde
    als blasser, blauer Punkt.
  • 12:49 - 12:51
    Das ist ein tatsächliches Foto der Erde,
  • 12:51 - 12:53
    aufgenommen von der Voyager-1-Sonde,
  • 12:53 - 12:55
    aus vier Millionen Kilometer Entfernung.
  • 12:55 - 12:58
    Die roten Lichtpunkte sind
    Streulicht in der Kamera.
  • 12:59 - 13:02
    Wenn man bedenkt,
    wie unglaublich es ist,
  • 13:02 - 13:05
    dass es intelligentes Leben
  • 13:05 - 13:09
    auf einem einer nahen Sonne
    umkreisenden Planeten gibt,
  • 13:09 - 13:11
    und diese Lebensformen versuchen,
  • 13:11 - 13:13
    komplexe Weltraumteleskope
    wie wir zu bauen,
  • 13:13 - 13:15
    wird alles, was sie sehen,
    dieser Lichtfleck sein --
  • 13:15 - 13:17
    ein kleiner Flecken Licht.
  • 13:17 - 13:21
    Manchmal ist es schwierig,
  • 13:21 - 13:24
    über meine beruflichen Ziele
  • 13:24 - 13:27
    und hohen Ambitionen nachzudenken
  • 13:27 - 13:29
    im Angesicht der Unermesslichkeit
    des Universums.
  • 13:30 - 13:34
    Dennoch widme ich
    den Rest meines Lebens
  • 13:34 - 13:36
    der Suche nach einer anderen Erde.
  • 13:36 - 13:39
    Und ich kann garantieren,
  • 13:39 - 13:41
    dass wir in der nächsten Generation
  • 13:41 - 13:43
    von Weltraumteleskopen
  • 13:43 - 13:48
    die Fähigkeit haben werden,
    andere Erden zu identifizieren,
  • 13:48 - 13:51
    sowie die Fähigkeit,
    Sternenlicht aufzubrechen,
  • 13:51 - 13:52
    um nach Gasen zu suchen
  • 13:52 - 13:56
    und die Treibhausgase
    von Atmosphären zu untersuchen,
  • 13:56 - 13:57
    Bodentemperaturen zu schätzen
  • 13:57 - 14:00
    und nach Lebenszeichen zu suchen.
  • 14:00 - 14:01
    Aber da ist noch mehr.
  • 14:01 - 14:05
    Indem wir nach anderen Planeten
    wie der Erde suchen,
  • 14:05 - 14:07
    zeichnen wir eine neue Art Karte
  • 14:07 - 14:10
    der nahen Sterne und deren Planeten,
  • 14:10 - 14:14
    inklusive Planeten, die vielleicht
    von Menschen bewohnbar sind.
  • 14:15 - 14:17
    Ich stelle mir vor, wie unsere Nachfahren
  • 14:17 - 14:19
    in einigen hundert Jahren
  • 14:19 - 14:23
    zu einer interstellaren Reise
    zu anderen Welten aufbrechen.
  • 14:23 - 14:26
    Und sie werden auf uns
    als die Generation zurückblicken,
  • 14:26 - 14:30
    die als erste erdähnliche
    Welten entdeckt hat.
  • 14:30 - 14:31
    Vielen Dank.
  • 14:31 - 14:38
    (Applaus)
  • 14:38 - 14:40
    June Cohen: Für eine Frage übergebe ich
  • 14:40 - 14:42
    an Rosetta-Mission-Manager Fred Jansen.
  • 14:42 - 14:44
    Fred Jansen: Etwa in
    der Hälfte erwähnten Sie,
  • 14:44 - 14:47
    dass die Technologie noch nicht existiert,
  • 14:47 - 14:50
    um das Lichtspektrum eines erdähnlichen
    Exoplanten zu betrachten.
  • 14:50 - 14:52
    Wann erwarten Sie, dass es das geben wird
  • 14:52 - 14:54
    und was ist dafür notwendig?
  • 14:54 - 14:59
    Sara Seager: Wir rechnen damit,
    dass ein Teleskop der nächsten Generation,
  • 14:59 - 15:01
    namens "James Webb Space Telescope",
  • 15:01 - 15:03
    im Jahr 2018 starten wird.
  • 15:03 - 15:04
    Damit wollen wir
  • 15:04 - 15:07
    besondere Planeten betrachten,
  • 15:07 - 15:08
    sogenannte Transitplaneten.
  • 15:08 - 15:13
    Dies wird unser erster Versuch sein,
    kleine Planeten auf Gase zu untersuchen,
  • 15:13 - 15:15
    die darauf schließen lassen,
    dass der Planet bewohnbar ist.
  • 15:15 - 15:18
    JC: Ich habe auch noch eine Frage, Sara,
  • 15:18 - 15:19
    als Generalist.
  • 15:19 - 15:22
    Besonders erstaunlich
    fand ich den Widerstand,
  • 15:22 - 15:24
    dem sie begegnet sind,
  • 15:24 - 15:26
    als Sie anfingen,
    Exoplaneten zu untersuchen.
  • 15:26 - 15:29
    Es gab große Skepsis in
    der Wissenschaftsgemeinschaft
  • 15:29 - 15:30
    ob diese existieren.
  • 15:30 - 15:32
    Sie haben deren Existenz bewiesen.
  • 15:32 - 15:33
    Was braucht es, um das anzugehen?
  • 15:33 - 15:35
    SS: Als Wissenschaftler
  • 15:35 - 15:37
    sollten wir skeptisch sein.
  • 15:37 - 15:41
    Es ist unsere Aufgabe sicherzustellen,
    dass das, was jemand anderes sagt,
  • 15:41 - 15:42
    auch Sinn ergibt.
  • 15:42 - 15:44
    Wissenschaftler zu sein, bedeutet auch,
  • 15:44 - 15:47
    wie sie in dieser Session gesehen haben,
  • 15:47 - 15:48
    ein Entdecker zu sein.
  • 15:48 - 15:50
    Man hat diese riesige Neugierde,
  • 15:50 - 15:52
    eine Sturheit,
  • 15:52 - 15:54
    diesen festen Willen, vorwärts zu gehen,
  • 15:54 - 15:56
    egal was andere sagen.
  • 15:56 - 15:58
    JC: Das finde ich großartig. Danke, Sara.
  • 15:58 - 16:01
    (Applaus)
Title:
Die Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems
Speaker:
Sara Seager
Description:

Jeder Stern, den wir am Nachthimmel sehen, wird von mindestens einem Planeten umkreist, sagt Astronomin Sara Seager. Was wissen wir über diese Exoplaneten und wie können wir mehr herausfinden? Seager stellt einige ihrer Lieblings-Exoplaneten und neue Technologien vor, die es ermöglichen, mehr Informationen über sie zu sammeln – und sogar helfen, Exoplaneten zu suchen, auf denen es Leben gibt.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:14

German subtitles

Revisions