Return to Video

Die bizarren Kreaturen in den tiefsten Tiefen des Ozeans - Lidia Lins

  • 0:07 - 0:11
    Man vergisst leicht, wie riesig
    und tief der Ozean wirklich ist.
  • 0:11 - 0:16
    Tatsächlich ist ungefähr 60 %
    davon eine dunkle und kalte Region,
  • 0:16 - 0:18
    bekannt als Tiefsee.
  • 0:18 - 0:22
    Sie reicht 11 000 Meter in die Tiefe.
  • 0:22 - 0:26
    Dennoch ist diese entlegene Region einer
    der gewaltigsten Lebensräume der Erde.
  • 0:26 - 0:29
    Sie beherbergt eine riesige
    Vielfalt des Lebens,
  • 0:29 - 0:31
    von Riesenquallen und Koboldhaien
  • 0:31 - 0:36
    hin zu winzigen Tieren,
    kleiner als ein Millimeter.
  • 0:36 - 0:40
    Wie können so viele Arten
    in dieser Unterwasserwelt gedeihen?
  • 0:40 - 0:45
    Über die Jahrzehnte wagten sich
    unerschrockene Wissenschaftler dorthin.
  • 0:45 - 0:47
    Reist man durch die Wassersäule hinab,
  • 0:47 - 0:50
    nimmt der Druck zu und das Licht ab.
  • 0:50 - 0:54
    Bei 200 Metern stoppt die Photosynthese
  • 0:54 - 0:57
    und die Temperatur nimmt
    von der Oberflächentemperatur aus
  • 0:57 - 1:00
    bis zu 20°C ab.
  • 1:00 - 1:04
    Bei 1 000 Metern ist das normale
    Sonnenlicht komplett verschwunden.
  • 1:04 - 1:09
    Ohne Licht scheint das Leben,
    wie wir es kennen, unmöglich.
  • 1:09 - 1:13
    Darum schrieb der Naturforscher
    Edward Forbes 1844
  • 1:13 - 1:15
    in seiner Abyssus-Theorie,
  • 1:15 - 1:19
    es gäbe dort keine Tiere.
  • 1:19 - 1:23
    Forbes war sich sicher, dass nichts
    tiefer als 600 Meter überleben könne,
  • 1:23 - 1:26
    da es dort an Licht mangelt.
  • 1:26 - 1:30
    Natürlich bewies die Entdeckung
    von Tiefseearten, dass er Unrecht hatte.
  • 1:30 - 1:34
    Was Forbes nicht beachtete, ist etwas,
    dass man Meeresschnee nennt,
  • 1:34 - 1:37
    was viel schöner klingt, als es ist.
  • 1:37 - 1:40
    Meeresschnee ist im Grunde
    organische Materie --
  • 1:40 - 1:44
    Dinge wie die Partikel toter Algen,
    Pflanzen und Tiere,
  • 1:44 - 1:46
    die in die Tiefen hinabsinken
  • 1:46 - 1:49
    und den Tiefseetieren als Nahrung dienen.
  • 1:49 - 1:54
    Vor allem deswegen existiert ein
    reiches Leben in der Dunkelheit,
  • 1:54 - 1:59
    angepasst an eine harte Realität, wo nur
    Seltsames und Wundervolles überleben kann.
  • 1:59 - 2:01
    Fische mit höhlenartigen Mäulern,
  • 2:01 - 2:04
    mit spitzen Zähnen,
    die aus ihren Kiefern ragen,
  • 2:04 - 2:07
    und lampenähnlichen Strukturen,
    die aus ihren Köpfen wachsen,
  • 2:07 - 2:12
    wie der Anglerfisch, der mit seinem
    täuschenden Leuchten Beute anlockt.
  • 2:12 - 2:16
    Viele Meereskreaturen
    haben diese Lichttechnik,
  • 2:16 - 2:18
    bekannt als Biolumineszenz,
    perfektioniert,
  • 2:18 - 2:19
    um Beute anzulocken,
  • 2:19 - 2:21
    Jäger abzulenken
  • 2:21 - 2:23
    oder Partner anzuziehen.
  • 2:23 - 2:25
    Manche Kreaturen nutzen sie als Tarnung.
  • 2:25 - 2:30
    In Teilen der Wassersäule, in denen nur
    schwaches blaues Licht durchscheint,
  • 2:30 - 2:34
    passen sich Tiere mit Biolumineszenz
    dem Leuchten an.
  • 2:34 - 2:36
    Jäger oder Gejagte,
    die von unten hinaufblicken,
  • 2:36 - 2:38
    werden von dieser Tarnung getäuscht,
  • 2:38 - 2:41
    und sind unfähig, den Umriss
    der Kreaturen zu sehen.
  • 2:41 - 2:46
    Solche andersartigen Anpassungen
    kommen auch von dem Bedürfnis,
  • 2:46 - 2:49
    Nahrung zu finden und zu schnappen,
    bevor sie davontreibt.
  • 2:49 - 2:53
    Manche Meerestiere, wie Quallen,
    Rippenquallen und Salpidae,
  • 2:53 - 2:56
    können zwischen den Tiefen wandern,
  • 2:56 - 2:58
    zum Teil weil sie zu 90 %
    aus Wasser bestehen
  • 2:58 - 3:01
    und deswegen den immensen Druck aushalten.
  • 3:01 - 3:03
    Aber sie sind die Ausnahme.
  • 3:03 - 3:08
    Die meisten Tiefseekreaturen sind an
    eine kleine Zone der Wassersäule gebunden,
  • 3:08 - 3:10
    in der Nährstoffe rar sind,
  • 3:10 - 3:12
    da von der Wasseroberfläche
    hinabtreibendes Futter
  • 3:12 - 3:15
    schnell zum Meeresboden sinkt.
  • 3:15 - 3:18
    Tauchen wir ganz hinunter, finden wir
    noch mehr exotische Kreaturen.
  • 3:18 - 3:21
    Manche sind kleinwüchsig,
  • 3:21 - 3:25
    eine Eigenschaft, die sie zu
    Miniaturversionen von Tieren macht,
  • 3:25 - 3:27
    die wir näher an der Oberfläche sehen.
  • 3:27 - 3:31
    Man nimmt an, dass ein geringes
    Nahrungsvorkommen das Schrumpfen auslöst.
  • 3:31 - 3:36
    Die an der Oberfläche produzierte Nahrung
    erreicht den Meeresboden kaum,
  • 3:36 - 3:40
    daher haben kleine Tiere mit
    einem niedrigen Energiebedarf
  • 3:40 - 3:43
    einen adaptiven Vorteil.
  • 3:43 - 3:46
    Dennoch ist das Meer
    auch das Land der Riesen.
  • 3:46 - 3:50
    Hier können riesige Tintenfische
    bis zu 18 Meter lang werden.
  • 3:50 - 3:54
    Wasserasseln krabbeln wie enorme
    Landasseln auf dem Meeresboden herum.
  • 3:54 - 3:57
    Es gibt langgliedrige
    japanische Riesenkrabben,
  • 3:57 - 4:01
    und Riemenfische, deren Körper
    sich bis zu 15 Metern erstrecken.
  • 4:01 - 4:06
    Diese Eigenschaft ist bekannt als
    Gigantismus und so etwas wie ein Rätsel.
  • 4:06 - 4:11
    Man nimmt an, dass hohe Sauerstofflevel
    manche Arten extrem wachsen lassen,
  • 4:11 - 4:14
    während die kälteren Temperaturen
    längere Lebenserwartungen fördern,
  • 4:14 - 4:17
    und den Tieren die Möglichkeit geben,
    massiv zu wachsen.
  • 4:17 - 4:22
    Viele dieser exotischen Meeresbiester
    werden nie das Tageslicht erleben.
  • 4:22 - 4:25
    Manche wagen sich zum Fressen
    durch die Wassersäule,
  • 4:25 - 4:27
    und wenige werden tatsächlich
    durch die Wellen brechen,
  • 4:27 - 4:29
    um uns an der Oberfläche
  • 4:29 - 4:33
    an die unglaublichen Überlebensfähigkeiten
    der tiefsten Meeresbewohner zu erinnern.
  • 4:33 - 4:38
    Die Menschen haben noch verblüffende
    95 % des Ozeans zu entdecken.
  • 4:38 - 4:41
    Daher bleiben diese Tiefen
    ein großes Mysterium.
  • 4:41 - 4:44
    Welche unentdeckten Wunder
    liegen noch in der Tiefe
  • 4:44 - 4:47
    und welche werden wir
    als Nächstes entdecken?
Title:
Die bizarren Kreaturen in den tiefsten Tiefen des Ozeans - Lidia Lins
Description:

Sieh dir die komplette Lektion an: http://ed.ted.com/lessons/the-otherworldly-creatures-in-the-ocean-s-deepest-depths-lidia-lins

Ungefähr 60 % des Ozeans ist eine kalte, dunkle Region, die bis zu 11 000 Meter in die Tiefe reicht. Diese Zone ist als die Tiefsee bekannt und obwohl sie ein unwirtlicher und entlegener Winkel des Planeten zu sein scheint, ist sie tatsächlich einer der größten Lebensräume der Welt. Lidia Lins erkundet, wie so viele Spezies in dieser mysteriösen Unterwasserwelt gedeihen können.

Lektion von Lidia Lins, Animation von Viviane Leezer.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:03

German subtitles

Revisions Compare revisions