Ein Interview mit den Gründern von Black Lives Matter
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0:02 - 0:04Mia Birdsong: Warum
ist "Black Lives Matter" -
0:04 - 0:08gerade jetzt für die USA
und die Welt wichtig? -
0:08 - 0:12Patrisse Cullors: "Black Lives Matter"
ist unser Aufruf zum Handeln. -
0:12 - 0:17Es ist ein Mittel, um sich
wieder eine Welt vorzustellen, -
0:17 - 0:22in der schwarze Menschen
frei existieren und leben können, -
0:22 - 0:26Es ist ein Mittel für unsere Verbündeten,
anders für uns einzutreten. -
0:26 - 0:30Ich wuchs in einer Wohngegend auf,
die stark überwacht war. -
0:30 - 0:34Ich habe miterlebt,
wie meine Brüder und Geschwister -
0:34 - 0:38ständig von der Polizei angehalten
und durchsucht wurden. -
0:38 - 0:41Ich erinnere mich, dass
mein Haus durchsucht wurde. -
0:41 - 0:45Als Kind war eine meiner Fragen:
Warum? Warum wir? -
0:46 - 0:51"Black Lives Matter" bietet
Antworten auf das Warum. -
0:51 - 0:57Es bietet eine neue Perspektive
für schwarze Mädchen auf der ganzen Welt. -
0:57 - 1:00Wir verdienen es,
dass man sich für uns einsetzt. -
1:00 - 1:06Wir verdienen es, dass sich
Gemeindeverwaltungen für uns einsetzen. -
1:07 - 1:09Opal Tomeri: Rassismus gegen Schwarze --
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1:09 - 1:11(Applaus)
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1:12 - 1:16Rassismus gegen Schwarze geschieht
nicht nur in den Vereinigten Staaten. -
1:16 - 1:19Es gibt ihn eigentlich weltweit.
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1:19 - 1:23Was wir jetzt mehr denn je brauchen,
ist eine Menschenrechtsbewegung, -
1:23 - 1:28die systematischen Rassismus
in jedem Zusammenhang angeht. -
1:28 - 1:31(Applaus)
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1:32 - 1:34Wir brauchen das,
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1:34 - 1:39weil Schwarze weltweit bei den meisten,
der größten Herausforderungen unserer Zeit -
1:39 - 1:45Ungleichgewichten aller Art
ausgesetzt sind. -
1:45 - 1:48Ich denke an Themen wie den Klimawandel,
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1:48 - 1:53und dass sich sechs der zehn Länder,
die davon am stärksten betroffen sind, -
1:53 - 1:56auf dem afrikanischen Kontinent befinden.
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1:57 - 2:02Die Leute werden durch alle möglichen
unnatürlichen Katastrophen erschüttert, -
2:02 - 2:05die sie aus ihrer
angestammten Heimat vertreiben -
2:05 - 2:08und ihnen keine Möglichkeit
für ein anständiges Leben lassen. -
2:09 - 2:13Wir erleben auch Katastrophen
wie den Hurrikan Matthew, -
2:13 - 2:16der kürzlich in verschiedenen Ländern
Chaos und Verwüstung anrichtete, -
2:16 - 2:19aber den grössten Schaden
in Haiti verursacht hat. -
2:20 - 2:24Haiti ist das ärmste Land
auf dieser Erdhälfte, -
2:24 - 2:27und seine Einwohner sind Schwarze.
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2:28 - 2:30Wir sehen in Haiti gerade,
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2:30 - 2:33dass sie eigentlich mit mehreren
Herausforderungen konfrontiert waren, -
2:33 - 2:36die dem Hurrikan sogar vorausgingen.
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2:36 - 2:38Sie waren vom Erdbeben erschüttert,
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2:38 - 2:42sie waren von der Cholera erschüttert,
die UN-Friedenstruppen einschleppten -
2:42 - 2:44und immer noch nicht ausgerottet war.
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2:45 - 2:46Das ist gewissenlos.
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2:47 - 2:49Das würde nicht vorkommen,
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2:49 - 2:53wenn die Bevölkerung dieses Landes
nicht schwarz wäre. -
2:53 - 2:55Man muss ehrlich sein.
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2:55 - 2:57Am ermutigendsten ist im Augenblick,
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2:57 - 2:59dass wir trotz dieser Herausforderungen
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2:59 - 3:04ein Netzwerk der Afrikaner
auf dem ganzen Kontinent haben, -
3:04 - 3:08die sich auflehnen und wehren
und Klimagerechtigkeit fordern. -
3:08 - 3:10(Applaus)
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3:12 - 3:16MB: Alicia, Sie haben gesagt,
dass, wenn die Schwarzen frei sind, -
3:16 - 3:17jeder frei ist.
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3:17 - 3:19Können Sie erläutern, was das heißt?
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3:19 - 3:21Alicia Garza: Na klar.
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3:21 - 3:25Rasse bzw. Rassismus ist das
wohl am intensivsten untersuchte, -
3:25 - 3:29soziale, wirtschaftliche und politische
Phänomen in diesem Land, -
3:29 - 3:32aber es ist auch das
am wenigsten verstandene. -
3:32 - 3:34Tatsächlich agiert "Rasse"
in den Vereinigten Staaten -
3:34 - 3:38auf einem Spektrum
von Schwarz bis Weiß. -
3:38 - 3:42Das bedeutet nicht, dass die Leute, die
dazwischen sind, keinen Rassismus erleben. -
3:42 - 3:46Aber es bedeutet, dass je mehr man sich
auf dem Spektrum "Weiß" annähert, -
3:46 - 3:47desto besser man gestellt ist.
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3:47 - 3:50Je mehr man sich auf dem Spektrum
"Schwarz" annähert, -
3:50 - 3:52desto schlechter ist man dran.
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3:52 - 3:56Man geht Probleme
in diesem Land häufig an, -
3:56 - 4:00indem man Gerechtigkeit
nach dem "Durchsicker"-Prinzip beginnt. -
4:00 - 4:03Also benutzt man weiße Leute
als Kontrolle, wie man so schön sagt, -
4:03 - 4:06Falls wir die Situation
der weißen Bevölkerung verbessern, -
4:06 - 4:07dann kann sich jeder befreien.
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4:07 - 4:10Aber tatsächlich funktioniert es so nicht.
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4:10 - 4:12Wir müssen die Probleme
an der Wurzel anpacken. -
4:12 - 4:16Kümmert man sich darum,
was in schwarzen Gemeinden passiert, -
4:16 - 4:19würde das "Sprudeln" erzeugen, oder?
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4:19 - 4:21Also ein "Aufsprudeln"
statt eines "Durchsickerns". -
4:21 - 4:23Ich gebe Ihnen ein Beispiel.
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4:23 - 4:25Spricht man über das Lohngefälle,
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4:25 - 4:30heißt es oft, Frauen erhielten 78 Cent
statt jedes Dollars, den ein Man verdient. -
4:30 - 4:32Ihr habt das alles schon einmal gehört.
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4:32 - 4:36Aber das sind die Statistiken
zu weißen Frauen und Männern. -
4:36 - 4:37Aber die Wirklichkeit ist,
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4:37 - 4:41dass schwarze Frauen etwa 64 Cents
statt der 78 Cents bekommen, -
4:41 - 4:43die weiße Frauen verdienen.
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4:43 - 4:47Bei Lateinamerikanerinnen
reden wir von ca. 58 Cents. -
4:47 - 4:51Sprächen wir von indigenen
oder transsexuellen Frauen -
4:51 - 4:53würde er noch weiter sinken.
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4:53 - 4:54Also nochmals,
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4:54 - 4:57falls man sich um jene kümmert,
die am meisten betroffen sind, -
4:57 - 5:00hat jeder eine Gelegenheit,
davon zu profitieren, -
5:00 - 5:04anstatt sich um die Leute zu kümmern,
die nicht sehr betroffen sind, -
5:04 - 5:06und zu erwarten, dass es
nach unten durchsickert. -
5:06 - 5:09MB: Ich mag das Sprudeln,
das Aufsprudeln sehr. -
5:09 - 5:11AG: Sprudeln wie Champagner.
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5:11 - 5:12(Gelächter)
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5:12 - 5:14MB: Wer liebt nicht
ein Glas Champagner, oder? -
5:14 - 5:16Champagner und Freiheit, oder?
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5:16 - 5:17(Gelächter)
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5:17 - 5:19Was will man mehr?
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5:19 - 5:22Ihr betreibt das seit Kurzem --
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5:22 - 5:26und die vergangenen Jahre waren --
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5:26 - 5:27ich kann es mir nicht mal vorstellen,
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5:27 - 5:29aber ich bin mir sicher, sehr umwälzend.
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5:29 - 5:33Ich weiß, dass ihr alle sehr viel
über Führung gelernt habt. -
5:33 - 5:37Was von euren Kenntnissen über Führung
wollt Ihr den Leuten mitteilen? -
5:37 - 5:39Patrisse, fangen wir mit dir an.
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5:39 - 5:42PC: Wir müssen in schwarze
Führungskräfte investieren. -
5:42 - 5:45Das habe ich in den letzten Jahren
am meisten gelernt. -
5:45 - 5:47(Applaus)
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5:47 - 5:52Wir erlebten, dass viele Schwarze
mit sehr wenig Infrastruktur -
5:52 - 5:56und sehr geringer Unterstützung
für unsere Leben eintreten. -
5:57 - 6:00Bei unserer Arbeit
als Anführerinnen der Bewegung -
6:00 - 6:03geht es nicht nur
um unsere eigene Sichtbarkeit, -
6:03 - 6:07sondern darum, wie wir das Ganze
sichtbar machen. -
6:07 - 6:11Wie kämpfen wir nicht nur für uns selbst,
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6:11 - 6:12sondern für alle?
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6:12 - 6:15Ich glaube auch,
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6:15 - 6:20Führung sieht wie jeder der Zuhörer aus,
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6:21 - 6:24die sich für die Schwarzen einsetzen.
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6:24 - 6:26Es geht nicht nur darum, hierherzukommen
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6:26 - 6:28und Leute auf einer Bühne
zu beobachten, oder? -
6:28 - 6:30Es geht darum,
wie man Führung übernimmt, -
6:30 - 6:34sei es beim Arbeitsplatz oder Zuhause,
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6:34 - 6:38und glaubt, dass die Bewegung
für Schwarze nicht nur für uns, -
6:38 - 6:40sondern für alle da ist.
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6:41 - 6:44(Applaus)
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6:45 - 6:47MB: Und was meinst du, Opal?
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6:47 - 6:50OT: Ich lernte sehr viel
über gegenseitige Abhängigkeit. -
6:50 - 6:54Ich lernte, wie man seinem Team vertraut.
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6:54 - 6:58Mir fiel das neue Motto nach der Rückkehr
aus einem dreimonatigen Sabbatjahr ein. -
6:59 - 7:03was schwarze weibliche Führungskräfte
sehr selten in Anspruch nehmen, -
7:03 - 7:07aber ich fand es für meine Führung
und für mein Team die Übung wichtig, -
7:07 - 7:10sowohl zurückzustecken
-
7:10 - 7:12als auch manchmal einzugreifen.
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7:12 - 7:17Und ich habe dabei gelernt,
dass wir anerkennen müssen, -
7:17 - 7:21dass verschiedene Menschen
verschiedene Stärken einbringen. -
7:21 - 7:25Um als ganzes Team erfolgreich zu sein,
-
7:25 - 7:29müssen wir ihnen erlauben,
sich auszutauschen und zu brillieren. -
7:29 - 7:33Während meines Sabbatjahres
bei der Organisation, wo ich auch arbeite, -
7:33 - 7:36erlebte ich, dass unser Team
in meiner Abwesenheit erwachsen wurde. -
7:36 - 7:39Sie waren in der Lage,
neue Programme einzuführen -
7:39 - 7:40und Geldmittel einzuwerben.
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7:40 - 7:42Als ich zurückkam,
-
7:42 - 7:46bedankte ich mich bei ihnen und lobte sie,
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7:46 - 7:50weil sie mir gezeigt haben,
dass sie wirklich für mich da waren, -
7:50 - 7:53und dass sie wirklich für sich da waren.
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7:53 - 7:55Während meines Sabbatjahres
-
7:55 - 8:01erinnerte ich mich wirklich
an die südafrikanische Ubuntu-Philosophie. -
8:02 - 8:04Ich bin, weil ihr seid;
-
8:04 - 8:06ihr seid, weil ich bin.
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8:07 - 8:11Ich erkannte, dass meine eigene Führung
-
8:11 - 8:13und meine Beiträge, die ich leisten kann,
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8:13 - 8:17größtenteils die Folge der von
ihnen geleisteten Beiträge sind. -
8:17 - 8:20Ich muss das anerkennen,
und ich muss es bemerken, -
8:20 - 8:23und mein neues Motto ist:
"Bleib ruhig und vertraue dem Team." -
8:24 - 8:28Außerdem: "Bleib ruhig
und danke dem Team." -
8:28 - 8:31MB: Was ich meine gehört zu haben
-
8:31 - 8:35und zwar besonders im Kontext
der Black-Lives-Matter-Bewegung, ist: -
8:35 - 8:38Es gehe darum, eine Bewegung
mit vielen Anführern zu sein. -
8:38 - 8:39Das ist ein so schönes Konzept,
-
8:39 - 8:42und was Frauen oft in die Diskussion
über Führung einbringen, -
8:42 - 8:45ist in Wirklichkeit
der kollektive Beitrag. -
8:45 - 8:46Und was meinst du, Alicia?
-
8:46 - 8:48AG: Ja!
-
8:48 - 8:52Wie viele von euch haben den Spruch
gehört, dass Führung einsam macht? -
8:53 - 8:56Ich denke, dass Einsamkeit
ein Teil der Führung ist, -
8:56 - 9:00aber ich glaube, es muss nicht so sein.
-
9:00 - 9:02Um soweit zu kommen,
-
9:02 - 9:05müssen wir einiges tun.
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9:05 - 9:09Erstens sollten wir die Anführer
nicht mehr wie Helden behandeln. -
9:09 - 9:15Wir sind normale Leute, die versuchen
außerordentliche Dinge zu tun, -
9:15 - 9:17und wir sollen auch so unterstützt werden.
-
9:18 - 9:21Noch etwas, das ich über
Führung gelernt habe, ist, -
9:21 - 9:26es gibt einen Unterschied
zwischen Führung und Berühmtheit. -
9:27 - 9:32Wir sind irgendwie in Berühmtheiten
verwandelt worden, -
9:32 - 9:35anstatt in Leute, die versuchen
ein Problem zu lösen. -
9:36 - 9:39Wie wir mit Prominenten umgehen,
ist sehr unbeständig, oder? -
9:39 - 9:40Wir mögen sie an einem Tag,
-
9:40 - 9:43wir mögen nicht, was sie
am nächsten Tag anhaben, -
9:43 - 9:45und plötzlich haben wir Probleme, oder?
-
9:45 - 9:47Daher sollen wir die Führer
nicht mehr vergöttern, -
9:47 - 9:50damit mehr Leute
Führungsrollen übernehmen. -
9:50 - 9:52Viele Menschen habe große
Angst vor Führungspositionen -
9:52 - 9:55wegen des erhöhten,
auf sie gerichteten Augenmerks -
9:55 - 9:58und aufgrund der Brutalität,
mit der wir mit Führern umgehen. -
9:58 - 10:01Des Weiteren habe ich
über Führung gelernt, -
10:01 - 10:05dass es wirklich einfach ist, ein
Führer zu sein, wenn einen alle mögen. -
10:05 - 10:09Aber es ist schwer, ein Führer zu sein,
wenn man harte Entscheidungen treffen muss -
10:10 - 10:12und wenn man das Richtige tun muss,
-
10:12 - 10:15obwohl die Leute einen
deswegen nicht mögen werden. -
10:15 - 10:19Insofern ist eine andere Weise
Anführer zu unterstützen, -
10:19 - 10:24mit uns politisch,
aber nicht persönlich zu streiten, -
10:25 - 10:28Wir können unterschiedlicher Meinung sein,
ohne unangenehm zu sein, -
10:28 - 10:32aber es ist uns wichtig,
uns gegenseitig zu verbessern, -
10:32 - 10:33sodass wir alle aufsteigen können.
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10:33 - 10:35MB: Das ist schön, danke.
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10:35 - 10:37(Applaus)
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10:40 - 10:43Ihr verrichtet eine Arbeit,
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10:43 - 10:48die euch zwingt, täglich brutalen und
schmerzvollen Realitäten zu begegnen -
10:50 - 10:52Was gibt euch Hoffnung
-
10:52 - 10:54und inspiriert euch
in diesem Zusammenhang? -
10:55 - 10:58PC: Ich blicke hoffnungsvoll
auf die Zukunft der Schwarzen. -
10:58 - 11:03Ich sage das, weil wir
in einer Gesellschaft leben, -
11:03 - 11:05die vom Tod der Schwarzen besessen ist.
-
11:05 - 11:10Wir sehen Bilder
von unserem Tod im Fernsehen, -
11:10 - 11:12in Twitter-Beiträgen,
-
11:12 - 11:14in Facebook-Beiträgen,
-
11:14 - 11:18aber was wäre, wenn wir uns stattdessen
schwarzes Leben vorstellen würden? -
11:18 - 11:22Wir stellen uns lebende
und erfolgreiche Schwarze vor. -
11:22 - 11:23Und das --
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11:23 - 11:25das inspiriert mich.
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11:27 - 11:31OT: Mich begeistern zur Zeit Immigranten.
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11:32 - 11:36Immigranten auf der ganzen Welt,
die ihr Bestes geben, -
11:36 - 11:41ihren Lebensunterhalt zu verdienen,
zu überleben und Erfolg zu haben. -
11:41 - 11:44Im Moment gibt es über
244 Millionen Menschen, -
11:44 - 11:46die nicht in ihrem Herkunftsland leben.
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11:47 - 11:51Das ist seit dem Jahr 2000
ein Anstieg von 40 Prozent. -
11:51 - 11:53Das sagt mir,
-
11:53 - 11:58dass Ungleichheiten auf der ganzen Welt
immer größer werden. -
11:58 - 12:03Es gibt immer noch Menschen,
die Kraft und Mittel haben, -
12:03 - 12:05zu reisen, umzuziehen,
-
12:05 - 12:07sich ein besseres Leben
mühsam zu verdienen -
12:07 - 12:10und ihre Familien und
ihre Lieben zu versorgen. -
12:10 - 12:15Einige dieser Immigranten
haben auch keine Papiere. -
12:15 - 12:17Sie sind Unbefugte.
-
12:17 - 12:19Sie inspirieren mich noch mehr,
-
12:19 - 12:23denn obwohl unsere Gesellschaft ihnen
sagt: "Ihr seid hier nicht erwünscht", -
12:23 - 12:25"Man braucht Euch hier nicht",
-
12:25 - 12:29und obwohl sie sehr anfällig für
Missbrauch, Lohndiebstahl, Ausbeutung -
12:29 - 12:32und fremdenfeindliche Übergriffe sind,
-
12:32 - 12:36fangen viele von ihnen an,
ihre Gemeinden zu organisieren. -
12:36 - 12:40Ich erlebe, dass es ein
neu entstehendes Netzwerk -
12:40 - 12:43von Schwarzen ohne Papiere gibt,
-
12:43 - 12:44die sich gegen das System
-
12:44 - 12:47und die Kriminalisierung
ihrer Existenz wehren. -
12:47 - 12:50Das ist für mich unglaublich stark
-
12:50 - 12:52und inspiriert mich tagtäglich.
-
12:52 - 12:54MB: Danke schön.
-
12:55 - 12:56Alicia?
-
12:57 - 13:01AG: Wir wissen, dass junge Menschen
die Gegenwart und die Zukunft sind, -
13:01 - 13:05aber was mich begeistert,
sind ältere Menschen, -
13:05 - 13:09die im Dienst dieser Bewegung
verändert werden. -
13:09 - 13:11Wir wissen alle, wenn man älter wird,
-
13:11 - 13:14ist man in seinen Gewohnheiten
stärker eingefahren. -
13:14 - 13:16Das passiert mit mir
und ich weiß, dass es stimmt. -
13:16 - 13:19Ich bin aber auch begeistert,
wenn ich Leute sehe, -
13:19 - 13:21die etwas auf ihre eigene Art handhaben,
-
13:21 - 13:24die auf ihre eigene Weise
über die Welt nachdenken. -
13:24 - 13:25Sie sind mutig genug,
-
13:25 - 13:29die Erfahrungen vieler von uns
offen anzuhören, -
13:29 - 13:34die in einer gerechten
und unparteiischen Welt leben wollen. -
13:34 - 13:38Ich bin auch begeistert von Maßnahmen,
-
13:38 - 13:41die ältere Menschen im Dienste
dieser Bewegung ergreifen. -
13:41 - 13:43Ich bin begeistert,
ältere Menschen zu sehen, -
13:43 - 13:45die ihre eigene Macht
und Führungsrolle annehmen, -
13:45 - 13:48und sagen "Ich reiche keine Fackel weiter,
-
13:48 - 13:51ich helfe euch, das Feuer anzuzünden."
-
13:51 - 13:52(Applaus)
-
13:52 - 13:54MB: Ich liebe es --
-
13:54 - 13:55Ja.
-
13:55 - 13:57Also hinsichtlich des Handelns,
-
13:57 - 14:02ist es großartig hier zu sitzen
und euch allen zuhören zu können, -
14:02 - 14:06und eine aufgeschlossene
und gewandelte Sichtweise zu besitzen, -
14:06 - 14:09aber es wird die Schwarzen nicht befreien.
-
14:09 - 14:12Falls es also eine Sache gibt,
die ihr gerne hättet, -
14:12 - 14:14dass sie dieses Publikum und die Leute,
-
14:14 - 14:19die euch auf der ganzen Welt zuschauen,
eigentlich tun sollen, was wäre das? -
14:19 - 14:23AG: Okay. Schnell zwei Dinge.
-
14:23 - 14:25Das Erste: Ruft das Weiße Haus an.
-
14:25 - 14:29Die Wasserschützer werden gewaltsam
aus dem Lager vertrieben, -
14:29 - 14:35das sie aufbauten, um zu schützen,
was uns am Leben erhält. -
14:35 - 14:38Das hat einen engen Bezug
zum Leben der Schwarzen. -
14:38 - 14:42Ruft also auf jeden Fall das Weiße Haus an
und fordert, dass sie damit aufhören. -
14:42 - 14:44Dort sind Panzer und die Polizisten
-
14:44 - 14:47verhaften jede einzelne Person
eben in diesem Augenblick. -
14:48 - 14:51(Applaus)
-
14:51 - 14:57Als zweites können Sie sich
etwas anschließen. -
14:58 - 15:00Werden Sie Teil von etwas.
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15:00 - 15:02Es gibt Gruppen, Gemeinschaften --
-
15:02 - 15:05Es muss keine gemeinnützige
Organisation sein. -
15:05 - 15:08Aber es gibt Gruppen,
die jetzt in unseren Gemeinden tätig sind, -
15:08 - 15:11um sicherzustellen, dass das Leben
von Schwarzen Bedeutung hat, -
15:11 - 15:13damit jedes Leben Bedeutung hat.
-
15:13 - 15:14Engagieren Sie sich!
-
15:14 - 15:16Sitzen Sie nicht auf Ihrem Sofa
-
15:16 - 15:18und sagen Sie Leuten nicht,
was sie tun sollen. -
15:18 - 15:20Tut es mit uns.
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15:20 - 15:22MB: Wollt ihr etwas dazu ergänzen?
-
15:22 - 15:24Ist das alles? Alles klar. Also --
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15:24 - 15:26Wenn Sie sich etwas anschließen wollen,
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15:26 - 15:29das nicht existiert, wo Sie leben,
dann gründen Sie es. -
15:29 - 15:31AG: Gründen Sie es.
-
15:31 - 15:33MB: Das Gespräch, das wir gerade führen,
-
15:33 - 15:35führen Sie es mit einer anderen Person.
-
15:35 - 15:37Und anstatt es nur ein
Gespräch sein zu lassen, -
15:37 - 15:40entscheiden Sie sich wirklich,
etwas zu gründen. -
15:40 - 15:41OT: Das ist richtig.
-
15:41 - 15:43MB: Das ist, was ihr alle getan habt.
-
15:43 - 15:46Ihr habt etwas gegründet
und seht, was passiert ist. -
15:46 - 15:49Vielen Dank an Euch alle,
für Eure heutige Anwesenheit. -
15:49 - 15:49OT: Danke schön.
-
15:49 - 15:52(Applaus)
- Title:
- Ein Interview mit den Gründern von Black Lives Matter
- Speaker:
- Alicia Garza, Patrisse Cullors, Opal Tometi
- Description:
-
Entstanden aus einem Beitrag im sozialen Netzwerk hat die
Black-Lives-Matter-Bewegung Diskussionen über Rasse und Ungleichheit auf der ganzen Welt entfacht. In diesem lebhaften Gespräch mit Mia Birdsong teilen die drei Gründer der Bewegung mit, was sie über Führung gelernt haben und was ihnen Hoffnung und Begeisterung inmitten schmerzvoller Realitäten gibt. Ihr Ratschlag, wie man an Gewährleistung der Freiheit für alle teilnehmen kann: Tretet etwas bei, gründet etwas und "verbessert euch gegenseitig, sodass wir alle aufsteigen können." - Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:05
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Johannes Duschner accepted German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Johannes Duschner declined German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for An interview with the founders of Black Lives Matter |