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Charlie Todd: Die gemeinsame Erfahrung von Absurdität

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    Ich habe Improv Everywhere vor etwa 10 Jahren initiiert,
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    als ich mit meinem Interesse für Schauspiel und Comedy nach New York City zog.
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    Weil ich neu in der Stadt war, hatte ich keinen Zugang zu einer Bühne,
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    also entschloss ich mich, meine eigenen öffentlichen Bühnen zu schaffen.
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    Das erste Projekt, das wir uns ansehen werden,
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    ist die allererste U-Bahn-Fahrt ohne Hosen.
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    Das fand im Januar 2002 statt.
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    Und diese Frau hier ist der Star dieses Videos.
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    Sie weiss nicht, dass sie gefilmt wird.
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    Sie wird mit einer versteckten Kamera gefilmt.
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    Das ist in der Linie 6 in New York City.
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    Und das ist die erste Station.
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    Dies sind zwei dänische Typen,
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    die herkommen und sich direkt neben der versteckten Kamera hinsetzen.
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    Und das da in diesem braunen Mantel, das bin ich.
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    Draussen sind es etwa 30 Grad.
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    Ich trage einen Hut. Ich trage einen Schal.
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    Dieses Mädchen wird mich genau hier bemerken.
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    (Gelächter)
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    Und wie Sie jetzt sehen, trage ich keine Hose.
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    (Gelächter)
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    An dieser Stelle –
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    an dieser Stelle hat sie mich bemerkt,
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    aber in New York gibt es komische Typen in jedem willkürlichen Bahnwagen.
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    Eine einzelne Person ist nicht so ungewöhnlich.
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    Sie liest weiter in ihrem Buch, das unglücklicherweise "Vergewaltigung" heisst.
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    (Gelächter)
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    Sie hat also die ungewöhnliche Einzelheit bemerkt,
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    aber ist zu ihrem normalen Leben zurück gekehrt.
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    In der Zwischenzeit warten sechs Freunde von mir
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    an den folgenden sechs Haltestellen, ebenfalls in ihrer Unterwäsche.
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    Sie werden einer nach dem anderen in diesen Wagen einsteigen.
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    Wir werden so tun, als kennen wir einander nicht.
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    Und wir werden uns benehmen, als ob es einfach ein unbedachter Fehler war,
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    an einem kalten Januartag unsere Hosen zu vergessen.
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    (Gelächter)
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    Jetzt entscheidet sie sich,
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    das Vergewaltigungsbuch wegzulegen.
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    (Gelächter)
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    Sie entscheidet sich, ihre Umgebung etwas bewusster wahrzunehmen.
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    In der Zwischenzeit lachen sich die beiden dänischen Jungs
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    da neben der Kamera kaputt.
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    Sie finden, das sei das Lustigste, das sie jemals gesehen haben.
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    Und sehen Sie, wie sie jetzt mit ihnen Augenkontakt aufnimmt.
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    (Gelächter)
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    Ich liebe diesen Moment in diesem Video,
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    denn bevor es zu einer gemeinsamen Erfahrung wurde,
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    war es vielleicht ein bisschen beängstigend
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    oder etwas, das für sie zumindest verwirrend war.
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    Und als es dann zu einer gemeinsamen Erfahrung wurde,
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    war es lustig und etwas, über das sie lachen konnte.
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    Der Zug fährt jetzt in die dritte Station
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    der Linie 6 ein.
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    (Gelächter)
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    Das Video zeigt also nicht alles.
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    Das geht noch vier Haltestellen lang so weiter.
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    Sieben Typen steigen insgesamt anonym in Unterhosen ein.
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    An der achten Haltestelle stieg ein Mädchen mit einem riesigen Seesack ein
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    und verkündete, sie habe Hosen zu verkaufen für einen Dollar –
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    wie man vielleicht Batterien oder Süssigkeiten im Zug verkaufen könnte.
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    Wir kauften alle sehr sachlich ein Paar von diesen Hosen, zogen sie an
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    und sagten "Danke, das ist genau, was ich heute gebraucht habe",
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    stiegen dann aus, ohne zu enthüllen, was gerade passiert war
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    und gingen alle in verschiedene Richtungen davon.
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    (Applaus)
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    Danke.
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    Also, das ist immer noch von diesem Video.
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    Ich liebe einfach die Reaktion dieses Mädchens.
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    Und mir dieses Videoband später an jenem Tag anzusehen,
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    hat mich dazu inspiriert, weiter zu machen mit dem, was ich tue.
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    Einer der zentralen Punkte von Improv Everywhere ist es,
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    eine Szenerie an einem öffentlichen Ort zu schaffen,
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    die für andere Menschen zu einer positiven Erfahrung wird.
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    Es ist ein Streich, aber es ist einer, der allen eine tolle Geschichte zu erzählen gibt.
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    Und ihre Reaktion hat mich inspiriert,
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    eine zweite jährliche U-Bahn-Fahrt ohne Hosen zu veranstalten.
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    Wir haben das seitdem jedes Jahr gemacht.
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    In diesem Januar gab es die U-Bahn-Fahrt ohne Hosen zum 10. Mal,
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    und eine bunt gemischte Gruppe von 3500 Menschen
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    fuhren in ihren Unterhosen mit der New Yorker U-Bahn –
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    fast in jeder einzigen Zuglinie der Stadt.
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    Und auch in 50 anderen Städten weltweit
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    haben Leute mitgemacht.
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    (Gelächter)
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    Als ich begann, Kurse in Improvisation zu nehmen am Upright Citizens Brigate Theater
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    und dort andere kreative Menschen und andere Künstler und Comedians traf,
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    begann ich, eine Mailingliste zusammenzustellen
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    von Leuten, die diese Art von Projekten machen wollten.
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    So konnte ich mehr grosse Projekte angehen.
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    Eines Tages ging ich über den Union Square
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    und sah dieses Gebäude,
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    das 2005 gerade gebaut worden war.
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    Und in einem der Fenster war ein Mädchen, und sie tanzte.
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    Das war sehr merkwürdig,
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    denn draussen war es dunkel, aber hinter ihr war fluoreszierendes Licht
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    und sie benahm sich sehr wie auf einer Bühne,
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    und ich konnte nicht erkennen, warum sie es tat.
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    Nach etwa 15 Sekunden erschien ihre Freundin –
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    sie hatte sich hinter einer Auslage versteckt hatte –
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    und sie lachten und umarmten sich und rannten weg.
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    Es schien, als ob es vielleicht eine Mutprobe war.
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    Ich war davon inspiriert.
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    Ich sah mir die ganze Fassade an – es gab insgesamt 70 Fenster –
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    und ich wusste, was ich zu tun hatte.
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    (Gelächter)
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    Dieses Projekt heisst "Look Up More". Wir zogen 70 Schauspieler schwarz an.
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    Das war total unauthorisiert.
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    Wir teilten den Geschäften nicht mit, dass wir kamen.
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    Und ich stand im Park, um Zeichen zu geben.
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    Auf das erste Zeichen hin sollten alle diese grossen Buchstaben hochhalten,
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    die zusammen "Look Up More" ergaben,
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    den Namen des Projekts.
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    Auf das zweite Zeichen hin sollten alle im Hampelmann springen.
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    Sie werden das hier gleich starten sehen.
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    (Gelächter)
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    Und dann das Tanzen. Wir liessen alle tanzen.
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    Und dann hatten wir Tanzsolos, wo nur eine Person tanzte
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    und alle anderen auf diese Person zeigten.
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    (Gelächter)
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    Dann gab ich ein weiteres Handzeichen,
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    das den nächsten Solisten unten in Forever 21 anzeigte,
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    und er tanzte.
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    Es gab einige andere Aktivitäten.
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    Wir hatten Leute, die hoch und runter sprangen,
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    Leute, die zu Boden fielen.
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    Und ich stand da nur ganz anonym in einem Pullover
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    und bewegte meine Hand von einem Abfalleimer hin und weg,
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    um das Vorwärtskommen anzuzeigen.
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    Und weil es im Union Square Park war, genau neben einer U-Bahn-Station,
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    waren da am Ende Hunderte von Menschen,
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    die anhielten und aufschauten
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    und zusahen bei dem, was wir da taten.
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    Hier ist ein besseres Foto davon.
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    Dieser spezielle Anlass
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    war von einem Moment inspiriert,
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    über den ich quasi stolperte.
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    Das nächste Projekt, das ich Ihnen zeigen will,
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    wurde mir in einer E-Mail von einem Fremden zugeschickt.
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    Ein Highschool-Schüler in Texas schrieb mir 2006 und sagte,
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    "Sie sollten so viele Menschen wie möglich
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    in blaue Polohemden und Khakihosen stecken
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    und si ein einer Best Buy-Filiale herumstehen lassen."
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    (Gelächter)
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    (Applaus)
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    Ich schrieb diesem Schüler sofort zurück
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    und sagte, "Ja, das ist korrekt.
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    Ich denke, ich werde das dieses Wochenende versuchen. Danke."
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    Hier ist also das Video dazu.
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    Das ist wiederum in 2005.
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    Es ist die Best Buy-Filiale in New York City.
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    Wir hatten etwa 80 Leute, die teilnahmen
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    und nacheinander rein gingen.
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    Da war ein achtjähriges Mädchen, ein zehnjähriges Mädchen.
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    Es gab auch einen 65 Jahre alten Mann,
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    der mit dabei war.
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    Also eine sehr vielfältige Gruppe von Menschen.
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    Und ich sagte zu ihnen, "Macht Euch keine Sorgen. Arbeitet nicht.
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    Aber kauft auch nicht ein.
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    Steht nur rum und seht keine Produkte an."
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    Sie können nun die richtigen Mitarbeiter
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    daran erkennen, dass sie gelbe Schilder an ihren Hemden tragen.
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    Alle anderen sind unsere Schauspieler.
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    (Gelächter)
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    Die einfachen Mitarbeiter fanden es sehr lustig.
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    Einige von ihnen gingen tatsächlich ins Hinterzimmer und holten ihre Kameras,
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    um Fotos mit uns zu machen.
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    Viele von ihnen machten Witze, sie wollten uns ins Lager schicken
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    und schwere Fernseher für die Kunden raustragen lassen.
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    Die Maneger und die Sicherheitsleute hingegen
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    fanden es nicht besonders lustig.
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    Sie können sie in diesem Ausschnitt sehen.
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    Sie tragen entweder gelbe oder schwarze Hemden.
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    Und wir waren wohl etwa 10 Minuten lang da,
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    bevor die Manager sich entschieden, die Polizei zu rufen.
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    (Gelächter)
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    Sie begannen also, herumzurennen
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    und allen zu sagen, dass die Polizei komme, passt auf, die Cops kommen.
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    Sie können die Polizisten in diesem Ausschnitt hier sehen.
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    Der hier in schwarz ist ein Polizist, der von einer versteckten Kamera gefilmt wird.
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    Leider musste die Polizei das Management von Best Buy darüber informieren,
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    dass es tatsächlich nicht illegal ist,
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    blaue Polohemden und Khakihosen zu tragen.
  • 7:55 - 7:57
    (Gelächter)
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    (Applaus)
  • 8:01 - 8:03
    (Danke)
  • 8:03 - 8:06
    (Applaus)
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    Wir waren 20 Minuten lang da gewesen und glücklich, das Geschäft zu verlassen.
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    Was die Manager dann auch versuchten war,
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    unsere Kameras zu finden.
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    Sie erwischten zwei meiner Jungs, die versteckte Kameras in Reisetaschen hatten.
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    Aber der eine Kameramann, den sie nie geschnappt haben,
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    war der eine, der einfach mit einem leeren Band rein ging,
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    in die Kameraabteilung von Best Buy,
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    sein Band in eine ihrer Kameras einlegte
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    und so tat, als ob er einkaufte.
  • 8:27 - 8:30
    Ich mag das Konzept, ihre Technik gegen sie zu verwenden.
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    (Gelächter)
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    Ich denke, unsere besten Projekte sind diejenigen, die sich auf einen spezifischen Ort beziehen
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    und an diesem bestimmten Ort aus eine bestimmten Grund geschehen.
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    Eines Morgens fuhr ich in der U-Bahn.
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    Ich musste an der Station in der 53. Strasse aussteigen,
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    wo es diese beiden riesigen Rolltreppen gibt.
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    Das ist morgens ein sehr deprimierender Ort, es ist sehr voll da.
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    Ich entschied mich, eine Inszenierung zu versuchen,
  • 8:47 - 8:50
    die den Ort für einen Morgen so fröhlich wie möglich machen könnte.
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    Das war im Winter 2009 –
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    morgens um halb neun.
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    Die morgendliche Rush Hour.
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    Draussen war es sehr kalt.
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    Die Leute kommen von Queens her
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    und steigen von der Linie E zur Linie 6 um.
  • 9:04 - 9:06
    Sie gehen diese riesigen Rolltreppen hoch
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    auf ihrem Weg zur Arbeit.
  • 9:19 - 9:29
    (Gelächter)
  • 9:31 - 9:33
    (Gelächter)
  • 9:33 - 9:39
    (Applaus)
  • 9:39 - 9:41
    Danke.
  • 9:41 - 9:44
    Hier ist ein Foto, dass es ein bisschen besser illustriert.
  • 9:44 - 9:46
    Er hat 2000 High-Fives verteilt an diesem Tag
  • 9:46 - 9:48
    und er wusch seine Hände davor und danach
  • 9:48 - 9:50
    und wurde nicht krank.
  • 9:50 - 9:52
    Das wurde auch ohne Erlaubnis gemacht,
  • 9:52 - 9:54
    obwohl es niemanden zu interessieren schien.
  • 9:54 - 9:56
    Ich würde sagen, über die Jahre ist einer
  • 9:56 - 9:59
    der Kritikpunkte, die ich am häufigsten als anonyme Kommentare auf YouTube
  • 9:59 - 10:01
    zu Improv Everywhere sehe,
  • 10:01 - 10:04
    "Diese Leute haben einfach zu viel freie Zeit."
  • 10:04 - 10:07
    Wissen Sie, nicht jeder wird alles mögen, was Sie tun,
  • 10:07 - 10:09
    und ich habe dank Internetkommentaren sicher eine dicke Haut entwickelt,
  • 10:09 - 10:11
    aber dieser eine Punkt hat mich immer gestört,
  • 10:11 - 10:13
    denn wir haben nicht zuviel freie Zeit.
  • 10:13 - 10:16
    Die Teilnehmer an den Events von Improv Everywhere
  • 10:16 - 10:18
    haben genau soviel Freizeit wie jeder andere New Yorker,
  • 10:18 - 10:20
    sie entscheiden sich nur hier und da,
  • 10:20 - 10:22
    sie auf ungewöhnliche Weise zu verbringen.
  • 10:22 - 10:24
    Wissen Sie, jeden Samstag und Sonntag
  • 10:24 - 10:26
    im Herbst versammeln sich Tausende von Menschen
  • 10:26 - 10:28
    in Fussballstadien, um sich die Spiele anzusehen.
  • 10:28 - 10:31
    Und ich habe noch nie jemanden gesehen, der ein Fussballspiel kommentiert hat
  • 10:31 - 10:34
    indem er sagte, "All diese Menschen in den Rängen haben einfach zu viel freie Zeit."
  • 10:34 - 10:36
    Natürlich tun sie das nicht.
  • 10:36 - 10:38
    Es ist eine wunderbare Art, einen Wochenendnachmittag damit zu verbringen,
  • 10:38 - 10:41
    sich in einem Stadion ein Fussballspiel anzusehen.
  • 10:41 - 10:43
    Aber ich denke, es ist auch eine völlig valable Art,
  • 10:43 - 10:46
    einen Nachmittag an Ort und Stelle "eingefroren" mit 200 anderen
  • 10:46 - 10:48
    im Grand Central Terminal zu verbringen
  • 10:48 - 10:51
    oder als Ghostbuster verkleidet
  • 10:51 - 10:53
    durch die New York Public Library zu rennen.
  • 10:53 - 10:55
    (Gelächter)
  • 10:55 - 10:58
    Oder die gleiche MP3 wie 3000 andere Menschen zu hören
  • 10:58 - 11:01
    und dazu still in einem Park zu tanzen,
  • 11:01 - 11:03
    oder in einem Einkaufsladen plötzlich
  • 11:03 - 11:05
    als Teil eines spontanen Musicals zu singen,
  • 11:05 - 11:08
    oder in einem Anzug in den Coney-Island-Ozean zu springen.
  • 11:08 - 11:11
    Wissen Sie, als Kinder hat man uns beigebracht, zu spielen.
  • 11:11 - 11:13
    Und man hat uns nie einen Grund genannt, warum wir spielen sollten.
  • 11:13 - 11:16
    Man kann einfach akzeptieren, dass Spiel eine gute Sache ist.
  • 11:16 - 11:19
    Und ich denke, darum geht es irgendwie bei Improv Everywhere.
  • 11:19 - 11:21
    Es ergibt keinen Sinn und es muss auch keinen Sinn ergeben.
  • 11:21 - 11:23
    Wir brauchen keinen Grund.
  • 11:23 - 11:25
    So lange es Spass macht
  • 11:25 - 11:27
    und nach einer lustigen Idee aussieht,
  • 11:27 - 11:30
    und es scheint, dass die Leute, die es miterleben auch Spass dabei haben werden,
  • 11:30 - 11:32
    ist uns das genug.
  • 11:32 - 11:34
    Und ich denke, als Erwachsene müssen wir lernen,
  • 11:34 - 11:36
    dass es keine richtige oder falsche Art zu spielen gibt.
  • 11:36 - 11:38
    Vielen Dank.
  • 11:38 - 11:43
    (Applaus)
Title:
Charlie Todd: Die gemeinsame Erfahrung von Absurdität
Speaker:
Charlie Todd
Description:

Charlie Todd führt bizarre, urkomische und unerwartete öffentliche Szenen herbei: siebzig synchrone Tänzer in Schaufenstern, "Ghostbusters" die durch die öffentliche Bücherei von New York rennen und die jährliche U-Bahn-Fahrt ohne Hosen. Bei TEDxBloomington zeigt er, wie seine Gruppe Improv Everywhere, diese Szenen nutzt, um Menschen zusammenzuführen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
11:44
Karin Friedli added a translation

German subtitles

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