Die Kunst des ersten Eindrucks – im Design und im Leben
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0:04 - 0:07Bla bla bla bla bla.
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0:07 - 0:09Bla bla bla bla,
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0:09 - 0:11bla bla, bla bla bla bla bla bla.
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0:11 - 0:13Bla bla bla bla.
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0:15 - 0:17Was zum Henker war das?
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0:17 - 0:21Sie wissen es nicht,
denn Sie konnten es nicht verstehen. -
0:21 - 0:24Es war nicht deutlich.
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0:24 - 0:28Aber hoffentlich war es mit
genügend Überzeugung gesagt, -
0:28 - 0:32zumindest ein wenig verlockend mysteriös.
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0:33 - 0:36Klarheit oder Rätsel?
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0:36 - 0:41In meiner täglichen Arbeit als Designer
halte ich beide Dinge im Gleichgewicht, -
0:41 - 0:46genau so wie mein tägliches Leben
als New Yorker, -
0:46 - 0:51und zwei Elemente faszinieren mich sehr.
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0:51 - 0:53Hier ist ein Beispiel.
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0:54 - 0:58Wieviele von Ihnen wissen, was das ist?
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1:00 - 1:05Okay. Wie viele von Ihnen
wissen jetzt, was das ist? -
1:05 - 1:12Okay. Dank zweier geschickter Striche
des Genies Charles M. Schulz -
1:12 - 1:15haben wir nun sieben flinke Striche,
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1:15 - 1:19die in sich ein vollständiges,
emotionales Leben schaffen. -
1:19 - 1:24Eines, das hundert Millionen Fans
über 50 Jahre gefesselt hat. -
1:24 - 1:26Das ist eigentlich das Buchcover,
-
1:26 - 1:29das ich über das Werk und die Kunst
von Schulz designt habe -
1:29 - 1:33und das diesen Herbst herauskommen wird.
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1:33 - 1:35Das ist der vollständige Einband.
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1:35 - 1:40Auf der Vorderseite ist keine weitere
schriftliche oder grafische Information -
1:40 - 1:44und der Name des Buches ist
[Deutsch] "Nur das Notwendige". -
1:44 - 1:49Das steht also symbolisch für
alle täglichen Entscheidungen -
1:49 - 1:55über das Design, das mir auffällt
und das ich gestalte. -
1:56 - 1:57Zur Klarheit.
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1:57 - 2:00Klarheit kommt zum Punkt.
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2:00 - 2:03Sie ist unverblümt,
ehrlich und aufrichtig. -
2:03 - 2:07Wir fragen uns:
["Wann sollten wir klar sein?"] -
2:07 - 2:13So etwas, ob wir es
lesen können oder nicht, -
2:13 - 2:16muss richtig eindeutig sein.
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2:17 - 2:18Ist es das?
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2:21 - 2:28Es gibt da ein modernes Beispiel für
städtische Eindeutigkeit, das ich liebe, -
2:28 - 2:33hauptsächlich, weil ich immer
spät dran und in Eile bin. -
2:33 - 2:40Als diese Zähler vor einigen Jahren
an Straßenecken auftauchten, -
2:40 - 2:43war ich begeistert,
denn ich wusste endlich -
2:43 - 2:46wie viele Sekunden ich hatte,
um die Straße zu überqueren, -
2:46 - 2:49bevor mich ein Auto überfahren würde.
-
2:49 - 2:52Sechs? Das schaffe ich! (Gelächter)
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2:54 - 2:58Schauen wir uns also das Yin
zur Klarheit Yang an, -
2:58 - 3:01und das ist Rätselhaftigkeit.
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3:01 - 3:05Rätselhaftigkeit ist schon
von sich aus schwieriger. -
3:06 - 3:10Rätselhaftigkeit verlangt danach
entschlüsselt zu werden, -
3:10 - 3:13und wenn's richtig gemacht wird,
dann wollen wir das auch. -
3:13 - 3:15["Wann sollte man rätselhaft sein?"]
-
3:15 - 3:20Im 2. Weltkrieg wollten
die Deutschen das lösen, -
3:20 - 3:23aber sie konnten es nicht.
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3:23 - 3:26Hier sehen sie ein Design,
das ich kürzlich -
3:26 - 3:32für einen Roman von Haruki Murakami schuf,
für den ich seit über 20 Jahren designe. -
3:32 - 3:37Dieser Roman erzählt von einem jungen
Mann, der vier enge Freunde hat, -
3:37 - 3:41die plötzlich, ohne jede Erklärung,
nach dem ersten Jahr an der Uni -
3:41 - 3:44den Kontakt zu ihm abbrechen.
-
3:44 - 3:46Er ist völlig niedergeschlagen.
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3:46 - 3:49Die Namen der Freunde haben im Japanischen
-
3:49 - 3:52alle eine Verbindgung zu einer Farbe:
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3:52 - 3:56Herr Rot, Herr Blau,
Frau Weiß und Frau Schwarz. -
3:57 - 4:01Der Name Tsukuru Tazaki
entspricht keiner Farbe, -
4:01 - 4:02daher ist sein Spitzname "Farblos".
-
4:02 - 4:05Er lässt ihre Freundschaft Revue passieren
-
4:05 - 4:08und erinnert sich, dass sie wie
die fünf Finger einer Hand waren. -
4:09 - 4:12Ich habe daher diese etwas
abstrakte Darstellung davon gestaltet, -
4:12 - 4:16aber unter der Oberfläche,
spielt sich viel mehr ab, -
4:16 - 4:21und unter dem Buchumschlag
spielt sich noch viel mehr ab. -
4:21 - 4:26Die vier Finger sind jetzt vier Bahnlinien
-
4:26 - 4:28des U-Bahn-Systems in Tokio,
-
4:28 - 4:31was innerhalb der Geschichte
von Bedeutung ist. -
4:31 - 4:34Dann gibt es die farblose U-Bahn-Linie,
-
4:34 - 4:37die mit den farbigen überlappt,
-
4:37 - 4:39was er im Grunde später auch tut.
-
4:39 - 4:41Er nimmt Kontakt mit allen auf,
-
4:41 - 4:44um heraus zu finden, warum sie
ihn so behandelt haben. -
4:45 - 4:49Das ist das fertige,
dreidimensionale Produkt, -
4:49 - 4:52das auf meinem Büroschreibtisch steht.
-
4:52 - 4:56Ich erhoffte mir, dass Sie
einfach davon angezogen werden, -
4:56 - 5:02wie mysteriös es aussieht
und Sie es lesen wollen, -
5:02 - 5:08um herauszufinden, warum es so aussieht.
-
5:08 - 5:10["Der visuelle Wortschatz."]
-
5:10 - 5:15So verwendet man
eine bekanntere Art Rätsel. -
5:15 - 5:16Was bedeutet das?
-
5:16 - 5:19Das bedeutet es.
["Lass es wie etwas anderes aussehen."] -
5:19 - 5:24Beim visuellen Wortschatz wird
ein gewohntes Aussehen einer Sache -
5:24 - 5:28auf etwas anderes angewendet,
damit wir es anders sehen. -
5:28 - 5:33Diesen Ansatz wollte ich für ein Buch
mit Essays von David Seradis anwenden, -
5:33 - 5:36das damals diesen Titel hatte: [Deutsch]
"All die Schönheit, die sie je brauchen" -
5:36 - 5:40Hier war die Herausforderung,
dass der Titel eigentlich nichts bedeutet. -
5:40 - 5:43Er hängt nicht mit einem
der Essays im Buch zusammen. -
5:43 - 5:48Er fiel dem Freund
des Autors im Schlaf ein. -
5:48 - 5:54Vielen Dank dafür -- (Gelächter) --
normalerweise erstelle ich ein Design, -
5:54 - 5:58das irgendwie auf dem Text basiert,
aber es gibt nur diesen Text. -
5:58 - 6:02Es gibt also diesen mysteriösen Titel,
der wirklich nichts bedeutet, -
6:02 - 6:05daher überlegte ich:
-
6:05 - 6:11Wo sähe ich einen mysteriösen Text,
der anscheinend nichts bedeutet? -
6:11 - 6:14Und kurz darauf kam tatsächlich,
-
6:14 - 6:17nach einem Abend mit chinesischem Essen,
-
6:17 - 6:23dieses hier an, und ich dachte:
"Ah, bingo, Ideen-Orgasmus!" (Gelächter) -
6:24 - 6:29Ich liebte schon immer die wunderbar
rätselhaften Tropen von Glückskeksen, -
6:29 - 6:32die etwas extrem Tiefsinniges
zu bedeuten scheinen, -
6:32 - 6:36aber wenn man darüber nachdenkt,
tun sie das nicht. -
6:36 - 6:42Hier steht: "Kaum einer weiß, wie viel man
gewinnt, wenn man die Zukunft ignoriert." -
6:42 - 6:44Danke. (Gelächter)
-
6:46 - 6:51Wir können diesen visuellen Wortschatz
nehmen und ihn auf Herrn Sedaris anwenden, -
6:51 - 6:57und wir sind so vertraut damit,
wie Glückskekse aussehen, -
6:57 - 7:00das wir nicht mal den Keks brauchen.
-
7:00 - 7:03Wir sehen einfach dieses merkwürdige Ding
-
7:03 - 7:05und wir lieben David Sedaris,
-
7:05 - 7:08und so hoffen wir, dass wir
uns amüsieren werden. -
7:08 - 7:12["'Fraud' Essays von David Rakoff"]
Rakoff war ein wunderbarer Autor. -
7:12 - 7:15Er nannte sein erstes Buch
"Fraud" [Täuschung], -
7:15 - 7:21weil er von Zeitschriften Aufträge bekam,
die überhaupt nicht sein Ding waren. -
7:21 - 7:24Er war ein magerer,
kleiner, städtischer Typ -
7:24 - 7:27und GQ Magazine schickte ihn
den Colorado River hinunter -
7:27 - 7:31zum Wildwasser-Rafting,
um zu sehen, ob er überleben würde. -
7:32 - 7:35Danach schrieb er darüber,
mit dem Gefühl ein Schwindler zu sein -
7:35 - 7:37und sich zu verstellen.
-
7:37 - 7:42Daher wollte er, dass dieser
Bucheinband sich auch verstellte, -
7:42 - 7:47und dann irgendwie zeigte,
wie ein Leser darauf reagiert. -
7:47 - 7:51Das brachte mich auf Graffiti.
-
7:51 - 7:53Graffiti fasziniert mich.
-
7:53 - 7:55Jeder, der in einem Stadtraum lebt,
-
7:55 - 7:59trifft dauernd auf Graffitis
und es gibt alle möglichen. -
7:59 - 8:03Dieses Foto machte ich
auf der Lower East Side -
8:03 - 8:06von einem Trafokasten auf dem Bürgersteig,
-
8:06 - 8:09der voller Graffiti war.
-
8:09 - 8:13Ob Sie das nun anschauen und denken:
"Das ist eine charmante urbane Vorliebe", -
8:13 - 8:18oder ob Sie es anschauen und sagen:
"Das ist illegaler Eigentumsmissbrauch", -
8:18 - 8:23wir sind uns sicher alle einig,
dass man es nicht lesen kann. -
8:23 - 8:27Richtig? Es gibt hier
keine klare Botschaft. -
8:27 - 8:32Es gibt eine andere Art Graffiti,
die ich viel interessanter finde, -
8:32 - 8:35und die ich redaktionelles Graffiti nenne.
-
8:35 - 8:39Dieses Foto machte ich
neulich in der U-Bahn. -
8:39 - 8:43Manchmal sieht man lüsternes, dummes Zeug,
-
8:43 - 8:48aber ich fand dies Poster
interessant, das aussagt: -
8:48 - 8:50Yipppieh, Airbnb.
-
8:50 - 8:54Und jemand hatte mit
einem Filzstift geschrieben, -
8:54 - 8:57was er darüber dachte.
-
8:57 - 9:00Das hatte meine Aufmerksamkeit geweckt.
-
9:00 - 9:03Ich überlegte, wie übertrage ich
das auf dieses Buch? -
9:03 - 9:07Also nahm ich das Buch von dieser Person
und begann es zu lesen. -
9:07 - 9:14Ich dachte: Der Typ ist nicht der, für den
er sich ausgibt; er ist ein Blender. -
9:14 - 9:17Ich nahm also einen roten Filzstift
-
9:17 - 9:21und kritzelte aus lauter Frust
das auf die Vorderseite. -
9:21 - 9:25Fertig war das Design. (Gelächter)
-
9:26 - 9:29Und sie fanden es toll! (Gelächter)
-
9:30 - 9:33Autor und Verleger mochten es,
-
9:33 - 9:36und so sah das Buch aus, als es herauskam.
-
9:36 - 9:40Es machte wirklich Spaß zu sehen,
wie Leute es in der U-Bahn lasen -
9:40 - 9:42und damit herumliefen etc.,
-
9:42 - 9:45und sie sahen alle etwas verrückt aus.
-
9:45 - 9:47(Gelächter)
-
9:48 - 9:50["'Perfidia' ein Roman von James Ellroy"]
-
9:50 - 9:53James Ellroy, ein wunderbarer Krimiautor,
-
9:53 - 9:56ein guter Freund, mit dem
ich schon jahrelang arbeite. -
9:56 - 9:58Er ist wohl am besten bekannt als Autor
-
9:58 - 10:00von "Die schwarze Dahlie"
und "L.A. Confidential". -
10:00 - 10:03Sein jüngster Roman hieß so,
was ein sehr rätselhafter Name ist. -
10:03 - 10:09Sicher wissen viele Menschen,
was es bedeutet, aber viele auch nicht. -
10:09 - 10:16Es erzählt von einem japanisch-
amerikanischen Detektiv 1941 in L.A., -
10:16 - 10:18der einen Mord untersucht.
-
10:18 - 10:21Dann ereignet sich Pearl Harbor,
-
10:21 - 10:24und als wäre sein Leben
nicht schon schwierig genug, -
10:24 - 10:28nehmen die Rassenspannungen extrem zu,
-
10:28 - 10:33und es werden sehr rasch japanisch-
amerikanische Internierungslager erbaut. -
10:33 - 10:36Es gibt viel Spannung
-
10:36 - 10:39und es passieren furchtbare Dinge,
als er versucht, diesen Mord aufzuklären. -
10:39 - 10:43Zuerst dachte ich ganz
buchstäblich darüber nach, -
10:43 - 10:49etwa Pearl Harbor zu nehmen
und Los Angeles hinzuzufügen -
10:49 - 10:56und diese apokalyptische Dämmerung
am Stadthorizont einzufügen. -
10:56 - 11:02Das ist ein Foto von Pearl Harbor,
einfach über Los Angeles drübergelegt. -
11:02 - 11:05Mein Chefredakteur sagte:
"Weißt du, es ist interessant, -
11:05 - 11:11aber ich denke, du kannst das
besser und einfacher machen." -
11:11 - 11:14Also kehrte ich an mein Zeichenbrett
zurück, wie ich das oft mache. -
11:14 - 11:19Aber da ich meine Umgebung wahrnehme --
-
11:19 - 11:22ich arbeite in einem
Hochhaus im Stadtzentrum, -
11:22 - 11:26und jede Nacht bevor ich
aus dem Büro gehe, -
11:26 - 11:29muss ich diesen Knopf drücken,
um rauszukommen. -
11:29 - 11:33Die schweren Glastüren öffnen sich
und ich kann in den Fahrstuhl einsteigen. -
11:33 - 11:37Eines Nachts sah ich ihn an
-
11:37 - 11:41und ich sah ihn plötzlich, wie ich ihn
noch nie wahrgenommen hatte. -
11:41 - 11:44Großer roter Kreis: Gefahr!
-
11:46 - 11:48Ich fand, es war so offensichtlich,
-
11:48 - 11:51dass es bestimmt schon zig mal
gemacht worden war. -
11:51 - 11:55Daher machte ich eine Google-Bildersuche,
fand aber keinen anderen Bucheinband, -
11:55 - 11:57der genau wie dieser aussah.
-
11:57 - 12:00Das löste also tatsächlich das Problem.
-
12:00 - 12:03Es ist auch grafisch viel interessanter
-
12:03 - 12:07und schafft eine viel größere Spannung
zwischen der Vorstellung -
12:07 - 12:11von einer Art Sonnenaufgang
über L.A. und Amerika. -
12:11 - 12:14["'Schluck' Auf Reise durch unseren
Verdauungstrakt von Mary Roach."] -
12:14 - 12:16Mary Roach ist eine exzellente Autorin,
-
12:16 - 12:20die potenziell banale
Wissenschaftsthemen nimmt -
12:20 - 12:23und sie gar nicht banal,
sondern unterhaltsam macht. -
12:23 - 12:25In diesem speziellen Fall
-
12:25 - 12:29geht es um das menschliche
Verdauungssystem. -
12:29 - 12:34Ich versuche also herauszufinden,
wie der Buchumschlag aussehen könnte. -
12:34 - 12:38Das ist ein Selbstporträt. (Gelächter)
-
12:39 - 12:44Jeden Morgen schaue ich mich
im Badezimmerspiegel an, -
12:44 - 12:47um zu sehen, ob meine Zunge schwarz ist.
-
12:47 - 12:49Wenn nicht, bin ich startklar.
-
12:49 - 12:51(Gelächter)
-
12:55 - 12:58Ich empfehle, dass Sie das alle tun.
-
12:59 - 13:02Aber ich dachte auch,
dass dies unser Zugang -
13:02 - 13:06ins menschliche
Verdauungssystem ist, nicht wahr? -
13:06 - 13:09Wir sind uns doch alle sicher einig,
-
13:09 - 13:13das echte Fotos von menschlichen Mündern,
zumindest wenn man von dem hier ausgeht, -
13:13 - 13:16abstoßend sind. (Gelächter)
-
13:17 - 13:20Für den Bucheinband
erstellte ich diese Grafik, -
13:20 - 13:23die im wahrsten Sinne genießbarer ist
-
13:23 - 13:27und uns daran erinnert,
dass man sich dem Verdauungsapparat -
13:27 - 13:30am besten von dieser Seite nähert ...
-
13:30 - 13:31(Gelächter)
-
13:32 - 13:35Ich muss den Satz noch nicht mal beenden.
-
13:36 - 13:37["Unnütze Rätsel"]
-
13:37 - 13:42Was passiert, wenn Klarheit und
Rätselhaftigkeit durcheinander geraten? -
13:42 - 13:44Man sieht das andauernd.
-
13:44 - 13:46Das nenne ich "unnütze Rätsel".
-
13:46 - 13:49Ich steige in die U-Bahn hinab
– ich nehme oft die U-Bahn -- -
13:49 - 13:54und dieser Zettel klebt
auf einem Tragbalken. -
13:57 - 13:58Ich denke: Hoppla!
-
13:58 - 14:02Die Bahn nähert sich und ich versuche
herauszufinden, was es bedeutet -- -
14:02 - 14:05vielen Dank auch.
-
14:05 - 14:10Zum Teil liegt das Problem darin,
dass sie die Information aufgeteilt haben, -
14:10 - 14:13auf, wie sie meinen, hilfreiche Weise,
die gar nicht hilfreich ist. -
14:13 - 14:16Das ist also Rätselhaftigkeit,
die wir nicht brauchen. -
14:16 - 14:22Wir brauchen nützliche Klarheit.
Daher habe ich das zum Spaß neugestaltet. -
14:24 - 14:27Das nutzt genau dieselben Elemente.
-
14:27 - 14:29(Applaus)
-
14:30 - 14:34Danke. Ich warte immer noch
auf den Anruf der MTA. (Gelächter) -
14:35 - 14:38Ich verwende noch nicht mal
mehr Farben als sie. -
14:38 - 14:41Sie haben sich noch nicht mal bemüht,
die 4 und 5 grün zu machen -- -
14:41 - 14:43diese Idioten. (Gelächter)
-
14:45 - 14:48Wir sehen also als Erstes,
dass es einen U-Bahn-Wechsel gibt, -
14:48 - 14:51und dann steht in zwei kompletten Sätzen,
mit Anfang, Mitte und Ende, -
14:51 - 14:56worin die Änderung besteht
und was passieren wird. -
14:56 - 15:00Nennen Sie mich verrückt! (Gelächter)
-
15:02 - 15:05["Nützliche Rätselhaftigkeit"]
-
15:05 - 15:09Dies ist etwas Geheimnisvolles,
das ich liebe: -
15:09 - 15:11Verpackung.
-
15:12 - 15:17Die Neugestaltung der Diet-Coke-Dose
von Turner Duckworth -
15:17 - 15:21ist für mich ein wahres Kunstwerk.
-
15:21 - 15:24Es ist ein Kunstwerk und wunderschön.
-
15:24 - 15:27Für mich als Designer
war es herzerfrischend, -
15:27 - 15:32dass er den visuellen Wortschatz
von Diet Coke nahm -- -
15:32 - 15:36die Schriftarten, die Farben,
den silbernen Hintergrund -- -
15:36 - 15:40und sie auf die wesentlichen
Elemente reduzierte. -
15:40 - 15:43Es ist wie beim Gesicht von Charlie Brown.
-
15:43 - 15:47Man fragt sich, wie vermittelt man
genug Information, damit man es versteht, -
15:47 - 15:52und berücksichtigt dabei
das vorhandene Wissen darüber? -
15:52 - 15:57Es sieht toll aus, und man könnte
in ein Feinkostladen gehen -
15:57 - 16:01und es plötzlich im Regal sehen,
und das ist wunderbar. -
16:02 - 16:04Was das Folgende --
-
16:04 - 16:07["Unnütze Klarheit"] --
noch entmutigender macht, -
16:07 - 16:10zumindest für mich.
-
16:10 - 16:12Okay, wir gehen also in die U-Bahn runter,
-
16:12 - 16:15nachdem das herauskam.
-
16:15 - 16:17Das sind die Fotos, die ich machte.
-
16:17 - 16:19U-Bahn-Station Times Square:
-
16:19 - 16:24Coca-Cola kaufte das gesamte
Ding für Werbung. -
16:24 - 16:28Vielleicht wissen einige von Ihnen,
worauf ich hinaus will. -
16:31 - 16:33"Du bist nach New York gezogen,
mit ein paar Klamotten, -
16:33 - 16:36mit Bargeld in der Tasche
und dem Ziel fest im Blick. -
16:36 - 16:41Du bist auf Coke." (Gelächter)
[Doppelbedeutung: "Koks"] -
16:45 - 16:48"Du zogst nach New York,
mit einem MBA, einem sauberen Anzug -
16:48 - 16:51und einem äußerst festen Händedruck.
-
16:51 - 16:53Du bist auf Coke." (Gelächter)
-
16:54 - 16:56Die sind echt! (Gelächter)
-
16:58 - 17:03Nicht mal die Tragbalken
wurden verschont, -
17:03 - 17:07sie haben nur in Yoda-Modus gewechselt.
(Gelächter) -
17:07 - 17:09"Coke [Koks], bist du drauf."
-
17:11 - 17:14[Entschuldigung, worauf bin ich?]
-
17:14 - 17:18Diese Kampagne war
ein riesiger Fehlschlag. -
17:18 - 17:22Sie wurde fast sofort zurückgezogen
wegen negativer Kundenreaktionen -
17:22 - 17:26und allerlei unvorteilhafter
Parodien im Netz. -
17:26 - 17:28(Gelächter)
-
17:29 - 17:36Außerdem ist der Punkt neben "Du bist auf"
kein Satz-, sondern ein Markenzeichen. -
17:36 - 17:38Also, vielen Dank.
-
17:39 - 17:42Für mich war das einfach so seltsam,
-
17:42 - 17:47wie sie die Verpackung so schön rätselhaft
und perfekt machen konnten -
17:47 - 17:51und die Botschaft so
unerträglich, eindeutig falsch. -
17:51 - 17:55Es schien mir geradezu unglaublich.
-
17:55 - 18:00Hoffentlich konnte ich
Ihnen einige Einblicke -
18:00 - 18:04in die Verwendung von Klarheit und
Rätselhaftigkeit in meiner Arbeit geben, -
18:04 - 18:09und wie Sie vielleicht in
Ihrem Leben klarer sein können, -
18:09 - 18:16oder ein wenig rätselhafter
und nicht so übertrieben mitteilsam. -
18:16 - 18:18(Gelächter)
-
18:19 - 18:22Falls Sie etwas aus
diesem Vortrag mitnehmen, -
18:22 - 18:25hoffe ich, dass es das ist:
-
18:26 - 18:28Blih blih blih blah. Blah blah blih blih.
-
18:28 - 18:30["'Judge this,' Chip Kidd"]
[Deutsch: "Beurteilen Sie das] -
18:30 - 18:32Blih blih blah blah blah.
Blah blah blah. -
18:32 - 18:34Blah blah.
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18:34 - 18:36(Applaus)
- Title:
- Die Kunst des ersten Eindrucks – im Design und im Leben
- Speaker:
- Chip Kidd
- Description:
-
Buchdesigner Chip Kidd weiß nur allzu gut, wie häufig wir Dinge nach ihrem ersten Eindruck bewerten. In diesem witzigen, rasanten Vortrag erklärt er die beiden Techniken, die Designer nutzen, um direkt zu kommunizieren – Klarheit und Rätselhaftigkeit – und wann, warum und wie sie funktionieren. Er feiert schöne, nützliche Designelemente, kritisiert weniger erfolgreiche Arbeiten und verrät die Denkweise hinter einigen seiner eigenen, kultverdächtigen Bucheinbände.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:57
Nadine Hennig approved German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Nadine Hennig accepted German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The art of first impressions -- in design and life | ||
Nadine Hennig declined German subtitles for The art of first impressions -- in design and life |