Islamophobie hat meinen Bruder getötet. Setzen wir dem Hass ein Ende.
-
0:00 - 0:04Letztes Jahr wurden drei
meiner Familienmitglieder -
0:04 - 0:07in einem Hassverbrechen grausam ermordet.
-
0:08 - 0:12Natürlich fällt es mir sehr schwer,
heute hier zu stehen, -
0:12 - 0:14aber mein Bruder Deah,
-
0:14 - 0:15seine Frau Yusor
-
0:15 - 0:17und ihre Schwester Razan
-
0:17 - 0:19lassen mir eigentlich keine Wahl.
-
0:19 - 0:23Ich hoffe, dass Sie nach dem Vortrag
eine Entscheidung treffen -
0:23 - 0:25und mit mir zusammen
dem Hass entgegentreten. -
0:27 - 0:30Es ist der 27. Dezember 2014,
-
0:30 - 0:32der Morgen des Hochzeittages
meines Bruders. -
0:32 - 0:33Er bittet mich,
-
0:33 - 0:36ihm für das Hochzeitsfoto
die Haare zu kämmen. -
0:36 - 0:42Ein 23-jähriger, 1,90 m großer Basketball-
und besonders Steph Curry-Fan, -
0:42 - 0:43(Lachen)
-
0:45 - 0:49ein amerikanischer Zahnmedizinstudent,
bereit für die Welt. -
0:50 - 0:52Als Deah und Yusor
den Eröffnungstanz beginnen, -
0:52 - 0:56sehe ich die Liebe in seinen Augen,
die Freude, mit der sie sie erwidert, -
0:56 - 0:59und ich werde von Gefühlen überwältigt.
-
0:59 - 1:02Ich ziehe mich im Saal zurück
und breche in Tränen aus. -
1:02 - 1:06Kaum ist das Lied zu Ende,
kommt er geradewegs auf mich zu, -
1:06 - 1:09nimmt mich in die Arme
und wiegt mich hin und her. -
1:09 - 1:12Selbst in dem Augenblick,
der voller Ablenkung war, -
1:12 - 1:14achtete er auf mich.
-
1:14 - 1:16Er nimmt mein Gesicht
in die Hände und sagt: -
1:16 - 1:19"Suzanne, dank dir
bin ich der, der ich bin. -
1:23 - 1:25Danke für alles.
-
1:25 - 1:26Ich liebe dich."
-
1:27 - 1:30Etwa einen Monat später besuche ich
meine Familie in North Carolina. -
1:30 - 1:33Am letzten Abend renne ich
hoch in Deahs Zimmer -
1:33 - 1:37und will wissen, wie es ihm
als frischgebackenem Ehemann geht. -
1:37 - 1:39Er sagt mit einem breiten,
jungenhaften Lächeln: -
1:39 - 1:43"Ich bin so glücklich. Ich liebe sie.
Sie ist ein wunderbares Mädchen." -
1:43 - 1:44Das ist sie.
-
1:45 - 1:48Mit kaum 21 wurde sie
an der UNC zugelassen, -
1:48 - 1:50um mit Deah Zahnmedizin zu studieren.
-
1:50 - 1:53Sie teilte seine Liebe für Basketball
und auf ihr Drängen hin -
1:53 - 1:57begannen sie ihre Flitterwochen
bei ihrem Lieblingsteam der NBA, -
1:57 - 1:59den LA Lakers.
-
1:59 - 2:00Sehen Sie sich das an.
-
2:01 - 2:03(Lachen)
-
2:07 - 2:10Niemals werde ich vergessen,
wie ich da mit ihm zusammensaß, -
2:10 - 2:12wie frei und voller Glück er war.
-
2:12 - 2:15Mein kleiner Bruder,
ein basketballbegeisterter Junge, -
2:15 - 2:19hatte sich zu einem fähigen,
jungen Mann entwickelt. -
2:19 - 2:22Im Zahnmedizinstudium
war er Jahrgangsbester. -
2:22 - 2:23Gemeinsam mit Yusor und Razan
-
2:23 - 2:27beteiligte er sich an lokalen
und internationalen sozialen Projekten, -
2:27 - 2:30um Obdachlosen
und Flüchtlingen zu helfen. -
2:30 - 2:32Sie planten auch eine Reise in die Türkei,
-
2:32 - 2:35um syrischen Flüchtlingen
zahnärztliche Hilfen zu bieten. -
2:35 - 2:37Mit gerade einmal 19
-
2:37 - 2:40nutzte Razan ihre Kreativität
als Bauingenieurstudentin, -
2:40 - 2:42um ihren Mitmenschen zu helfen,
-
2:42 - 2:46und packte unter anderem Carepakete
für die örtlichen Obdachlosen. -
2:46 - 2:47So waren sie.
-
2:49 - 2:53In jener Nacht hole ich tief Luft,
blicke Deah an und sage: -
2:54 - 2:57"Ich war noch nie so stolz auf dich
wie in diesem Augenblick." -
2:57 - 3:00Er nimmt mich in den Arm,
wünscht mir gute Nacht, -
3:00 - 3:03und am nächsten Morgen kehre ich
nach San Francisco zurück, -
3:03 - 3:04ohne ihn zu wecken.
-
3:05 - 3:07Das ist das letzte Mal,
dass ich ihn umarme. -
3:10 - 3:14Zehn Tage später habe ich Dienst
im San Francisco General Hospital, -
3:14 - 3:17als ich eine Flut unklarer SMS erhalte,
die ihr Beileid bekunden. -
3:17 - 3:20Verwirrt rufe ich meinen Vater an,
der mir ruhig erklärt: -
3:20 - 3:23"Es gab eine Schießerei
in Deahs Viertel in Chapel Hill. -
3:23 - 3:25Es ist abgeriegelt.
Mehr wissen wir nicht." -
3:26 - 3:29Ich lege auf und google eilig:
"Schießerei in Chapel Hill". -
3:29 - 3:31Es gibt einen Treffer.
-
3:31 - 3:34Zitat: "Auf drei Menschen wurden Schüsse
in den Hinterkopf abgegeben. -
3:34 - 3:37Ihr Tod wurde noch am Tatort bestätigt."
-
3:37 - 3:38Etwas in mir weiß Bescheid.
-
3:38 - 3:43Ich springe auf und breche heulend
auf dem harten Klinikboden zusammen. -
3:43 - 3:47Betäubt und verwirrt nehme ich
den ersten Nachtflug von San Francisco. -
3:47 - 3:49Ich betrete das Haus meiner Kindheit
-
3:49 - 3:52und falle meinen Eltern
schluchzend in die Arme. -
3:52 - 3:55Dann renne ich in Deahs Zimmer,
wie ich es so oft getan habe, -
3:55 - 3:57und suche ihn,
-
3:57 - 4:01nur um eine Leere zu finden; eine Lücke,
die sich nie mehr schließen wird. -
4:04 - 4:06Die Ermittlungen und Obduktionsberichte
-
4:06 - 4:09deckten schließlich den Tathergang auf:
-
4:10 - 4:13Deah war gerade mit dem Bus
von einem Seminar gekommen. -
4:13 - 4:16Razan war zum Abendessen gekommen
und wartete zusammen mit Yusor. -
4:16 - 4:19Als sie zu essen begannen,
klopfte es an der Tür. -
4:19 - 4:21Als Deah sie öffnete,
-
4:21 - 4:24feuerte ihr Nachbar
mehrere Schüsse auf ihn ab. -
4:27 - 4:30Dem Notruf zufolge hatte man
die Mädchen schreien hören. -
4:31 - 4:35Der Mann wandte sich zur Küche,
feuerte einmal auf Yusors Hüfte -
4:35 - 4:36und lähmte sie.
-
4:36 - 4:40Dann trat er von hinten an sie heran,
setzte ihr die Pistole an den Kopf, -
4:40 - 4:43und zerfetzte mit einer
einzigen Kugel ihr Mittelhirn. -
4:44 - 4:47Dann wandte er sich Razan zu,
die um ihr Leben schrie, -
4:47 - 4:51feuerte im Hinrichtungsstil
einen einzelnen Schuss -
4:52 - 4:54auf ihren Hinterkopf ab und tötete sie.
-
4:55 - 4:58Auf dem Weg zurück gab er
einen letzten Schuss auf Deah ab -- -
4:58 - 5:00eine Kugel in den Mund --
-
5:00 - 5:02sodass es insgesamt acht Kugeln waren:
-
5:02 - 5:04zwei steckten im Kopf,
-
5:04 - 5:05zwei in seiner Brust
-
5:05 - 5:08und die restlichen
in den Armen und Beinen. -
5:09 - 5:12Deah, Yusor und Razan
wurden an einem Ort hingerichtet, -
5:12 - 5:15der sicher sein sollte: ihr Zuhause.
-
5:16 - 5:18Der Mann hatte sie monatelang belästigt:
-
5:18 - 5:22Mehrmals hatte er an ihre Tür geklopft
und mit seiner Pistole herumgefuchtelt. -
5:22 - 5:26Seine Facebook-Seite war vollgepackt
mit anti-religiösen Beiträgen. -
5:27 - 5:29Vor allem Yusor fühlte sich
von ihm bedroht. -
5:30 - 5:31Als sie einzog,
-
5:32 - 5:36sagte er zu ihr und ihrer Mutter,
dass ihm ihr Aussehen nicht gefalle. -
5:37 - 5:40Darauf sagte Yusors Mutter ihr,
sie solle nett zu ihrem Nachbar sein; -
5:40 - 5:44wenn er sie erst besser kenne,
würde er seine Ansicht ändern. -
5:45 - 5:48Wir sind wohl schon so
abgestumpft gegenüber Hass, -
5:48 - 5:49dass wir nie gedacht hätten,
-
5:49 - 5:52dass er in tödliche Gewalt
umkippen könnte. -
5:54 - 5:59Der Mörder meines Bruders stellte sich
kurz nach der Tat der Polizei und sagte, -
5:59 - 6:04er habe bei einem Parkplatzstreit
drei Jugendliche hingerichtet. -
6:05 - 6:08An dem Morgen gab die Polizei
eine voreilige Erklärung ab, -
6:08 - 6:12in der sie seine Behauptung ungefragt
und ohne weitere Ermittlungen übernahm. -
6:12 - 6:16Wie sich herausstellte,
war es kein Parkplatzstreit. -
6:16 - 6:17Es gab keinen Streit.
-
6:17 - 6:19Keinen Regelverstoß.
-
6:19 - 6:21Aber der Schaden war schon angerichtet.
-
6:21 - 6:23Nach einem 24-Stunden-Lauf
durch die Medien -
6:23 - 6:27war das Wort "Parkplatzstreit"
zum Schlagwort geworden. -
6:29 - 6:33Ich saß auf dem Bett meines Bruders
und dachte an seine Worte, -
6:33 - 6:36die Worte, die er mir so frei
und voller Liebe gab: -
6:36 - 6:38"Dank dir bin ich der, der ich bin."
-
6:39 - 6:40Sie halfen mir,
-
6:40 - 6:42meinen lähmenden Schmerz
zu überwinden und zu reden. -
6:42 - 6:46Die Tode in meiner Familie dürfen nicht
zu einer lokalen Randnotiz werden, -
6:46 - 6:49die in den Nachrichten
undiskutiert untergeht. -
6:49 - 6:52Ihr Nachbar brachte sie
wegen ihres Glaubens um, -
6:52 - 6:55wegen eines Stückes Stoff,
das sie auf dem Kopf trugen, -
6:55 - 6:58wegen ihres muslimischen Aussehens.
-
7:01 - 7:03Noch etwas machte mich wütend:
-
7:03 - 7:05Wären die Rollen vertauscht gewesen
-
7:05 - 7:09und hätte ein Araber, ein Muslim
oder eine muslimisch aussehende Person -
7:09 - 7:12drei weiße, amerikanische Studenten
-
7:12 - 7:15in ihrem Zuhause hingerichtet --
-
7:15 - 7:17wie hätten wir das genannt?
-
7:18 - 7:19Terroranschlag.
-
7:20 - 7:23Wenn weiße Männer in den USA
Gewaltverbrechen begehen, -
7:23 - 7:26sind es einsame Wölfe, psychisch krank
-
7:26 - 7:29oder angestachelt
durch einen Parkplatzstreit. -
7:31 - 7:34Ich musste meiner Familie
eine Stimme geben -
7:34 - 7:36und tat das Einzige, was ich konnte:
-
7:36 - 7:40Ich schickte eine Facebook-Nachricht
an alle Medienvertreter, die ich kannte. -
7:41 - 7:43Ein paar Stunden später,
-
7:43 - 7:46während unser chaotisches Haus
vor Freunden und Verwandten überlief, -
7:46 - 7:50kam unser Nachbar Neal vorbei,
setzte sich zu meinen Eltern und fragte: -
7:50 - 7:52"Was kann ich tun?"
-
7:53 - 7:56Neal hatte mehr als 20 Jahre
Journalismus-Erfahrung, -
7:56 - 8:00aber er machte deutlich,
dass er nicht als Journalist da war, -
8:00 - 8:02sondern als Nachbar, der helfen wollte.
-
8:02 - 8:04Ich fragte ihn, was wir tun sollten,
-
8:04 - 8:07da uns die lokalen Medien
mit Interviewanfragen bombardierten. -
8:07 - 8:10Er bot uns an, eine Pressekonferenz
-
8:10 - 8:12in einem lokalen Gemeindezentrum
zu organisieren. -
8:13 - 8:16Ich weiß immer noch nicht,
wie ich ihm dafür danken soll. -
8:16 - 8:21"Sagt einfach, wann -- ich sorge dafür,
dass alle Nachrichtensender da sind." -
8:21 - 8:23Er tat etwas für uns,
das wir in unserer Verzweiflung -
8:23 - 8:25nicht selbst tun konnten.
-
8:26 - 8:29Ich gab die Presseerklärung ab,
noch immer in meinem OP-Kittel. -
8:29 - 8:34Keine 24 Stunden nach den Morden
interviewte mich Anderson Cooper auf CNN. -
8:35 - 8:37Am nächsten Tag druckten
führende Zeitungen -
8:37 - 8:40-- darunter die New York Times,
Chicago Tribune -- -
8:40 - 8:42Geschichten über Deah, Yusor und Razan.
-
8:42 - 8:45Sie gaben uns die Kontrolle
über die Geschichte zurück -
8:45 - 8:49und lenkten die Aufmerksamkeit
auf den alltäglichen Hass auf Muslime. -
8:51 - 8:54Heutzutage scheint Islamophobie
-
8:54 - 8:57eine salonfähige Form
der Diskriminierung zu sein. -
8:58 - 9:01Wir müssen uns einfach
lächelnd damit abfinden. -
9:01 - 9:02Mit den fiesen Blicken,
-
9:02 - 9:05der merkbaren Angst im Flugzeug,
-
9:05 - 9:09dem willkürlichen und zu 99 Prozent
wahrscheinlichen Abtasten im Flughafen. -
9:10 - 9:12Das ist längst nicht alles.
-
9:12 - 9:16Wir haben Politiker, die politische
und finanzielle Vorteile aus uns ziehen. -
9:16 - 9:19US-Präsidentschaftskandidaten
wie Donald Trump -
9:19 - 9:22fordern beiläufig die Registrierung
amerikanischer Muslime -
9:22 - 9:26und ein Einreiseverbot für muslimische
Einwanderer und Flüchtlinge. -
9:26 - 9:29Es ist kein Zufall, dass Hassverbrechen
-
9:29 - 9:32parallel zu den Wahlzyklen zunehmen.
-
9:35 - 9:37Erst vor wenigen Monaten
wurde Khalid Jabara, -
9:37 - 9:42ein libanesisch-amerikanischer Christ,
in Oklahoma von seinem Nachbar getötet -- -
9:42 - 9:44einem Mann, der ihn
"schmutziger Araber" nannte. -
9:44 - 9:47Der Mann war zuvor lächerliche
acht Monate in Haft gewesen, -
9:47 - 9:51nachdem er versucht hatte,
Khalids Mutter zu überfahren. -
9:52 - 9:54Wahrscheinlich kennen Sie
Khalids Geschichte nicht, -
9:54 - 9:57denn sie schaffte es nicht
in die nationalen Nachrichten. -
9:57 - 10:00Wir können sie aber
zumindest beim Namen nennen: -
10:00 - 10:01ein Hassverbrechen.
-
10:01 - 10:04Wir können zumindest darüber sprechen,
-
10:04 - 10:08denn Gewalt und Hass
entstehen nicht aus dem Nichts. -
10:12 - 10:15Kurz nach meiner Rückkehr zur Arbeit
mache ich als Oberärztin Visite, -
10:15 - 10:18als eine meiner Patientinnen
meinen Kollegen ansieht -
10:18 - 10:20und mit einer Geste auf ihr Gesicht sagt:
-
10:20 - 10:22"San Bernardino",
-
10:22 - 10:24als Anspielung auf einen
kürzlichen Terroranschlag. -
10:24 - 10:28Da hatte ich drei Familienmitglieder
durch Islamophobie verloren, -
10:28 - 10:31hatte mich in meinem Programm
für den richtigen Umgang -
10:31 - 10:33mit Mikroaggressionen ausgesprochen,
-
10:33 - 10:34und doch --
-
10:34 - 10:35Stille.
-
10:35 - 10:37Ich war entmutigt.
-
10:37 - 10:38Gedemütigt.
-
10:39 - 10:41Tage später bin ich
bei derselben Patientin. -
10:41 - 10:43Sie sieht mich an und sagt:
-
10:43 - 10:46"Deine Leute bringen
Menschen in Los Angeles um." -
10:47 - 10:49Ich blicke abwartend umher.
-
10:49 - 10:51Wieder:
-
10:51 - 10:52Stille.
-
10:53 - 10:57Ich merke, dass ich wieder einmal
selbst für mich eintreten muss. -
10:58 - 11:00Ich setze mich an ihr Bett
und frage sie sanft: -
11:00 - 11:04"Habe ich Sie nicht immer
respektvoll und freundlich behandelt? -
11:05 - 11:09Habe ich Sie nicht immer
teilnahmsvoll gepflegt?" -
11:09 - 11:12Sie senkt den Blick
und erkennt ihren Fehler. -
11:12 - 11:15Vor dem gesamten Team
entschuldigt sie sich und sagt: -
11:15 - 11:17"Ich sollte es besser wissen.
Ich bin Mexiko-Amerikanerin. -
11:17 - 11:20Ich bekomme diese Behandlung
ständig zu spüren." -
11:23 - 11:27Viele von uns erleben
tagtäglich Mikroaggressionen. -
11:27 - 11:29Wahrscheinlich haben
auch Sie sie schon erlebt, -
11:29 - 11:31ob aufgrund Ihrer Rasse,
-
11:31 - 11:33Ihres Geschlechts, Ihrer Sexualität
-
11:33 - 11:35oder Ihres Glaubens.
-
11:35 - 11:36Wir alle kennen Situationen,
-
11:36 - 11:39in denen wir Unrecht beobachteten
und nichts dagegen taten. -
11:39 - 11:43Vielleicht hatten wir in dem Moment
nicht die Mittel, um darauf zu reagieren. -
11:43 - 11:44Vielleicht waren uns
-
11:44 - 11:47unsere eigenen Vorurteile
nicht einmal bewusst. -
11:47 - 11:51Wir sind uns alle einig,
dass Diskriminierung falsch ist, -
11:51 - 11:53aber wenn wir ihr begegnen, schweigen wir,
-
11:53 - 11:55weil wir uns unwohl fühlen.
-
11:56 - 11:58Aber indem wir uns
diesem Unbehagen stellen, -
11:58 - 12:01werden wir auch zu Verbündeten.
-
12:01 - 12:05In den USA leben über 3 Millionen Muslime.
-
12:05 - 12:08Das sind trotzdem nur 1 %
der Gesamtbevölkerung. -
12:09 - 12:11Martin Luther King sagte einmal:
-
12:11 - 12:15"Am Ende erinnern wir uns nicht
an die Worte unserer Feinde, -
12:15 - 12:18sondern an das Schweigen unserer Freunde."
-
12:21 - 12:25Was machte die Verbundenheit
meines Nachbars Neal so tief? -
12:25 - 12:27Mehrere Dinge.
-
12:27 - 12:29Er kam als Nachbar, der sich kümmerte,
-
12:29 - 12:34aber er brachte auch berufliche Erfahrung
und Mittel ein, als es nötig war. -
12:35 - 12:37Auch andere haben das getan.
-
12:37 - 12:39Larycia Hawkins nutzte ihre Stellung
-
12:39 - 12:43als erste afroamerikanische Professorin
auf Lebenszeit am Wheaton College, -
12:43 - 12:46um einen Hidschab zu tragen,
aus Solidarität mit Musliminnen, -
12:46 - 12:48die tagtäglich diskriminiert werden.
-
12:48 - 12:50Als Folge wurde ihr gekündigt.
-
12:52 - 12:55Einen Monat später fing sie
an der University of Virginia an, -
12:55 - 13:00wo sie sich nun mit Vielfältigkeit,
Rasse, Glaube und Kultur beschäftigt. -
13:00 - 13:03Alexis Ohanian, der Mitgründer von Reddit,
-
13:03 - 13:07zeigte, dass aktiver Zusammenhalt
nicht immer so ernst sein muss. -
13:07 - 13:10Er setzte sich für die Mission
einer 15-jährigen Muslimin ein, -
13:10 - 13:12ein Emoji mit Hidschab einzuführen.
-
13:12 - 13:14(Lachen)
-
13:14 - 13:16Es ist eine einfache Geste,
-
13:16 - 13:18aber sie trägt bedeutend
und unterschwellig dazu bei, -
13:18 - 13:21dass Muslime als normale Menschen,
-
13:21 - 13:26als Teil der Gemeinschaft und nicht
als "die anderen" angesehen werden. -
13:27 - 13:31Der Chefredakteur von "Women's Running"
setzte als Erster eine Hidschab-Trägerin -
13:31 - 13:35auf die Titelseite einer
amerikanischen Fitness-Zeitschrift. -
13:35 - 13:37All diese Beispiele zeigen Menschen,
-
13:37 - 13:41die ihre Stellung und Mittel
an der Hochschule, in der Technik -
13:41 - 13:45und in den Medien aktiv nutzten,
um ihren Zusammenhalt zu zeigen. -
13:46 - 13:49Was bringen Sie an Mitteln und Wissen mit?
-
13:49 - 13:52Sind Sie bereit,
Ihr Unbehagen zu überwinden -
13:52 - 13:54und hasserfüllter Intoleranz
entgegenzutreten? -
13:55 - 13:56Werden Sie Neal sein?
-
13:57 - 13:59In dieser Geschichte
kamen viele Nachbarn vor. -
13:59 - 14:03Sie alle haben in Ihren Gemeinden
einen muslimischen Nachbarn, -
14:03 - 14:06Kollegen oder Schulfreund Ihres Kindes.
-
14:07 - 14:08Seien Sie für sie da.
-
14:08 - 14:11Zeigen Sie ihnen Ihre Solidarität.
-
14:11 - 14:14Es mag sich belanglos anfühlen,
aber ich verspreche Ihnen, -
14:14 - 14:16es macht einen Unterschied.
-
14:17 - 14:21Nichts wird Deah, Yusor und Razan
jemals zurückbringen. -
14:22 - 14:24Aber wenn wir gemeinsam
die Stimme erheben, -
14:24 - 14:26dann können wir den Hass beenden.
-
14:26 - 14:27Danke.
-
14:27 - 14:29(Applaus)
- Title:
- Islamophobie hat meinen Bruder getötet. Setzen wir dem Hass ein Ende.
- Speaker:
- Suzanne Barakat
- Description:
-
Am 10. Februar 2015 wurden Suzanne Barakats Bruder Deah, ihre Schwägerin Yusor und deren Schwester Razan von ihrem Nachbar in Chapel Hill, North Carolina, umgebracht. Die Behauptung des Täters, er habe sie bei einer Auseinandersetzung im Straßenverkehr getötet, wurde von den Medien und der Polizei ungefragt übernommen, bis Barakat sich in einer Pressekonferenz äußerte und die Morde bei ihrem richtigen Namen nannte: Verbrechen aus Hass. Mit ihrem Bericht darüber, wie sie und ihre Familie die Kontrolle über ihre Geschichte zurückgewannen, fordert Barakat uns auf, hasserfüllter Intoleranz mit Zivilcourage zu begegnen und uns auf die Seite der Opfer von Diskriminierung zu stellen.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:48
Nadine Hennig edited German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Angelika Lueckert Leon accepted German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Swenja Gawantka edited German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Angelika Lueckert Leon declined German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Islamophobia killed my brother. Let's end the hate |