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Die Chemie unter der Motorhaube – Cynthia Chubbuck

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    Es gibt heutzutage weltweit
    eine Milliarde Autos,
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    die Menschen überallhin transportieren,
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    aber Autos sind nicht nur Transportmittel,
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    sondern auch ein gutes
    Lehrbeispiel für Chemie.
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    Das Starten eines Autos beginnt
    mit den Zylindern im Motor,
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    wobei ein Spritzer Benzin
    vom Einspritzventil
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    und etwas Luft aus dem Einlassventil
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    gemischt werden, bevor sie
    von einem Funken entzündet werden,
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    Gase bilden, die sich ausdehnen
    und den Kolben antreiben.
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    Aber die Verbrennung
    ist eine exotherme Reaktion,
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    d. h. Wärme wird freigesetzt.
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    Sehr viel Wärme.
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    Ein Großteil dieser Wärme
    entweicht durch das Auspuffrohr.
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    Die im Motorblock
    verbleibende Wärme hingegen
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    muss absorbiert, transportiert
    und beseitigt werden,
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    um die Metallbestandteile vor Verformung
    oder sogar Schmelzung zu schützen.
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    Dafür ist das Kühlsystem da.
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    Eine Flüssigkeit wird
    durch den Motor geleitet.
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    Aber welche Art Flüssigkeit
    kann all diese Wärme absorbieren?
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    Wasser liegt als erste Wahl auf der Hand.
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    Seine spezifische Wärme --
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    die erforderliche Energie
    zur Erhöhung der Temperatur
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    einer bestimmten Menge um 1°C --
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    ist höher als die anderer
    gebräuchlicher Substanzen.
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    Beim Auto muss viel
    Wärmeenergie absorbiert werden.
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    Aber Wasser kann auch
    große Probleme verursachen.
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    Denn zum einen liegt
    der Gefrierpunkt von Wasser bei 0°C.
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    Da gefrierendes Wasser sich ausdehnt,
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    kann es in einer kalten Winternacht
    zu einem kaputten Kühler
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    und einem beschädigten Motorblock kommen.
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    Also schlechte Aussichten.
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    Automotoren können so heiß werden,
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    dass der relativ
    niedrige Siedepunkt von 100°C
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    dazu führt, dass so ziemlich
    jeder Motor dampft.
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    Statt Wasser verwenden
    wir also eine Lösung,
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    ein homogenes Gemisch aus einer
    gelösten Substanz und einem Lösemittel.
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    Die Eigenschaften dieser Lösung variieren
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    je nach Anteil der gelösten Substanz.
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    Diese "kolligativen Eigenschaften"
    schließen, wie es der Zufall will,
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    niedrigere Gefrierpunkte
    und höhere Siedepunkte mit ein.
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    Lösungen haben
    einen niedrigeren Gefrierpunkt
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    und einen höheren Siedepunkt
    als ein reines Lösemittel.
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    Je mehr gelöste Substanz sie enthält,
    desto größer ist die Differenz.
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    Aber warum verändern sich
    diese Eigenschaften?
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    Temperatur misst
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    die durchschnittliche
    Bewegungsenergie der Teilchen.
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    Je kälter die Flüssigkeit,
    desto weniger Energie,
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    desto langsamer
    bewegen sich die Moleküle.
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    Wenn eine Flüssigkeit gefriert,
    verlangsamen sich die Moleküle,
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    sodass die Anziehungskräfte
    aufeinander wirken können,
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    und sich Kristallstrukturen bilden.
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    Aber die Teilchen des gelösten Stoffes
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    kommen diesen Anziehungskräften
    in die Quere,
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    sodass sie erst bei noch
    tieferen Temperaturen
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    Anordnungen bilden.
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    Wenn eine Flüssigkeit siedet,
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    erzeugt sie mit Dampf gefüllte Blasen,
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    aber damit sich eine Blase bilden kann,
    muss der Dampfdruck so stark
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    wie der Luftdruck sein, der auf
    die Flüssigkeitsoberfläche wirkt.
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    Wenn die Flüssigkeit erhitzt wird,
    steigt der Dampfdruck.
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    Ist er so hoch wie der Luftdruck,
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    bilden sich Blasen
    und die Flüssigkeit siedet.
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    Der Dampfdruck einer Lösung ist niedriger
    als der des reinen Lösemittels,
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    also muss sie auf eine
    noch höhere Temperatur erhitzt werden,
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    bevor sie den Wert
    des Luftdrucks erreicht.
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    Als weiterer Vorteil wird
    der Druck im Kühler
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    über dem Luftdruck gehalten,
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    wodurch der Siedepunkt
    um weitere 25°C ansteigt.
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    Die am häufigsten verwendete Lösung
    für das Kühlsystem
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    ist ein 50:50-Gemisch
    aus Ethylenglykol und Wasser,
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    das bei -37°C gefriert
    und bei 106°C siedet.
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    Bei dem am meisten
    empfohlenen Verhältnis von 70:30
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    ist der Gefrierpunkt
    noch niedriger, bei -55°C,
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    und der Siedepunkt steigt auf 113°C.
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    Je mehr Ethylenglykol man hinzufügt,
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    desto mehr Schutz besteht also.
    Warum also nicht noch mehr davon?
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    Das wäre dann doch wieder
    zu viel des Guten,
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    weil bei höheren Anteilen
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    der Gefrierpunkt sogar wieder ansteigt.
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    Die Eigenschaften der Lösung nähern
    sich denen von Ethylenglykol,
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    das bei -12,9°C gefriert,
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    also bei einer höheren Temperatur
    als die Lösung.
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    Die Lösung wird durch den Motor geleitet
    und absorbiert dabei die Wärme.
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    Erreicht sie den Kühler,
    wird sie von einem Gebläse
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    sowie der Luft, die durch
    den Motor braust, gekühlt,
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    bevor sie zum
    heißen Motorraum zurückkehrt.
  • 4:03 - 4:05
    Ein effektives
    und sicheres Motorkühlmittel
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    muss eine hohe spezifische Wärme,
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    einen niedrigen Gefrierpunkt
    und einen hohen Siedepunkt haben.
  • 4:10 - 4:12
    Aber anstatt weltweit
    nach der perfekten Flüssigkeit
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    zur Lösung unseres Problems zu suchen,
  • 4:14 - 4:17
    können wir unsere
    eigene Lösung entwickeln.
Title:
Die Chemie unter der Motorhaube – Cynthia Chubbuck
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/under-the-hood-the-chemistry-of-cars-cynthia-chubbuck

Zurzeit gibt es weltweit über eine Milliarde Autos, die die Menschen von A nach B transportieren. Aber Autos sind nicht nur ein Transportmittel, sondern an ihnen kann man auch etwas über Chemie lernen. Cynthia Chubbuck führt durch den vielschichtigen chemischen Prozess, der in Automotoren abläuft und der sie davon abhält, zu heiß oder zu kalt zu werden.

Lektion von Cynthia Chubbuck, Animation von FOX Animation Domination High-Def.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:34

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