In den Köpfen der Tiere - Bryan B Rasmussen
-
0:06 - 0:10Dein Hund liebt es, auf der
Couch zu liegen, so wie du. -
0:10 - 0:14Also verscheuchst du ihn
und machst es dir gemütlich. -
0:14 - 0:16Schließlich bist du hier der Mensch.
-
0:16 - 0:20Du bist ein intelligentes Wesen, das
nicht nur von Instinkten gesteuert wird. -
0:20 - 0:23Du kannst planen und träumen, und oh --
-
0:23 - 0:26Hat dein Hund dich gerade überlistet
und freut sich darüber? -
0:26 - 0:28Oder ist er nur seinen Instinkten gefolgt?
-
0:28 - 0:30Gibt es überhaupt einen Unterschied?
-
0:30 - 0:32Was denkt er gerade?
-
0:32 - 0:34Es kommt darauf an
was wir mit "denken" meinen, -
0:34 - 0:38und auf die Kriterien,
nach denen wir dies bewerten. -
0:38 - 0:42Aristoteles und Descartes verwenden
die Kriterien Instinkt und Intelligenz, -
0:42 - 0:45um Tiere von Menschen zu unterscheiden.
-
0:45 - 0:48Aristoteles glaubte, dass Menschen
einen Verstand besitzen, -
0:48 - 0:53während Tiere nur Grundinstinkten zum
Überleben und zur Fortpflanzung folgen. -
0:53 - 0:55Fast 2000 Jahre später
-
0:55 - 1:00beschrieb Descartes eine
extremere Version dieser Idee. -
1:00 - 1:04Er meinte man könne instinktgetriebene
Tiere nicht von Robotern unterscheiden, -
1:04 - 1:09die mechanisch auf Stimuli
aus ihrer Umwelt reagieren. -
1:09 - 1:13Doch der Konsens darüber,
dass Tiere keine Intelligenz besitzen, -
1:13 - 1:16wurde allmählich durch Darwins
Evolutionstheorie entkräftet. -
1:16 - 1:21Laut Darwins Hypothese kann Intelligenz
aus einfacheren Instinkten hervorgehen. -
1:21 - 1:25Er hatte beobachtet, wie Regenwürmer
abwägten, wie sie seltsam geformte Blätter -
1:25 - 1:27am besten in ihren Bau ziehen konnten.
-
1:27 - 1:33Ihm fiel auf, dass Menschen ähnliche
Probleme mit ähnlichen Methoden lösen. -
1:33 - 1:37Und wenn, wie er vermutete, Menschen
von einfacheren Lebewesen abstammen, -
1:37 - 1:42dann befindet sich unser Verstand
vielleicht am Ende eines Kontinuums, -
1:42 - 1:47und unterscheidet sich von ihren im
Entwicklungsgrad, doch nicht in der Art. -
1:47 - 1:51Nach neuesten Experimenten können
viele Spezies komplexe Probleme lösen, -
1:51 - 1:54was Darwins ursprüngliche
Hypothese bestätigt. -
1:54 - 1:57Elefanten benutzen Gegenstände,
um an unerreichbare Stellen zu gelangen. -
1:57 - 1:59Krähen stellen eigene Hilfsmittel her
-
1:59 - 2:03und können durch Wasserverdrängung
an eine Belohnung gelangen. -
2:03 - 2:07Kraken können Behälter öffnen, nachdem
sie dies bei anderen gesehen haben, -
2:07 - 2:10und können sich auch noch Monate
später an diesen Vorgang erinnern. -
2:10 - 2:13Solche Aufgaben erfordern das Abwägen
von Aspekten eines Problems, -
2:13 - 2:19unabhängig von der aktuellen Situation,
und das Erinnern der Strategie für später. -
2:19 - 2:22Tiere können zwar
komplexe Probleme lösen, -
2:22 - 2:26doch wie können wir wissen,
was oder ob sie überhaupt denken? -
2:26 - 2:30Verhaltensforscher wie Pavlov
und Thorndike behaupten, -
2:30 - 2:32dass Tiere, die scheinbar denken,
-
2:32 - 2:36eigentlich nur auf Belohnung
und Strafe reagieren. -
2:36 - 2:38Das war der Fall beim cleveren Hans,
-
2:38 - 2:43einem Pferd, das Matheaufgaben
durch Stampfen beantworten konnte. -
2:43 - 2:47Aber es stellte sich heraus, dass Hans
nicht sonderlich gut in Mathe war, -
2:47 - 2:52sondern darin, die subtilen Körpersignale
seines ahnungslosen Trainers zu deuten, -
2:52 - 2:55die ihm das Zeichen gaben,
mit dem Stampfen aufzuhören. -
2:55 - 2:59Also konnte Hans nicht zählen, aber
heißt das, dass er nicht denken konnte? -
2:59 - 3:02Immerhin konnte er subtile
Zeichen interpretieren; -
3:02 - 3:06diese Eigenschaft teilte er mit vielen
nicht-menschlichen Tieren. -
3:06 - 3:10Elefanten erkennen einander
selbst nach Jahren wieder, -
3:10 - 3:13und sie scheinen sogar
um ihre Toten zu trauern. -
3:13 - 3:16Bienen kommunizieren durch
einen speziellen Schwänzeltanz, -
3:16 - 3:21um anderen Bienen Ort und Qualität
einer Futterquelle mitzuteilen. -
3:21 - 3:25Schimpansen wenden komplexe
Täuschungsmanöver an, was nahelegt, -
3:25 - 3:30dass sie sowohl selbst denken, als auch
begreifen, dass andere dies ebenfalls tun. -
3:30 - 3:32Und dann gibt es noch
Alex, den Graupapagei, -
3:32 - 3:34der die menschliche Sprache
verwenden konnte, -
3:34 - 3:37um die Farben und Formen nicht
sichtbarer Gegenstände zu unterscheiden, -
3:37 - 3:43und der sogar abstrakte Konzepte
wie größer und kleiner verstand. -
3:43 - 3:45Das klingt sehr nach Intelligenz
-
3:45 - 3:48und nicht nur nach dem Werk
stumpfsinniger Maschinen. -
3:48 - 3:52Doch während nicht-menschliche Tiere
Probleme lösen und kommunizieren können, -
3:52 - 3:56gehört zum menschlichen Denken
auch ein Bewusstsein, -
3:56 - 4:01die Fähigkeit, nicht bloß zu handeln,
sondern auch darüber nachzudenken. -
4:01 - 4:06Bisher belegt keine unserer Studien,
dass die Fähigkeit, uns auszutricksen, -
4:06 - 4:11auch bedeutet, dass sich
unser Hund darüber freut. -
4:11 - 4:15Was wir wirklich wissen möchten ist,
wie es ist , ein Hund zu sein, -
4:15 - 4:16oder ein Tintenfisch,
-
4:16 - 4:18oder eine Krähe?
-
4:18 - 4:20Geisteswissenschaftler nennen es
"Das schwierige Problem", -
4:20 - 4:24denn während wir berichten können,
wie es sich anfühlt, ein Mensch zu sein, -
4:24 - 4:26spricht niemand die Sprache von Pferden.
-
4:26 - 4:28Nicht einmal ein sprechender
Papagei wie Alex -
4:28 - 4:33konnte uns sagen, wie er die von
ihm genannten Farben empfand. -
4:33 - 4:35Was wäre, wenn Bewusstsein
verschiedene Formen annähme? -
4:35 - 4:39Würden wir das Bewusstsein einer
Biene überhaupt wahrnehmen? -
4:39 - 4:44Wie können wir denn sicher wissen, dass
andere Menschen ein Bewusstsein haben? -
4:44 - 4:47Vielleicht sind sie einfach nur
gut funktionierende Zombies. -
4:47 - 4:51Trotzdem sprengt das Bewusstsein der Tiere
weiterhin die Grenzen unseres Wissens -
4:51 - 4:57und wie wir es definieren, verrät
mehr über unseren, als deren Geist.
- Title:
- In den Köpfen der Tiere - Bryan B Rasmussen
- Description:
-
Vollständige Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/inside-the-minds-of-animals-bryan-b-rasmussen
Können Tiere denken? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler schon seit Jahrtausenden und inspiriert sie zu den verschiedensten Methoden und Kriterien zur Messung der Intelligenz von Tieren. Bryan B. Rasmussen versucht diese umstrittene Frage zu beantworten und zeigt dabei, dass die Definition von Intelligenz oft mehr darüber aussagt, wie Menschen denken, als etwas anderes.
Lektion von Bryan B Rasmussen, Animation von Mike Schell.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 05:13
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
Judith Waczek accepted German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
Judith Waczek edited German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
Judith Waczek edited German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
Judith Waczek edited German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
ifb Kempten edited German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen | ||
ifb Kempten edited German subtitles for Inside the minds of animals - Bryan B Rasmussen |