Kreative Problemlösung unter extremen Einschränkungen
-
0:01 - 0:05Wenn man, wie ich, in einem
Entwicklungsland wie Indien aufwächst, -
0:05 - 0:11lernt man schnell, aus begrenzten
Ressourcen mehr Wert zu schöpfen -
0:11 - 0:16und auf kreative Weise zu nutzen,
was man schon hat. -
0:16 - 0:20Da ist zum Beispiel Mansukh Prajapati,
ein Töpfer aus Indien. -
0:20 - 0:26Er hat einen ganzen Kühlschrank
nur aus Ton gemacht, -
0:26 - 0:28der keinen Strom verbraucht.
-
0:28 - 0:32Gemüse und Obst kann er
viele Tage lang frisch halten. -
0:32 - 0:36Das ist eine buchstäblich coole Erfindung.
-
0:37 - 0:41Keine Panik, wenn in Afrika
der Handy-Akku leer ist. -
0:41 - 0:44Sie werden auf einige
einfallsreiche Unternehmer stoßen, -
0:44 - 0:47die Ihr Handy mit Hilfe
von Fahrrädern aufladen können. -
0:47 - 0:49Und da wir in Südamerika sind,
-
0:49 - 0:52gehen wir nach Lima in Peru,
-
0:52 - 0:54eine Region mit hoher Luftfeuchtigkeit,
-
0:54 - 0:59die jährlich nur 25 mm Regen bekommt.
-
0:59 - 1:06Eine Ingenieurs-Hochschule in Lima
hat ein riesiges Werbeschild entworfen, -
1:06 - 1:13das die Luftfeuchtigkeit aufnimmt,
in gereinigtes Wasser umwandelt -
1:13 - 1:18und so jeden Tag
über 90 Liter Wasser gewinnt. -
1:18 - 1:20Die Peruaner sind erstaunlich.
-
1:20 - 1:25Sie können buchstäblich
Wasser aus der Luft greifen. -
1:25 - 1:27In den letzten sieben Jahren habe ich
-
1:27 - 1:32in Indien, China, Afrika und Südamerika
hunderte von Unternehmern -
1:32 - 1:37getroffen und beobachtet,
und sie erstaunen mich immer wieder. -
1:37 - 1:40Viele von ihnen
haben keine Schule besucht. -
1:40 - 1:44Sie erfinden Dinge nicht
in großen Forschungslaboren. -
1:44 - 1:47Die Straße ist ihr Labor.
-
1:47 - 1:48Warum machen sie das?
-
1:48 - 1:52Weil sie die für uns
selbstverständlichen Ressourcen -
1:52 - 1:54wie Kapital und Energie nicht haben
-
1:54 - 1:58und weil grundlegende Dienste
wie Gesundheitswesen und Bildung -
1:58 - 2:01in diesen Regionen ebenfalls knapp sind.
-
2:01 - 2:05Wenn externe Mittel knapp sind,
muss man in sich gehen -
2:05 - 2:11und unsere üppigste Ressource
nutzen: menschlichen Einfallsreichtum. -
2:11 - 2:18Damit findet man mit begrenzten Mitteln
schlaue Lösungen für Probleme. -
2:18 - 2:21In Indien nennen wir das "Jugaad".
-
2:21 - 2:24Jugaad ist Hindi und bedeutet
-
2:24 - 2:30eine improvisierte, schlaue Lösung,
die aus der Not geboren ist. -
2:30 - 2:35Jugaad-Lösungen sind nicht
anspruchsvoll oder perfekt, -
2:35 - 2:38aber sie schaffen mehr Wert
bei geringeren Kosten. -
2:38 - 2:42Für mich sind Unternehmer,
die Jugaad-Lösungen finden, -
2:42 - 2:44wie Alchemisten.
-
2:44 - 2:48Sie können wie durch Magie
aus der Not eine Gelegenheit machen -
2:48 - 2:53und aus etwas von geringerem Wert
etwas Wertvolles. -
2:53 - 3:00Mit anderen Worten: Sie sind Meister
der Kunst, aus weniger mehr zu machen, -
3:00 - 3:05und das ist das Wesen
der "Frugalen Innovation". -
3:05 - 3:11Frugale Innovation ist die Fähigkeit,
mehr wirtschaftlichen und sozialen Wert -
3:11 - 3:14mit weniger Ressourcen zu schaffen.
-
3:14 - 3:20Es geht nicht darum zurechtzukommen,
sondern Dinge besser zu machen. -
3:20 - 3:26Ich möchte zeigen, wie Firmen
und Unternehmer in großen Wachstumsmärkten -
3:26 - 3:31Frugale Innovation in großem Umfang
anwenden, um Milliarden von Menschen -
3:31 - 3:36medizinische Versorgung und Strom
kostengünstig zu ermöglichen, -
3:36 - 3:41Menschen mit wenig Einkommen,
aber hochgesteckten Zielen. -
3:41 - 3:43Gehen wir zuerst nach China,
-
3:43 - 3:47wo Neusoft, der größte
IT-Dienstleister im Land, -
3:47 - 3:50eine medizinische Fernversorgung
entwickelt hat, -
3:50 - 3:55um Ärzten in der Stadt bei der
Fernbehandlung von Patienten zu helfen, -
3:55 - 3:57die sich in Dörfern befinden.
-
3:57 - 4:00Die Basis sind leicht bedienbare
medizinische Geräte, -
4:00 - 4:03die niedriger ausgebildete Kräfte
wie Krankenpfleger -
4:03 - 4:06in ländlichen Kliniken verwenden können.
-
4:06 - 4:10China braucht diese frugalen
medizinischen Lösungen dringend, -
4:10 - 4:18da es dort 2050 über eine
halbe Milliarde Senioren geben wird. -
4:18 - 4:20Nun nach Kenia,
-
4:20 - 4:27wo die Hälfte der Bevölkerung das
Handy-Bezahlsystem M-Pesa verwendet. -
4:27 - 4:29Dies ist eine gute Lösung
für den afrikanischen Kontinent, -
4:29 - 4:33da 80 % der Afrikaner
kein Bankkonto haben. -
4:33 - 4:38Wirklich spannend ist,
dass M-Pesa jetzt zu einer Quelle -
4:38 - 4:43für andere disruptive Geschäftsmodelle
in Branchen wie der Energie wird. -
4:43 - 4:48M-KOPA z. B. ist eine solare Kleinanlage,
die in einer Box kommt -
4:48 - 4:53und Solarzellen fürs Dach,
drei LED-Lichter, -
4:53 - 4:57ein Solarradio und
ein Handyladegerät enthält. -
4:57 - 5:00Aber das Set kostet 200 Dollar
-
5:00 - 5:03und ist damit für die
meisten in Kenia zu teuer. -
5:03 - 5:09Hier kann Mobilfunk die Lösung
erschwinglicher machen. -
5:09 - 5:15Mit einer Anzahlung von nur 35 Dollar
kann man jetzt das Set kaufen -
5:15 - 5:20und den Rest dann per Handy
mit einer täglichen Mikrozahlung -
5:20 - 5:23von 45 Cent abbezahlen.
-
5:23 - 5:28Nach 365 getätigten Mikrozahlungen
wird das System freigeschaltet. -
5:28 - 5:34Das Produkt gehört Ihnen und Sie
erhalten nun gratis sauberen Strom. -
5:34 - 5:36Eine fantastische Lösung für Kenia,
-
5:36 - 5:40wo 70 % der Menschen nicht
ans Netz angeschlossen sind. -
5:40 - 5:44Dies zeigt, dass es bei
Frugaler Innovation darauf ankommt, -
5:44 - 5:49das Vorhandene zu nutzen --
hier den Mobilfunk -- -
5:49 - 5:54und so das Knappe zu bewältigen
-- hier den Strom. -
5:54 - 5:59Mit Frugaler Innovation
holt der globale Süden nun auf -
5:59 - 6:02und überholt in manchen Fällen
sogar den Norden. -
6:02 - 6:07Anstatt teure Krankenhäuser zu bauen,
verwendet China Telemedizin, -
6:07 - 6:11um Millionen von Patienten
kostengünstig zu behandeln, -
6:11 - 6:16und Afrika geht direkt über
zur mobilen Zahlung -
6:16 - 6:21und dezentraler sauberer Energie,
anstatt Banken und Stromnetze zu bauen. -
6:21 - 6:28Frugale Innovation ist ein Gegensatz
zur Art der Innovation im Norden. -
6:28 - 6:30Ich lebe im Silicon Valley,
-
6:30 - 6:33wo wir andauernd der nächsten
großen Technologie nachjagen. -
6:33 - 6:38Denken Sie an das iPhone 5,6, dann 7,8.
-
6:38 - 6:42Im Westen investieren Firmen Milliarden
Dollar in Forschung und Entwicklung -
6:42 - 6:44und verbrauchen ganze Rohstoffberge,
-
6:44 - 6:46um immer komplexere Produkte zu schaffen
-
6:46 - 6:50und ihre Marken von
Konkurrenten abzuheben, -
6:50 - 6:54und verlangen für neue Funktionen
einen höheren Preis. -
6:54 - 7:01Das übliche Geschäftsmodell
im Westen ist "mehr für mehr". -
7:01 - 7:07Leider geht dem "mehr für mehr"-Modell
die Luft aus. Das hat drei Gründe: -
7:07 - 7:11Erstens kann sich ein großer Teil
der Kunden im Westen -
7:11 - 7:14wegen ihrer sinkenden Kaufkraft
-
7:14 - 7:17diese teuren Produkte nicht mehr leisten.
-
7:17 - 7:22Zweitens geht uns
das natürliche Wasser und Öl aus. -
7:22 - 7:26In Kalifornien, wo ich lebe, wird
Wassermangel ein großes Problem. -
7:26 - 7:28Drittens und am wichtigsten:
-
7:28 - 7:31Auf Grund der wachsenden
Einkommensschere -
7:31 - 7:34zwischen den Reichen und
der Mittelschicht im Westen -
7:34 - 7:36stehen vorhandene Produkte und Leistungen
-
7:36 - 7:39im Missverhältnis zu den
Grundbedürfnissen der Verbraucher. -
7:39 - 7:41Wussten Sie, dass heutzutage
-
7:41 - 7:46über 70 Millionen Amerikaner
nur eingeschränkten Zugang -
7:46 - 7:49zu Banken haben,
weil die bestehenden Finanzprodukte -
7:49 - 7:54nicht den Grundbedürfnissen
dieser Menschen entsprechen? -
7:54 - 7:58Die anhaltende Wirtschaftskrise im Westen
lässt die Menschen annehmen, -
7:58 - 8:01dass sie bald ihren
hohen Lebensstandard verlieren -
8:01 - 8:04und in Not geraten werden.
-
8:04 - 8:08Ich glaube, dass wir lernen müssen,
mit weniger mehr zu schaffen, -
8:08 - 8:12wenn wir Wachstum und Wohlstand
im Westen beibehalten wollen. -
8:12 - 8:15Die gute Nachricht ist,
dass dies schon angefangen hat. -
8:15 - 8:18Mehrere westliche Firmen
setzen jetzt auf Frugale Innovation, -
8:18 - 8:23um erschwingliche Produkte
für Verbraucher im Westen zu schaffen. -
8:23 - 8:25Hier sind zwei Beispiele.
-
8:25 - 8:27Als ich dieses Gebäude sah,
-
8:27 - 8:30nahm ich an, es sei ein Haus
aus der Postmoderne. -
8:30 - 8:35Tatsächlich ist es eine kleine
Produktionsstätte von Grameen Danone, -
8:35 - 8:39ein gemeinsames Projekt
der Grameen Bank von Muhammad Yunus -
8:39 - 8:41und des Lebensmittelkonzerns Danone,
-
8:41 - 8:44um in Bangladesch
hoch-qualitativen Jogurt herzustellen. -
8:44 - 8:48Die Fabrik hat 10 % der Größe
bestehender Danone-Fabriken, -
8:48 - 8:51und ihr Bau hat viel weniger gekostet.
-
8:51 - 8:54Man kann sie quasi
eine "fettarme" Fabrik nennen. -
8:54 - 8:59Anders als in hochautomatisierten
westlichen Fabriken -
8:59 - 9:05läuft hier viel manuell,
um vor Ort Arbeitsplätze zu schaffen. -
9:05 - 9:08Danone war so inspiriert
von diesem Modell, -
9:08 - 9:12das wirtschaftliche Effizienz und
soziale Nachhaltigkeit kombiniert, -
9:12 - 9:16dass sie es nun auch in anderen Teilen
der Welt einführen möchten. -
9:16 - 9:18Wenn man sich dieses Beispiel anschaut,
-
9:18 - 9:22könnte man denken:
"Frugale Innovation bedeutet Low-Tech." -
9:22 - 9:24Dem ist nicht so.
-
9:24 - 9:27Bei Frugaler Innovation geht es
auch darum, High-Tech für mehr Menschen -
9:27 - 9:30erschwinglicher und
zugänglicher zu machen. -
9:30 - 9:32Hier ein Beispiel.
-
9:32 - 9:35Die Entwicklungs-Ingenieure
von Siemens Healthcare in China -
9:35 - 9:40haben einen CT-Scanner gebaut,
der von weniger qualifizierten Kräften -
9:40 - 9:44wie Techniker und Pfleger
bedient werden kann. -
9:44 - 9:48Dieses Gerät kann pro Tag
mehr Patienten scannen -
9:48 - 9:50und verbraucht trotzdem weniger Strom.
-
9:50 - 9:54Das ist für Krankenhäuser
und auch Patienten großartig, -
9:54 - 9:58denn es verringert
die Behandlungskosten um 30 % -
9:58 - 10:02und die Strahlungsdosis um bis zu 60 %.
-
10:02 - 10:06Diese Lösung wurde ursprünglich für
den chinesischen Markt entworfen, -
10:06 - 10:10aber geht nun weg wie warme Semmeln
in den USA und Europa, -
10:10 - 10:13wo Krankenhäuser unter Druck stehen,
-
10:13 - 10:16gute und günstige
Behandlungen zu ermöglichen. -
10:16 - 10:19Die Revolution der Frugalen Innovation
-
10:19 - 10:23im Westen wird von
kreativen Unternehmern angeführt, -
10:23 - 10:25die sich mit erstaunlichen Lösungen
-
10:25 - 10:28mit den Grundbedürfnissen
in Europa und Amerika befassen. -
10:28 - 10:31Hier sind drei Beispiele
von Startup-Unternehmen, -
10:31 - 10:33die mich inspiriert haben.
-
10:33 - 10:37Das erste wurde von meinem
Nachbarn in Silicon Valley gestartet. -
10:37 - 10:39Es heißt gThrive.
-
10:39 - 10:42Das sind Funksensoren,
die wie Plastiklineale aussehen. -
10:42 - 10:45Bauern können sie
auf den Feldern verteilt platzieren -
10:45 - 10:49und detaillierte Daten sammeln,
z. B. über den Zustand des Bodens. -
10:49 - 10:54Mit den Daten können Bauern
Wasserenergie optimal nutzen, -
10:54 - 10:58wärend sie die Qualität ihrer Produkte
und die Erntemenge erhöhen. -
10:58 - 11:03Eine großartige Lösung für Kalifornien,
wo deutlicher Wassermangel herrscht. -
11:03 - 11:06Die Kosten sind nach einem Jahr gedeckt.
-
11:06 - 11:09Das zweite Beispiel ist Be-Bound,
auch aus dem Silicon Valley. -
11:09 - 11:12Es ermöglicht eine Internetverbindung
-
11:12 - 11:17selbst in Gegenden ohne Bandbreite,
ohne Wi-Fi, 3G oder 4G. -
11:17 - 11:18Wie geht das?
-
11:18 - 11:22Einfach mit SMS,
eine grundlegende Technologie, -
11:22 - 11:27die weltweit am zuverlässigsten
und am weitesten verbreitet ist. -
11:27 - 11:30Heute haben drei Milliarden
der Handynutzer kein Internet. -
11:30 - 11:34Diese Lösung verbindet sie
auf frugale Art mit dem Internet. -
11:34 - 11:39In Frankreich gibt es das
Startup-Unternehmen Compte Nickel, -
11:39 - 11:41das die Bankenbranche revolutioniert.
-
11:41 - 11:45Es ermöglicht Tausenden
in einen kleinen Laden zu gehen -
11:45 - 11:49und in nur fünf Minuten den Service zu
aktivieren, der zwei Produkte bietet: -
11:49 - 11:54eine internationale Kontonummer
und eine internationale Debitkarte. -
11:54 - 11:58Sie berechnen eine pauschale
jährliche Gebühr von nur 20 Euro. -
11:58 - 12:00So kann man
alle Bankgeschäfte erledigen -- -
12:00 - 12:03Geld überweisen und erhalten,
per Debitkarte zahlen -- -
12:03 - 12:05alles ohne zusätzliche Kosten.
-
12:05 - 12:09Das nenne ich günstige
Bankdienstleistungen ohne Bank. -
12:09 - 12:14Erstaunlicherweise sind 75 % der Kunden
-
12:14 - 12:18Franzosen aus der Mittelschicht, die sich
keine hohen Bankgebühren leisten können. -
12:18 - 12:23Ich sagte, dass Frugale Innovation
zunächst im Süden entstand -
12:23 - 12:25und jetzt im Norden übernommen wird.
-
12:25 - 12:27Schlussendlich würden wir es gerne sehen,
-
12:27 - 12:30dass Industrie- und Entwicklungsländer
zusammenkommen -
12:30 - 12:33und gemeinsam frugale Lösungen entwickeln,
-
12:33 - 12:35die der ganzen Menschheit nutzen.
-
12:35 - 12:38Die tolle Neuigkeit ist, dass
genau dies jetzt passiert. -
12:38 - 12:41Gehen wir nach Nairobi, um das zu sehen.
-
12:41 - 12:44Nairobi hat entsetzliche Verkehrsstaus.
-
12:44 - 12:47Als ich das zum ersten Mal sah,
dachte ich: ''Meine Güte!'' -
12:47 - 12:52Man muss sogar Kühen ausweichen,
wenn man dort Auto fährt. -
12:52 - 12:54Um die Situation zu verbessern,
-
12:54 - 13:01erproben die Ingenieure von IBM in Kenia
eine Lösung, die Megaffic heißt -
13:01 - 13:05und ursprünglich von japanischen
Ingenieuren entworfen wurde. -
13:05 - 13:10Anders als im Westen basiert Megaffic
nicht auf Sensoren an den Straßen, -
13:10 - 13:13deren Aufbau in Nairobi sehr teuer ist.
-
13:13 - 13:16Stattdessen werden Bilder
und Verkehrsinformationen -
13:16 - 13:22von wenigen Webcams mit geringer Auflösung
auf den Straßen von Nairobi gesammelt. -
13:22 - 13:26Die Analysesoftware sagt Staus vorher
-
13:26 - 13:30und Fahrern können per SMS
alternative Routen vorgeschlagen werden. -
13:30 - 13:34Natürlich ist Megaffic nicht so sexy
wie selbstfahrende Autos, -
13:34 - 13:39aber es verspricht, Fahrer in Nairobi
wenigstens 20 % schneller -
13:39 - 13:43von Punkt A nach Punkt B zu bringen.
-
13:43 - 13:49Anfang dieses Jahres gründete UCLA Health
sein Global Lab for Innovation, -
13:49 - 13:54das auf der ganzen Welt nach frugalen
Lösungen im Gesundheitswesen sucht, -
13:54 - 13:59die mindestens 20 % günstiger sind
als existierende Lösungen in den USA, -
13:59 - 14:02und dabei noch wirksamer.
-
14:02 - 14:06Es versucht auch Vordenker aus dem
Norden und Süden zusammenzubringen, -
14:06 - 14:12um gemeinsam erschwingliche medizinische
Versorgung für alle Menschen zu enwickeln. -
14:12 - 14:16Ich habe viele Beispiele
für Frugale Innovation weltweit gezeigt, -
14:16 - 14:20doch die Frage ist, wie man
Frugale Innovation anwendet. -
14:20 - 14:24Ich habe bei Frugalen Pionieren weltweit
drei Regeln gefunden, -
14:24 - 14:26die ich mit Ihnen teilen möchte,
-
14:26 - 14:28die Sie in Ihren Organisationen
anwenden können, -
14:28 - 14:31um mit weniger mehr zu tun.
-
14:31 - 14:35Erstens: Halten Sie es einfach.
-
14:35 - 14:38Machen Sie keine Lösungen,
um Kunden zu beeindrucken. -
14:38 - 14:41Die Lösung soll einfach
zu handhaben und zugänglich sein, -
14:41 - 14:44wie der CT-Scanner
aus dem Beispiel in China. -
14:44 - 14:48Zweitens: Erfinden Sie das Rad nicht neu.
-
14:48 - 14:52Versuchen Sie vorhandene Ressourcen
einzusetzen, die weit verbreitet sind, -
14:52 - 14:56so wie Mobilfunk für sauberen Strom
-
14:56 - 15:00und kleine Läden für Bankdienstleistungen.
-
15:00 - 15:04Drittens: Denken und
handeln Sie waagerecht. -
15:04 - 15:08Unternehmen neigen dazu
sich in die Höhe zu vergrößern -
15:08 - 15:11mit zentralisierten Abläufen
in großen Fabriken und Lagern. -
15:11 - 15:15Doch um wendig zu sein und mit sehr
unterschiedlichen Kunden umzugehen, -
15:15 - 15:20muss man sich horizontal vergrößern
und eine verteilte Lieferkette -
15:20 - 15:23mit kleineren Fertigungs- und
Distributionseinheiten nutzen, -
15:23 - 15:27wie die Grameen Bank gezeigt hat.
-
15:27 - 15:32Der Süden wurde aus der Not heraus
Vorreiter der Frugalen Innovation. -
15:32 - 15:37Der Norden lernt jetzt, Besseres
und mehr mit weniger zu tun, -
15:37 - 15:40da Ressourcen begrenzt sind.
-
15:40 - 15:45Als ein in Indien geborener französicher
Staatsbürger, der in den USA lebt, -
15:45 - 15:51hoffe ich, dass wir die künstliche
Nord-Süd-Grenze überschreiten -
15:51 - 15:56und so Einfallsreichtum von allen
Innovatoren weltweit nutzen können, -
15:57 - 15:59um gemeinsam frugale Lösungen zu finden,
-
15:59 - 16:03die die Lebensqualität für alle
auf der Welt verbessern werden -
16:03 - 16:06und dabei unseren kostbaren
Planeten schützen. -
16:06 - 16:08Vielen Dank.
-
16:08 - 16:11(Applaus)
- Title:
- Kreative Problemlösung unter extremen Einschränkungen
- Speaker:
- Navi Radjou
- Description:
-
Navi Radjou hat über Jahre hinweg "Jugaad", auch bekannt als "Frugale Innovation", untersucht. Unternehmer in Wachstumsmärkten waren die Wegbereiter des Verfahrens, mit dem man mit begrenzten Ressourcen großen Wert erschafft und das nun weltweit Anklang findet. In seinem Vortrag zeigt Radjou eine Vielzahl an Beispielen für den menschlichen Einfallsreichtum und nennt drei Richtlinien dafür, wie wir alle mit weniger mehr machen können.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:25
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