Warum die einzig lohnenswerte Zukunft jeden einschließt
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0:00 - 0:03[Seine Heiligkeit Papst Franziskus,
direkt aus dem Vatikan -
0:03 - 0:04Premiere auf der TED2017]
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0:04 - 0:08Guten Abend -- oder, guten Morgen,
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0:08 - 0:12ich bin nicht sicher,
wie viel Uhr es bei Ihnen ist. -
0:13 - 0:19Aber unabhängig davon freue ich mich,
an dieser Konferenz teilzunehmen. -
0:21 - 0:25Ich mag den Titel sehr
-- "The Future You" --, -
0:26 - 0:33denn das Betrachten der Zukunft
lädt heute zum Dialog ein, -
0:34 - 0:39um die Zukunft
durch ein "Du" zu betrachten. -
0:40 - 0:41"The Future You":
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0:42 - 0:46Die Zukunft besteht aus "Dus",
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0:46 - 0:49aus Begegnungen,
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0:49 - 0:54denn das Leben fließt durch
die Beziehungen mit anderen. -
0:55 - 0:57Etliche Jahren des Lebens
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0:57 - 1:00haben meine Überzeugung bestärkt,
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1:00 - 1:04dass die Präsenz jedes einzelnen
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1:04 - 1:08eng mit der von anderen verbunden ist:
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1:08 - 1:12Das Leben zieht nicht nur vorbei,
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1:12 - 1:15im Leben geht es um Begegnungen.
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1:16 - 1:22Als ich Menschen traf oder zuhörte,
die unter einer Krankheit litten, -
1:22 - 1:26Migranten, die unsagbares Elend erleben,
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1:26 - 1:29auf der Suche nach einer besseren Zukunft,
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1:29 - 1:34Gefangene, die unglaublichen Schmerz
in ihren Herzen tragen, -
1:34 - 1:39und jene, viele von ihnen jung,
die keine Arbeit finden können, -
1:39 - 1:42fragte ich mich oft selbst:
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1:44 - 1:47"Warum sie und nicht ich?"
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1:49 - 1:54Ich selbst wurde in eine Familie
von Migranten geboren: -
1:55 - 1:59Mein Vater, meine Großeltern
hatten sich, wie viele andere Italiener, -
1:59 - 2:02nach Argentinien aufgemacht
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2:02 - 2:07und begegneten dem Schicksal
derer, die nichts hatten. -
2:08 - 2:13Ich hätte leicht bei den heutigen
"ausrangierten" Menschen enden können. -
2:14 - 2:18Daher frage ich mich
tief in meinem Herzen immer: -
2:19 - 2:22"Warum sie und nicht ich?"
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2:24 - 2:29Vor allem würde ich mir wünschen,
dieses Treffen könnte uns daran erinnern, -
2:29 - 2:34dass wir alle einander brauchen.
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2:34 - 2:37Keiner von uns ist eine Insel,
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2:37 - 2:42ein autonomes und unabhängiges "Ich",
getrennt vom anderen. -
2:42 - 2:46Wir können nur eine Zukunft erschaffen,
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2:46 - 2:49wenn ausnahmslos alle zusammenstehen.
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2:50 - 2:57Wir denken selten darüber nach,
aber alles ist miteinander verbunden, -
2:57 - 3:02und wir müssen unsere gesunden
Verbindungen wiederherstellen. -
3:02 - 3:05Sogar das strenge Urteil,
das ich in meinem Herzen -
3:05 - 3:08über meinen Bruder
oder meine Schwester fälle, -
3:08 - 3:12die offene Wunde, die nie heilte,
die nicht vergebene Beleidigung, -
3:12 - 3:15der Groll, der nur mich verletzen wird,
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3:15 - 3:18sind alles Fälle eines Krieges,
den ich in mir trage, -
3:18 - 3:23eine Fackel tief in meinem Herzen,
die ausgelöscht werden muss, -
3:23 - 3:27bevor sie in Flammen aufgeht
und nur Asche hinterlässt. -
3:27 - 3:30Heutzutage glaube viele von uns,
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3:30 - 3:35dass eine glückliche Zukunft
unerreichbar ist. -
3:35 - 3:39Während solche Bedenken
ernst genommen werden müssen, -
3:39 - 3:42sind sie nicht unbesiegbar.
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3:43 - 3:46Sie können überwunden werden,
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3:46 - 3:50wenn wir uns nicht
vor der Außenwelt verschließen. -
3:50 - 3:53Glück kann nur entdeckt werden,
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3:53 - 3:59als ein Geschenk der Harmonie zwischen
dem Ganzen und jedem einzelnen Teil. -
3:59 - 4:03Sogar die Wissenschaft -- und Sie
wissen das besser als ich -- -
4:03 - 4:08zielt auf das Verstehen
von Wirklichkeit ab, -
4:08 - 4:12als ein Ort, wo jedes Element
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4:12 - 4:15mit allem anderen verbunden ist.
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4:17 - 4:22Das bringt mich
zu meiner zweiten Botschaft. -
4:23 - 4:26Wie wunderbar wäre es,
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4:26 - 4:32wenn das Wachstum der Wissenschaft
und technologische Innovation -
4:32 - 4:38mit mehr Gleichheit und sozialer
Integration einhergehen würden. -
4:39 - 4:45Wie wunderbar wäre es, während
wir weit entfernte Planeten entdecken, -
4:45 - 4:52die Bedürfnisse unserer Brüder und
Schwestern um uns herum wiederzuentdecken. -
4:52 - 4:56Wie wunderbar wäre es,
wenn Brüderlichkeit, -
4:56 - 5:00dieses schöne und manchmal unbequeme Wort,
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5:00 - 5:05nicht nur auf Sozialarbeit begrenzt wäre,
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5:05 - 5:08sondern stattdessen zur Standardhaltung
-
5:08 - 5:13in Politik, Wirtschaft und bei
wissenschaftlichen Entscheidungen, -
5:13 - 5:18genauso wie in Beziehungen zwischen
Menschen und Ländern werden würde. -
5:19 - 5:23Nur indem wir Menschen
wahre Brüderlichkeit vermitteln, -
5:23 - 5:27echte Solidarität,
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5:27 - 5:32werden wir die "Kultur der
Verschwendung" überwinden können. -
5:32 - 5:36Was nicht nur Nahrung und Güter betrifft,
-
5:37 - 5:41sondern vor allem die Menschen,
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5:41 - 5:46die von unserem techno-ökonomischen
System beiseite geschoben werden, -
5:46 - 5:50das, ohne es überhaupt zu merken,
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5:50 - 5:56Produkte statt Menschen
ins Zentrum stellt. -
5:58 - 6:02Solidarität ist ein Begriff,
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6:02 - 6:05den viele gern aus
den Wörterbüchern streichen würden. -
6:05 - 6:10Solidarität ist kein
automatischer Mechanismus; -
6:10 - 6:14sie kann nicht programmiert
oder gesteuert werden. -
6:14 - 6:19Es ist eine freiwillige Reaktion,
die im Herzen jedes einzelnen entsteht. -
6:19 - 6:22Ja, eine freiwillige Reaktion!
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6:22 - 6:24Wenn man erkennt,
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6:24 - 6:29dass das Leben, sogar inmitten
so vieler Widersprüche, ein Geschenk ist, -
6:29 - 6:33dass Liebe die Quelle
und die Bedeutung von Leben ist, -
6:33 - 6:35wie können Sie dann
den Drang zurückhalten, -
6:35 - 6:38einem Mitmenschen etwas Gutes zu tun?
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6:39 - 6:41Um Gutes zu tun,
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6:41 - 6:47brauchen wir Erinnerung,
Mut und Kreativität, -
6:49 - 6:56und ich weiß, dass TED
viele kreative Köpfe versammelt. -
6:57 - 7:03Ja, Liebe braucht eine kreative, konkrete
-
7:03 - 7:07und erfinderische Haltung.
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7:08 - 7:13Gute Absichten und gängige Formeln,
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7:13 - 7:19so oft zur Beruhigung unseres
Gewissens genutzt, reichen nicht aus. -
7:19 - 7:23Helfen wir uns alle gemeinsam
dabei, uns zu erinnern, -
7:23 - 7:28das der Andere keine Statistik
oder Nummer ist. -
7:28 - 7:31Der Andere hat ein Gesicht.
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7:31 - 7:35Das "Du" ist immer eine echte Präsenz,
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7:35 - 7:39eine Person, um die man
sich kümmern sollte. -
7:42 - 7:45Jesus erzählte ein Gleichnis,
-
7:45 - 7:48das uns den Unterschied
zwischen denen verständlich macht, -
7:48 - 7:54die nicht behelligt werden wollen,
und denen, die sich kümmern. -
7:56 - 7:59Sicher haben Sie es schon gehört.
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7:59 - 8:02Es ist das Gleichnis des guten Samariters.
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8:02 - 8:07Als Jesus gefragt wurde:
"Wer ist mein Nächster?" -- -
8:07 - 8:11also eigentlich: "Um wen
sollte ich mich kümmern?" -- -
8:11 - 8:14erzählte er die Geschichte eines Mannes,
-
8:14 - 8:18der angegriffen, überfallen, geschlagen
-
8:18 - 8:22und auf dem Feldweg
zurückgelassen worden war. -
8:22 - 8:28Ein Priester und ein Levit,
damals sehr einflussreiche Personen, -
8:28 - 8:34gingen einfach vorbei, ohne ihm zu helfen.
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8:34 - 8:40Etwas später kam ein Samariter vorbei,
eine damals sehr verachtete Ethnie. -
8:41 - 8:46Als er den Verletzten am Boden liegen sah,
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8:46 - 8:51ignorierte er ihn nicht,
so als wäre er gar nicht anwesend. -
8:51 - 8:57Stattdessen hatte er
Mitleid mit diesem Mann, -
8:57 - 9:03was ihn dazu brachte,
ganz konkret zu handeln. -
9:03 - 9:09Er träufelte Öl und Wein
auf die Wunden des hilflosen Mannes, -
9:09 - 9:11brachte ihn zu einer Herberge
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9:11 - 9:16und bezahlte selbst dafür,
damit ihm geholfen wurde. -
9:16 - 9:21Die Geschichte vom guten Samariter
ist die der heutigen Menschheit. -
9:21 - 9:26Die Wege der Menschen
sind mit Wunden versehen, -
9:26 - 9:33da sich alles um Geld und Dinge dreht,
statt um Menschen. -
9:33 - 9:35Häufig gibt es die Angewohnheit,
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9:35 - 9:39von selbsternannten "respektablen" Leuten,
-
9:39 - 9:42sich nicht um andere zu kümmern,
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9:42 - 9:49wodurch sie tausende
Menschen oder ganze Völker -
9:49 - 9:52am Straßenrand zurücklassen.
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9:54 - 9:58Glücklicherweise gibt es auch jene,
die eine neue Welt erschaffen, -
9:58 - 10:05indem sie sich um andere kümmern
und selbst dafür zahlen. -
10:05 - 10:09Mutter Teresa sagte sogar:
-
10:09 - 10:14"Man kann nicht lieben, bevor es
nicht auf eigene Kosten geht." -
10:15 - 10:21Es gibt so viel zu tun
und wir müssen es gemeinsam tun. -
10:21 - 10:26Aber wie können wir das, bei all dem Übel,
das wir täglich einatmen? -
10:27 - 10:29Gott sei Dank
-
10:29 - 10:32kann kein System unseren Wunsch
beseitigen, uns dem Guten, -
10:32 - 10:37dem Mitgefühl, und unserer Fähigkeit,
das Böse zu bekämpfen, zu öffnen. -
10:37 - 10:40All das kommt tief aus unseren Herzen.
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10:40 - 10:41Sie können mir jetzt sagen:
-
10:41 - 10:43"Sicher, das sind alles schöne Worte,
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10:43 - 10:48aber ich bin weder der gute Samariter
noch Mutter Theresa aus Kalkutta." -
10:48 - 10:53Vielmehr ist jeder einzelne
von uns wertvoll. -
10:53 - 10:59Jeder von uns ist in den Augen
Gottes unersetzlich. -
10:59 - 11:04In der Finsternis der aktuellen Konflikte
-
11:04 - 11:09kann jeder von uns
eine leuchtende Kerze werden, -
11:09 - 11:13eine Mahnung, dass Licht
die Finsternis überwinden wird, -
11:13 - 11:15und niemals andersherum.
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11:17 - 11:22Für uns Christen hat
die Zukunft einen Namen, -
11:22 - 11:25und dieser Name ist Hoffnung.
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11:25 - 11:31Hoffnungsvoll zu sein, meint nicht,
naiv-optimistisch zu sein -
11:31 - 11:38und die Tragik zu ignorieren,
der die Menschheit gegenüber steht. -
11:38 - 11:41Hoffnung ist die Tugend eines Herzens,
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11:41 - 11:46das sich nicht selbst in Finsternis
verschließt und in der Vergangenheit lebt, -
11:46 - 11:53das in der Gegenwart nicht einfach
klarkommt, sondern die Zukunft sehen kann. -
11:53 - 11:56Hoffnung ist die Tür,
die sich zur Zukunft öffnet. -
11:56 - 12:01Hoffnung ist ein demütig,
verborgener Samen des Lebens, -
12:01 - 12:06der sich mit der Zeit in einen
großen Baum verwandeln wird. -
12:06 - 12:11Er ist wie unsichtbare Hefe,
die den Teig zum Wachsen bringt, -
12:11 - 12:15die allen Lebensbereichen
Geschmack verleiht. -
12:15 - 12:17Sie kann so viel erreichen,
-
12:17 - 12:25denn ein winziger Lichtschimmer,
der sich von Hoffnung ernährt, -
12:25 - 12:31ist genug, um das Schutzschild
der Finsternis zu durchbrechen. -
12:31 - 12:35Es reicht ein einzelnes Individuum,
damit es Hoffnung gibt, -
12:35 - 12:40und dieses Individuum kannst "du" sein.
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12:40 - 12:46Dann gibt es ein weiteres "Du"
und ein weiteres "Du", -
12:46 - 12:50und es wird zu einem "Wir".
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12:50 - 12:54Beginnt Hoffnung also,
wenn es ein "Wir" gibt? -
12:54 - 12:55Nein.
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12:55 - 12:58Hoffnung beginnt mit einem "Du".
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12:58 - 13:03Wenn es ein "Wir" gibt,
beginnt eine Revolution. -
13:05 - 13:09Die dritte Botschaft, die ich
heute mit Ihnen teilen möchte, -
13:09 - 13:12handelt von einer Revolution:
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13:12 - 13:15der Revolution der Zärtlichkeit.
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13:15 - 13:18Was ist Zärtlichkeit?
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13:18 - 13:21Das ist greifbare und konkrete Liebe.
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13:21 - 13:25Es ist eine Bewegung,
die in unseren Herzen beginnt -
13:25 - 13:28und die Augen, die Ohren
und die Hände erreicht. -
13:28 - 13:33Zärtlichkeit meint, die Augen zu nutzen,
um den anderen zu sehen, -
13:33 - 13:36unsere Ohren, um den anderen zu hören,
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13:36 - 13:41den Kindern, den Armen zuzuhören,
jenen, die Angst vor der Zukunft haben -- -
13:41 - 13:47und auch die stummen Schreie
unseres gemeinsamen Zuhauses zu hören, -
13:47 - 13:51unserer kranken und verschmutzten Erde.
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13:51 - 13:56Zärtlichkeit meint, unsere Hände
und unser Herz zu nutzen, -
13:56 - 13:59um den Anderen zu trösten,
-
13:59 - 14:03um uns um die Bedürftigen zu kümmern.
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14:03 - 14:08Zärtlichkeit ist die Sprache
kleiner Kinder -
14:08 - 14:11und derjenigen, die den anderen brauchen.
-
14:11 - 14:17Die Liebe eines Kindes
für Mutter und Vater -
14:17 - 14:25wächst durch Berührung,
Blick, Stimme und Zärtlichkeit. -
14:25 - 14:29Ich mag es, wenn ich Eltern
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14:29 - 14:36mit ihren Babys sprechen höre,
wie sie sich dem Kleinkind anpassen, -
14:36 - 14:41um die gleiche Gesprächsebene zu finden.
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14:41 - 14:48Das ist Zärtlichkeit: mit dem anderen
auf einer Ebene zu sein. -
14:48 - 14:56Gott selbst stieg als Jesus herab,
um auf unserer Ebene zu sein. -
14:56 - 15:00Den gleichen Weg nahm der gute Samariter.
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15:00 - 15:03Diesen Weg nahm Jesus selbst.
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15:03 - 15:05Er erniedrigte sich,
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15:05 - 15:08er durchlebte seine gesamte
menschliche Existenz -
15:08 - 15:12mit der konkreten Sprache der Liebe.
-
15:12 - 15:17Ja, Zärtlichkeit ist der Pfad der Wahl
-
15:17 - 15:23für die mächtigsten,
mutigsten Männer und Frauen. -
15:23 - 15:27Zärtlichkeit ist keine Schwäche,
sondern eine Stärke. -
15:27 - 15:33Es ist der Pfad der Solidarität,
der Pfad der Demut. -
15:33 - 15:36Erlauben Sie mir, es laut
und deutlich zu sagen: -
15:36 - 15:39Je mächtiger man ist,
-
15:39 - 15:43desto mehr werden sich die eigenen
Handlungen auf andere auswirken, -
15:43 - 15:48desto mehr ist man verpflichtet,
demütig zu handeln. -
15:49 - 15:56Ansonsten wird Ihre Macht
Sie und andere ruinieren. -
15:58 - 16:00Es gibt ein Sprichwort in Argentinien:
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16:00 - 16:06Macht ist wie Gin
auf leeren Magen zu trinken. -
16:08 - 16:15Man fühlt sich schwindlig,
betrinkt sich, verliert seine Balance -
16:15 - 16:20und schadet schließlich sich selbst
und allen um einen herum, -
16:20 - 16:25wenn man seine Macht nicht
mit Demut und Zärtlichkeit verbindet. -
16:28 - 16:32Durch Demut und konkrete Liebe hingegen
-
16:32 - 16:37wird Macht -- die höchste
und stärkste Form -- -
16:37 - 16:42ein Dienst, die Kraft des Guten.
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16:42 - 16:47Die Zukunft der Menschheit liegt nicht
allein in der Hand von Politikern, -
16:47 - 16:52großen Anführern, großer Unternehmen.
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16:52 - 16:55Ja, sie haben enorme Verantwortung.
-
16:55 - 16:59Aber die Zukunft liegt vor allem
in den Händen der Menschen, -
16:59 - 17:03die den anderen als "Du"
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17:03 - 17:07und sich selbst als Teil
eines "Wir" erkennen. -
17:08 - 17:11Wir alle brauchen einander.
-
17:11 - 17:16Daher denken Sie auch
mit Zärtlichkeit an mich, -
17:16 - 17:20damit ich die mir übertragene
Aufgabe erfüllen kann, -
17:20 - 17:25zum Wohl des anderen, jedes einzelnen,
-
17:25 - 17:28zu unser aller Wohl.
-
17:28 - 17:30Vielen Dank.
- Title:
- Warum die einzig lohnenswerte Zukunft jeden einschließt
- Description:
-
Ein Einzelner ist genug, damit Hoffnung existieren kann, und dieser Einzelne könnten Sie sein, sagt Seine Heiligkeit Papst Franziskus in diesem mitreißenden Vortrag, der direkt aus dem Vatikan übertragen wird. In einer hoffnungsvollen Botschaft an Menschen aller Glaubensrichtungen, an die Mächtigen und die Machtlosen gibt das geistliche Oberhaupt einen Kommentar über das aktuelle Weltgeschehen ab und fordert, dass Gleichheit, Solidarität und Zärtlichkeit vorherrschen sollten. "Helfen wir uns alle gemeinsam dabei, uns zu erinnern, dass der Andere keine Statistik oder eine Nummer ist", sagt er. "Wir alle brauchen einander."
- Video Language:
- Italian
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 17:28
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