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Wie Festplatten funktionieren – Kanawat Senanan

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    Stell dir ein Flugzeug vor, das nur
    1 mm über dem Boden fliegt
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    und alle 25 Sekunden die Erde umkreist,
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    während es jeden einzelnen Grashalm zählt.
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    Stell es dir so klein vor,
    dass es in deine Hand passt
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    und du hast etwas, das mit einer
    modernen Festplatte vergleichbar ist,
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    die mehr Informationen speichern kann,
    als die Bibliothek um die Ecke enthält.
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    Wie speichert man so viel Information
    auf so kleinem Raum?
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    Kern jeder Festplatte sind Platten,
    die sich mit Hochgeschwindigkeit drehen
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    und über deren Oberflächen
    Schreibköpfe fliegen.
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    Auf jeder Scheibe ist ein Film winziger,
    magnetischer Metallkörnchen
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    und die Daten liegen dort
    nicht in verständlicher Form.
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    Man speichert sie als magnetisches Muster,
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    das aus Gruppen
    der winzigen Körnchen besteht.
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    In jeder Gruppe,
    die auch Bit genannt wird,
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    sind alle Körnchen gleich magnetisiert.
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    Es gibt zwei erlaubte Zustände,
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    die Nullen und Einsen entsprechen.
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    Daten werden auf die Platte geschrieben,
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    indem man Folgen von Bits
    in elektrischen Stom wandelt
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    und durch einen Elektromagneten schickt.
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    Das Feld, das dieser Magnet erzeugt,
    ist ausreichend stark,
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    um die Richtung
    der Magnetisierung zu ändern.
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    Wenn die Daten dann auf der Platte stehen,
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    wird ein magnetischer Lesekopf verwendet,
    um sie wieder auszulesen,
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    ganz ähnlich der Nadel
    eines Plattenspielers,
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    die die Rillen einer Schallplatte
    in Musik verwandelt.
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    Aber wie kann man so viel Information
    nur in Nullen und Einsen packen?
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    Ganz einfach: indem man
    viele von ihnen zusammenpackt.
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    Ein Buchstabe zum Beispiel kann mit
    einem Byte, acht Bits, dargestellt werden.
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    Ein Foto dagegen belegt mehrere Megabyte,
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    von denen jedes 8 Millionen Bits hat.
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    Weil jedes Bit seinen eigenen Platz
    auf der Platte benötigt,
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    versuchen wir, die Dichte
    immer weiter zu erhöhen,
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    wie viele Bits also
    auf einen Quadratzentimeter passen.
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    Auf eine moderne Festplatte passen etwa
    4000 Gigabit pro Quadratzentimeter,
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    das ist 300 Millionen mal mehr als auf der
    ersten Festplatte von IBM im Jahr 1957.
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    Diese unglaubliche Entwicklung
    der Speicherkapazität
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    wurde nicht nur dadurch erreicht,
    dass alles verkleinert wurde,
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    sie erforderte auch
    verschiedene Erfindungen.
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    Ein Verfahren namens
    Dünnschichtlithographie
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    ermöglichte die Verkleinerung von
    Lese- und Schreibkopf.
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    Trotz seiner kleinen Größe
    wurde der Lesekopf feinfühliger,
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    weil man neu entdeckte magnetische und
    quantenphysikalische Eigenschaften nutzte.
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    Algorithmen, die Störungen aus
    magnetischer Interferenz herausfiltern,
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    ermöglichen es, die Bits dichter zu packen
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    und die wahrscheinlichste Bitfolge aus
    dem gelesenen Signal herauszulesen.
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    Ein Heizgerät unter dem Schreibkopf,
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    das die Ausdehnung des Kopfes
    durch die Wärme steuert,
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    erlaubt diesem, weniger als fünf Nanometer
    über der Plattenoberfläche zu schweben,
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    das ist die Breite von zwei DNA-Strängen.
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    Das exponentielle Wachstum
    der Speicherkapazität
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    und Rechenleistung folgte
    in den letzten Jahrzehnten
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    einem Muster, das man
    Mooresches Gesetz nennt.
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    Es besagte 1975, dass sich alle zwei Jahre
    die Informationsdichte verdoppeln würde.
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    Als aber 600 Gigabits pro
    Quadratzentimeter erreicht waren,
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    tauchte beim Verkleinern und Verdichten
    der magnetischen Körnchen
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    ein neues Problem auf,
    der Superparamagnetische Effekt:
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    Besteht ein Bit aus zu wenigen Körnchen,
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    kann seine Magnetisierung leicht
    durch Wärme gestört werden.
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    Das Bit ändert dann ungewollt seinen Wert
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    und Daten gehen verloren.
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    Es gibt aber eine erstaunlich
    einfache Lösung für dieses Problem:
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    Schreibt man die Daten nicht längs,
    sondern senkrecht zur Platte,
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    sind Dichten von 6 Terabit
    pro Quadratzentimeter mögich.
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    Erst kürzlich wurde
    die Grenze weiter verschoben,
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    indem man das Schreiben
    durch Wärme unterstützt.
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    Man senkt vorübergehend
    den magnetischen Widerstand
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    eines noch wärmestabileren Mediums,
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    indem man die Stelle
    mit einem Laser erwärmt
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    und danach mit Daten beschreibt.
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    Zwar sind solche Festplatten
    bis jetzt nur Prototypen,
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    aber Wissenschaftler arbeiten schon
    am nächsten möglichen Trick:
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    Bitstrukturierte Medien, bei denen Bits
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    in getrennten, nanometergroßen
    Strukturen angeordnet sind,
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    könnten Speicherdichten bis zu
    120 Terabits pro Quadratzentimeter
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    oder mehr erlauben.
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    So ermöglicht die Zusammenarbeit von
    Generationen von Ingenieuren,
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    Materialwissenschaftlern
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    und Quantenphysikern,
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    dass dieses unglaublich nützliche
    Präzisionswerkzeug
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    sich in deiner Handfläche drehen kann.
Title:
Wie Festplatten funktionieren – Kanawat Senanan
Speaker:
Kanawat Senanan
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-do-hard-drives-work-kanawat-senanan

Moderne Festplatten können vermutlich mehr Informationen enthalten, als du in deiner örtlichen Bibliothek finden kannst. Aber wie speichern sie so viel Information auf so kleinem Raum? Kanawat Senanan erklärt, wie Generationen von Ingenieuren, Materialwissenschaftlern und Quantenphysikern die Entwicklung dieses unglaublich nützlichen Präzisionswerkzeugs beeinflusst haben.

Lektion von Kanawat Senanan, Animation von TED-Ed.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:12
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STJ-Dominik Helm edited German subtitles for How do hard drives work?
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