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Können wir länger dauernde Raumfahrt überleben? - Lisa Nip

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    Langanhaltende Raumfahrt fordert
    ihren Tribut vom menschlichen Körper.
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    Schwerelosigkeit beeinträchtigt
    Muskel- und Knochenwachstum
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    und eine hohe Strahlendosis
    verursacht unwiderrufliche Mutationen.
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    Während wir überlegen, die menschliche
    Spezies zu Raumfahrern zu machen,
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    steht eine große Frage im Raum.
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    Wenn wir uns von
    der Erdumlaufbahn lösen könnten
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    und lange Reisen inmitten
    der Sterne beginnen würden,
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    könnten wir uns den extremen Verhältnissen
    im Weltraum anpassen?
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    Nicht zum ersten Mal würden sich Menschen
    einer rauen Umwelt anpassen
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    und übermenschliche
    Fähigkeiten entwickeln.
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    Keine fantastischen Kräfte, wie
    einen Laser-Blick oder Unsichtbarkeit,
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    sondern physiologische Anpassungen,
    um unter harten Konditionen zu überleben.
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    Im Himalaya,
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    wo die höchste Erhebung neun Kilometer
    über dem Meeresspiegel liegt,
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    wird ein nicht akklimatisierter Mensch
    Symptome von Sauerstoffmangel zeigen,
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    allgemein bekannt als Höhenkrankheit.
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    In dieser Höhe produziert der Körper
    zusätzliche rote Blutzellen,
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    die das Blut verdicken
    und den Blutfluss erschweren.
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    Bewohner des Himalaya, die dort
    seit Tausenden von Jahren leben,
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    haben Mechanismen entwickelt,
    um diesen Prozess zu umgehen
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    und den normalen Blutfluss beizubehalten.
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    Der Mensch kann also permanente
    lebensrettende Eigenschaften entwickeln.
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    Eine natürliche Anpassung
    der gesamten Bevölkerung
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    könnte Zehntausende von Jahren dauern.
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    Neuste wissenschaftliche Fortschritte
    könnten uns dabei helfen,
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    die Anpassungszeit auf
    eine einzige Generation zu reduzieren.
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    Um als Spezies während
    der Raumfahrt zu gedeihen,
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    könnten wir Methoden entwickeln,
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    mit denen wir schnell schützende
    Eigenschaften in uns "programmieren".
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    Eine Beta-Version dieser Methoden
    ist die Gentherapie.
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    Diese nutzen wir aktuell,
    um genetische Krankheiten zu beheben.
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    Technologien zur Genbearbeitung,
    die sich rasch verbessern,
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    erlauben Wissenschaftlern,
    menschliches Erbgut direkt zu verändern,
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    um unerwünschte Prozesse zu stoppen
    oder nützliche Substanzen herzustellen.
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    Ein Beispiel eines unerwünschten Prozesses
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    ist das Verhalten unseres Körpers
    bei ionisierender Strahlung.
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    Ohne eine atmosphärische Barriere
    und einem Magnetfeld, wie dem der Erde,
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    werden Planeten und Monde mit gefährlichen
    subatomaren Partikeln bombardiert.
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    Sie durchdringen nahezu alles
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    und würden etwaigen krebsartigen Schaden
    an der DNA der Weltraumforscher bedeuten.
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    Was, wenn wir den Spieß umdrehen könnten?
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    Menschliche Haut produziert
    das Pigment Melanin,
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    das uns vor der gefilterten
    Strahlung der Erde schützt.
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    Melanin existiert in unterschiedlichsten
    Formen in vielen Spezies:
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    Einige Pilze, die Melanin enthalten,
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    nutzen das Pigment, um Strahlung
    in chemische Energie umzuwandeln.
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    Anstatt zu versuchen, den menschlichen
    Körper abzuschirmen
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    oder schnell Schaden zu reparieren,
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    könnten wir Menschen entwickeln,
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    die diese pilzartigen, melanin-basierten
    Energie erntenden Systeme übernehmen.
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    Strahlung würde in nützliche Energie
    umgewandelt und DNA geschützt werden.
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    Das klingt sehr nach Sci-Fi,
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    ist mit aktueller Technologie
    allerdings durchaus realisierbar.
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    Aber Technologie ist nicht
    das alleinige Hindernis.
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    Es gibt laufende Debatten
    über Konsequenzen und Ethiken
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    dieser radikalen Veränderungen
    unserer genetischen Struktur.
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    Neben radioaktiver Strahlung
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    sind auch Schwankungen der Gravitation
    eine Herausforderung für Raumfahrer.
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    Bis es künstliche Gravitation
    in Raumschiffen oder auf Planeten gibt,
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    sollten wir davon ausgehen, dass
    Astronauten in Schwerelosigkeit leben.
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    Auf der Erde reagieren
    Knochen- und Muskelzellen
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    auf den permanenten Druck der Schwerkraft,
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    indem alte Zellen durch Remodellierung
    und Regeneration erneuert werden.
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    In einem schwerelosen
    Umfeld, wie dem Mars,
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    erhalten Knochen- und Muskelzellen
    keine dieser Hinweise,
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    was Osteoporose
    und Muskelschwund verursacht.
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    Wie können wir ein künstliches Signal
    für Zellen bereitstellen,
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    um Knochen- und Muskelschwund
    entgegenzuwirken?
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    Es ist rein spekulativ,
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    aber biochemisch erschaffene Mikroben
    im Inneren unseres Körpers
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    könnten Signale zur Remodellierung
    von Knochen und Muskeln ausschütten.
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    Menschen könnten
    gentechnisch verändert werden,
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    um diese Signale in Abwesenheit
    der Schwerkraft zu produzieren.
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    Strahlenbelastung und Schwerelosigkeit
    sind zwei der vielen Herausforderungen,
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    die die feindseligen Bedingungen
    des Weltraums ausmachen.
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    Wenn wir ethisch bereit sind,
    diese zu nutzen,
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    sind Genveränderung und Mikrobentechnik
    zwei flexible Hilfsmittel,
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    die an viele Szenarien
    angepasst werden könnten.
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    Vielleicht werden wir uns
    in Zukunft dafür entscheiden,
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    diese Werkzeuge weiter zu entwickeln
    und auf ein Leben im All abzustimmen.
Title:
Können wir länger dauernde Raumfahrt überleben? - Lisa Nip
Description:

Sieh dir die komplette Lektion hier an: http://ed.ted.com/lessons/could-we-survive-prolonged-space-travel-lisa-nip

Länger dauernde Raumfahrt fordert seinen Tribut an den menschlichen Körper: Schwerelosigkeit schwächt Muskel- und Knochenwachstum und eine hohe Strahlendosis verursacht unwiderrufliche Mutationen. Während wir ernsthaft überlegen die menschliche Spezies zu Weltraumfahrern zu machen steht eine große Fragen im Raum: Selbst wenn wir uns von der Erdumlaufbahn loslösen können, können wir uns an die extremen Konditionen des Weltraums anpassen? Lisa Nip untersucht unsere Chancen.

Lektion von Lisa Nip, Animation von Bassam Kurdali.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:56

German subtitles

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