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Von der Spitze der Nahrungskette abwärts: Die Renaturierung der Erde - George Monbiot

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    Wir alle kennen die Dinosaurier,
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    die einst den Planeten durchstreiften.
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    Aber lange nachdem sie ausstarben,
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    lebten große Bestien,
    die wir Megafauna nennen,
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    auf jedem Kontinent.
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    In Nord- und Südamerika rissen
    Bodenfaultiere, so groß wie Elefanten,
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    Bäume mit ihren Krallen heraus.
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    Säbelzahntiger in der Größe von Braunbären
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    jagten in Rudeln,
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    hatten jedoch keine Chance
    gegen Kurznasenbären,
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    die auf ihren Hinterbeinen vier Meter maßen.
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    Diese haben wahrscheinlich die Tiger
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    von ihrer Beute verjagt.
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    Es gab Gürteltiere,
    die so groß wie Kleinwagen waren,
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    2,5 Meter große Biber und
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    Vögel mit fast 8-Metern Flügelspannweite.
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    Beinahe überall auf der Welt
    starb die Megafauna aus,
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    oft auch,
    weil sie von Menschen bejagt wurde.
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    Manche Spezies überlebten
    in Teilen Afrikas und Asiens.
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    Andernorts kann man teils noch
    das Erbe dieser großen Bestien sehen.
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    Viele Bäume können
    dort neu austreiben,

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    um den Verlust eines Großteils
    ihrer Rinde zu verkraften.
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    und Spaltung, Verkrümmung
    und Zertrampeln zu überleben,
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    teils weil sie sich weiterentwickelten,
    um Elefantenangriffen standzuhalten.
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    Die amerikanische Antilope
    kann nur so schnell rennen,
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    weil sie sich weiterentwickelte,
    um den Geparden zu entkommen.
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    Die überlebenden Arten leben
    in Geister-Ökosystemen,
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    an Bedrohungen durch längst
    vergangene Spezies angepasst.
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    Heute könnte man diese Geister
    wieder auferstehen lassen,
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    mit Hilfe von genetischem Material
    verlorene Arten wieder zurückbringen.
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    Zum Beispiel gibt es Forschungsarbeiten

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    um Wollmammuts
    aus gefrorenen Überresten zu klonen.
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    Aber selbst wenn das nicht geht,
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    können wir viele der verlorenen Ökosysteme
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    dieser Welt wiederherstellen.
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    Wie? -- Indem wir
    verlassene Bauernhöfe nutzen.
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    Wegen der Globalisierung
    des Lebensmittelmarktes
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    ist unfruchtbares Land
    nicht mehr wettbewebsfähig.
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    Bauern auf kargem Land
    können nicht mithalten
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    mit denen, die bessere Böden
    zur Verfügung haben.
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    Deshalb verschwindet die Landwirtschaft
    langsam aus vielen Regionen
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    und Bäume kehren wieder zurück.
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    Schätzungen zufolge sind in den USA
    zwei Drittel des
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    einst für die Landwirtschaft
    gerodeten Landes
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    nun wieder bewaldet.
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    Nach einer weiteren Schätzung
    wird bis 2030
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    ein Gebiet in Europa so groß wie Polen
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    von Bauern verlassen worden sein.
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    Auch wenn wir also nicht mit Hilfe von DNA
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    Riesenfaultiere und Riesengürteltiere
    wiederherstellen können
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    so können wir doch Bären, Wölfe, Pumas,
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    Luchse, Elche und Bisons
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    wieder in ihre alten Habitate zurückbringen.
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    Schon ein paar dieser Tiere
    können ihre Umwelt verändern
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    und schaffen geeignete Lebensbedingungen
    für andere Spezies.
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    Als die Wölfe 1995 wieder
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    im Yellowstone Nationalpark
    eingeführt wurden,
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    veränderten diese schnell das Ökosystem.
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    Dort, wo sie die Anzahl des
    überbevölkerten Rotwilds verringerten,
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    begann sich die Vegetation zu erholen.
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    Die Höhe einiger Bäume
    verfünffachte sich in nur sechs Jahren.
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    Mit dem Wald kerten auch die Singvögel zurück.
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    Biber, die Bäume essen,
    vermehrten sich in den Flüssen
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    und ihre Dämme boten Unterschlupf
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    für Otter, Bisamratten, Enten, Frösche und Fische.
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    Die Wölfe töteten Koyoten,
    und ermöglichten somit
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    Hasen und Mäusen sich zu vermehren,
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    wodurch Habichte, Wiesel,
    Füchse und Dachse
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    mehr Nahrung zur Verfügung hatten.
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    Weißkopfseeadler und Raben
    ernährten sich vom Aas,
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    das die Wölfe zurückgelassen hatten.
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    Dies taten ebenfalls die Bären,
    die auch Beeren
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    der nachgewachsenen Sträucher fraßen.
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    Die Anzahl der Bisons wuchs, während sie
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    durch den neubelebten Wald grasten.
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    Die Wölfe veränderten fast alles.
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    Dies ist ein Beispiel für eine trophische Kaskade,
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    eine Veränderung
    an der Spitze der Nahrungskette,
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    die sich komplett durchzieht
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    und jede Stufe beeinflusst.
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    Die Entdeckung der weitverbreiteten
    trophischen Kaskaden
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    ist vielleicht eines der aufregendsten
    wissenschaftlichen Funde
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    der letzten 50 Jahre.
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    Von ihnen lernen wir, dass Ökosysteme,
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    die nur eine oder zwei Großtierarten
    verloren haben,
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    sich völlig anders entwickeln können
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    als jene, in denen diese Arten
    noch vorkommen.
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    Auf der ganzen Welt
    wird mit neuen Plänen versucht,
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    den Wiederaufbau der Natur
    zu beschleunigen.
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    Dieser Prozess wird Renaturierung genannt.
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    Dies bedeutet, den von uns verursachten Schaden
    teilweise wieder gut zu machen,
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    indem wir vertriebene Tierarten
    wieder ansiedeln
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    und uns dann nicht mehr einmischen.
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    Es wird nicht versucht
    ein ideales Ökosystem,
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    eine Heide, einen Regenwald
    oder ein Korallenriff zu erschaffen.
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    Renaturierung heißt vielmehr,
    Tierarten zurückzubringen,
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    die dynamische Prozesse anregen
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    und dann der Natur freien Lauf zu lassen.
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    Es ist jedoch wichtig,
    dass Renaturierung nie dafür benutzt wird,
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    um Menschen
    aus ihrer Umgebung zu vertreiben.
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    Sie sollte nur mit der Zustimmung
    und Begeisterung
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    der Menschen, die dort arbeiten,
    ermöglicht werden.
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    Stellen Sie sich vor, Sie stehen
    an einer Klippe in England
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    und beobachten Pottwale dabei
    wie sie über Heringsschwärme herfallen.
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    Man konnte ihnen bis zum 18. Jahrhundert
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    von der Küste aus dabei zusehen.
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    Wenn man Meeresschutzgebiete ausweist,
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    in denen nicht
    kommerziell gefischt wird,
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    kann dies wieder möglich werden.
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    Stellen Sie sich eine
    europäische Serengeti vor,
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    mit all den Tieren, die einst dort lebten:
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    Nilpferde, Nashörner,
    Elefanten, Hyänen und Löwen.
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    Was die Renaturierung zurückbringt,
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    neben ausgestorbenen
    Tierarten und Pflanzen,
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    ist diese seltene Spezies namens Hoffnung.
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    Sie verdeutlicht uns, dass sich
    der ökologische Wandel
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    nicht immer in die gleiche Richtung
    bewegen muss.
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    Auf einen stummen Frühling
    könnte ein wilder Sommer folgen.
Title:
Von der Spitze der Nahrungskette abwärts: Die Renaturierung der Erde - George Monbiot
Description:

Unser Planet war einst von Megafauna bevölkert, das sind große Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette. Diese halfen das Gleichgewicht unserer Ökosysteme zu erhalten. Wenn diese Megafauna aussterben, kommt es zu einer "trophischen Kaskade", bei der das gesamte Ökosystem auf den Verlust reagiert. Wie können wir das natürliche Gleichgewicht erhalten? George Monbiot schlägt die Renaturierung vor, was soviel heißt, das Wölfe, Löwen und andere Raubtiere wieder an die Spitze der Nahrungskette gestellt werden. Die Ergebnisse sind überraschend!

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:28
  • Hallo zusammen,
    sehr schöne Übersetzung!
    Aber bitte ein bisschen sorgsamer arbeiten + korrigieren.
    Allg.: Der Text ist auch als Fließtext/Transkript verfügbar und da fällt es besonders auf.
    Bitte auch bei Untertiteln die Zeichensetzung beachten!
    0:06 Komma fehlt vor Relativsatz
    0:10 Komms fehlt
    0:12 Komma fehlt nach Ende des Nebensatzes
    0:33 Immer auch auf Kürze achten, für "likely" reicht hier "wahrscheinlich" (statt: höchstwahrscheinlich)
    0:59/1:00 Lesbarkeit beachten! - keine Dreizeile, sondern evtl. kürzen. Außerdem stimmt der dt. nicht mit dem engl. Abschnitt überein.
    2:32 Keine Dreizeiler:
    2:37 Komma fehlt + und "wieder eingeführt" (nicht "zurückgeführt")
    2:42 Zu lang! Video immer auch mit UT und ohne Ton anschauen, um Anzeigedauer / Lesbarkeit zu kontrollieren. Habe es ein bisschen umformuliert.
    2:54 Hier steht, dass Biber die Bäume essen, nicht "fällen"
    3:15 Komma fehlt
    3:48 Komma fehlt
    3:54 Rechtschreibfehler
    4:01 Keine Dreizeiler (schlechtere Lesbarkeit)+ "SOME of the damage"
    4:29 Auch wenn es sich schöner anhört, sollte man bei dem bleiben, was der Sprecher sagt: er spricht nur von "work".
    4:41 Komms fehlt
    4:43 Komma fehlt

    Beschreibung:+

    "Diese Megafauna ... aussterbeN" - Singular

    LG, Angelika

  • Hallo Angelika,

    vielen Dank für die Kommentare. Eine Frage: auf der TedEd Seite sind die deutschen Untertitel noch nicht zu sehen. Wann werden sie voraussichtlich veröffentlicht?

    Viele Grüße!

  • Hallo! Ich sehe gerade die Frage hier, wann die dt. UTs auf der TED-Ed-Seite veröffentlicht werden. Ganz ehrlich können wir euch das auch nicht sagen, aber ein guter Ansprechpartner hier wäre translate@ted.com. Wenn ihr nicht fragen wollt, können auch wir fragen. Da ich keine Kommentarbenachrichtigungen bekomme, kann ich hier keine Antworten lesen also bei Gegenfrage bitte Message an mich. Oder Angelika.

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