Ein Hoch auf Makro-Finanzierung in Afrika
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0:02 - 0:07Die traditionellen Ansätze für Wachstum
funktionieren in Afrika nicht gut. -
0:07 - 0:11Selbst nach einer Billion Dollar
die in den letzten 60 Jahren -
0:11 - 0:13hier an Entwicklungshilfe angekommen ist,
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0:13 - 0:18ist das Pro-Kopf-Einkommen
niedriger als in den 1970ern. -
0:19 - 0:21Die Hilfe hilft nicht wirklich.
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0:21 - 0:24Daher setzten sich
der IMF und die Weltbank -
0:24 - 0:29für freien Handel anstatt Finanzhilfe ein.
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0:30 - 0:34Doch auch dieses historische Engagement
zeigt kaum empirisch belegte Ergebnise, -
0:34 - 0:38dass Freihandel zu
ökonomischem Wachstum führt. -
0:38 - 0:42Das neue Wundermittel sind Mikrokredite.
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0:43 - 0:46Irgendwie halten wir an dieser Idee fest,
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0:46 - 0:49dass in jedem armen Bauer in Afrika
ein Unternehmer steckt. -
0:49 - 0:53(Lachen)
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0:53 - 0:59Meine Erfahrungen von Reisen und Arbeiten
in über 40 afrikanischen Ländern -
0:59 - 1:04zeigen aber, dass die meisten
einfach nur Jobs haben wollen. -
1:04 - 1:07Meine Lösung: Vergesst Mikro-Unternehmer.
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1:07 - 1:11Investieren wir stattdessen in den Aufbau
pan-afrikanischer Großunternehmen, -
1:11 - 1:15wie der sudanische Unternehmer Mo Ibrahim.
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1:15 - 1:21Mo betrat unbekannten Boden,
als er Celtel International 1998 gründete -
1:21 - 1:28und bis 2004 zu einem Mobilfunkanbieter
mit über 24 Millionen Nutzern -
1:28 - 1:31in über 14 afrikanischen Ländern aufbaute.
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1:32 - 1:36Das Mo-Modell ist wahrscheinlich besser
als jedes Kleinunternehmer-Modell, -
1:36 - 1:40das eine Verbreitung von Wissen
eher verhindert. -
1:40 - 1:42Vielleicht haben wir es
in Afrika noch nicht erreicht, -
1:42 - 1:48dass viele Arbeiter und kleine Unternehmen
zum Wachstum durch Wettbewerb beitragen. -
1:48 - 1:51Stellen Sie sich folgende Szenarios vor:
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1:51 - 1:57Ersteres, Sie verleihen 200 Dollar
an je 500 Bananen-Farmer, -
1:57 - 2:00wodurch sie die überschüssigen Bananen
trocknen können, -
2:00 - 2:04und dadurch 15 % mehr Einnahmen
auf dem Markt machen. -
2:04 - 2:09Oder das zweite Szenario:
Sie investieren 100 000 Dollar -
2:09 - 2:14in ein cleveres Geschäftsmodell
ein Unternehmen aufzubauen, -
2:14 - 2:21das für 40 % mehr Einkünfte der Farmer
und 50 weitere Jobs sorgt. -
2:22 - 2:24Wir haben in Letzteres investiert
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2:24 - 2:29und den 26 Jahre jungen Eric Muthomi
darin unterstützt, -
2:29 - 2:33seine nahrungsmittelverarbeitende Firma
namens "Stawi" aufzubauen, -
2:33 - 2:37die auf Bananenbasis glutenfreies
Mehl und Babynahrung herstellt. -
2:38 - 2:41Stawi nutzt die Massenproduktion
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2:41 - 2:46und moderne Manufakturprozesse,
die nicht nur den Inhabern nützen, -
2:46 - 2:49sondern auch den Arbeitern,
die Anteile des Unternehmens besitzen. -
2:51 - 2:57Unser Ziel ist es, Eric Muthomi
zu einem Mo Ibrahim zu machen, -
2:57 - 3:01wozu wir das nötige Können,
lokale und globale Partner, -
3:01 - 3:05sehr viel Durchhaltevermögen und natürlich
auch die passende Finanzierung brauchen. -
3:05 - 3:07Aber warum pan-afrikanisch?
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3:08 - 3:12Das Gerangel um Afrika
auf der Berliner Konferenz 1884 -- -
3:12 - 3:17auf der wir Afrikaner
nicht wirklich konsultiert wurden -- -
3:17 - 3:22(Lachen) (Applaus)
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3:23 - 3:26führte zu einer massiven Aufsplitterung
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3:26 - 3:29und etlichen souveränen Staaten
mit kleiner Bevölkerung: -
3:29 - 3:31Liberia, vier Millionen;
Kap Verde, 500 000. -
3:31 - 3:34Ganz Afrika hat eine Milliarde Einwohner,
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3:34 - 3:38verteilt über 55 Länder,
mit vielen Hindernissen. -
3:38 - 3:42Aber unsere Vorfahren betrieben
verteilt über den Kontinent Handel, -
3:42 - 3:44bevor die Europäer Linien
um uns herum zeichneten. -
3:44 - 3:48Die Möglichkeiten eines vereinten Afrikas
überwiegen die Schwierigkeiten. -
3:48 - 3:51Darum helfen wir Stawi bei der Expansion
vom kenianischen Markt -
3:51 - 3:55hin zu Algerien, Nigeria, Ghana,
überall, wo die Nahrung gefragt ist. -
3:55 - 4:00Wir hoffen, für Ernährungssicherheit,
Jobs und selbstbewusste Arbeiter, -
4:00 - 4:04eine Entwicklung des lokalen Marktes
und Reichtum zu sorgen. -
4:04 - 4:06Es ist nicht der reizvollste Weg,
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4:06 - 4:08und vielleicht schafft es nicht
den selben Wohlfühleffekt -
4:08 - 4:12wie einer Dame 100 Dollar
für eine Ziege zu geben; -
4:12 - 4:16aber vielleicht ist es dennoch besser,
weniger Menschen mit mehr Einfluss -
4:16 - 4:19beim Aufbau von großen Unternehmen
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4:19 - 4:22zu unterstützen, die ganz Afrika umfassen.
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4:22 - 4:27Die politische Freiheit,
für die unsere Ahnen gekämpft haben, -
4:27 - 4:31nützt nichts ohne die wirtschaftliche.
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4:31 - 4:34Wir hoffen, durch unser Modell
Wirtschaftsfreiheit, -
4:34 - 4:37erstklassige Unternehmen,
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4:37 - 4:39heimischen Reichtum
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4:39 - 4:42und Jobs, die wir so dringend brauchen,
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4:42 - 4:45zu schaffen und zu unterstützen.
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4:46 - 4:49Afrika soll wieder aufsteigen.
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4:49 - 4:50Danke.
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4:50 - 4:56(Applaus)
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4:57 - 5:01Tom Rielly: Sangu, das war
eine starke Rede. -
5:01 - 5:04Das ist natürlich ein starker Kontrast
zu den Mikrokrediten -
5:04 - 5:09und regelmäßigen Investitionen
und dem Zunehmen derselben. -
5:09 - 5:11Spielt der Mikrokredit
überhaupt noch eine Rolle? -
5:11 - 5:14Sangu Delle: Ja, ich glaube schon.
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5:14 - 5:16Die Mikrokredite waren ein innovativer Weg
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5:16 - 5:20um den Zugang zu Finanzierung
auch den unteren Schichten zu ermöglichen. -
5:20 - 5:22Aber für unsere Probleme in Afrika ...
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5:22 - 5:24Nehmen wir etwa den Marshall-Plan
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5:24 - 5:26für das kriegsgebeutelte Europa,
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5:26 - 5:28der sah keine Spenden von Schafen vor.
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5:28 - 5:30Wir brauchen mehr als nur Mikrokredite.
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5:30 - 5:32Wir brauchen mehr als nur 200 Dollar.
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5:32 - 5:35Wir brauchen große Unternehmen
und wir brauchen Jobs. -
5:35 - 5:37TR: Alles klar. Vielen Dank.
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5:37 - 5:40(Applaus)
- Title:
- Ein Hoch auf Makro-Finanzierung in Afrika
- Speaker:
- Sangu Delle
- Description:
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In dieser kurzen aber anregenden Rede stellt Sangu Delle die Mikro-Finanzierungsmodelle – also kleine Darlehen an kleine Unternehmer – als besten Weg für wirtschaftliche Entwicklungshilfe in Frage. "Wir halten an dieser romantischen Idee fest, dass in jedem armen Bauer in Afrika
ein Unternehmer steckt. Aber meine Arbeit hat mir gezeigt, dass die meisten einfach nur Jobs wollen." Delle argumentiert daher für die Unterstützung von Großunternehmen – und das Vorantreiben das pan-afrikanischen Handels. - Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 05:53
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