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Ein Interview mit den Gründern von Black Lives Matter

  • 0:02 - 0:04
    Mia Birdsong: Warum
    ist "Black Lives Matter"
  • 0:04 - 0:08
    gerade jetzt für die USA
    und die Welt wichtig?
  • 0:08 - 0:12
    Patrisse Cullors: "Black Lives Matter"
    ist unser Aufruf zum Handeln.
  • 0:12 - 0:17
    Es ist ein Mittel, um sich
    wieder eine Welt vorzustellen,
  • 0:17 - 0:22
    in der schwarze Menschen
    frei existieren und leben können,
  • 0:22 - 0:26
    Es ist ein Mittel für unsere Verbündeten,
    anders für uns einzutreten.
  • 0:26 - 0:30
    Ich wuchs in einer Wohngegend auf,
    die stark überwacht war.
  • 0:30 - 0:34
    Ich habe miterlebt,
    wie meine Brüder und Geschwister
  • 0:34 - 0:38
    ständig von der Polizei angehalten
    und durchsucht wurden.
  • 0:38 - 0:41
    Ich erinnere mich, dass
    mein Haus durchsucht wurde.
  • 0:41 - 0:45
    Als Kind war eine meiner Fragen:
    Warum? Warum wir?
  • 0:46 - 0:51
    "Black Lives Matter" bietet
    Antworten auf das Warum.
  • 0:51 - 0:57
    Es bietet eine neue Perspektive
    für schwarze Mädchen auf der ganzen Welt.
  • 0:57 - 1:00
    Wir verdienen es,
    dass man sich für uns einsetzt.
  • 1:00 - 1:06
    Wir verdienen es, dass sich
    Gemeindeverwaltungen für uns einsetzen.
  • 1:07 - 1:09
    Opal Tomeri: Rassismus gegen Schwarze --
  • 1:09 - 1:11
    (Applaus)
  • 1:12 - 1:16
    Rassismus gegen Schwarze geschieht
    nicht nur in den Vereinigten Staaten.
  • 1:16 - 1:19
    Es gibt ihn eigentlich weltweit.
  • 1:19 - 1:23
    Was wir jetzt mehr denn je brauchen,
    ist eine Menschenrechtsbewegung,
  • 1:23 - 1:28
    die systematischen Rassismus
    in jedem Zusammenhang angeht.
  • 1:28 - 1:31
    (Applaus)
  • 1:32 - 1:34
    Wir brauchen das,
  • 1:34 - 1:39
    weil Schwarze weltweit bei den meisten,
    der größten Herausforderungen unserer Zeit
  • 1:39 - 1:45
    Ungleichgewichten aller Art
    ausgesetzt sind.
  • 1:45 - 1:48
    Ich denke an Themen wie den Klimawandel,
  • 1:48 - 1:53
    und dass sich sechs der zehn Länder,
    die davon am stärksten betroffen sind,
  • 1:53 - 1:56
    auf dem afrikanischen Kontinent befinden.
  • 1:57 - 2:02
    Die Leute werden durch alle möglichen
    unnatürlichen Katastrophen erschüttert,
  • 2:02 - 2:05
    die sie aus ihrer
    angestammten Heimat vertreiben
  • 2:05 - 2:08
    und ihnen keine Möglichkeit
    für ein anständiges Leben lassen.
  • 2:09 - 2:13
    Wir erleben auch Katastrophen
    wie den Hurrikan Matthew,
  • 2:13 - 2:16
    der kürzlich in verschiedenen Ländern
    Chaos und Verwüstung anrichtete,
  • 2:16 - 2:19
    aber den grössten Schaden
    in Haiti verursacht hat.
  • 2:20 - 2:24
    Haiti ist das ärmste Land
    auf dieser Erdhälfte,
  • 2:24 - 2:27
    und seine Einwohner sind Schwarze.
  • 2:28 - 2:30
    Wir sehen in Haiti gerade,
  • 2:30 - 2:33
    dass sie eigentlich mit mehreren
    Herausforderungen konfrontiert waren,
  • 2:33 - 2:36
    die dem Hurrikan sogar vorausgingen.
  • 2:36 - 2:38
    Sie waren vom Erdbeben erschüttert,
  • 2:38 - 2:42
    sie waren von der Cholera erschüttert,
    die UN-Friedenstruppen einschleppten
  • 2:42 - 2:44
    und immer noch nicht ausgerottet war.
  • 2:45 - 2:46
    Das ist gewissenlos.
  • 2:47 - 2:49
    Das würde nicht vorkommen,
  • 2:49 - 2:53
    wenn die Bevölkerung dieses Landes
    nicht schwarz wäre.
  • 2:53 - 2:55
    Man muss ehrlich sein.
  • 2:55 - 2:57
    Am ermutigendsten ist im Augenblick,
  • 2:57 - 2:59
    dass wir trotz dieser Herausforderungen
  • 2:59 - 3:04
    ein Netzwerk der Afrikaner
    auf dem ganzen Kontinent haben,
  • 3:04 - 3:08
    die sich auflehnen und wehren
    und Klimagerechtigkeit fordern.
  • 3:08 - 3:10
    (Applaus)
  • 3:12 - 3:16
    MB: Alicia, Sie haben gesagt,
    dass, wenn die Schwarzen frei sind,
  • 3:16 - 3:17
    jeder frei ist.
  • 3:17 - 3:19
    Können Sie erläutern, was das heißt?
  • 3:19 - 3:21
    Alicia Garza: Na klar.
  • 3:21 - 3:25
    Rasse bzw. Rassismus ist das
    wohl am intensivsten untersuchte,
  • 3:25 - 3:29
    soziale, wirtschaftliche und politische
    Phänomen in diesem Land,
  • 3:29 - 3:32
    aber es ist auch das
    am wenigsten verstandene.
  • 3:32 - 3:34
    Tatsächlich agiert "Rasse"
    in den Vereinigten Staaten
  • 3:34 - 3:38
    auf einem Spektrum
    von Schwarz bis Weiß.
  • 3:38 - 3:42
    Das bedeutet nicht, dass die Leute, die
    dazwischen sind, keinen Rassismus erleben.
  • 3:42 - 3:46
    Aber es bedeutet, dass je mehr man sich
    auf dem Spektrum "Weiß" annähert,
  • 3:46 - 3:47
    desto besser man gestellt ist.
  • 3:47 - 3:50
    Je mehr man sich auf dem Spektrum
    "Schwarz" annähert,
  • 3:50 - 3:52
    desto schlechter ist man dran.
  • 3:52 - 3:56
    Man geht Probleme
    in diesem Land häufig an,
  • 3:56 - 4:00
    indem man Gerechtigkeit
    nach dem "Durchsicker"-Prinzip beginnt.
  • 4:00 - 4:03
    Also benutzt man weiße Leute
    als Kontrolle, wie man so schön sagt,
  • 4:03 - 4:06
    Falls wir die Situation
    der weißen Bevölkerung verbessern,
  • 4:06 - 4:07
    dann kann sich jeder befreien.
  • 4:07 - 4:10
    Aber tatsächlich funktioniert es so nicht.
  • 4:10 - 4:12
    Wir müssen die Probleme
    an der Wurzel anpacken.
  • 4:12 - 4:16
    Kümmert man sich darum,
    was in schwarzen Gemeinden passiert,
  • 4:16 - 4:19
    würde das "Sprudeln" erzeugen, oder?
  • 4:19 - 4:21
    Also ein "Aufsprudeln"
    statt eines "Durchsickerns".
  • 4:21 - 4:23
    Ich gebe Ihnen ein Beispiel.
  • 4:23 - 4:25
    Spricht man über das Lohngefälle,
  • 4:25 - 4:30
    heißt es oft, Frauen erhielten 78 Cent
    statt jedes Dollars, den ein Man verdient.
  • 4:30 - 4:32
    Ihr habt das alles schon einmal gehört.
  • 4:32 - 4:36
    Aber das sind die Statistiken
    zu weißen Frauen und Männern.
  • 4:36 - 4:37
    Aber die Wirklichkeit ist,
  • 4:37 - 4:41
    dass schwarze Frauen etwa 64 Cents
    statt der 78 Cents bekommen,
  • 4:41 - 4:43
    die weiße Frauen verdienen.
  • 4:43 - 4:47
    Bei Lateinamerikanerinnen
    reden wir von ca. 58 Cents.
  • 4:47 - 4:51
    Sprächen wir von indigenen
    oder transsexuellen Frauen
  • 4:51 - 4:53
    würde er noch weiter sinken.
  • 4:53 - 4:54
    Also nochmals,
  • 4:54 - 4:57
    falls man sich um jene kümmert,
    die am meisten betroffen sind,
  • 4:57 - 5:00
    hat jeder eine Gelegenheit,
    davon zu profitieren,
  • 5:00 - 5:04
    anstatt sich um die Leute zu kümmern,
    die nicht sehr betroffen sind,
  • 5:04 - 5:06
    und zu erwarten, dass es
    nach unten durchsickert.
  • 5:06 - 5:09
    MB: Ich mag das Sprudeln,
    das Aufsprudeln sehr.
  • 5:09 - 5:11
    AG: Sprudeln wie Champagner.
  • 5:11 - 5:12
    (Gelächter)
  • 5:12 - 5:14
    MB: Wer liebt nicht
    ein Glas Champagner, oder?
  • 5:14 - 5:16
    Champagner und Freiheit, oder?
  • 5:16 - 5:17
    (Gelächter)
  • 5:17 - 5:19
    Was will man mehr?
  • 5:19 - 5:22
    Ihr betreibt das seit Kurzem --
  • 5:22 - 5:26
    und die vergangenen Jahre waren --
  • 5:26 - 5:27
    ich kann es mir nicht mal vorstellen,
  • 5:27 - 5:29
    aber ich bin mir sicher, sehr umwälzend.
  • 5:29 - 5:33
    Ich weiß, dass ihr alle sehr viel
    über Führung gelernt habt.
  • 5:33 - 5:37
    Was von euren Kenntnissen über Führung
    wollt Ihr den Leuten mitteilen?
  • 5:37 - 5:39
    Patrisse, fangen wir mit dir an.
  • 5:39 - 5:42
    PC: Wir müssen in schwarze
    Führungskräfte investieren.
  • 5:42 - 5:45
    Das habe ich in den letzten Jahren
    am meisten gelernt.
  • 5:45 - 5:47
    (Applaus)
  • 5:47 - 5:52
    Wir erlebten, dass viele Schwarze
    mit sehr wenig Infrastruktur
  • 5:52 - 5:56
    und sehr geringer Unterstützung
    für unsere Leben eintreten.
  • 5:57 - 6:00
    Bei unserer Arbeit
    als Anführerinnen der Bewegung
  • 6:00 - 6:03
    geht es nicht nur
    um unsere eigene Sichtbarkeit,
  • 6:03 - 6:07
    sondern darum, wie wir das Ganze
    sichtbar machen.
  • 6:07 - 6:11
    Wie kämpfen wir nicht nur für uns selbst,
  • 6:11 - 6:12
    sondern für alle?
  • 6:12 - 6:15
    Ich glaube auch,
  • 6:15 - 6:20
    Führung sieht wie jeder der Zuhörer aus,
  • 6:21 - 6:24
    die sich für die Schwarzen einsetzen.
  • 6:24 - 6:26
    Es geht nicht nur darum, hierherzukommen
  • 6:26 - 6:28
    und Leute auf einer Bühne
    zu beobachten, oder?
  • 6:28 - 6:30
    Es geht darum,
    wie man Führung übernimmt,
  • 6:30 - 6:34
    sei es beim Arbeitsplatz oder Zuhause,
  • 6:34 - 6:38
    und glaubt, dass die Bewegung
    für Schwarze nicht nur für uns,
  • 6:38 - 6:40
    sondern für alle da ist.
  • 6:41 - 6:44
    (Applaus)
  • 6:45 - 6:47
    MB: Und was meinst du, Opal?
  • 6:47 - 6:50
    OT: Ich lernte sehr viel
    über gegenseitige Abhängigkeit.
  • 6:50 - 6:54
    Ich lernte, wie man seinem Team vertraut.
  • 6:54 - 6:58
    Mir fiel das neue Motto nach der Rückkehr
    aus einem dreimonatigen Sabbatjahr ein.
  • 6:59 - 7:03
    was schwarze weibliche Führungskräfte
    sehr selten in Anspruch nehmen,
  • 7:03 - 7:07
    aber ich fand es für meine Führung
    und für mein Team die Übung wichtig,
  • 7:07 - 7:10
    sowohl zurückzustecken
  • 7:10 - 7:12
    als auch manchmal einzugreifen.
  • 7:12 - 7:17
    Und ich habe dabei gelernt,
    dass wir anerkennen müssen,
  • 7:17 - 7:21
    dass verschiedene Menschen
    verschiedene Stärken einbringen.
  • 7:21 - 7:25
    Um als ganzes Team erfolgreich zu sein,
  • 7:25 - 7:29
    müssen wir ihnen erlauben,
    sich auszutauschen und zu brillieren.
  • 7:29 - 7:33
    Während meines Sabbatjahres
    bei der Organisation, wo ich auch arbeite,
  • 7:33 - 7:36
    erlebte ich, dass unser Team
    in meiner Abwesenheit erwachsen wurde.
  • 7:36 - 7:39
    Sie waren in der Lage,
    neue Programme einzuführen
  • 7:39 - 7:40
    und Geldmittel einzuwerben.
  • 7:40 - 7:42
    Als ich zurückkam,
  • 7:42 - 7:46
    bedankte ich mich bei ihnen und lobte sie,
  • 7:46 - 7:50
    weil sie mir gezeigt haben,
    dass sie wirklich für mich da waren,
  • 7:50 - 7:53
    und dass sie wirklich für sich da waren.
  • 7:53 - 7:55
    Während meines Sabbatjahres
  • 7:55 - 8:01
    erinnerte ich mich wirklich
    an die südafrikanische Ubuntu-Philosophie.
  • 8:02 - 8:04
    Ich bin, weil ihr seid;
  • 8:04 - 8:06
    ihr seid, weil ich bin.
  • 8:07 - 8:11
    Ich erkannte, dass meine eigene Führung
  • 8:11 - 8:13
    und meine Beiträge, die ich leisten kann,
  • 8:13 - 8:17
    größtenteils die Folge der von
    ihnen geleisteten Beiträge sind.
  • 8:17 - 8:20
    Ich muss das anerkennen,
    und ich muss es bemerken,
  • 8:20 - 8:23
    und mein neues Motto ist:
    "Bleib ruhig und vertraue dem Team."
  • 8:24 - 8:28
    Außerdem: "Bleib ruhig
    und danke dem Team."
  • 8:28 - 8:31
    MB: Was ich meine gehört zu haben
  • 8:31 - 8:35
    und zwar besonders im Kontext
    der Black-Lives-Matter-Bewegung, ist:
  • 8:35 - 8:38
    Es gehe darum, eine Bewegung
    mit vielen Anführern zu sein.
  • 8:38 - 8:39
    Das ist ein so schönes Konzept,
  • 8:39 - 8:42
    und was Frauen oft in die Diskussion
    über Führung einbringen,
  • 8:42 - 8:45
    ist in Wirklichkeit
    der kollektive Beitrag.
  • 8:45 - 8:46
    Und was meinst du, Alicia?
  • 8:46 - 8:48
    AG: Ja!
  • 8:48 - 8:52
    Wie viele von euch haben den Spruch
    gehört, dass Führung einsam macht?
  • 8:53 - 8:56
    Ich denke, dass Einsamkeit
    ein Teil der Führung ist,
  • 8:56 - 9:00
    aber ich glaube, es muss nicht so sein.
  • 9:00 - 9:02
    Um soweit zu kommen,
  • 9:02 - 9:05
    müssen wir einiges tun.
  • 9:05 - 9:09
    Erstens sollten wir die Anführer
    nicht mehr wie Helden behandeln.
  • 9:09 - 9:15
    Wir sind normale Leute, die versuchen
    außerordentliche Dinge zu tun,
  • 9:15 - 9:17
    und wir sollen auch so unterstützt werden.
  • 9:18 - 9:21
    Noch etwas, das ich über
    Führung gelernt habe, ist,
  • 9:21 - 9:26
    es gibt einen Unterschied
    zwischen Führung und Berühmtheit.
  • 9:27 - 9:32
    Wir sind irgendwie in Berühmtheiten
    verwandelt worden,
  • 9:32 - 9:35
    anstatt in Leute, die versuchen
    ein Problem zu lösen.
  • 9:36 - 9:39
    Wie wir mit Prominenten umgehen,
    ist sehr unbeständig, oder?
  • 9:39 - 9:40
    Wir mögen sie an einem Tag,
  • 9:40 - 9:43
    wir mögen nicht, was sie
    am nächsten Tag anhaben,
  • 9:43 - 9:45
    und plötzlich haben wir Probleme, oder?
  • 9:45 - 9:47
    Daher sollen wir die Führer
    nicht mehr vergöttern,
  • 9:47 - 9:50
    damit mehr Leute
    Führungsrollen übernehmen.
  • 9:50 - 9:52
    Viele Menschen habe große
    Angst vor Führungspositionen
  • 9:52 - 9:55
    wegen des erhöhten,
    auf sie gerichteten Augenmerks
  • 9:55 - 9:58
    und aufgrund der Brutalität,
    mit der wir mit Führern umgehen.
  • 9:58 - 10:01
    Des Weiteren habe ich
    über Führung gelernt,
  • 10:01 - 10:05
    dass es wirklich einfach ist, ein
    Führer zu sein, wenn einen alle mögen.
  • 10:05 - 10:09
    Aber es ist schwer, ein Führer zu sein,
    wenn man harte Entscheidungen treffen muss
  • 10:10 - 10:12
    und wenn man das Richtige tun muss,
  • 10:12 - 10:15
    obwohl die Leute einen
    deswegen nicht mögen werden.
  • 10:15 - 10:19
    Insofern ist eine andere Weise
    Anführer zu unterstützen,
  • 10:19 - 10:24
    mit uns politisch,
    aber nicht persönlich zu streiten,
  • 10:25 - 10:28
    Wir können unterschiedlicher Meinung sein,
    ohne unangenehm zu sein,
  • 10:28 - 10:32
    aber es ist uns wichtig,
    uns gegenseitig zu verbessern,
  • 10:32 - 10:33
    sodass wir alle aufsteigen können.
  • 10:33 - 10:35
    MB: Das ist schön, danke.
  • 10:35 - 10:37
    (Applaus)
  • 10:40 - 10:43
    Ihr verrichtet eine Arbeit,
  • 10:43 - 10:48
    die euch zwingt, täglich brutalen und
    schmerzvollen Realitäten zu begegnen
  • 10:50 - 10:52
    Was gibt euch Hoffnung
  • 10:52 - 10:54
    und inspiriert euch
    in diesem Zusammenhang?
  • 10:55 - 10:58
    PC: Ich blicke hoffnungsvoll
    auf die Zukunft der Schwarzen.
  • 10:58 - 11:03
    Ich sage das, weil wir
    in einer Gesellschaft leben,
  • 11:03 - 11:05
    die vom Tod der Schwarzen besessen ist.
  • 11:05 - 11:10
    Wir sehen Bilder
    von unserem Tod im Fernsehen,
  • 11:10 - 11:12
    in Twitter-Beiträgen,
  • 11:12 - 11:14
    in Facebook-Beiträgen,
  • 11:14 - 11:18
    aber was wäre, wenn wir uns stattdessen
    schwarzes Leben vorstellen würden?
  • 11:18 - 11:22
    Wir stellen uns lebende
    und erfolgreiche Schwarze vor.
  • 11:22 - 11:23
    Und das --
  • 11:23 - 11:25
    das inspiriert mich.
  • 11:27 - 11:31
    OT: Mich begeistern zur Zeit Immigranten.
  • 11:32 - 11:36
    Immigranten auf der ganzen Welt,
    die ihr Bestes geben,
  • 11:36 - 11:41
    ihren Lebensunterhalt zu verdienen,
    zu überleben und Erfolg zu haben.
  • 11:41 - 11:44
    Im Moment gibt es über
    244 Millionen Menschen,
  • 11:44 - 11:46
    die nicht in ihrem Herkunftsland leben.
  • 11:47 - 11:51
    Das ist seit dem Jahr 2000
    ein Anstieg von 40 Prozent.
  • 11:51 - 11:53
    Das sagt mir,
  • 11:53 - 11:58
    dass Ungleichheiten auf der ganzen Welt
    immer größer werden.
  • 11:58 - 12:03
    Es gibt immer noch Menschen,
    die Kraft und Mittel haben,
  • 12:03 - 12:05
    zu reisen, umzuziehen,
  • 12:05 - 12:07
    sich ein besseres Leben
    mühsam zu verdienen
  • 12:07 - 12:10
    und ihre Familien und
    ihre Lieben zu versorgen.
  • 12:10 - 12:15
    Einige dieser Immigranten
    haben auch keine Papiere.
  • 12:15 - 12:17
    Sie sind Unbefugte.
  • 12:17 - 12:19
    Sie inspirieren mich noch mehr,
  • 12:19 - 12:23
    denn obwohl unsere Gesellschaft ihnen
    sagt: "Ihr seid hier nicht erwünscht",
  • 12:23 - 12:25
    "Man braucht Euch hier nicht",
  • 12:25 - 12:29
    und obwohl sie sehr anfällig für
    Missbrauch, Lohndiebstahl, Ausbeutung
  • 12:29 - 12:32
    und fremdenfeindliche Übergriffe sind,
  • 12:32 - 12:36
    fangen viele von ihnen an,
    ihre Gemeinden zu organisieren.
  • 12:36 - 12:40
    Ich erlebe, dass es ein
    neu entstehendes Netzwerk
  • 12:40 - 12:43
    von Schwarzen ohne Papiere gibt,
  • 12:43 - 12:44
    die sich gegen das System
  • 12:44 - 12:47
    und die Kriminalisierung
    ihrer Existenz wehren.
  • 12:47 - 12:50
    Das ist für mich unglaublich stark
  • 12:50 - 12:52
    und inspiriert mich tagtäglich.
  • 12:52 - 12:54
    MB: Danke schön.
  • 12:55 - 12:56
    Alicia?
  • 12:57 - 13:01
    AG: Wir wissen, dass junge Menschen
    die Gegenwart und die Zukunft sind,
  • 13:01 - 13:05
    aber was mich begeistert,
    sind ältere Menschen,
  • 13:05 - 13:09
    die im Dienst dieser Bewegung
    verändert werden.
  • 13:09 - 13:11
    Wir wissen alle, wenn man älter wird,
  • 13:11 - 13:14
    ist man in seinen Gewohnheiten
    stärker eingefahren.
  • 13:14 - 13:16
    Das passiert mit mir
    und ich weiß, dass es stimmt.
  • 13:16 - 13:19
    Ich bin aber auch begeistert,
    wenn ich Leute sehe,
  • 13:19 - 13:21
    die etwas auf ihre eigene Art handhaben,
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    die auf ihre eigene Weise
    über die Welt nachdenken.
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    Sie sind mutig genug,
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    die Erfahrungen vieler von uns
    offen anzuhören,
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    die in einer gerechten
    und unparteiischen Welt leben wollen.
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    Ich bin auch begeistert von Maßnahmen,
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    die ältere Menschen im Dienste
    dieser Bewegung ergreifen.
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    Ich bin begeistert,
    ältere Menschen zu sehen,
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    die ihre eigene Macht
    und Führungsrolle annehmen,
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    und sagen "Ich reiche keine Fackel weiter,
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    ich helfe euch, das Feuer anzuzünden."
  • 13:51 - 13:52
    (Applaus)
  • 13:52 - 13:54
    MB: Ich liebe es --
  • 13:54 - 13:55
    Ja.
  • 13:55 - 13:57
    Also hinsichtlich des Handelns,
  • 13:57 - 14:02
    ist es großartig hier zu sitzen
    und euch allen zuhören zu können,
  • 14:02 - 14:06
    und eine aufgeschlossene
    und gewandelte Sichtweise zu besitzen,
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    aber es wird die Schwarzen nicht befreien.
  • 14:09 - 14:12
    Falls es also eine Sache gibt,
    die ihr gerne hättet,
  • 14:12 - 14:14
    dass sie dieses Publikum und die Leute,
  • 14:14 - 14:19
    die euch auf der ganzen Welt zuschauen,
    eigentlich tun sollen, was wäre das?
  • 14:19 - 14:23
    AG: Okay. Schnell zwei Dinge.
  • 14:23 - 14:25
    Das Erste: Ruft das Weiße Haus an.
  • 14:25 - 14:29
    Die Wasserschützer werden gewaltsam
    aus dem Lager vertrieben,
  • 14:29 - 14:35
    das sie aufbauten, um zu schützen,
    was uns am Leben erhält.
  • 14:35 - 14:38
    Das hat einen engen Bezug
    zum Leben der Schwarzen.
  • 14:38 - 14:42
    Ruft also auf jeden Fall das Weiße Haus an
    und fordert, dass sie damit aufhören.
  • 14:42 - 14:44
    Dort sind Panzer und die Polizisten
  • 14:44 - 14:47
    verhaften jede einzelne Person
    eben in diesem Augenblick.
  • 14:48 - 14:51
    (Applaus)
  • 14:51 - 14:57
    Als zweites können Sie sich
    etwas anschließen.
  • 14:58 - 15:00
    Werden Sie Teil von etwas.
  • 15:00 - 15:02
    Es gibt Gruppen, Gemeinschaften --
  • 15:02 - 15:05
    Es muss keine gemeinnützige
    Organisation sein.
  • 15:05 - 15:08
    Aber es gibt Gruppen,
    die jetzt in unseren Gemeinden tätig sind,
  • 15:08 - 15:11
    um sicherzustellen, dass das Leben
    von Schwarzen Bedeutung hat,
  • 15:11 - 15:13
    damit jedes Leben Bedeutung hat.
  • 15:13 - 15:14
    Engagieren Sie sich!
  • 15:14 - 15:16
    Sitzen Sie nicht auf Ihrem Sofa
  • 15:16 - 15:18
    und sagen Sie Leuten nicht,
    was sie tun sollen.
  • 15:18 - 15:20
    Tut es mit uns.
  • 15:20 - 15:22
    MB: Wollt ihr etwas dazu ergänzen?
  • 15:22 - 15:24
    Ist das alles? Alles klar. Also --
  • 15:24 - 15:26
    Wenn Sie sich etwas anschließen wollen,
  • 15:26 - 15:29
    das nicht existiert, wo Sie leben,
    dann gründen Sie es.
  • 15:29 - 15:31
    AG: Gründen Sie es.
  • 15:31 - 15:33
    MB: Das Gespräch, das wir gerade führen,
  • 15:33 - 15:35
    führen Sie es mit einer anderen Person.
  • 15:35 - 15:37
    Und anstatt es nur ein
    Gespräch sein zu lassen,
  • 15:37 - 15:40
    entscheiden Sie sich wirklich,
    etwas zu gründen.
  • 15:40 - 15:41
    OT: Das ist richtig.
  • 15:41 - 15:43
    MB: Das ist, was ihr alle getan habt.
  • 15:43 - 15:46
    Ihr habt etwas gegründet
    und seht, was passiert ist.
  • 15:46 - 15:49
    Vielen Dank an Euch alle,
    für Eure heutige Anwesenheit.
  • 15:49 - 15:49
    OT: Danke schön.
  • 15:49 - 15:52
    (Applaus)
Title:
Ein Interview mit den Gründern von Black Lives Matter
Speaker:
Alicia Garza, Patrisse Cullors, Opal Tometi
Description:

Entstanden aus einem Beitrag im sozialen Netzwerk hat die
Black-Lives-Matter-Bewegung Diskussionen über Rasse und Ungleichheit auf der ganzen Welt entfacht. In diesem lebhaften Gespräch mit Mia Birdsong teilen die drei Gründer der Bewegung mit, was sie über Führung gelernt haben und was ihnen Hoffnung und Begeisterung inmitten schmerzvoller Realitäten gibt. Ihr Ratschlag, wie man an Gewährleistung der Freiheit für alle teilnehmen kann: Tretet etwas bei, gründet etwas und "verbessert euch gegenseitig, sodass wir alle aufsteigen können."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:05

German subtitles

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