Colin Camerer: Neurowissenschaften, Spieltheorie, Affen
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0:01 - 0:03Mein Thema ist das strategische Gedächtnis.
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0:03 - 0:05Wir sehen eine ungewöhnliche
Werkzeugkombination -
0:05 - 0:07aus Spieltheorie und
Neurowissenschaft, -
0:07 - 0:10um soziale Interaktion von Menschen
zu verstehen, wenn es um Werte geht. -
0:10 - 0:14Die Spieltheorie war ursprünglich ein
Zweig der angewandten Mathematik -
0:14 - 0:17und wird meist in Wirtschaft, Politologie
und manchmal Biologie eingesetzt. -
0:17 - 0:20Mit ihr kann man das Sozialleben
mathematisch klassifizieren -
0:20 - 0:22und voraussagen, was Menschen
wahrscheinlich tun werden -
0:22 - 0:24und was sie von anderen erwarten,
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0:24 - 0:27wenn jede Handlung alle
anderen beeinflusst. -
0:27 - 0:30Beispiele dafür sind Wettbewerb,
Kooperation, Verhandeln, -
0:30 - 0:34Versteckenspielen oder Poker.
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0:34 - 0:36Fangen wir mit einem
einfachen Spiel an. -
0:36 - 0:38Wählen Sie bitte eine Zahl zwischen 0 und 100,
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0:38 - 0:41wir errechnen dann den Durchschnitt,
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0:41 - 0:45und wer dem Zweidrittelwert
am nächsten kommt, gewinnt einen Preis. -
0:45 - 0:47Man sollte also etwas unter
dem Durchschnitt liegen, -
0:47 - 0:49aber nicht zu sehr, und jeder andere
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0:49 - 0:51will das auch.
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0:51 - 0:54Wie könnte Ihre Wahl lauten?
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0:54 - 0:57Während Sie überlegen:
Es ist so, als würden Sie -
0:57 - 1:00etwas an der Börse bei
steigenden Kursen verkaufen. -
1:00 - 1:02Wenn man zu früh verkauft,
schmälert man die Gewinne, -
1:02 - 1:04aber wenn man zu lange wartet,
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1:04 - 1:07bis alle verkaufen, stürzt der Kurs ab.
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1:07 - 1:10Man sollte der Konkurrenz ein wenig –
aber nicht zu sehr – voraus sein. -
1:10 - 1:13Hier sind 2 Theorien,
wie Menschen dies angehen, -
1:13 - 1:15dann sehen wir einige Daten.
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1:15 - 1:17Einiges wird Ihnen
bekannt vorkommen, weil Sie -
1:17 - 1:21vielleicht gerade so denken.
Ich verwende meine Gehirntheorie. -
1:21 - 1:24Viele sagen: "Ich weiß nicht,
was die anderen nehmen, -
1:24 - 1:25also rechne ich mit
einem Durchschnitt von 50." -
1:25 - 1:27Sie denken gar nicht strategisch.
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1:27 - 1:31"Ich nehme 2/3 von 50, also 33." Das ist ein Anfang.
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1:31 - 1:33Anspruchsvollere Menschen
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1:33 - 1:34verwenden ihr Arbeitsgedächtnis
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1:34 - 1:38und sagen: "Die anderen nehmen
sicher 33, weil sie 50 erwarten, -
1:38 - 1:41also nehme ich 22, das sind 2/3 von 33."
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1:41 - 1:43Sie gehen einen Schritt weiter
und machen 2 Schritte. -
1:43 - 1:46Das ist besser. Prinzipiell kann man
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1:46 - 1:48natürlich drei, vier oder noch mehr machen,
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1:48 - 1:50aber dann wird es sehr schwierig.
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1:50 - 1:52Von Sprachen und anderen Bereichen
wissen wir, dass Menschen -
1:52 - 1:56sehr komplexe Sätze mit rekursiven
Strukturen schwer analysieren können. -
1:56 - 1:58Das nennt man kognitive
Hierarchie-Theorie. -
1:58 - 2:00Daran haben ich und
einige andere gearbeitet. -
2:00 - 2:02Sie weist auf eine Hierarchie hin und
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2:02 - 2:05überlegt, wie viele Menschen
wie viele Schritte machen -
2:05 - 2:07und wie viele interessante
Variablen und Menschen -
2:07 - 2:10diese Gedankenschritte beeinflussen.
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2:10 - 2:14Eine ganz andere Theorie
ist viel beliebter und älter. -
2:14 - 2:17Sie beruht hauptsächlich auf John Nash,
bekannt aus "A beautiful mind", -
2:17 - 2:19und heißt "Gleichgewichtsanalyse".
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2:19 - 2:22Falls Sie je einen Kurs in
Spieltheorie besucht haben, -
2:22 - 2:24haben Sie sicher davon gehört.
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2:24 - 2:26Gleichgewicht ist ein mathematischer Zustand,
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2:26 - 2:29in dem jeder genau weiß,
was alle anderen tun werden. -
2:29 - 2:31Das Konzept ist sehr nützlich,
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2:31 - 2:33aber es erklärt nicht genau,
was Menschen tun werden, -
2:33 - 2:36wenn sie diese Art Wirtschaftsspiele
zum ersten Mal spielen -
2:36 - 2:38oder sich in der Außenwelt befinden.
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2:38 - 2:40In diesem Fall sagt das Gleichgewicht kühn voraus,
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2:40 - 2:43dass jeder niedriger als die anderen sein will,
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2:43 - 2:45und deshalb auf 0 setzt.
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2:45 - 2:48Schauen wir uns das an. Dieses
Experiment wurde schon oft gemacht. -
2:48 - 2:50Die frühesten wurden in den 90er-Jahren
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2:50 - 2:53von mir, Rosemarie Nagel
und anderen durchgeführt. -
2:53 - 2:56Dies ist ein schöner Datensatz
von 9.000 Teilnehmern -
2:56 - 2:59eines Wettbewerbs dreier
Zeitungen und Magazine. -
2:59 - 3:01Man musste seine Zahlen einschicken,
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3:01 - 3:04und jeder nahe bei 2/3 des Durchschnitts
gewann einen großen Preis. -
3:04 - 3:07Es gibt dazu so viele Daten, dass
man die Spitzen sehr gut sehen kann. -
3:07 - 3:10Eine Spitze ist bei 33.
Diese Leute machen 1 Schritt. -
3:10 - 3:13Eine weitere sichtbare Spitze ist bei 22.
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3:13 - 3:15Übrigens wählen die meisten
Leute umliegende Zahlen -
3:15 - 3:18und nicht unbedingt genau 33 und 22.
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3:18 - 3:20Hier herrscht ein bisschen Gedränge.
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3:20 - 3:21Sie können die Spitzen aber klar erkennen.
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3:21 - 3:23Eine andere Gruppe Leute scheint
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3:23 - 3:25die Gleichgewichtsanalyse gut zu kennen,
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3:25 - 3:27weil sie 0 oder 1 wählen.
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3:27 - 3:29Aber sie verlieren, richtig?
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3:29 - 3:33Eine so niedrige Zahl ist
nämlich eine schlechte Wahl, -
3:33 - 3:35wenn andere Menschen keine
Gleichgewichtsanalyse machen. -
3:35 - 3:38Sie sind also schlau, aber arm.
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3:38 - 3:40(Lachen)
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3:40 - 3:42Wo im Gehirn spielen sich diese Dinge ab?
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3:42 - 3:45Eine Studie von Coricelli und Nagel hat
darauf eine sehr interessante Antwort. -
3:45 - 3:47Menschen spielten dieses Spiel
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3:47 - 3:49während einer Kernspintomographie.
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3:49 - 3:51Es gab 2 Gruppen: In einigen Versuchen
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3:51 - 3:53sagt man ihnen, ihr Gegner ist ein Mensch,
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3:53 - 3:55der gerade jetzt spielt.
Am Ende wird verglichen -
3:55 - 3:57und der Gewinner wird bezahlt.
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3:57 - 3:59Die andere Gruppe glaubt,
ihr Gegner ist ein Computer. -
3:59 - 4:00Sie entscheidet nach Willkür.
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4:00 - 4:02Hier sehen Sie eine Abbildung
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4:02 - 4:05von Regionen mit mehr Gehirnaktivität,
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4:05 - 4:08wenn der Gegner ein Mensch bzw. Computer ist.
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4:08 - 4:10Sie sehen Aktivität in folgenden Regionen:
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4:10 - 4:13Mittlerer präfrontaler Kortex,
dorsomedial. Hier oben jedoch -
4:13 - 4:15im ventromedialen präfrontalen Kortex,
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4:15 - 4:17vorderer Gyrus cinguli, diese Region
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4:17 - 4:20hat oft mit Konfliktlösung zu tun,
wie z. B. im Spiel "Simon says", -
4:20 - 4:24und auch im rechten und linken
temporoparietalen Übergang. -
4:24 - 4:27Diese Regionen sind höchstwahrscheinlich
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4:27 - 4:29Teil eines "Theory of Mind"- oder
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4:29 - 4:31"Mentalisierungs"-Schaltkreises.
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4:31 - 4:34Er wird für Erwartungen an Handlungen
anderer Menschen verwendet. -
4:34 - 4:36Das waren einige der ersten Studien,
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4:36 - 4:38die den Zusammenhang
mit der Spieltheorie sahen. -
4:38 - 4:41Was geschieht mit den Ein- und Zwei-Schritt-Typen?
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4:41 - 4:43Wir teilen Leute nach ihrer Zahlenwahl ein
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4:43 - 4:44und sehen uns die Unterschiede zwischen
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4:44 - 4:46Gegnern von Menschen und Computern an
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4:46 - 4:48und welche Gehirnzonen jeweils aktiv sind.
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4:48 - 4:50Oben sehen Sie die 1-Schritt-Spieler.
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4:50 - 4:52Kaum Unterschiede.
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4:52 - 4:54Sie behandeln andere Menschen
wie Computer, und ihr Gehirn auch. -
4:54 - 4:59Unten ist der dorsomediale PFC sehr aktiv.
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4:59 - 5:01Sie machen also etwas anders.
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5:01 - 5:04Was kann man mit dieser Information anfangen?
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5:04 - 5:06Anhand der Hirnaktivität kann man sagen:
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5:06 - 5:07"Er wäre ein guter Pokerspieler",
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5:07 - 5:09oder "Dieser hier ist sozial naiv",
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5:09 - 5:10und wir könnten auch die Entwicklung
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5:10 - 5:12jugendlicher Gehirne erforschen,
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5:12 - 5:15wenn wir einmal wissen,
wo dieser Schaltkreis ist. -
5:15 - 5:18Ok. Jetzt kommt's.
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5:18 - 5:20Ich erspare Ihnen etwas Nachdenken,
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5:20 - 5:23Sie brauchen Ihre
Haarerkennungszellen nicht. -
5:23 - 5:26Verwenden Sie diese Zellen für dieses Spiel:
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5:26 - 5:28Es ist ein Verhandlungsspiel.
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5:28 - 5:30Zwei Spieler mit EEG-Elektroden
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5:30 - 5:33verhandeln über 1 bis 6 Dollar.
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5:33 - 5:36Schaffen sie es in 10 Sekunden,
bekommen sie das Geld. -
5:36 - 5:39Wenn sie sich in 10 Sekunden
nicht einigen, bekommen sie nichts. -
5:39 - 5:40Ein gemeinsamer Fehler.
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5:40 - 5:43Hier weiß der Spieler links,
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5:43 - 5:46wie viel bei jedem Versuch zur Verfügung steht.
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5:46 - 5:48Sie spielen viele Runden mit
jeweils verschiedenen Beträgen. -
5:48 - 5:50Hier wissen sie, es gibt 4 Dollar.
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5:50 - 5:52Der uninformierte Spieler weiß es nicht,
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5:52 - 5:54aber er weiß, dass der
andere das weiß. -
5:54 - 5:56Die Herausforderung für den
uninformierten Spieler ist, -
5:56 - 5:58ob er glaubt,
der andere ist fair -
5:58 - 6:00oder dass ihm
zu wenig geboten wird, -
6:00 - 6:03damit er denkt, dass nur
1 oder 2 Dollar zur Verfügung stünden. -
6:03 - 6:06Dann könnte er ablehnen
und sogar leer ausgehen. -
6:06 - 6:09Es gibt eine Spannung beim Versuch,
das meiste Geld herauszuholen -
6:09 - 6:11und den anderen Spieler dazu zu bringen,
mehr herauszurücken. -
6:11 - 6:14Die Verhandlung wird
über einen Zahlenstreifen -
6:14 - 6:16von 0 bis 6 Dollar geführt.
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6:16 - 6:19Sie verhandeln, wie viel der
uninformierte Spieler bekommt, -
6:19 - 6:20und der informierte Spieler
bekommt den Rest. -
6:20 - 6:23Es ist wie eine Verhandlung
zwischen Management und Arbeiter, -
6:23 - 6:25wobei der Arbeiter nicht
weiß, wie viel Gewinn -
6:25 - 6:28die private Firma macht.
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6:28 - 6:30Er will vielleicht mehr Geld,
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6:30 - 6:32aber die Firma will vielleicht
den Eindruck erwecken, -
6:32 - 6:35dass es nicht viel Spielraum gibt:
"Ich gebe dir soviel ich kann." -
6:35 - 6:39Zuerst zum Verhalten. Ein Teil dieser Paare
sitzt sich beim Spiel gegenüber. -
6:39 - 6:41In anderen Fällen spielen
sie über Computer. -
6:41 - 6:43Der Unterschied ist
sicher sehr interessant. -
6:43 - 6:45Aber ein Teil der sich
gegenüber sitzenden Spieler -
6:45 - 6:49teilt das Geld jedes Mal gerecht auf.
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6:49 - 6:52Langweilig. Wissenschaftlich uninteressant.
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6:52 - 6:54Gut für sie. Sie machen viel Geld.
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6:54 - 6:57Uns interessiert, ob wir etwas über Uneinigkeit
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6:57 - 7:00versus Einigkeit sagen können.
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7:00 - 7:02Diese Gruppe hier ist sich oft uneinig.
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7:02 - 7:05Es kann passieren, dass sie ständig streiten
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7:05 - 7:06und am Ende weniger Geld haben.
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7:06 - 7:10Sie wären für die TV-Serie
"Real Housewives" gut geeignet. -
7:10 - 7:12Links sehen Sie
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7:12 - 7:15Gesamtbeträge von 1, 2 oder 3 Dollar.
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7:15 - 7:16Sie sind sich die halbe Zeit uneins,
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7:16 - 7:18und bei 4, 5, 6 Dollar läuft es viel besser.
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7:18 - 7:20Dies ist mit einem sehr komplizierten Typ
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7:20 - 7:22der Spieltheorie voraussagbar.
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7:22 - 7:25Das können Sie auf der CalTech studieren.
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7:25 - 7:27Für eine Erklärung hier
ist die Theorie zu kompliziert -
7:27 - 7:31aber sie sagt, dieses Muster
kann man erwarten. -
7:31 - 7:33Ihre Intuition sagt Ihnen das vielleicht auch.
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7:33 - 7:35Jetzt kommen die Ergebnisse der EEG-Aufnahme.
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7:35 - 7:38Sehr kompliziert. Auf dem rechten Bild
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7:38 - 7:41ist die uninformierte Person,
und links ist die informierte. -
7:41 - 7:43Wir haben beide Gehirne gleichzeitig gescannt,
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7:43 - 7:46um Aktivitäten zeitlich genau
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7:46 - 7:49in den jeweiligen Regionen
abfragen zu können, -
7:49 - 7:51ungefähr so, wie wenn Sie ein Gespräch
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7:51 - 7:53zwischen zwei Menschen erforschen wollen
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7:53 - 7:55und Sie sich gleichzeitige Aktivität
in Sprachregionen erwarten, -
7:55 - 7:58wenn sie zuhören und kommunizieren.
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7:58 - 8:02Die Pfeile verbinden Regionen,
die gleichzeitig aktiv sind, -
8:02 - 8:04die Pfeile zeigen weg
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8:04 - 8:06aus der zuerst aktiven Region,
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8:06 - 8:10und die Pfeilspitze zeigt zur später aktiven Region.
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8:10 - 8:12Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie,
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8:12 - 8:14dass die meisten Pfeile von rechts nach links zeigen.
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8:14 - 8:17Das uninformierte Gehirn
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8:17 - 8:19agiert anscheinend zuerst,
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8:19 - 8:23dann folgt die Aktivität im
informierten Gehirn. -
8:23 - 8:26Das sind übrigens die Runden,
in denen Einigkeit erzielt wurde. -
8:26 - 8:28Das sind die ersten 2 Sekunden.
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8:28 - 8:30Die Daten sind noch nicht fertig analysiert,
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8:30 - 8:32wir sind also noch dran, aber wir hoffen,
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8:32 - 8:35nach den ersten paar
Sekunden sagen zu können, -
8:35 - 8:36ob sie sich einig werden oder nicht.
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8:36 - 8:38Das wäre sehr nützlich, um
Dinge wie Rechtsstreit und -
8:38 - 8:40hässliche Scheidungen zu vermeiden.
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8:40 - 8:43In diesen Fällen geht sehr viel Wertvolles
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8:43 - 8:46durch Verzögerung und Streiks verloren.
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8:46 - 8:48Hier herrscht Uneinigkeit.
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8:48 - 8:50Die Bilder schauen ganz anders aus.
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8:50 - 8:53Es gibt viel mehr Pfeile.
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8:53 - 8:54Die Gehirne sind im Hinblick auf
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8:54 - 8:57gleichzeitige Aktivität enger miteinander verbunden
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8:57 - 8:59und die Pfeile gehen eindeutig von links nach rechts.
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8:59 - 9:01Das informierte Gehirn scheint zu entscheiden:
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9:01 - 9:03"Wir werden uns vermutlich nicht einig."
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9:03 - 9:06Darauf folgt Aktivität im uninformierten Gehirn.
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9:06 - 9:09Jetzt stelle ich Ihnen ein paar Verwandte vor.
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9:09 - 9:11Sie sind haarig, stinken, sind schnell und stark.
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9:11 - 9:14Vielleicht denken Sie an
Ihre letzte Familienfeier. -
9:14 - 9:17Vielleicht war ein Schimpanse dort.
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9:17 - 9:21Charles Darwin, ich und Sie
haben den Stammbaum der -
9:21 - 9:23Schimpansen vor ca. 5 Mio. Jahren verlassen.
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9:23 - 9:25Sie sind noch immer unsere
engsten genetischen Verwandten. -
9:25 - 9:27Wir haben 98,8 % der Gene gemeinsam.
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9:27 - 9:29Wir haben mehr mit ihnen gemein
als Zebras mit Pferden. -
9:29 - 9:31Wir sind auch ihre engsten Cousins.
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9:31 - 9:34Sie sind genetisch mit uns
näher verwandt als mit Gorillas. -
9:34 - 9:37Unterschiede im Verhalten
von Mensch und Schimpanse -
9:37 - 9:39könnten viel über die Gehirnentwicklung aussagen.
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9:39 - 9:42Dieser wunderbare Gedächtnistest stammt
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9:42 - 9:44vom Institut für Primatenforschung
in Nagoya, Japan, -
9:44 - 9:46wo diese Forschung intensiv betrieben wurde.
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9:46 - 9:49Sie machen das schon länger und
erforschen das Arbeitsgedächtnis. -
9:49 - 9:50Schauen Sie genau hin, der Schimpanse sieht
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9:50 - 9:53200 Millisekunden lang
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9:53 - 9:55– das ist schnell, 8 Einzelbilder im Kino –
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9:55 - 9:57die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5.
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9:57 - 9:59Dann verschwinden sie und
werden durch Quadrate ersetzt. -
9:59 - 10:00Sie müssen die Quadrate drücken,
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10:00 - 10:03die den aufsteigenden Zahlen entsprechen,
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10:03 - 10:04um einen Apfel als Belohnung zu erhalten.
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10:04 - 10:09Schauen wir uns an, wie es ihnen geht.
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10:16 - 10:18Das ist ein junger Schimpanse. Die jungen
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10:18 - 10:21sind besser als die alten, wie bei Menschen.
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10:21 - 10:22Sie haben schon viel
Erfahrung, sie haben das -
10:22 - 10:24schon tausende Male gemacht.
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10:24 - 10:27Sie können sich vorstellen, dass
es dabei einen großen Lerneffekt gibt. -
10:28 - 10:29(Lachen)
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10:29 - 10:31Sie sind fast gleichgültig
und haben keine Mühe. -
10:31 - 10:35Sie können es nicht nur sehr gut,
sie sind auch sehr entspannt. -
10:35 - 10:39Wer von Ihnen glaubt, die
Schimpansen schlagen zu können? -
10:39 - 10:40Falsch. (Lachen)
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10:40 - 10:43Wir können es versuchen.
Vielleicht werden wir das. -
10:43 - 10:45Durch den nächsten Teil der Studie
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10:45 - 10:47führ ich Sie schnell durch.
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10:47 - 10:49Er basiert auf einer Idee Tetsuro Matsuzawas.
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10:49 - 10:53Er hatte eine kühne Idee – die
sogenannte kognitive Tausch-Hypothese. -
10:53 - 10:54Schimpansen sind
schneller und stärker. -
10:54 - 10:55Status ist ihnen sehr wichtig.
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10:55 - 10:58Er dachte, vielleicht haben sie
weitere Gehirnaktivitäten, -
10:58 - 11:01die sie für etwas sehr Wichtiges
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11:01 - 11:02verwenden:
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11:02 - 11:05Gewinnen und Verhandeln von Status,
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11:05 - 11:08vergleichbar mit strategischem
Denken in einem Wettbewerb. -
11:08 - 11:09Wir überprüfen das, indem
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11:09 - 11:12die Schimpansen in einem Spiel
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11:12 - 11:14zwei Touch-Screens berühren müssen.
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11:14 - 11:17Die Schimpansen interagieren
durch die Computer miteinander. -
11:17 - 11:18Sie drücken links oder rechts.
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11:18 - 11:20Einer von ihnen wird "Matcher" genannt.
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11:20 - 11:22Sie gewinnen, wenn sie links – links,
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11:22 - 11:26oder rechts – rechts drücken,
wie ein Suchender beim Versteckenspielen. -
11:26 - 11:27Der "Mismatcher" macht das Gegenteil.
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11:27 - 11:30Er muss den gegenteiligen Bildschirm berühren.
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11:30 - 11:32Die Belohnung sind Apfelstücke.
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11:32 - 11:35So interpretieren Spieltheoretiker die Daten:
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11:35 - 11:37Das Diagramm zeigt auf der x-Achse,
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11:37 - 11:39wie oft der "Matcher" richtig lag,
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11:39 - 11:41und auf der y-Achse, wie oft
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11:41 - 11:44der "Mismatcher" richtig lag.
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11:44 - 11:47Hier geht es um das Verhalten eines Spielerpaares,
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11:47 - 11:49einer versucht das Gleiche zu drücken,
der andere das Gegenteil. -
11:49 - 11:52Die Quadrate NE, CH und QRE in der Mitte
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11:52 - 11:55sind u. a. 3 verschiedenen Theorien
zum Nash-Gleichgewicht -
11:55 - 11:57und zeigen, was die Theorie vorhersagt,
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11:57 - 11:59nämlich Treffer 50:50.
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11:59 - 12:02Wenn einer z.B. zu oft links spielt,
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12:02 - 12:04kann ich als Mismatcher das
ausnützen und rechts drücken. -
12:04 - 12:07Die Dreiecke hier sind die Schimpansen,
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12:07 - 12:11und sie liegen rings um die Vorhersage herum.
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12:11 - 12:13Jetzt verändern wir die Belohnung.
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12:13 - 12:16Beim links-links-Spielen erhält der
Matcher eine höhere Belohnung. -
12:16 - 12:18Er bekommt 3 Apfelstücke.
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12:18 - 12:20Nach der Spieltheorie sollte der
Mismatcher sein Verhalten ändern, -
12:20 - 12:22denn er wird denken:
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12:22 - 12:24"Dieser Typ will die große Belohnung,
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12:24 - 12:27deshalb drücke ich rechts,
damit er sie nicht bekommt." -
12:27 - 12:29Ihr Verhalten bewegt sich sichtlich hinauf
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12:29 - 12:32hin zu der Veränderung im Nash-Gleichgewicht.
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12:32 - 12:34Dann haben wir die
Belohnung wieder verändert. -
12:34 - 12:36Jetzt sind es 4 Apfelstücke,
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12:36 - 12:38und ihr Verhalten bewegt sich
wieder in Richtung Nash-Gleichgewicht. -
12:38 - 12:40Sie liegen rundherum, aber im Durchschnitt
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12:40 - 12:42kommen sie auf 0,01 heran.
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12:42 - 12:45Damit liegen sie näher dran als
alle anderen getesteten Tierarten. -
12:45 - 12:48Und der Mensch? Halten Sie sich
für schlauer als der Schimpanse? -
12:48 - 12:52Hier sind 2 Menschengruppen in Grün und Blau.
-
12:52 - 12:56Sie liegen näher bei 50:50. Sie reagieren
auf die Belohnung nicht so stark, -
12:56 - 12:57und wenn man den Lerneffekt beobachtet,
-
12:57 - 12:59waren frühere Belohnungen
nicht so ausschlaggebend. -
12:59 - 13:00Schimpansen spielen
besser als Menschen, -
13:00 - 13:03besser im Sinne der Spieltheorie.
-
13:03 - 13:04Diese zwei Menschengruppen
-
13:04 - 13:08aus Japan und Afrika machen dasselbe.
-
13:08 - 13:11Keiner kommt den Schimpansen nahe.
-
13:11 - 13:13Was haben wir heute also gelernt?
-
13:13 - 13:14Menschen denken begrenzt strategisch
-
13:14 - 13:16und verwenden Mentalisierung.
-
13:16 - 13:18Verhandlungen liefern einige
vorläufige Beweise dafür, -
13:18 - 13:21dass frühe Warnsignale im Gehirn
zur Vorhersage -
13:21 - 13:23einer kostspieligen Uneinigkeit
verwendet werden könnten. -
13:23 - 13:25dass Schimpansen bessere
Konkurrenten als Menschen sind, -
13:25 - 13:27jedenfalls nach der Spieltheorie.
-
13:27 - 13:29Vielen Dank.
-
13:29 - 13:33(Beifall)
- Title:
- Colin Camerer: Neurowissenschaften, Spieltheorie, Affen
- Speaker:
- Colin Camerer
- Description:
-
Wenn zwei Menschen versuchen, Einigkeit zu erzielen – egal, ob sie konkurrieren oder zusammenarbeiten – was spielt sich in ihren Gehirnen wirklich ab? Colin Camerer, Verhaltensökonom, präsentiert Studien, die deutlich machen, wie schlecht wir die Überlegungen anderer Menschen vorhersagen können. Eine weitere überraschende Studie zeigt, dass Schimpansen uns dabei überlegen sein könnten. (Gefilmt auf der TEDxCalTech.)
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 13:49
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