Jake Wood: Eine neue Aufgabe für Veteranen – Katastrophenhilfe
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0:01 - 0:03Vor zwei Jahren, nachdem
ich vier Jahre lang -
0:03 - 0:05im amerikanischen Marinekorps
gedient hatte -
0:05 - 0:07und sowohl im Irak als auch
in Afghanistan stationiert war, -
0:07 - 0:10fand ich mich in Port-au-Prince wieder,
als Leiter eines Teams -
0:10 - 0:12aus Veteranen und Medizinern
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0:12 - 0:15in einigen der am härtesten
getroffenen Gebiete dieser Stadt, -
0:15 - 0:16drei Tage nach dem Erdbeben.
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0:16 - 0:18Wir gingen dorthin, wo
sonst niemand hin wollte, -
0:18 - 0:22dorthin, wo sonst niemand hin
konnte, und nach drei Wochen -
0:22 - 0:25erkannten wir etwas.
Armeeveteranen -
0:25 - 0:28sind sehr, sehr gute
Katastrophenhelfer. -
0:28 - 0:30Als wir nach Hause kamen,
schauten mein Mitbegründer und ich -
0:30 - 0:34uns die Sache an und sagten:
Es gibt zwei Probleme. -
0:34 - 0:37Das erste Problem ist, dass die
Katastrophenhilfe unzureichend ist. -
0:37 - 0:40Sie ist langsam. Sie ist veraltet.
Sie arbeitet nicht mit der besten Technologie, -
0:40 - 0:42und sie arbeitet nicht
mit den besten Menschen. -
0:42 - 0:44Das zweite Problem,
das uns bewusst wurde, -
0:44 - 0:47war ein völlig unzureichende
Wiedereingliederung der Veteranen, -
0:47 - 0:49und dieses Thema ist gerade
auf den Titelseiten der Zeitungen, -
0:49 - 0:51weil im Moment Veteranen aus dem Irak
und aus Afghanistan nach Hause kommen. -
0:51 - 0:54Und sie haben mit der Wiedereingliederung
ins zivile Leben zu kämpfen. -
0:54 - 0:56Und wir saßen da und sahen
uns diese beiden Probleme an, -
0:56 - 0:59und kamen schließlich zu einer
Erkenntnis. Das sind gar keine Probleme. -
0:59 - 1:03Das sind Lösungen.
Was ich damit meine? -
1:03 - 1:06Nun, wir können Katastrophenhilfe
als Chance nutzen, -
1:06 - 1:08als Dienst für zurückkehrende
Veteranen. -
1:08 - 1:10Neuere Untersuchungen zeigen,
dass 92 Prozent der Veteranen -
1:10 - 1:13ihren Dienst weiterführen möchten,
auch wenn sie ihre Uniform ablegen. -
1:13 - 1:16Und wir können Veteranen einsetzen,
um die Katastrophenhilfe zu verbessern. -
1:16 - 1:19Das scheint zunächst einmal
sehr sinnvoll. Im Jahr 2010 -
1:19 - 1:22setzten wir uns beim
Tsunami in Chile ein, -
1:22 - 1:26bei den Überschwemmungen in Pakistan, wir schickten Ausbildungsteams an die thailändisch-burmesische Grenze.
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1:26 - 1:29Aber Anfang dieses Jahres sorgte
eines unserer Gründungsmitglieder dafür, -
1:29 - 1:33dass wir den Schwerpunkt
der Organisation verlagerten. -
1:33 - 1:36Das ist Clay Hunt. Clay
war bei den Marines mit mir. -
1:36 - 1:38Wir dienten zusammen
im Irak und in Afghanistan. -
1:38 - 1:42Clay war mit uns in Port-au-Prince.
Er war auch mit uns in Chile. -
1:42 - 1:46Anfang dieses Jahres, im März,
nahm sich Clay das Leben. -
1:46 - 1:49Das war eine Tragödie, aber es hat
uns wirklich dazu gezwungen, -
1:49 - 1:52das, was wir tun,
neu zu gestalten. -
1:52 - 1:55Wissen Sie, Clay hat sich nicht
wegen dem, was im Irak -
1:55 - 1:58und in Afghanistan passiert ist,
umgebracht. Clay hat sich umgebracht, -
1:58 - 2:01weil er etwas verlor,
als er nach Hause kam. -
2:01 - 2:05Er verlor einen Sinn und Zweck im Leben.
Er verlor seine Gemeinschaft. -
2:05 - 2:09Und das ist vielleicht das tragischste,
er verlor sein Selbstwertgefühl. -
2:09 - 2:12Als wir seine Tragödie ausgewertet hatten
und sich etwas Staub darüber gelegt hatte, -
2:12 - 2:17erkannten wir, dass von
diesen zwei Problemen – -
2:17 - 2:20in der ersten Phase
unserer Organisation -
2:20 - 2:23waren wir eine Katastrophenhilfeorganisation,
die den Dienst -
2:23 - 2:25von Veteranen nutzte.
Wir hatten großen Erfolg, -
2:25 - 2:29und wir hatten wirklich das Gefühl, dass wir
das Modell der Katastrophenhilfe veränderten. -
2:29 - 2:33Aber nach Clay änderten wir
den Schwerpunkt und plötzlich -
2:33 - 2:35sehen wir uns heute
und in Zukunft -
2:35 - 2:40eher als eine Organisation für Veteranen,
die dafür die Katastrophenhilfe benutzt. -
2:40 - 2:43Denn wir denken, dass wir
Veteranen den Sinn und Zweck, -
2:43 - 2:46und die Gemeinschaft und das
Selbstwertgefühl wiedergeben können. -
2:46 - 2:48Und Tornados in Tuscaloosa
und Joplin, und später -
2:48 - 2:52Hurrikan Irene, gaben uns die Möglichkeit,
dies näher zu betrachten. -
2:52 - 2:55Stellen Sie sich eine Sekunde
lang einen 18-jährigen Jungen vor, -
2:55 - 2:58der in Kansas City, Missouri,
die Highschool abschließt. -
2:58 - 3:00Er schließt sich der Armee an.
Die Armee gibt ihm ein Gewehr. -
3:00 - 3:02Sie schicken ihn in den Irak.
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3:02 - 3:05Jeden Tag verlässt er das
Lager mit einer Mission. -
3:05 - 3:08Diese Mission ist, die Freiheit der Familie
zu verteidigen, die er zu Hause gelassen hat. -
3:08 - 3:10Und die Männer um ihn
herum am Leben zu halten. -
3:10 - 3:12Das Dorf zu befrieden,
in dem er arbeitet. -
3:12 - 3:16Er hat einen Zweck. Aber dann kommt
er nach Kansas City, Missouri, zurück, -
3:16 - 3:19vielleicht geht er zur Schule,
vielleicht hat er einen Job, -
3:19 - 3:21aber er empfindet nicht das
gleiche Gefühl von Sinnhaftigkeit. -
3:21 - 3:23Sie geben ihm eine Kettensäge.
Sie schicken ihn nach Joplin, Missouri, -
3:23 - 3:26nach einem Tornado,
und er gewinnt das zurück. -
3:26 - 3:29Gehen wir nochmal zurück, derselbe
18-Jährige schließt die High School ab -
3:29 - 3:31in Kansas City, Missouri,
schließt sich der Armee an, -
3:31 - 3:33die Armee gibt ihm ein Gewehr,
sie schicken ihn in den Irak. -
3:33 - 3:36Jeden Tag schaut er in die
gleichen Augenpaare um ihn herum. -
3:36 - 3:39Er verlässt das Lager. Er weiß, dass ihm
diese Menschen den Rücken freihalten. -
3:39 - 3:41Er hat im gleichen Sand geschlafen.
Sie haben zusammengelebt. -
3:41 - 3:44Sie haben zusammen gegessen.
Sie haben zusammen geblutet. -
3:44 - 3:47Er geht nach Hause
nach Kansas City, Missouri. -
3:47 - 3:50Er verlässt das Militär.
Er legt seine Uniform ab. -
3:50 - 3:51Er hat diese Gemeinschaft
nicht mehr. -
3:51 - 3:54Aber Sie bringen 25 dieser
Veteranen nach Joplin, Missouri, -
3:54 - 3:57und sie erhalten dieses
Gemeinschaftsgefühl zurück. -
3:57 - 3:59Und wieder nehmen wir einen
18-Jährigen, der die Highschool -
3:59 - 4:01in Kansas City abschließt.
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4:01 - 4:02Er schließt sich der Armee an.
Die Armee gibt ihm ein Gewehr. -
4:02 - 4:04Sie schicken ihn in den Irak.
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4:04 - 4:08Sie stecken ihm eine Medaille an die Brust. Er geht
nach Hause und bekommt eine Konfettiparade. -
4:08 - 4:11Er legt die Uniform ab. Er ist nun
nicht mehr Sergeant Jones -
4:11 - 4:13in seiner Gemeinde. Er ist
jetzt Dave aus Kansas City. -
4:13 - 4:16Er hat nicht das gleiche
Selbstwertgefühl. -
4:16 - 4:18Aber Sie schicken ihn nach
Joplin nach einem Tornado, -
4:18 - 4:20und nun geht wieder
jemand auf ihn zu -
4:20 - 4:23und schüttelt ihm die Hand und
dankt ihm für seinen Einsatz, -
4:23 - 4:25und nun hat er wieder
Selbstwertgefühl. -
4:25 - 4:27Ich denke, es ist sehr wichtig,
weil genau jetzt gerade -
4:27 - 4:29jemand wieder aufstehen muss,
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4:29 - 4:31und diese Generation der
Veteranen hat die Möglichkeit, -
4:31 - 4:33das zu tun, wenn sie die
Chance dazu bekommen. -
4:33 - 4:38Vielen Dank. (Beifall)
- Title:
- Jake Wood: Eine neue Aufgabe für Veteranen – Katastrophenhilfe
- Speaker:
- Jake Wood
- Description:
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Nachdem sie monate- oder jahrelang im Ausland gekämpft haben, sagen 92 Prozent der amerikanischen Veteranen, dass sie ihren Dienst fortsetzen möchten; gleichzeitig richten immer wieder Naturkatastrophen in der ganzen Welt Chaos und Verwüstung an. Was haben diese beiden Herausforderungen gemeinsam? Der Mitbegründer von Team Rubicon Jake Wood hält einen bewegenden Vortrag darüber, wie Veteranen erfolgreich zur Katastrophenhilfe beitragen – und dabei Sinn, Gemeinschaft und Selbstwertgefühl zurückgewinnen können.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 04:59
Judith Matz approved German subtitles for A new mission for veterans -- disaster relief | ||
Judith Matz accepted German subtitles for A new mission for veterans -- disaster relief | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for A new mission for veterans -- disaster relief | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for A new mission for veterans -- disaster relief | ||
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