Die große Hirndebatte - Ted Altschuler
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0:07 - 0:121861 gerieten zwei Wissenschaftler in
einen sehr "geistreichen" Streit. -
0:12 - 0:16Sie hatten entgegengesetzte
Vorstellungen davon, -
0:16 - 0:19wie Sprache und Erinnerung
im menschlichen Gehirn funktionieren. -
0:19 - 0:22Ernest Aubertins
Lokalisationstheorie besagte, -
0:22 - 0:24dass einzelne Hirnregionen
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0:24 - 0:27für unterschiedliche Prozesse
zuständig seien. -
0:27 - 0:31Pierre Gratiolet dagegen sprach sich
für die Äquipotentialtheorie aus, -
0:31 - 0:33nach der verschiedene Regionen
zusammenarbeiten, -
0:33 - 0:36um diese unterschiedlichen
Funktionen zu ermöglichen. -
0:36 - 0:39Die Debatte, die sie in Gang setzten,
dauerte das restliche Jahrhundert an -
0:39 - 0:43und beschäftigte einige der größten
Wissenschaftler der Zeit. -
0:43 - 0:47Aubertins Lokalisationstheorie hatte
einige bekannte Namen auf ihrer Seite. -
0:47 - 0:50Im 17. Jahrhundert hatte René Descartes
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0:50 - 0:55den freien Willen und die menschliche
Seele der Zirbeldrüse zugeschrieben. -
0:55 - 0:59Im späten 18. Jahrhundert stellte der
junge Student Franz Joseph Gall fest, -
0:59 - 1:02dass die Studenten mit
dem besten Gedächtnis -
1:02 - 1:04auch die markantesten Augen hatten
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1:04 - 1:07und entschied, dass das
der höheren Entwicklung -
1:07 - 1:09angrenzender Hirnareale zuzuschreiben war.
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1:09 - 1:13Als Arzt begründete Gall
schließlich die Lehre der Phrenologie, -
1:13 - 1:16die besagte, das starke
geistige Fähigkeiten -
1:16 - 1:18hoch entwickelten
Hirnregionen entsprächen, -
1:18 - 1:21die man als Höcker im Schädel
wahrnehmen könnte. -
1:21 - 1:25Die weitreichende Beliebtheit der
Phrenologie im frühen 19. Jahrhundert -
1:25 - 1:28sprach für Aubertins Lokalisationstheorie.
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1:28 - 1:32Das Problem war nur, dass Gall sich nie
die Mühe gemacht hatte, zu überprüfen, -
1:32 - 1:35ob die individuellen Hirnkarten,
die er erstellt hatte, -
1:35 - 1:37auf alle Menschen zutrafen.
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1:37 - 1:40In den 1840er Jahren stellte
Pierre Flourens die Phrenologie in Frage, -
1:40 - 1:44indem er bei Tieren gezielt
Gehirnareale zerstörte -
1:44 - 1:46und beobachtete, welche
Funktionen verloren gingen. -
1:46 - 1:48Er fand, dass eine
Verletzung des Kortex -
1:48 - 1:51das Urteilsvermögen und Bewegung
generell beeinträchtigte, -
1:51 - 1:56aber er konnte keiner Region
eine bestimmten Funktion zuordnen -
1:56 - 2:00und kam zu dem Schluss, dass der Kortex
Hirnfunktionen als Einheit ausführte. -
2:00 - 2:05Flourens hatte einen Sieg für Gratiolet
errungen, doch der war nicht von Dauer. -
2:05 - 2:07Galls ehemaliger Schüler
Jean-Baptiste Bouillaud -
2:07 - 2:09stellte Flourens' Ergebnisse in Frage,
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2:09 - 2:11als ihm auffiel, dass Patienten
mit Sprachstörungen -
2:11 - 2:14alle Schäden am Stirnlappen aufwiesen.
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2:14 - 2:18Und als Paul Broca 1861 mit
der Autopsie eines Patienten, -
2:18 - 2:22der nicht mehr sprechen,
Sprache aber noch verstehen konnte, -
2:22 - 2:25räumlich begrenzte Schäden
am Stirnlappen zeigte, -
2:25 - 2:27schien die Äquipotentialtheorie
dem Untergang geweiht -
2:27 - 2:29und die Lokalisationstheorie bestätigt.
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2:29 - 2:33In den 1870er Jahren brachte Karl Wernicke
einen Teil des linken Temporallappens -
2:33 - 2:35mit dem Verstehen
von Sprache in Verbindung. -
2:35 - 2:38Später aktivierten
Eduard Hitzig und Gustav Fritsch -
2:38 - 2:42den Kortex eines Hundes und
entdeckten eine Region des Stirnlappens, -
2:42 - 2:44die für Muskelbewegungen
verantwortlich war. -
2:44 - 2:48David Ferrier baute auf ihrer Arbeit auf
und kartierte Teile des Kortex, -
2:48 - 2:51die er mit der Bewegung eines
Körperteiles assoziiert hatte. -
2:51 - 2:571909 entwarf Korbinian Brodmann seine
eigene Karte des Kortex mit 52 Regionen. -
2:57 - 3:01Aubertins Lokalisationstheorie schien
endgültig gewonnen zu haben. -
3:01 - 3:05Aber der Neurologe Karl Wernicke
hatte eine interessante Idee. -
3:05 - 3:07Da die Areale für
Sprachproduktion und -verständnis -
3:07 - 3:10nicht aneinander grenzten,
kam er zu dem Schluss, -
3:10 - 3:13dass eine Verletzung der
sie verbindenden Bereiche -
3:13 - 3:18eine Sprachstörung erzeugen müsste, die
heute als rezeptive Aphasie bekannt ist. -
3:18 - 3:21Wernickes Modell half,
Krankheiten zu erklären, -
3:21 - 3:25die nicht auf der Störung
nur eines Areals beruhten. -
3:25 - 3:29Die modernen Neurowissenschaften
offenbaren ein viel komplexeres Gehirn, -
3:29 - 3:33als es sich Gratiolet, Aubertin und sogar
Wernicke je vorstellten konnten. -
3:33 - 3:37Dem Hippocampus werden heute zwei
verschiedenen Hirnfunktionen zugeordnet: -
3:37 - 3:41Formen von Erinnerungen und
Verarbeiten räumlicher Lage. -
3:41 - 3:43Wir können jetzt auch zwei Arten
von Verbindungen messen: -
3:43 - 3:46anatomische Verbindungen zwischen
zwei benachbarten, -
3:46 - 3:48kooperierenden Arealen des Kortex,
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3:48 - 3:51und funktionelle Verbindungen
zwischen getrennten Arealen, -
3:51 - 3:54die zusammenarbeiten,
um einen Prozess zu vollbringen. -
3:54 - 3:56Eine scheinbar simple
Funktion wie das Sehen -
3:56 - 3:59besteht tatsächlich aus vielen
kleineren Funktionen, -
3:59 - 4:01für die mehrere Teile des Kortex
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4:01 - 4:05Form, Farbe und
räumliche Lage verarbeiten. -
4:05 - 4:08Wenn ein Areal nicht mehr funktioniert,
können wir ein Objekt -
4:08 - 4:10vielleicht erkennen, es aber nicht sehen,
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4:10 - 4:11oder umgekehrt.
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4:11 - 4:13Fakten und Handlungsabläufe werden
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4:13 - 4:15verschiedenen Arten
von Erinnerung zugeordnet. -
4:15 - 4:17Die Erinnerung an unser erstes Fahrrad
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4:17 - 4:20benötigt eine Vernetzung
verschiedener Regionen, -
4:20 - 4:25die das Konzept eines Fahrzeugs, die Form
des Fahrrads, den Klang der Glocke -
4:25 - 4:28und die Gefühle, die damit
verbunden sind, darstellen. -
4:28 - 4:31Letztendlich hatten Gratiolet
und Aubertin beide Recht. -
4:31 - 4:35Wir verwenden beide Modelle,
um Wahrnehmung zu verstehen. -
4:35 - 4:40Man kann zum Beispiel Hirnaktivität jetzt
auf einer so präzisen Zeitskala messen, -
4:40 - 4:43dass wir einzelne, räumlich
begrenzte Prozesse sehen können, -
4:43 - 4:45die einen einzelnen Akt
des Erinnerns umfassen. -
4:45 - 4:48Aber erst die Integration
dieser Prozesse und Regionen -
4:48 - 4:52erzeugt die die zusammenhängende
Erinnerung, die wir erleben. -
4:52 - 4:55Die scheinbar gegensätzlichen Theorien
sind letztendlich zwei Aspekte -
4:55 - 4:57eines umfassenderen Modells,
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4:57 - 4:59das wiederum überarbeitet werden wird,
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4:59 - 5:02wenn verbesserte Technologien und Methoden
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5:02 - 5:05uns beim Verstehen des Gehirns
helfen werden.
- Title:
- Die große Hirndebatte - Ted Altschuler
- Description:
-
Im Laufe der Geschichte haben Wissenschafter gegensätzliche Theorien, wie das Gehirn Funktionen wie Wahrnehmung, Erinnerung und Bewegung ausführt, vorgeschlagen. Wird jede dieser Funktionen von einem bestimmten Hirnareal ausgeführt? Oder arbeiten verschiedene Areale zusammen, um sie zu ermöglichen? Ted Altschuler beleuchtet beide Seiten dieser Debatte.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 05:20
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Liebe Antonia!
Sprachlich sehr schön gemacht, bitte aber noch um folgende Überarbeitung:
- Titel und Beschreibung übersetzen (im Editor ganz oben)
- Alle roten Ausrufezeichen eliminieren (entweder ist die Zeile zu lang oder zu viel Text im Untertitel)
- Wenn zwei Zeilen in einem UT sind, sollten diese _ungefähr_ gleich lang sein (also z. B. nicht nur 1 Wort in der zweiten Zeile)
- Keine UT mit 3 Zeilen! Wenn der Text zu viel ist, im Editor einfach auf das Plus-Zeichen nach dem UT klicken und einen Teil dort einfügen. Anschließend oben auf der Zeitleiste diese Steile vorsichtig nachjustieren (einfach schieben), damit der Text wieder zum gesprochenen Wort passt
Die Formulierungen sind sehr schön und flüssig, aber beim Untertiteln muss man die Zeit im Auge behalten. Du hast ein gutes Sprachgefühl, also fallen dir stellenweise sicher einige elegante kürzere Formulierungen ein.
Versuche auch, die Sprache und die Satzstruktur relativ einfach zu halten und Verschachtelungen zu reduzieren. Wörter wie "kohärent" sind zwar richtig, aber zu hochsprachlich für TED-Ed-Videos. Denk daran, dass das Zielpublikum hier Schüler sind.
Ich freue mich jedenfalls auf weitere Übersetzungen von dir!
Bei Fragen und Unklarheiten bitte eine Nachricht an mich schicken, ich helfe gerne weiter.
Liebe Grüße,
Johanna