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Das klassische Wertparadoxon - Akshita Agarwal

  • 0:07 - 0:11
    Stell dir vor, du bist in einer Gameshow
    und kannst zwischen zwei Preisen wählen:
  • 0:11 - 0:12
    einem Diamanten
  • 0:12 - 0:14
    oder einer Flasche Wasser.
  • 0:14 - 0:16
    Eine leichte Entscheidung!
  • 0:16 - 0:18
    Die Diamanten sind eindeutig wertvoller.
  • 0:18 - 0:21
    Jetzt stell dir dieselbe Entscheidung vor,
  • 0:21 - 0:23
    nur dass du dich diesmal
    nicht in einer Gameshow,
  • 0:23 - 0:26
    sondern nach tagelanger Wanderung
    dehydriert in der Wüste befindest.
  • 0:26 - 0:28
    Entscheidest du dich anders?
  • 0:28 - 0:32
    Warum? Sind Diamanten nicht
    immer noch wertvoller?
  • 0:32 - 0:34
    Das ist das klassische Wertparadoxon,
  • 0:34 - 0:38
    bekannterweise beschrieben von
    Ökonomiepionier Adam Smith.
  • 0:38 - 0:43
    Es zeigt, dass die Bestimmung eines Wertes
    nicht so einfach ist, wie es scheint.
  • 0:43 - 0:47
    In der Gameshow dachtest du
    an den Tauschwert der Gegenstände,
  • 0:47 - 0:50
    daran, was du später
    dafür erhalten könntest,
  • 0:50 - 0:53
    aber in einer Notsituation,
    wie dem Wüstenszenario,
  • 0:53 - 0:56
    ist der Gebrauchswert viel wichtiger:
  • 0:56 - 0:59
    wie hilfreich er in deiner
    aktuellen Situation ist.
  • 0:59 - 1:02
    Und da wir nur eine
    der Möglichkeiten wählen dürfen,
  • 1:02 - 1:05
    müssen wir auch ihre
    Opportunitätskosten in Betracht ziehen,
  • 1:05 - 1:08
    oder was wir verlieren, wenn wir
    die andere Möglichkeit aufgeben.
  • 1:08 - 1:12
    Schließlich ist es egal, wie hoch
    der Erlös des Diamantenverkaufs wäre,
  • 1:12 - 1:14
    wenn du nie lebend
    aus der Wüste herauskämst.
  • 1:14 - 1:18
    Die meisten modernen Ökonomen
    gehen das klassische Wertparadoxon an,
  • 1:18 - 1:20
    indem sie versuchen, diese Überlegungen
  • 1:20 - 1:22
    unter dem Konzept
    des Nutzwerts zu vereinigen,
  • 1:22 - 1:25
    d.h. wie gut etwas die Wünsche oder
    Bedürfnisse einer Person befriedigt.
  • 1:25 - 1:29
    Nutzwert kann sich auf alles beziehen,
    vom Grundbedürfnis nach Nahrung
  • 1:29 - 1:31
    bis zur Freude,
    ein Lieblingslied zu hören,
  • 1:31 - 1:35
    und variiert natürlich für
    verschiedene Leute und Umstände.
  • 1:35 - 1:39
    Die Marktwirtschaft macht es uns leicht,
    den Nutzwert einer Sache zu erfassen.
  • 1:39 - 1:41
    Einfach ausgedrückt,
    spiegelt sich der Nutzwert einer Sache
  • 1:41 - 1:44
    im Preis wider,
    den du bereit wärst zu zahlen.
  • 1:44 - 1:46
    Nun stell dir dich
    wieder in der Wüste vor.
  • 1:46 - 1:49
    Nur wird dir dieses Mal alle fünf Minuten
  • 1:49 - 1:52
    ein neuer Diamant oder
    eine frische Wasserflasche angeboten.
  • 1:52 - 1:56
    Wenn du wie die Meisten bist, nimmst du
    zuerst genug Wasser für die Reise
  • 1:56 - 1:58
    und dann so viele Diamanten,
    wie du tragen kannst.
  • 1:58 - 2:01
    Das liegt an dem sogenannten Grenznutzen.
  • 2:01 - 2:04
    Es bedeutet, dass man bei jeder Wahl
    zwischen Diamanten und Wasser
  • 2:04 - 2:07
    den Nutzwert einer weiteren
    Flasche Wasser
  • 2:07 - 2:10
    mit dem eines zusätzlichen
    Diamanten vergleicht.
  • 2:10 - 2:13
    Und das machst du jedes Mal,
    wenn dir ein Angebot gemacht wird.
  • 2:13 - 2:16
    Die erste Wasserflasche ist für dich
    wertvoller als jegliche Diamanten,
  • 2:16 - 2:19
    aber irgendwann hast du genügend Wasser.
  • 2:19 - 2:22
    Mit der Zeit wird jede
    weitere Flasche eine Last.
  • 2:22 - 2:25
    Dann fängst du an, Diamanten
    dem Wasser vorzuziehen.
  • 2:25 - 2:27
    Das gilt nicht nur
    für Notwendiges wie Wasser.
  • 2:27 - 2:30
    Für die meisten Dinge gilt:
    Je mehr davon du bekommst,
  • 2:30 - 2:34
    desto weniger nützlich oder angenehm
    wird jede zusätzliche Einheit davon.
  • 2:34 - 2:37
    Das ist das Gesetz
    des abnehmenden Grenznutzens.
  • 2:37 - 2:41
    Vielleicht kaufst du dir gerne
    2 oder 3 Portionen deines Lieblingsessens,
  • 2:41 - 2:43
    aber von der vierten würde dir übel
  • 2:43 - 2:46
    und die 100. würde verderben,
    bevor du sie essen könntest.
  • 2:46 - 2:49
    Oder du gehst immer wieder in
    denselben Film, bis er dich langweilt
  • 2:49 - 2:51
    oder bis du pleite bist.
  • 2:51 - 2:54
    In jedem Fall würdest du
    irgendwann einen Punkt erreichen,
  • 2:54 - 2:57
    an dem der Grenznutzen, eine weitere
    Kinokarte zu kaufen, null würde.
  • 2:57 - 3:01
    Der Nutzwert betrifft nicht nur den Kauf
    von Dingen, sondern alle Entscheidungen.
  • 3:01 - 3:05
    Der intuitive Weg, ihn zu maximieren
    und Ertragsminderungen zu vermeiden,
  • 3:05 - 3:09
    ist, die Art der Nutzung unserer Zeit
    und Ressourcen zu variieren.
  • 3:09 - 3:10
    Wenn alle Grundbedürfnisse erfüllt sind
  • 3:10 - 3:13
    würden wir theoretisch,
    nur in Möglichkeiten investieren,
  • 3:13 - 3:15
    solange sie nützlich
    oder angenehm für uns sind.
  • 3:15 - 3:19
    Wie gut wir es in der Realität hinkriegen,
    den Nutzwert zu maximieren
  • 3:19 - 3:21
    ist natürlich eine andere Sache.
  • 3:21 - 3:25
    Aber es hilft, daran zu denken, dass die
    ultimative Wertquelle von uns kommt,
  • 3:25 - 3:28
    von den Bedürfnissen, die wir teilen,
    den Dingen, die uns Spaß machen,
  • 3:28 - 3:30
    und den Entscheidungen, die wir treffen.
Title:
Das klassische Wertparadoxon - Akshita Agarwal
Speaker:
Akshita Agarwal
Description:

Hier kannst du die ganze Lektion ansehen: http://ed.ted.com/lessons/the-paradox-of-value-akshita-agarwal

Stell dir vor, du bist in einer Gameshow und kannst zwischen zwei Preisen wählen: einem Diamanten oder einer Flasche Wasser. Das ist eine leichte Entscheidung - die Diamanten sind eindeutig wertvoller. Jetzt stell dir dieselbe Entscheidung vor, nur dass du dich dieses Mal nicht in einer Gameshow, sondern nach tagelanger Wanderung ohne Wasser in der Wüste befindest. Entscheidest du dich anders? Warum? Sind Diamanten nicht immer noch wertvoller? Akshita Agarwal erklärt das klassische Wertparadoxon.

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English
Team:
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Project:
TED-Ed
Duration:
03:46
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