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Ein kleines Land mit großen Ideen, die fossilen Brennstoffe loszuwerden

  • 0:01 - 0:04
    Wie bauen wir eine Gesellschaft
  • 0:04 - 0:06
    ohne fossile Brennstoffe auf?
  • 0:07 - 0:10
    Das ist eine sehr komplexe Herausforderung
  • 0:10 - 0:15
    und ich glaube, die Entwicklungsländer
    könnten führend in diesem Übergang werden.
  • 0:15 - 0:18
    Mir ist bewusst,
    das ist eine gewagte Aussage,
  • 0:18 - 0:24
    aber die Wahrheit ist, dass in unseren
    Ländern so viel auf dem Spiel steht,
  • 0:24 - 0:29
    wenn wir weiterhin
    auf fossile Brennstoffe setzen.
  • 0:29 - 0:31
    Wir können auch anders.
  • 0:32 - 0:35
    Und es ist höchste Zeit,
  • 0:35 - 0:38
    den Irrtum auszuräumen,
  • 0:38 - 0:43
    dass sich ein Land zwischen
    Entwicklung auf der einen Seite
  • 0:43 - 0:48
    und Umweltschutz, erneuerbare Energien,
    hohe Lebensqualität auf der anderen
  • 0:48 - 0:50
    entscheiden muss.
  • 0:50 - 0:53
    Ich stamme aus Costa Rica,
    einem Entwicklungsland.
  • 0:53 - 0:55
    Wir sind etwa 5 Millionen Menschen
  • 0:56 - 0:59
    und leben in der Mitte Amerikas,
  • 0:59 - 1:02
    daher ist es sehr einfach
    sich zu merken, wo wir leben.
  • 1:03 - 1:09
    Fast 100 % unserer Elektrizität
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    stammen aus erneuerbaren Quellen,
  • 1:13 - 1:14
    fünf davon.
  • 1:14 - 1:16
    (Applaus)
  • 1:19 - 1:23
    Wasserkraft, Erdwärme,
  • 1:23 - 1:26
    Wind, Sonne und Biomasse.
  • 1:27 - 1:29
    Wussten Sie, dass wir letztes Jahr
  • 1:29 - 1:33
    299 Tage lang
  • 1:33 - 1:36
    keine fossilen Brennstoffe
    verwendet haben,
  • 1:36 - 1:40
    um unsere gesamte
    Elektrizität zu produzieren?
  • 1:40 - 1:44
    Das ist eine fantastische Leistung
  • 1:44 - 1:49
    und doch beinhaltet sie einen Widerspruch:
  • 1:51 - 1:59
    nämlich, dass fast 70 %
    unseres Energieverbrauchs Öl ist.
  • 2:00 - 2:01
    Weshalb?
  • 2:02 - 2:05
    Wegen unseres Beförderungssystems,
  • 2:05 - 2:08
    das vollkommen von
    fossilen Treibstoffen abhängig ist,
  • 2:08 - 2:10
    wie in den meisten Ländern.
  • 2:10 - 2:14
    Wenn wir uns die Energiewende
    als einen Marathon vorstellen,
  • 2:14 - 2:18
    dann ist die Frage, wie wir
    die Ziellinie erreichen,
  • 2:18 - 2:22
    wie wir den Rest der Wirtschaft
    CO2-frei machen.
  • 2:22 - 2:25
    Man darf durchaus die Frage stellen:
  • 2:25 - 2:27
    Wenn wir es nicht schaffen, wer dann?
  • 2:27 - 2:30
    Deswegen möchte ich
    über Costa Rica sprechen,
  • 2:30 - 2:33
    denn ich glaube,
    wir sind ein großartiger Kandidat,
  • 2:33 - 2:38
    um den Weg für eine Entwicklung
    ohne fossile Brennstoffe zu bereiten.
  • 2:39 - 2:42
    Falls Sie etwas über unser Land wissen,
  • 2:42 - 2:45
    dann wahrscheinlich,
    dass wir kein Militär haben.
  • 2:45 - 2:49
    Schauen wir zurück auf das Jahr 1948.
  • 2:49 - 2:54
    In diesem Jahr endete
    der Bürgerkrieg in unserem Land,
  • 2:54 - 2:58
    in dem Tausende von Costa-Ricanern starben
  • 2:58 - 3:01
    und Familien waren tief gespalten.
  • 3:01 - 3:06
    Doch eine überraschende Idee
    gewann die Herzen und Köpfe:
  • 3:06 - 3:08
    Wir wollten das Land wieder aufbauen
  • 3:08 - 3:11
    und diese zweite Republik
    würde kein Militär mehr haben.
  • 3:11 - 3:13
    Also haben wir es abgeschafft.
  • 3:13 - 3:16
    Der damalige Präsident,
  • 3:16 - 3:18
    José Figueres,
  • 3:18 - 3:20
    zeigte dies auf eine eindrucksvolle Weise,
  • 3:20 - 3:24
    in dem er die Mauern
    eines Militärstützpunkts einriss.
  • 3:25 - 3:28
    Im folgenden Jahr, 1949,
  • 3:28 - 3:33
    verankerten wir die Entscheidung dauerhaft
    in unserer neuen Verfassung
  • 3:33 - 3:37
    und deshalb kann ich Ihnen
    70 Jahre später davon erzählen.
  • 3:38 - 3:40
    Ich bin dankbar dafür.
  • 3:40 - 3:42
    Ich bin dankbar, dass sie
    diese Entscheidung trafen,
  • 3:42 - 3:44
    bevor ich geboren wurde,
  • 3:44 - 3:46
    denn es ermöglichte mir
    und Millionen anderer
  • 3:46 - 3:48
    in einem sehr stabilen Land zu leben.
  • 3:49 - 3:52
    Sie denken vielleicht,
    dass das eine Glückssache war,
  • 3:52 - 3:54
    aber das war es nicht.
  • 3:54 - 3:57
    Es war das Resultat
    bewusster Entscheidungen.
  • 3:58 - 4:01
    In den 40ern erhielten die Costa-Ricaner
  • 4:01 - 4:04
    kostenlose Schulbildung
    und Gesundheitsvorsorge.
  • 4:04 - 4:07
    Wir nennen es "soziale Garantien".
  • 4:07 - 4:09
    Durch die Abschaffung des Militärs
  • 4:09 - 4:13
    konnten wir die Militärausgaben
    in Sozialausgaben umwandeln
  • 4:13 - 4:16
    und das wurde zu einem Stabilitätsfaktor.
  • 4:16 - 4:18
    In den 50ern ...
  • 4:18 - 4:22
    (Applaus)
  • 4:23 - 4:26
    In den 50ern begannen wir
    in Wasserkraft zu investieren
  • 4:26 - 4:29
    und das bewahrte uns vor der Falle,
  • 4:29 - 4:32
    fossile Brennstoffe zur
    Stromerzeugung zu verwenden,
  • 4:32 - 4:35
    also das, womit die Welt
    heute zu kämpfen hat.
  • 4:35 - 4:39
    In den 70ern investierten
    wir in Nationalparks
  • 4:39 - 4:44
    und sie hielten uns ab
    vom fatalen Fehlschluss
  • 4:44 - 4:46
    von Wachstum, Wachstum,
    Wachstum um jedem Preis,
  • 4:46 - 4:50
    dem viele andere verfallen,
    besonders in den Entwicklungsländern.
  • 4:51 - 4:55
    In den 90ern bereiteten wir den Weg für
    Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen,
  • 4:55 - 4:57
    und das half uns, Abholzung umzukehren
  • 4:57 - 5:01
    und Ökotourismus zu fördern, der heute
    ein wesentlicher Wachstumsmotor ist.
  • 5:01 - 5:04
    Die Investitionen in den Umweltschutz
  • 5:04 - 5:06
    haben unserer Wirtschaft
    also nicht geschadet.
  • 5:06 - 5:07
    Ganz im Gegenteil.
  • 5:07 - 5:09
    Das bedeutet nicht, dass wir perfekt sind
  • 5:10 - 5:12
    und auch nicht, dass wir
    keine Widersprüche haben.
  • 5:12 - 5:13
    Darum geht es nicht.
  • 5:14 - 5:17
    Es geht darum, dass wir durch
    unsere eigenen Entscheidungen
  • 5:17 - 5:22
    eine Widerstandsfähigkeit gegen
    Entwicklungsprobleme entwickelt haben.
  • 5:24 - 5:28
    Betrachtet man ein Land wie unseres
  • 5:28 - 5:32
    mit einem Pro-Kopf-Einkommen
    von etwa 11.000 Dollar [ca. 9.800 Euro]
  • 5:32 - 5:34
    je nach Bemessungsgrundlage,
  • 5:34 - 5:36
    sind wir gemäß dem Social Progress Index
  • 5:36 - 5:38
    ein absoluter Ausreißer,
  • 5:38 - 5:42
    bei der Umwandlung von Pro-Kopf-Einkommen
    in sozialen Fortschritt.
  • 5:42 - 5:44
    Die Abschaffung des Militärs,
  • 5:44 - 5:46
    die Investitionen in Umwelt und Menschen,
  • 5:46 - 5:49
    haben noch etwas sehr
    Kraftvolles geschaffen.
  • 5:49 - 5:52
    Sie haben ein Selbstverständnis geprägt --
  • 5:52 - 5:55
    das Selbstverständnis eines
    kleinen Landes mit großen Ideen,
  • 5:55 - 5:59
    und es war sehr ermutigend
    mit diesem Selbstverständnis aufzuwachsen.
  • 6:00 - 6:02
    Die Frage ist nun:
  • 6:02 - 6:06
    Was ist die nächste große Idee
    für diese Generation?
  • 6:06 - 6:10
    Ich glaube als Nächstes
    sollte diese Generation
  • 6:11 - 6:15
    sich vollständig von fossilen
    Brennstoffen verabschieden,
  • 6:16 - 6:18
    so wie wir es mit den Militär taten.
  • 6:18 - 6:21
    Fossile Brennstoffe
    verursachen den Klimawandel.
  • 6:21 - 6:22
    Das wissen wir,
  • 6:22 - 6:27
    und wir wissen, wie verwundbar wir
    durch die Folgen des Klimawandels sind.
  • 6:27 - 6:30
    Als ein Entwicklungsland ist es
    in unserem besten Interesse,
  • 6:30 - 6:33
    Entwicklung ohne fossile
    Brennstoffe zu schaffen,
  • 6:33 - 6:35
    die in erster Linie
    den Menschen schaden.
  • 6:37 - 6:46
    Denn wozu sollten wir weiterhin Öl
    für Beförderungsmittel importieren,
  • 6:46 - 6:49
    wenn wir stattdessen
    Elektrizität nutzen können?
  • 6:49 - 6:51
    Erinnern Sie sich,
  • 6:51 - 6:52
    das ist das Land,
  • 6:52 - 6:59
    in dem Elektrizität aus dem Wasser
    unserer Flüsse kommt,
  • 6:59 - 7:01
    Wärme von unseren Vulkanen,
  • 7:01 - 7:04
    Windrädern, Solarpaneelen,
  • 7:04 - 7:06
    Biomüll.
  • 7:07 - 7:10
    Fossile Brennstoffe
    abzuschaffen, bedeutet,
  • 7:10 - 7:13
    unser Beförderungssystem
    zu revolutionieren,
  • 7:13 - 7:17
    um unsere Autos, Busse und Züge
  • 7:17 - 7:20
    mit Elektrizität anstatt mit
    schmutziger Energie zu versorgen.
  • 7:20 - 7:23
    Und die Beförderung,
    das kann ich Ihnen sagen,
  • 7:23 - 7:27
    ist für uns Costa-Ricaner zu
    einer Überlebensfrage geworden,
  • 7:27 - 7:29
    denn das Modell, das wir haben,
    funktioniert nicht.
  • 7:29 - 7:31
    Es schadet Menschen,
  • 7:31 - 7:33
    es schadet Unternehmen
  • 7:33 - 7:35
    und es schadet unserer Gesundheit.
  • 7:35 - 7:40
    Denn wenn Richtlinien und
    Infrastruktur scheitern --
  • 7:40 - 7:43
    dann passiert das hier täglich.
  • 7:45 - 7:46
    Zwei Stunden am Morgen.
  • 7:46 - 7:48
    Zwei Stunden am Abend.
  • 7:48 - 7:52
    Ich verstehe nicht, warum wir
    das als normal hinnehmen sollten.
  • 7:53 - 7:54
    Es ist beleidigend,
  • 7:55 - 7:59
    unsere Zeit auf diese Weise
    täglich zu verschwenden.
  • 8:00 - 8:02
    Unsere Autobahn ist ganz gut,
  • 8:02 - 8:04
    verglichen mit denen anderer Länder,
  • 8:04 - 8:06
    in denen der Verkehr explodiert.
  • 8:06 - 8:09
    Die Costa-Ricaner nennen es "presa".
  • 8:09 - 8:12
    "Presa" bedeutet "inhaftiert".
  • 8:12 - 8:15
    Und die Menschen werden handgreiflich,
  • 8:15 - 8:19
    in einem Land, in dem ansonsten
    die pure Lebensfreude herrscht.
  • 8:20 - 8:22
    Es passiert.
  • 8:22 - 8:24
    Also steht viel auf dem Spiel.
  • 8:25 - 8:26
    Die guten Nachrichten sind:
  • 8:26 - 8:29
    Wenn wir über saubere Beförderung
  • 8:29 - 8:31
    und andersartige Mobilität reden,
  • 8:31 - 8:36
    sprechen wir nicht von
    einer weit entfernten Utopie.
  • 8:36 - 8:40
    Wir reden von Elektromobilität,
    die es heute bereits gibt.
  • 8:41 - 8:43
    Ab dem Jahr 2022
  • 8:43 - 8:49
    sollen elektrische und konventionelle
    Fahrzeuge das Gleiche kosten,
  • 8:50 - 8:54
    und Städte erproben
    bereits jetzt Elektrobusse.
  • 8:54 - 8:56
    Und diese wirklich coolen "Geschöpfe"
  • 8:57 - 8:59
    sparen Geld ein
  • 8:59 - 9:01
    und verringern die Umweltverschmutzung.
  • 9:01 - 9:05
    Wenn wir also die Öl-basierte Beförderung
    loswerden wollen, können wir es,
  • 9:05 - 9:08
    denn wir haben jetzt Alternativen,
    die wir früher nicht hatten.
  • 9:08 - 9:10
    Das ist wirklich spannend.
  • 9:11 - 9:12
    Aber natürlich
  • 9:13 - 9:17
    wird manchen bei dieser
    Vorstellung ganz schlecht
  • 9:18 - 9:21
    und sie kommen zu einem und sagen,
  • 9:21 - 9:26
    dass diese Welt vom Öl abhängig ist,
    und Costa Rica ebenso, also wach auf.
  • 9:26 - 9:27
    Das erzählen sie einem.
  • 9:27 - 9:30
    Wissen Sie, was die Antwort
    auf diese Behauptung ist?
  • 9:30 - 9:33
    Dass wir 1948 nicht gesagt haben,
    die Welt ist vom Militär abhängig ist,
  • 9:33 - 9:35
    also lasst uns
    unser Militär auch behalten.
  • 9:35 - 9:39
    Nein, wir haben eine
    mutige Entscheidung getroffen
  • 9:39 - 9:42
    und diese Entscheidung
    machte den ganzen Unterschied.
  • 9:42 - 9:46
    Es ist also wieder an der Zeit, dass diese
    Generation eine mutige Entscheidung trifft
  • 9:46 - 9:48
    und die fossilen Brennstoffe
    für immer abschafft.
  • 9:48 - 9:51
    Ich nennen Ihnen drei Gründe,
    weshalb wir das tun müssen.
  • 9:51 - 9:52
    Erstens,
  • 9:53 - 9:57
    unser Beförderungs- und Städtemodell
    funktioniert nicht mehr,
  • 9:57 - 9:59
    daher ist es der beste Zeitpunkt,
  • 9:59 - 10:02
    um unsere Stadt- und
    Mobilitätsplanung neu zu definieren.
  • 10:03 - 10:05
    Wir wollen keine Städte,
    die für Autos gebaut sind.
  • 10:05 - 10:08
    Wir wollen Städte für Menschen,
  • 10:08 - 10:11
    in denen wir laufen
    und Fahrrad fahren können.
  • 10:11 - 10:14
    Außerdem möchten wir
    öffentliche Verkehrsmittel,
  • 10:14 - 10:15
    sehr viele davon,
  • 10:15 - 10:19
    öffentliche Verkehrsmittel,
    die sauber und gediegen sind.
  • 10:19 - 10:24
    Denn wenn weiterhin
    konventionelle Fahrzeuge dazukommen,
  • 10:25 - 10:28
    wird es in unseren Städten
    unerträglich werden.
  • 10:28 - 10:30
    Zweitens, müssen wir uns verändern,
  • 10:30 - 10:34
    aber eine Veränderung in Schritten
    wird nicht ausreichen.
  • 10:35 - 10:38
    Wir brauchen einen umfassenden Wandel.
  • 10:38 - 10:41
    Es gibt auch einige Projekte in
    meinem Land, die schrittweise vorankommen,
  • 10:41 - 10:44
    und ich bin die Erste,
    die sich darüber freut.
  • 10:44 - 10:46
    Aber machen wir uns nichts vor.
  • 10:46 - 10:50
    Wir sprechen nicht von
    ein paar hübschen Elektroautos hier
  • 10:50 - 10:53
    und ein paar Elektrobussen dort,
  • 10:53 - 10:56
    während wir weiterhin in die
    gleiche Infrastruktur investieren:
  • 10:56 - 10:59
    mehr Autos, mehr Straßen, mehr Öl.
  • 10:59 - 11:03
    Wir sprechen darüber,
    uns vom Öl zu befreien,
  • 11:03 - 11:07
    und das erreicht man nicht
    in kleinen Schritten.
  • 11:08 - 11:12
    Drittens, und das wissen Sie,
  • 11:13 - 11:17
    lechzt die Welt nach Inspiration.
  • 11:18 - 11:21
    Sie sehnt sich nach Erfolgsgeschichten
  • 11:21 - 11:23
    bei der Bewältigung komplexer Probleme,
  • 11:23 - 11:26
    besonders in Entwicklungsländern.
  • 11:27 - 11:31
    Deshalb glaube ich, dass Costa Rica
    eine Inspiration für andere sein kann,
  • 11:32 - 11:35
    so wie letztes Jahr, als wir
    bekanntgegeben haben,
  • 11:35 - 11:38
    für wie viele Tage wir keine
    fossile Brennstoffe gebraucht haben,
  • 11:38 - 11:43
    um unseren Bedarf
    an Elektrizität zu erzeugen.
  • 11:43 - 11:48
    Die Nachricht verbreitete sich
    wie ein Lauffeuer um die ganze Welt.
  • 11:48 - 11:51
    Außerdem, und das macht
    mich besonders stolz,
  • 11:51 - 11:56
    hat eine Frau aus Costa Rica,
    Christiana Figueres,
  • 11:56 - 11:58
    eine entscheidende Rolle
    bei den Verhandlungen
  • 11:58 - 12:01
    des Pariser Klimaschutzabkommens gespielt.
  • 12:03 - 12:07
    Wir müssen dieses Erbe bewahren
    und ein Vorbild sein.
  • 12:07 - 12:09
    Was kommt also als Nächstes?
  • 12:10 - 12:12
    Die Menschen.
  • 12:12 - 12:15
    Wie überzeugen wir die Menschen davon?
  • 12:16 - 12:18
    Wie schaffen wir es,
  • 12:18 - 12:19
    dass sie daran glauben,
  • 12:19 - 12:24
    dass es möglich ist, eine Gesellschaft
    ohne fossile Brennstoffe aufzubauen?
  • 12:24 - 12:28
    Es bedarf einer Menge Überzeugungsarbeit,
    und zwar von Grund auf.
  • 12:29 - 12:33
    Deshalb haben wir 2014
    "Costa Rica Limpia" gegründet.
  • 12:34 - 12:36
    "Limpia" bedeutet "sauber",
  • 12:36 - 12:40
    denn wir wollen die Bürger
    ermutigen und inspirieren.
  • 12:41 - 12:44
    Wenn die Bürger sich nicht beteiligen,
  • 12:45 - 12:50
    werden Entscheidungen für saubere
    Beförderung in endlosen Diskussionen,
  • 12:50 - 12:53
    und ich meine endlose,
    technische Diskussionen
  • 12:53 - 12:58
    und in Lawinen von
    Lobbyinteressen untergehen.
  • 13:01 - 13:05
    Der Wunsch, eine "grüne" Nation zu sein,
    angetrieben von erneuerbaren Energien,
  • 13:05 - 13:07
    ist bereits Teil unserer Geschichte.
  • 13:07 - 13:10
    Wir dürfen niemandem erlauben,
    uns das wegzunehmen.
  • 13:12 - 13:17
    Letztes Jahr haben wir Menschen aus
    unseren sieben Provinzen zusammengebracht,
  • 13:17 - 13:20
    um über den Klimawandel
    und die Auswirkungen auf sie zu sprechen,
  • 13:21 - 13:23
    und dieses Jahr
  • 13:23 - 13:27
    haben wir eine weitere Gruppe
    von Costa-Ricanern zusammengebracht,
  • 13:27 - 13:29
    um über erneuerbare Energien zu sprechen.
  • 13:29 - 13:29
    Und wissen Sie was?
  • 13:29 - 13:32
    Diese Menschen sind sich
    in quasi allen Punkten uneinig,
  • 13:32 - 13:34
    außer bei erneuerbaren Energien,
  • 13:34 - 13:36
    sauberer Beförderung und sauberer Luft.
  • 13:36 - 13:38
    Das vereint die Menschen.
  • 13:38 - 13:41
    Und der Schlüssel zu echter Beteiligung,
  • 13:41 - 13:44
    ist den Menschen zu helfen,
    sich nicht klein zu fühlen.
  • 13:44 - 13:45
    Menschen fühlen sich machtlos,
  • 13:45 - 13:47
    und sie sind es leid,
    nicht gehört zu werden.
  • 13:49 - 13:51
    Also setzen wir konkrete Maßnahmen um
  • 13:51 - 13:56
    und übersetzen technische Probleme
    in die Sprache der Bürger,
  • 13:56 - 14:00
    um ihnen zu zeigen, dass die Bürger
    eine Rolle spielen und mitwirken können.
  • 14:00 - 14:04
    Zum ersten Mal verfolgen wir
    die gemachten Versprechen
  • 14:04 - 14:05
    über saubere Beförderung,
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    und die Politiker wissen,
    dass sie liefern müssen,
  • 14:08 - 14:11
    aber der Wendepunkt wird kommen,
    wenn wir Koalitionen bilden,
  • 14:12 - 14:14
    Bürger, Unternehmen,
  • 14:14 - 14:16
    Vorreiter bei den
    öffentlichen Verkehrsmitteln --
  • 14:16 - 14:19
    die Elektromobilität zur
    neuen Normalität machen werden,
  • 14:19 - 14:22
    besonders in Entwicklungsländern.
  • 14:23 - 14:26
    Ich glaube, dass bis zur nächsten Wahl
  • 14:26 - 14:30
    jeder Kandidat sich entscheiden
    werden muss, wo er steht,
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    beim Thema der Abschaffung
    fossiler Brennstoffe.
  • 14:32 - 14:36
    Diese Frage muss den Weg
    in die etablierte Politik finden.
  • 14:37 - 14:40
    Denn es ist keine Frage der Klimapolitik
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    oder der Umweltagenda.
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    Es geht um das Land, das wir wollen,
  • 14:46 - 14:48
    und die Städte, die wir haben,
  • 14:48 - 14:50
    und die Städte, die wir wollen,
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    und wer darüber entscheidet.
  • 14:52 - 14:55
    Am Ende des Tages müssen wir zeigen,
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    dass Entwicklung mit erneuerbaren Energien
  • 14:58 - 15:01
    gut für die Menschen ist,
  • 15:01 - 15:04
    für die Costa-Ricaner, die heute leben
  • 15:04 - 15:07
    und besonders für die,
    die noch nicht geboren sind.
  • 15:10 - 15:13
    Das ist unser Nationalmuseum heute.
  • 15:13 - 15:14
    Es ist hell und ruhig,
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    und wenn man davor steht,
  • 15:17 - 15:19
    ist es schwer zu glauben,
  • 15:19 - 15:23
    dass es bis zum Ende der 40er Jahre
    Militärbaracken waren.
  • 15:23 - 15:26
    Wir haben an diesem Ort
    ein neues Leben ohne Militär begonnen
  • 15:26 - 15:29
    und hier wird eines Tages
  • 15:29 - 15:33
    unsere Abkehr von fossilen
    Brennstoffen verkündet werden.
  • 15:33 - 15:36
    Und wir werden ein weiteres Mal
    Geschichte schreiben.
  • 15:36 - 15:37
    Vielen Dank.
  • 15:37 - 15:38
    (Applaus)
Title:
Ein kleines Land mit großen Ideen, die fossilen Brennstoffe loszuwerden
Speaker:
Monica Araya
Description:

Wie baut man eine Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe auf? Am Beispiel für die positiven Ergebnisse von Umweltschutz und erneuerbaren Energien in ihrer Heimat Costa Rica zeichnet Klimaschützerin Monica Araya eine mutige Vision für eine Welt, in der sich die Menschen sauberer Energie in allen Bereichen verschrieben haben.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:52

German subtitles

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