Dan Ariely: Was lässt uns an der Arbeit gut fühlen?
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0:00 - 0:02Heute möchte ich ein wenig
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0:02 - 0:06über Arbeitskraft und Arbeit sprechen.
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0:06 - 0:09Wenn wir darüber nachdenken,
wie Menschen funktionieren, -
0:09 - 0:12sagt uns unser natürliches Feingefühl,
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0:12 - 0:14dass Menschen sich wie Ratten
in einem Labyrinth verhalten – -
0:14 - 0:16dass sie nur an Geld
interessiert sind. -
0:16 - 0:17Und wenn wir Leuten Geld geben,
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0:17 - 0:19können wir ihre Arbeit in die eine
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0:19 - 0:21oder die andere Richtung steuern.
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0:21 - 0:25Deshalb geben wir Bankern Boni
und zahlen so viel Geld. -
0:25 - 0:28Unsere Sicht auf den Arbeitsmarkt
und den Grund, -
0:28 - 0:32aus dem Leute arbeiten,
ist wirklich einfach gestrickt. -
0:32 - 0:35Doch wenn Sie darüber nachdenken,
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0:35 - 0:39gibt es in unserer Welt sehr
merkwürdige Verhaltensweisen. -
0:39 - 0:42Denken Sie an Dinge
wie Bergsteigen und Klettern. -
0:42 - 0:46Glauben Sie beim Lesen von Büchern
von Menschen, die schwierige Berge erklommen, -
0:46 - 0:51dass diese Bücher voller Momente
der Freude und des Glücks sind? -
0:51 - 0:54Nein, sie sind voller Elend.
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0:54 - 0:58Tatsächlich dreht sich alles um Erfrierungen
und Schwierigkeiten beim Laufen -
0:58 - 0:59und Atembeschwerden –
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0:59 - 1:02Kälte, herausfordernde Bedingungen.
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1:02 - 1:05Und wenn Menschen
beim Erreichen des Gipfels -
1:05 - 1:07einfach nur glücklich sein wollen,
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1:07 - 1:08würden sie sagen:
"Das war ein schrecklicher Fehler. -
1:08 - 1:10Ich werde es nie wieder tun."
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1:10 - 1:12(Lachen)
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1:12 - 1:15"Stattdessen sitze ich lieber irgendwo
am Strand und trinke Mojitos." -
1:15 - 1:18Doch stattdessen
steigen die Menschen herab -
1:18 - 1:21und nachdem sie sich erholt haben,
steigen sie wieder herauf. -
1:21 - 1:25Und wenn Sie das Bergsteigen
als Beispiel nehmen, -
1:25 - 1:27dann weist dies auf
alle möglichen Dinge hin. -
1:27 - 1:31Es zeigt, dass wir daran interessiert sind,
ein Ziel zu erreichen, einen Höhepunkt. -
1:31 - 1:34Es zeigt, dass wir kämpfen und uns
Herausforderungen stellen wollen. -
1:34 - 1:36Es weist auch darauf hin,
dass es alle möglichen Dinge gibt, -
1:36 - 1:42die uns motivieren zu arbeiten
oder irgendwie zu verhalten. -
1:42 - 1:45Ich persönlich fing an
darüber nachzudenken, -
1:45 - 1:48nachdem ein Student zu Besuch kam.
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1:48 - 1:52Das war ein Student,
den ich Jahre zuvor unterrichtet hatte. -
1:52 - 1:54Und eines Tages kam er zurück auf den Campus.
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1:54 - 1:56Und er erzählte mir folgende Geschichte:
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1:56 - 2:01Er sagte, dass er schon mehr als zwei Wochen
an einer PowerPoint-Präsentation arbeitete. -
2:01 - 2:03Er arbeitete in einer großen Bank.
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2:03 - 2:07Es war eine Vorbereitung für
eine Fusion und Akquisition. -
2:07 - 2:10Und er arbeitete sehr hart
an dieser Präsentation – -
2:10 - 2:12Diagramme, Tabellen, Informationen.
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2:12 - 2:15Jeden Tag blieb er bis spät in die Nacht.
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2:15 - 2:17Und am Tag vor der Abgabe
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2:17 - 2:21schickte er die Präsentation
zu seinem Chef. -
2:21 - 2:23Und sein Chef schrieb ihm zurück und sagte:
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2:23 - 2:28"Nette Präsentation,
aber die Fusion ist geplatzt." -
2:28 - 2:30Und der Typ war zutiefst deprimiert.
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2:30 - 2:33Also, in dem Moment, als er arbeitete,
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2:33 - 2:35war er eigentlich ganz glücklich.
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2:35 - 2:37Jede Nacht gefiel ihm seine Arbeit.
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2:37 - 2:41Er blieb bis spät in die Nacht.
Er perfektionierte die Präsentation. -
2:41 - 2:47Aber das Wissen, dass niemand sie je sehen würde,
deprimierte ihn schon ziemlich. -
2:47 - 2:49Also fing ich an nachzudenken,
wie wir experimentieren könnten -
2:49 - 2:53mit dieser Idee von den Früchten unserer Arbeit.
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2:53 - 2:57Zuerst haben wir ein kleines Experiment entwickelt,
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2:57 - 3:03in dem wir Menschen Legosteine gaben
und sie baten, damit etwas zu bauen. -
3:03 - 3:08Einigen Leuten gaben wir Legos und sagten:
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3:08 - 3:12"Hey, möchten Sie für drei Dollar
ein Bionicle bauen? -
3:12 - 3:14Wir werden Ihnen drei Dollar dafür zahlen."
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3:14 - 3:18Und Menschen sagten ja und
sie bauten mit diesen Legos. -
3:18 - 3:21Und als sie fertig waren, haben wir
es genommen und unter den Tisch gelegt. -
3:21 - 3:26Und wir sagten: "Möchten Sie nun noch
ein weiteres bauen, diesmal für $2,70?" -
3:26 - 3:28Wenn sie ja sagten,
gaben wir ihnen ein weiteres. -
3:28 - 3:29Danach fragten wir sie:
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3:29 - 3:34"Möchten Sie noch eins bauen?",
für $2,40, $2,10 und so weiter, -
3:34 - 3:40bis irgendwann Leute sagten:
"Nicht weiter. Es lohnt sich nicht für mich." -
3:40 - 3:43Dies nannten wir den sinnvollen Zustand.
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3:43 - 3:46Die Leute bauten ein Bionicle
nach dem anderen. -
3:46 - 3:49Immer wenn sie eins fertig hatten,
verstauten wir es unter dem Tisch. -
3:49 - 3:51Und wir erzählten ihnen,
dass wir am Ende des Experimentes -
3:51 - 3:55alle Bionicles nehmen und zerlegen werden.
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3:55 - 3:59Wir werden sie zurück in die Verpackung legen
und für den nächsten Teilnehmer nutzen. -
3:59 - 4:01Da war noch eine weitere Bedingung.
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4:01 - 4:06Diese andere Bedingung wurde
von meinem Studenten David angeregt. -
4:06 - 4:09Und diese andere Bedingung
nannten wir Sisyphos-Bedingung. -
4:09 - 4:11Und wenn Sie sich an
die Geschichte von Sisyphos erinnern, -
4:11 - 4:17er wurde von den Göttern damit bestraft,
den selben Felsen einen Hügel emporzurollen. -
4:17 - 4:19Und als er fast am Ende war,
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4:19 - 4:22rollte der Felsen wieder runter
und er musste erneut anfangen. -
4:22 - 4:27Und Sie können dies als Essenz
nutzloser Arbeit betrachten. -
4:27 - 4:30Sie können sich vorstellen, wenn er wenigstens
den Felsen auf verschiedene Hügel geschoben hätte, -
4:30 - 4:32dann hätte er wenigstens irgendein
Gefühl des Fortschritts gehabt. -
4:32 - 4:35Oder wenn Sie sich Gefängnis-Filme ansehen:
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4:35 - 4:38Manchmal ist die Art und Weise,
wie die Wachen die Gefangenen quälen, -
4:38 - 4:40die, sie ein Loch graben zu lassen.
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4:40 - 4:45Und wenn der Gefangene fertig ist, muss er
das Loch wieder zuschütten und erneut ausgraben. -
4:45 - 4:47Diese zyklische Version, etwas immer und immer
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4:47 - 4:49wieder zu tun, hat etwas Besonderes an sich,
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4:49 - 4:52das besonders demotivierend scheint.
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4:52 - 4:56In der zweiten Ausführung des Experimentes
war das genau das, was wir getan haben. -
4:56 - 5:01Wir fragten Leute: "Möchten Sie für
drei Dollar ein Bionicle bauen?" -
5:01 - 5:03Und wenn sie ja sagten,
dann bauten sie eins. -
5:03 - 5:06Dann fragten wir: "Möchten Sie
für $2,70 noch eins bauen?" -
5:06 - 5:10Und wenn sie ja sagten,
haben wir Ihnen ein neues gegeben. -
5:10 - 5:12Und während sie dieses aufbauten,
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5:12 - 5:15haben wir das andere, was sie gerade
gebaut hatten, wieder auseinander genommen. -
5:15 - 5:17Und als sie das fertig hatten,
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5:17 - 5:21sagten wir: "Möchten Sie noch eins bauen,
diesmal für 30 Cent weniger?" -
5:21 - 5:25Und wenn sie ja sagten, gaben wir ihnen
dasjenige, was sie gebaut und wir zerlegt hatten. -
5:25 - 5:27Das war also ein endloser Zyklus davon,
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5:27 - 5:32dass sie bauen und
wir vor ihren Augen zerstören. -
5:32 - 5:36Was passiert nun, wenn Sie
diese beiden Bedingungen vergleichen? -
5:36 - 5:37Zunächst bauten die Leute
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5:37 - 5:41viel mehr Bionicles –
11 im Gegensatz zu 7 – -
5:41 - 5:45im sinnvollen Zustand
als unter der Sisyphos-Bedingung. -
5:45 - 5:48Und übrigens sollten wir darauf hinweisen,
dass diese Tätigkeit keine große Bedeutung hatte. -
5:48 - 5:50Die Menschen haben nicht
Krebs besiegt oder Brücken gebaut. -
5:50 - 5:54Die Leute haben für ein paar Cents Bionicles gebaut.
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5:54 - 5:59Und nicht nur das. Jeder wusste,
dass sie schon kurz darauf zerstört werden würden. -
5:59 - 6:02Somit gab es keine echte Gelegenheit
für einen großen Sinngehalt. -
6:02 - 6:06Aber selbst ein kleiner Sinn
machte einen Unterschied. -
6:06 - 6:09Jetzt hatten wir noch eine andere Version
von diesem Experiment. -
6:09 - 6:10In dieser Version des Experiments
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6:10 - 6:12haben wir nicht Menschen
in diese Situation gebracht, -
6:12 - 6:17sondern wir haben sie ihnen nur beschrieben.
So wie ich es Ihnen jetzt beschreibe. -
6:17 - 6:20Und wir baten sie vorherzusagen,
wie das Ergebnis aussehen würde. -
6:20 - 6:21Was ist passiert?
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6:21 - 6:25Menschen haben die richtige Richtung
vorhergesagt, aber nicht das korrekte Ausmaß. -
6:25 - 6:29Menschen, denen nur die Beschreibung
des Experiments gegeben wurde, -
6:29 - 6:34sagten, dass die Leute in dem sinnvollen Zustand wahrscheinlich ein weiteres Bionicle bauten.
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6:34 - 6:36Somit verstehen Menschen,
dass der Sinn wichtig ist. -
6:36 - 6:39Aber sie verstehen nicht
das Ausmaß dieser Wichtigkeit. -
6:39 - 6:41Den Umfang, den diese Wichtigkeit einnimmt.
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6:41 - 6:44Es gab noch eine andere Angabe,
die wir betrachtet haben. -
6:44 - 6:49Wenn man darüber nachdenkt, gibt es Leute,
die Lego lieben und Leute, die es nicht tun. -
6:49 - 6:51Und Sie würden doch darauf spekulieren,
dass Leute, die Lego lieben, -
6:51 - 6:54mehr Lego bauen würden;
sogar für weniger Geld. -
6:54 - 6:56denn schließlich würden sie
mehr innere Freude daran haben. -
6:56 - 7:00Und die Menschen, die Lego weniger mögen,
würden weniger mit Lego bauen. -
7:00 - 7:03Denn die Freude, die sie daran haben, ist weniger.
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7:03 - 7:06Und das ist eigentlich das, was wir
in dem sinnvollen Zustand fanden. -
7:06 - 7:09Es gab eine sehr schöne Beziehung
zwischen der Liebe zu Lego -
7:09 - 7:11und die Anzahl der gebauten Legos.
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7:11 - 7:13Was geschah in der Sisyphos-Bedingung?
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7:13 - 7:16In diesem Zustand war der Zusammenhang null.
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7:16 - 7:21Es gab keine Beziehung zwischen der Liebe
zu Lego und der Anzahl der gebauten Figuren, -
7:21 - 7:24was für mich ein Hinweis darauf ist,
dass mit dieser Manipulation, -
7:24 - 7:26Dinge vor den Augen der Leute zu zerstören,
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7:26 - 7:31wir ihnen im Grunde jede Freude genommen haben,
die sie sonst aus dieser Aktivität gewonnen hätten. -
7:31 - 7:33Wir haben es grundsätzlich unmöglich gemacht.
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7:33 - 7:37Kurz nachdem ich dieses Experiment beendet hatte,
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7:37 - 7:41ging ich zu einer Besprechung in einem
großen Softwareunternehmen in Seattle. -
7:41 - 7:45Ich kann Ihnen nicht sagen, wer, aber es war
ein großes Unternehmen in Seattle. -
7:45 - 7:49Und es gab eine Gruppe innerhalb des Unternehmens,
die sich in einem anderem Gebäude befand. -
7:49 - 7:54Und die sollte das nächste große Produkt
für diese Firma entwickeln und kreieren. -
7:54 - 7:56Und in der Woche, bevor ich auftauchte,
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7:56 - 8:00ging der Geschäftsführer dieser großen Firma
zu dieser Gruppe von 200 Programmierern -
8:00 - 8:03und brach das Projekt ab.
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8:03 - 8:08Und da stand ich nun, vor den 200 traurigsten Leuten,
mit denen ich je gesprochen habe. -
8:08 - 8:12Und ich beschrieb ihnen
einige dieser Lego-Experimente. -
8:12 - 8:17Und sie sagten, dass sie sich so fühlten, als hätten sie
gerade selbst an diesem Experiment teilgenommen. -
8:17 - 8:18Und dann fragte ich:
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8:18 - 8:22"Wie viele von Ihnen kommen
nun später zur Arbeit als sonst?" -
8:22 - 8:24Und jeder hob die Hand.
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8:24 - 8:27Ich sagte: "Wie viele von Ihnen gehen
nun eher nach Hause als sonst"? -
8:27 - 8:29Und jeder hob die Hand.
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8:29 - 8:35Ich fragte sie: "Wie viele von Ihnen fügen jetzt nicht
so ehrliche Dinge zu Ihrer Spesenabrechnung dazu?" -
8:35 - 8:36Und sie haben nicht
wirklich die Hände gehoben, -
8:36 - 8:42aber sie führten mich zum Abendessen aus und
zeigten mir, was man mit Spesen alles machen kann. -
8:42 - 8:44Und dann frage ich sie:
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8:44 - 8:48"Was hätte der Geschäftsführer machen können,
sodass ihr nicht so niedergeschlagen seid?" -
8:48 - 8:51Und ihnen fielen allerlei Ideen ein.
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8:51 - 8:54Sie sagten, dass er sie hätte bitten können,
dem gesamten Unternehmen zu präsentieren -
8:54 - 8:57wie ihre Reise über die letzten zwei Jahren war
und wofür sie sich entschieden hatten. -
8:57 - 9:01Er hätte sie bitten können, darüber nachzudenken,
welche Aspekte ihrer Technologie -
9:01 - 9:05mit anderen Teilen der Organisation
hätten zusammenpassen können. -
9:05 - 9:08Er hätte sie um einen Prototypen bitten können,
einige Prototypen der nächsten Generation -
9:08 - 9:10und gesehen, wie sie funktionieren würden.
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9:10 - 9:12Aber die Sache ist diese, alle dieser Vorschläge
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9:12 - 9:15hätten Anstrengung und Motivation erfordert.
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9:15 - 9:19Und ich denke, dass der Geschäftsführer
im Grunde nicht verstanden hat, wie wichtig Sinn ist. -
9:19 - 9:21Wenn der Geschäftsführer,
genau wie unsere Teilnehmer -
9:21 - 9:24dachte, dass der Sinn im Kern unwichtig ist,
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9:24 - 9:26dann wäre es ihm egal.
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9:26 - 9:29Und er würde ihnen sagen: "Momentan
leite ich euch in diese Richtung, -
9:29 - 9:30und nun, wenn ich euch in diese Richtung führe,
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9:30 - 9:32wird alles in Ordnung sein."
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9:32 - 9:35Aber wenn Sie verstehen würden,
wie wichtig Sinn ist, -
9:35 - 9:37dann würden Sie kapieren,
dass es wirklich wichtig ist, -
9:37 - 9:39Zeit, Energie und Aufwand darin zu investieren,
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9:39 - 9:42den Menschen näher zu bringen, das,
was sie tun, als wichtig zu erkennen. -
9:42 - 9:45Der nächste Versuch war etwas anders.
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9:45 - 9:48Wir namen ein Blatt Papier
mit zufälligen Buchstaben -
9:48 - 9:52und baten Leute, identische
Buchstabenpaare zu finden. -
9:52 - 9:53Das war die Aufgabe.
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9:53 - 9:55Und die Leute haben
das erste Blatt vervollständigt. -
9:55 - 9:58Und dann fragten wir sie, ob sie das nächste
für etwas weniger Geld ausfüllen wollten. -
9:58 - 10:01Und das nächste Blatt wieder für etwas
weniger und so weiter und so fort. -
10:01 - 10:03Und wir hatten drei Bedingungen.
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10:03 - 10:06In der ersten Situation schrieben die Leute
ihren Namen auf das Blatt Papier, -
10:06 - 10:10fanden alle Buchstaben-Paare,
gaben es dem Experimentierenden. -
10:10 - 10:14Der sah es an, sondierte es von oben nach unten,
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10:14 - 10:18sagte "Aha" und legte es
auf den Haufen neben ihm. -
10:18 - 10:22In der zweiten Situation schrieben die Leute
nicht ihren Namen auf das Blatt. -
10:22 - 10:24Der Experimentierende sah es sich an,
-
10:24 - 10:27nahm das Blatt Papier, sah es
sich überhaupt gar nicht an -
10:27 - 10:31und legte es einfach auf
den Stapel der anderen Blätter. -
10:31 - 10:33Sie nehmen also ein Blatt
und legen es zur Seite. -
10:33 - 10:35In der dritten Situation
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10:35 - 10:43bekam der Experimentierende das Blatt Papier
und tat es gleich in den Shredder. -
10:43 - 10:46Was geschah in diesen drei Situationen?
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10:46 - 10:50In diesem Beispiel zeige ich Ihnen,
bei welcher Summe die Leute aufhörten. -
10:50 - 10:55Niedrige Zahlen bedeuten, dass Leute
mehr arbeiteten. Sie arbeiteten viel länger. -
10:55 - 11:00In Situation mit der Zurkenntnisnahme
arbeiteten Menschen bis zu 15 Cents. -
11:00 - 11:03Bei 15 Cents investierten
sie keine ihrer Mühen mehr. -
11:03 - 11:08In der Shredder-Situation waren es
doppelt so viel – 30 Cent pro Blatt. -
11:08 - 11:10Und dies ist im Wesentlichen
das Ergebnis, was wir schon zuvor hatten. -
11:10 - 11:14Sie vernichten menschliche Bemühungen, Leistung,
-
11:14 - 11:16und Sie erreichen, dass diese nicht
so glücklich sind, mit dem was sie tun. -
11:16 - 11:18Aber ich sollte darauf hinweisen, so nebenbei,
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11:18 - 11:21dass in der Shredder-Situation
die Menschen hätten betrügen können. -
11:21 - 11:23Sie hätten Arbeit verrichten können,
die nicht so gut ist. -
11:23 - 11:25Denn sie erkannten, dass die Leute
ihre Arbeit sowieso vernichten. -
11:25 - 11:27Also würde man vielleicht auf dem
ersten Blatt gute Arbeit leisten. -
11:27 - 11:29aber dann bemerkt man,
dass niemand es wirklich überprüft, -
11:29 - 11:31somit würde man mehr und mehr und mehr tun.
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11:31 - 11:33Also in der Shredder-Situation
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11:33 - 11:36hätten Leute mehr Arbeit einreichen können
und hätten mehr Geld verdient -
11:36 - 11:38und hätten weniger Aufwand hineingesteckt.
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11:38 - 11:40Aber was ist mit der Situation,
in der sie nicht beachtet wurden? -
11:40 - 11:44Welcher Situation würde diese eher ähneln,
der Zurkenntnisnahme oder der mit dem Shredder? -
11:44 - 11:46Oder irgendwo in der Mitte?
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11:46 - 11:49Es stellt sich heraus, dass sie
fast wie die Shredder-Situation war. -
11:49 - 11:52Jetzt gibt es hier gute und schlechte Nachrichten.
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11:52 - 11:57Die schlechte Nachricht ist, dass
die Leistung der Menschen zu missachten -
11:57 - 12:01fast so schlimm ist, wie ihre Bemühungen
vor ihren Augen zunichte zu machen. -
12:01 - 12:05Etwas nicht zur Kenntnis zu nehmen
ist nur noch schlimmer. -
12:05 - 12:09Die gute Nachricht ist: Indem Sie sich einfach
etwas anschauen, was jemand getan hat, -
12:09 - 12:12es sondieren und sagen: "Aha",
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12:12 - 12:13das scheint völlig ausreichend zu sein,
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12:13 - 12:16um menschliche Motivationen
dramatisch zu verbessern. -
12:16 - 12:22Die gute Nachricht ist also, dass Motivation
hinzufügen gar nicht schwer ist. -
12:22 - 12:24Die schlechte Nachricht ist,
dass die Beseitigung von Motivation -
12:24 - 12:26unglaublich einfach zu sein scheint.
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12:26 - 12:30Und wenn wir nicht sorgfältig darüber
nachdenken, könnten wir es übertreiben. -
12:30 - 12:33Dies ist alles im Hinblick
auf die negative Motivation -
12:33 - 12:36oder die Beseitigung negativer Motivation.
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12:36 - 12:40Nun möchte ich Ihnen gern etwas
über positive Motivation zeigen. -
12:40 - 12:45Es gibt es ein Geschäft in den USA, das IKEA heißt.
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12:45 - 12:51Und IKEA ist ein Laden mit Möbeln, die zwar okay sind,
aber einige Zeit zum Zusammenbauen brauchen. -
12:51 - 12:53(Lachen)
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12:53 - 12:56Ich weiß nicht wie Sie darüber denken,
aber jedes Mal, wenn ich ein Möbelstück aufbaue, -
12:56 - 13:00nimmt es mehr Zeit in Anspruch,
ist aufwendiger und verwirrender. -
13:00 - 13:03Ich baue die Teile falsch zusammen.
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13:03 - 13:06Ich kann nicht sagen, dass ich diese Dinger mag.
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13:06 - 13:09Ich kann nicht sagen, dass ich den Aufbau mag.
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13:09 - 13:13Aber wenn ich fertig bin, mag ich die IKEA-Möbel
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13:13 - 13:15mehr als andere Möbel.
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13:15 - 13:20Und es gibt eine alte Geschichte
über Kuchenfertigmischungen. -
13:20 - 13:23Als sie in den 40ern mit Fertigmischungen begannen,
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13:23 - 13:26nahmen sie diese Mischung
und taten sie in eine Packung -
13:26 - 13:31und Hausfrauen sollten es einfach ausschütten
und etwas Wasser dazuführen, -
13:31 - 13:35es mischen und in den Ofen stecken –
siehe da! – fertig war der Kuchen. -
13:35 - 13:38Aber es stellt sich heraus,
dass sie nicht sehr beliebt waren. -
13:38 - 13:39Die Menschen wollten sie nicht.
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13:39 - 13:42Und sie dachten sich alle
möglichen Gründe dafür aus. -
13:42 - 13:43Vielleicht war der Geschmack nicht gut.
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13:43 - 13:45Nein, der Geschmack war toll.
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13:45 - 13:50Sie fanden heraus, dass es
nicht genug Aufwand involvierte. -
13:50 - 13:53Es war so einfach, dass niemand
seinen Gästen Kuchen servieren könnte -
13:53 - 13:55und sagte: "Hier ist mein Kuchen."
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13:55 - 13:57Nein, nein, nein, es war
der Kuchen von jemand anderem. -
13:57 - 13:59Es war so, als ob sie ihn
im Laden gekauft hätten. -
13:59 - 14:01Es fühlte sich nicht wie der eigene Kuchen an.
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14:01 - 14:03Was taten sie also?
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14:03 - 14:07Sie nahmen die Eier und
die Milch aus dem Pulver. -
14:07 - 14:08(Lachen)
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14:08 - 14:12Jetzt mussten sie die Eier
aufschlagen und hinzufügen. -
14:12 - 14:15Sie mussten die Milch abmessen
und hinzufügen, dann mischen. -
14:15 - 14:18Nun war es ihr Kuchen.
Jetzt war alles in Ordnung. -
14:18 - 14:27(Beifall)
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14:27 - 14:30Jetzt denke ich ein bisschen
wie der IKEA-Effekt. -
14:30 - 14:32Indem man Menschen härter arbeiten lässt,
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14:32 - 14:36brachte man sie dazu, in einem höheren Maße
das zu lieben was sie taten. -
14:36 - 14:39Wie sehen wir diese Frage
in experimenteller Hinsicht? -
14:39 - 14:41Wir baten Leute, Origami zu falten.
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14:41 - 14:44Wir gaben ihnen Anleitungen
zum Erstellen von Origami -
14:44 - 14:46und ein Blatt Papier.
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14:46 - 14:50Es waren alle Anfänger und
sie bastelten wirklich hässliche Sachen, -
14:50 - 14:53es sah gar nicht nach
Fröschen oder Kranichen aus. -
14:53 - 14:56Aber dann sagten wir ihnen:
"Schau mal, dieses Origami gehört uns. -
14:56 - 14:59Sie arbeiteten für uns, aber ich sage
Ihnen mal was, wir werden es Ihnen verkaufen. -
14:59 - 15:01Wie viel wollen Sie dafür bezahlen?"
-
15:01 - 15:04Und wir erfassten, wie viel sie
bereit waren dafür zu zahlen. -
15:04 - 15:06Und wir hatten zwei Arten von Menschen.
-
15:06 - 15:08Wir hatten die Menschen, die es gebastelt hatten,
-
15:08 - 15:13und die, die es nicht gebastelt hatten und
es nur als externer Beobachter betrachteten. -
15:13 - 15:15Und wir fanden heraus,
dass die Bastler -
15:15 - 15:19ihre Origami-Figuren für schön hielten
-
15:19 - 15:21und sie waren bereit,
fünf Mal mehr zu bezahlen -
15:21 - 15:25als die Leute, die sie nur extern auswerteten.
-
15:25 - 15:28Wären Sie ein Bastler, glaubten Sie:
-
15:28 - 15:34"Oh, ich liebe diese Origami, aber ich weiß,
dass niemand anders es mögen würde?" -
15:34 - 15:40Oder denken Sie, "Ich liebe dieses Origami
und alle anderen werden es auch lieben?" -
15:40 - 15:42Welche der beiden ist richtig?
-
15:42 - 15:45Es stellte sich heraus, dass die Erbauer
nicht nur das Origami mehr liebten, -
15:45 - 15:49sie dachten, dass jeder die Welt
es von Ihrer Perspektive aus sehen würde. -
15:49 - 15:52Sie dachten, dass alle anderen
es auch mehr lieben würden. -
15:52 - 15:55In der nächsten Version haben wir
es mit dem IKEA-Effekt versucht. -
15:55 - 15:57Wir haben versucht es zu erschweren.
-
15:57 - 16:00Also, haben wir einigen Leuten
die gleiche Aufgabe gestellt. -
16:00 - 16:04Für einige Leute erschwerten wir es,
indem wir die Anweisungen versteckt haben. -
16:04 - 16:08Oben auf dem Blatt gab es kleine Diagramme,
wie sie Origami falten müssen. -
16:08 - 16:11Für manche Leute haben
wir das ganz weggelassen. -
16:11 - 16:14So, jetzt wo es härter war, was ist passiert?
-
16:14 - 16:20Auf objektive Weise betrachtet, das Origami
wurde jetzt immer hässlicher, es war schwieriger. -
16:20 - 16:22Als wir die einfachen Origami betrachteten,
-
16:22 - 16:26habe wir die gleiche Sache bemerkt:
Bastler liebten es mehr, Bewerter liebten es weniger. -
16:26 - 16:28Wenn Sie die schwierige Anleitung betrachteten,
-
16:28 - 16:31war der Effekt größer.
-
16:31 - 16:36Warum? Da nun die Bastler
es sogar noch mehr liebten. -
16:36 - 16:39Sie legten all diesen zusätzlichen Aufwand hinein.
-
16:39 - 16:43Und Gutachter? Sie liebten es noch weniger.
-
16:43 - 16:47Denn in Wirklichkeit war es sogar
noch hässlicher als die erste Version. -
16:47 - 16:53Natürlich sagt das uns etwas darüber,
wie wir die Dinge bewerten. -
16:53 - 16:55Denken Sie jetzt an Kinder.
-
16:55 - 16:59Stellen Sie sich vor, ich fragte Sie:
"Für wie viel Geld würden Sie Ihre Kinder verkaufen?" -
16:59 - 17:02Ihre Erinnerungen und Assoziationen und so weiter.
-
17:02 - 17:05Die meisten Menschen
würden sagen, für viel, viel Geld – -
17:05 - 17:07an guten Tagen.
-
17:07 - 17:08(Lachen)
-
17:08 - 17:10Aber stellen Sie sich vor,
dass dies ein bisschen anderes wäre. -
17:10 - 17:12Stellen Sie sich vor, Sie hätten keine Kinder.
-
17:12 - 17:15Und eines Tages gingen Sie
in den Park und trafen einige Kinder. -
17:15 - 17:16Und sie sind genau wie Ihre Kinder.
-
17:16 - 17:18Und Sie spielten mit Ihnen für ein paar Stunden.
-
17:18 - 17:20Und wenn Sie gerade dabei waren
wegzugehen, würden die Eltern sagen: -
17:20 - 17:24"Hey, bevor Sie gehen, falls Sie interessiert
sind, die Kinder stehen zum Verkauf." -
17:24 - 17:27(Lachen)
-
17:27 - 17:29Wie viel würden Sie jetzt für sie bezahlen?
-
17:29 - 17:32Die meisten Leute sagen nicht so viel.
-
17:32 - 17:37Und daher sind unsere Kinder so wertvoll,
-
17:37 - 17:39nicht nur auf Grund dessen, wer sie sind,
-
17:39 - 17:43aber wegen uns, weil sie so mit uns verbunden sind.
-
17:43 - 17:45Und wegen der Zeit und der Verbindung.
-
17:45 - 17:48Und übrigens, wenn Sie der Meinung sind,
dass IKEA-Anleitungen nicht gut sind, -
17:48 - 17:50dann denken Sie an die Anweisungen,
die mit Kindern kommen. -
17:50 - 17:51Diese sind wirklich hart.
-
17:51 - 17:52(Lachen)
-
17:52 - 17:57Übrigens, dies sind meine Kinder, welche
natürlich wunderbar sind und so weiter. -
17:57 - 17:59Dabei möchte ich Ihnen noch eine Sache sagen:
-
17:59 - 18:01Ähnlich ist wie unsere Bastler,
-
18:01 - 18:05wenn sie die Erschaffung ihrer Kreation anschauen,
-
18:05 - 18:10sehen wir nicht, dass andere Leute
nicht Dinge auf unsere Weise sehen. -
18:10 - 18:13Lassen Sie mich eine letzte Bemerkung machen.
-
18:13 - 18:16Wenn Sie Adam Smith
und Karl Marx gegenüberstellen, -
18:16 - 18:20Adam Smith hatte eine sehr
wichtige Meinung über Effizienz. -
18:20 - 18:23Er gab ein Beispiel von einer Nadel-Fabrik.
-
18:23 - 18:26Er sagte, Nadeln haben 12 verschiedene Schritte,
-
18:26 - 18:31und wenn alle 12 von einer Person erledigt werden,
dann wäre die Produktion sehr gering. -
18:31 - 18:33Aber wenn eine Person Schritt Nummer eins tut
-
18:33 - 18:35und eine Person Schritt zwei und
Schritt drei und so weiter, -
18:35 - 18:38kann man die Produktion extrem erhöhen.
-
18:38 - 18:44Und in der Tat ist dies ein gutes Beispiel und
der Grund für die industrielle Revolution und Effizienz. -
18:44 - 18:46Karl Marx auf der anderen Seite
-
18:46 - 18:49sagte, dass die Arbeitsentfremdung
unglaublich wichtig dafür ist, -
18:49 - 18:53wie Menschen über ihre Verbindung
zu der Arbeit denken, die sie verrichten. -
18:53 - 18:56Und wenn Sie alle 12 Schritte machen,
dann ist Ihnen die Nadel etwas wert. -
18:56 - 19:00Aber wenn Sie jedes Mal nur einen Schritt machen,
vielleicht würde es Ihnen nicht so viel wert sein. -
19:00 - 19:03Und ich denke, dass in der industriellen Revolution
-
19:03 - 19:06Adam Smith richtiger lag als Karl Marx.
-
19:06 - 19:09Doch wirklich haben wir umgerüstet.
-
19:09 - 19:11Und jetzt sind wir in der Wissensgesellschaft.
-
19:11 - 19:14Und Sie können sich fragen:
Was passiert in einer Wissensgesellschaft? -
19:14 - 19:17Ist Effizienz immer noch wichtiger als der Sinn?
-
19:17 - 19:19Ich denke, die Antwort ist nein.
-
19:19 - 19:21Ich denke, indem wir uns in Situationen begeben,
-
19:21 - 19:24in denen Menschen selbst
darüber entscheiden müssen, -
19:24 - 19:28wie viel Anstrengung, Aufmerksamkeit,
Zuwendung oder Verbundenheit sie fühlen. -
19:28 - 19:32Sie denken auf dem Arbeitsweg über ihre Mühen
nach, in der Dusche und so weiter. -
19:32 - 19:36Plötzlich hat Marx uns mehr Dinge zu sagen.
-
19:36 - 19:41Also, wenn wir an unsere Arbeitsmühen denken,
sehen wir Motivation und Bezahlung in gleicher Weise. -
19:41 - 19:45Aber es wäre näher an der Realität,
wenn wir alle möglichen Dinge hinzufügen – -
19:45 - 19:50Sinn, Gestaltung, Herausforderungen,
Eigenverantwortung, Identität, Stolz, etc. -
19:50 - 19:54Und die gute Nachricht ist, wenn wir alle diese Komponenten zusammensetzen und über sie nachdenken würden:
-
19:54 - 19:57Wie kreieren wir unseren
eigenen Sinn, Stolz, Motivation -
19:57 - 20:01und wie tun wir es an unserem Arbeitsplatz
und für die Arbeitnehmer? -
20:01 - 20:05Ich glaube, wir könnten Menschen dazu bringen,
beides zu sein – leistungsfähiger und glücklicher. -
20:05 - 20:06Vielen Dank.
-
20:06 - 20:08(Beifall)
- Title:
- Dan Ariely: Was lässt uns an der Arbeit gut fühlen?
- Speaker:
- Dan Ariely
- Description:
-
Was motiviert uns zur Arbeit? Entgegen gängiger Meinungen ist es nicht nur das Geld. Aber es ist auch nicht nur die Freude. Es scheint, dass die meisten von uns durch ständigen Fortschritt und Zielstrebigkeit Erfolg haben. Verhaltensökonom Dan Ariely präsentiert zwei augenöffnende Experimente, die unsere unerwarteten und differenzierten Haltungen gegenüber dem Sinn und Zweck unserer Arbeit deutlich machen. (Gefilmt in TEDxRiodelaPlata.)
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 20:26
Anja Grannemann commented on German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
Judith Matz approved German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
Judith Matz commented on German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
Judith Matz edited German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
Judith Matz edited German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
Nicole Bogott commented on German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
Judith Matz commented on German subtitles for What makes us feel good about our work? | ||
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