Kunst, Technik und Design als Leitstruktur für kreative Führungskräfte
-
0:00 - 0:03Ich bin wirklich sehr froh,
hier zu sein. -
0:03 - 0:06So weit ich weiß, sind hier
über 80 Länder vertreten – -
0:06 - 0:08es ist eine völlig neue Herausforderung
für mich, vor so vielen -
0:08 - 0:09Nationalitäten zu sprechen.
-
0:09 - 0:11Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie alle
-
0:11 - 0:14in Ihrem Land sogenannte
Elternsprechstunden haben. -
0:14 - 0:16Kennen Sie Elternsprechstunden?
-
0:16 - 0:18Nicht die für Ihre Kinder, sondern die,
die Sie als Kind hatten, -
0:18 - 0:21als Ihre Eltern in die Schule kamen,
um mit Ihrem Lehrer -
0:21 - 0:23zu sprechen – es war immer
ein wenig unangenehm. -
0:23 - 0:27Ich erinnere mich an dieses eine Mal
in der dritten Klasse, -
0:27 - 0:30als mein Vater,
der niemals freinimmt – -
0:30 - 0:34er ist ein typischer Einwanderer
aus der Arbeiterklasse – -
0:34 - 0:37in die Schule kam, um zu sehen,
wie sich sein Sohn macht. -
0:37 - 0:39Und der Lehrer sagte zu ihm:
-
0:39 - 0:41"John ist echt gut
in Mathe und Kunst." -
0:41 - 0:44Und er nickte nur so vage.
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0:44 - 0:46Am nächsten Tag hörte ich ihn
mit einem Kunden -
0:46 - 0:50in unserem Tofuladen sprechen:
"John ist echt gut in Mathe." -
0:50 - 0:53(Lachen)
-
0:53 - 0:55Und das hat mich
mein Leben lang beeinflusst. -
0:55 - 0:58Warum hatte er nicht Kunst gesagt?
Warum war das nicht okay? -
0:58 - 1:02Warum? Das wurde
zu einer Frage meines Lebens. -
1:02 - 1:05Aber das ist okay,
denn weil ich gut in Mathe war, -
1:05 - 1:08kaufte er mir einen Computer.
Einige von Ihnen erinnern sich vielleicht -
1:08 - 1:10an diesen Computer, mein erster.
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1:10 - 1:14Wer hatte einen Apple II?
Apple-II-Nutzer, sehr cool. (Applaus) -
1:14 - 1:17Wie Sie sich erinnern werden,
konnte der Apple II gar nichts. (Lachen) -
1:17 - 1:19Man machte ihn an,
tippte und grüner Text erschien. -
1:19 - 1:21Meistens sagte er,
dass etwas falsch war. -
1:21 - 1:23Das war der Computer,
den wir kannten. -
1:23 - 1:25Über diesen Computer lernte ich etwas,
-
1:25 - 1:30als ich ans MIT ging –
der Traum meines Vaters. -
1:30 - 1:33Am MIT lernte ich den Computer
auf allen Ebenen kennen. -
1:33 - 1:37Danach ging ich zur Kunsthochschule,
um vom Computer wegzukommen, -
1:37 - 1:39und ich begann,
den Computer mehr als einen -
1:39 - 1:41spirituellen Raum des Denkens zu sehen.
-
1:41 - 1:44Und Performancekunst
hat mich auch beeinflusst – -
1:44 - 1:48Das war vor 20 Jahren. Ich habe
einen Computer aus Menschen gemacht. -
1:48 - 1:51Das "Menschenangetriebene
Computer-Experiment." -
1:51 - 1:55Ich hatte einen Power-Manager,
Maustreiber, Speicher etc., -
1:55 - 1:59und ich baute ihn in Kyoto,
der alten Hauptstadt Japans. -
1:59 - 2:01Es ist ein in zwei Hälften geteilter Raum.
-
2:01 - 2:03Ich schalte den Computer ein,
-
2:03 - 2:06und diese Assistenten
legen eine riesige Diskette, -
2:06 - 2:09die aus Karton gemacht ist,
in den Computer ein. -
2:09 - 2:14Und die Diskettenlaufwerk-Person
schnallt sie um. (Lachen) -
2:14 - 2:16Sie findet den ersten Sektor auf der Disk,
-
2:16 - 2:21nimmt die Daten von der Disk
und gibt sie weiter, natürlich an den Bus. -
2:21 - 2:25Der Bus trägt also die Daten
gewissenhaft in den Computer -
2:25 - 2:28zum Speicher, zum Prozessor,
zum Grafikspeicher, etc., -
2:28 - 2:33und es ist wirklich ein arbeitender Computer.
Das ist wirklich ein Bus, wirklich! (Lachen) -
2:33 - 2:38Und es sieht fast schnell aus.
Das ist ein Maustreiber, wo XY steht. -
2:38 - 2:39Es scheint
alles recht schnell, -
2:39 - 2:43aber eigentlich war der Computer
sehr langsam, und als ich merkte, -
2:43 - 2:47wie langsam er im Vergleich
zu einem echten war, -
2:47 - 2:51begann ich, über Computer und Technologie
im Allgemeinen nachzudenken. -
2:51 - 2:54Und daher werde ich heute
im Grunde über vier Dinge sprechen. -
2:54 - 2:57Bei den ersten dreien
geht es darum, wie ich mich für -
2:57 - 3:00Technik, Design und Kunst
zu interessieren begann -
3:00 - 3:03und wie sie sich überschneiden.
-
3:03 - 3:06Ein weiteres Thema, das mich bewegt,
seit ich vor vier Jahren Präsident der -
3:06 - 3:10Rhode-Island-Schule für Design wurde,
ist Führungsqualität. -
3:10 - 3:12Und ich werde darüber sprechen,
wie ich versucht habe, -
3:12 - 3:17diese vier Bereiche zu einer Art Synthese
zu verschmelzen, in einer Art Experiment. -
3:17 - 3:20Also, beginnen wir mit Technik;
-
3:20 - 3:22Technik ist eine wunderbare Sache.
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3:22 - 3:25Als dieser Apple II herauskam,
konnte er wirklich nichts. -
3:25 - 3:27Er konnte Texte anzeigen und
-
3:27 - 3:31nach ein bisschen Warten
bekamen wir das, was sich Bilder nennt. -
3:31 - 3:34Erinnern Sie sich, als das erste Mal
Bilder mit Computern möglich waren? -
3:34 - 3:36Diese wunderschönen, vollfarbigen Bilder?
-
3:36 - 3:40Und dann, nach ein paar Jahren,
bekamen wir Sound in CD-Qualität. -
3:40 - 3:42Das war unglaublich. Man konnte
Geräusche aus diesem Computer hören. -
3:42 - 3:46Und dann Filme, via CD-ROM.
Es war umwerfend! -
3:46 - 3:48Erinnern Sie sich an die Aufregung?
-
3:48 - 3:52Und dann kam der Browser.
Der Browser war großartig, -
3:52 - 3:55aber er war sehr primitiv,
mit sehr begrenzter Bandbreite. -
3:55 - 3:58Zuerst der Text, dann die Bilder
und wir warteten, -
3:58 - 4:00Ton in CD-Qualität über das Netz,
-
4:00 - 4:04dann Filme übers Internet.
Irgendwie unglaublich. -
4:04 - 4:07Und dann tauchten Mobiltelefone auf,
-
4:07 - 4:13Text, Bild, Ton, Video.
Und jetzt haben wir iPhones, -
4:13 - 4:17iPads, Android, mit Text,
Video, Audio, etc. -
4:17 - 4:19Sehen Sie, wie sich
das Muster wiederholt? -
4:19 - 4:22Wir sind irgendwie gefangen
in einer Schleife und dieses Gefühl -
4:22 - 4:25der Möglichkeiten der EDV ist etwas,
das ich die letzten -
4:25 - 4:28zehn Jahre oder so hinterfragt habe.
-
4:28 - 4:32Und ich habe mich dem Design zugewandt,
wie wir die meisten Dinge verstehen, -
4:32 - 4:36und Design mit unserer Technik zu verstehen
ist eine Leidenschaft von mir. -
4:36 - 4:40Hier ein kleines Experiment, um Ihnen
eine kurze Lektion in Design zu geben. -
4:40 - 4:43Designer sprechen über
die Beziehung zwischen -
4:43 - 4:46Form und Inhalt, Inhalt und Form.
Was bedeutet das jetzt? -
4:46 - 4:49Also, Inhalt ist das Wort da oben: "Angst".
-
4:49 - 4:54"Angst" ist ein Wort, das irgendwie
ein schlechtes Gefühl verursacht. -
4:54 - 4:59"Angst" ist in Light Helvetica
geschrieben, also nicht zu stressig. -
4:59 - 5:01Ändern wir es um in
Ultra Light Helvetica. -
5:01 - 5:05"Ach, Angst, wen interessiert das?"
Stimmt’s? (Lachen) -
5:05 - 5:08Man nehme wieder Ultra Light Helvetica
und macht es größer -
5:08 - 5:10und dann, whoa, tut es weh. Angst.
-
5:10 - 5:12Sie können sehen: Wenn der Maßstab
verändert wird, ändert sich auch die Form. -
5:12 - 5:17Der Inhalt ist derselbe,
aber die Beziehung ist anders. -
5:17 - 5:19Man wechselt die Schriftart
zu etwas wie dieser Schriftart, -
5:19 - 5:21und dann ist es irgendwie lustig.
Es ist wie Piratenschrift, -
5:21 - 5:24wie eine Captain-Jack-Sparrow-Schriftart.
Arrr!! Angst! -
5:24 - 5:27Also so ist es nicht beängstigend.
Das ist eher lustig. -
5:27 - 5:31Oder Angst so,
wie eine Nachtclubschriftart. (Lachen) -
5:31 - 5:34"Wir müssen unbedingt mal ins Fear gehen!"
(Lachen) -
5:34 - 5:37"Das ist echt abgefahren dort!"
Oder? (Lachen) (Applaus) -
5:37 - 5:39Es verändert einfach denselben Inhalt.
-
5:39 - 5:41Oder so – Die Buchstaben
sind auseinandergezogen. -
5:41 - 5:43Sie drängen sich zusammen
wie an Bord Deck der Titanic -
5:43 - 5:46und die Buchstaben tun einem leid,
als ob man die Angst fühlt. -
5:46 - 5:49Man hat Mitleid mit ihnen.
-
5:49 - 5:51Oder man ändert die Typo zu so etwas.
-
5:51 - 5:54Das ist sehr vornehm.
Als ob es dieses teure Restaurant gibt: Angst. -
5:54 - 5:57"Ich kriege dort nie einen Tisch."
(Lachen) -
5:57 - 6:02"Es ist einfach unglaublich, Angst."
Aber das ist Form, Inhalt. -
6:02 - 6:05Wenn man nur einen Buchstaben
im Inhalt ändert, -
6:05 - 6:09bekommt man ein viel besseres Wort,
einen besseren Inhalt: Frei. -
6:09 - 6:13"Frei" ist ein großartiges Wort.
Es ist fast egal, wie man es präsentiert. -
6:13 - 6:16"Frei" in fetten Buchstaben
fühlt sich wie Mandelas "frei" an. -
6:16 - 6:19"Ja, ich kann frei sein."
-
6:19 - 6:20Frei light ist etwa so:
-
6:20 - 6:24"Ah, ich kann frei atmen.
Es fühlt sich großartig an." -
6:24 - 6:28Oder auseinandergezogen:
"Das Atmen ist jetzt so schön einfach." -
6:28 - 6:31Ich kann einen blauen Farbverlauf
und eine Taube hinzufügen, -
6:31 - 6:34und schon haben wir
ein Don-Draper-Frei. (Lachen) -
6:34 - 6:37Sie sehen, dass Form,
Inhalt, Design, so funktioniert. -
6:37 - 6:39Eine mächtige Sache.
Es ist fast wie Magie, -
6:39 - 6:44wie die Magier, die wir bei TED
gesehen haben. Es ist Magie. -
6:44 - 6:46Design kann das.
-
6:46 - 6:49Und ich war neugierig, wie Design
und Technik sich überschneiden, -
6:49 - 6:52hier mal ein paar alte Arbeiten,
die ich eigentlich nicht mehr zeige, -
6:52 - 6:55damit Sie einen Eindruck bekommen,
was ich früher gemacht habe. -
6:55 - 6:57Also, ja.
-
6:57 - 7:00Ich habe viele dieser Arbeiten
in den 90ern gemacht. -
7:00 - 7:03Dies hier war ein Quadrat,
was auf Geräusche reagiert. -
7:03 - 7:06Man fragte mich, warum ich das gemacht habe.
Man kann nicht sicher sein. (Lachen) -
7:06 - 7:16Aber ich dachte, es wäre nett,
wenn das Quadrat auf mich reagiert, -
7:16 - 7:21und damals waren meine Kinder
noch klein und spielten damit: "Aaaah!" -
7:21 - 7:23"Papa, aaah, aaah."
-
7:23 - 7:26Wir gingen in ein Computergeschäft
und sie taten dasselbe. -
7:26 - 7:29Und sie sagten: "Papa, warum reagiert
der Computer nicht auf Geräusche?" -
7:29 - 7:32Und dann fragte ich mich genau dasselbe.
Wieso eigentlich nicht? -
7:32 - 7:35Also führte ich
eine Art Experiment durch. -
7:35 - 7:39Ich verbrachte viel Zeit
damit, mit interaktiver Grafik und so, -
7:39 - 7:43und ich hörte damit auf, weil
meine Studenten am MIT -
7:43 - 7:46so viel besser darin wurden als ich,
also musste ich meine Maus aufhängen. -
7:46 - 7:49Aber '96 machte ich meine letzte Arbeit.
Sie war in schwarzweiß, -
7:49 - 7:53monochrom, komplett einfarbig,
alles mit ganzzahliger Arithmetik. -
7:53 - 7:54Sie heißt "Antippen, tippen, schreiben."
-
7:54 - 7:58Es ist eine Hommage an
die wundervolle Schreibmaschine, -
7:58 - 8:02die meine Mutter als Anwaltssekretärin
immer benutzte. -
8:02 - 8:04Es gibt zehn Variationen.
(Tippgeräusch) -
8:04 - 8:06(Tippgeräusch)
-
8:06 - 8:10Hochstelltaste.
-
8:10 - 8:14Zehn Variationen. Die hier
kann die Buchstaben umdrehen. -
8:14 - 8:18(Tippgeräusch)
-
8:18 - 8:25Hier ein Buchstabenkreis.
(Tippgeräusch) -
8:25 - 8:28Das ist 20 Jahre alt;
also ist es eine Art von – -
8:28 - 8:29Mal schauen, dies ist –
-
8:29 - 8:31Ich liebe den französischen Film
"Der rote Luftballon". -
8:31 - 8:34Großartiger Film, oder?
Ich liebe den Film. -
8:34 - 8:38Das hier ist so eine Art Reaktion darauf.
(Tippgeräusch) (Schreibmaschinenklingeln) -
8:38 - 8:41Sehr friedvoll. (Lachen)
-
8:41 - 8:46Hier die letzte Variation.
Hier geht es um Balance. -
8:46 - 8:49Eigentlich ist tippen fast stressig,
also wenn Sie -
8:49 - 8:53auf dieser Tastatur tippen,
können Sie sie so ausbalancieren. (Lachen) -
8:53 - 8:56Drück G und das Leben ist okay,
sage ich immer so, -
8:56 - 8:59"Drück G und alles wird gut."
-
8:59 - 9:01Danke schön. (Applause)
-
9:01 - 9:04Danke schön.
-
9:04 - 9:07Also, das war vor 20 Jahren und
-
9:07 - 9:12ich habe mich immer
auf der Grenze zur Kunst bewegt. -
9:12 - 9:15Durch das RISD habe ich mich
weiter in die Kunstrichtung bewegt, -
9:15 - 9:18und Kunst ist eine wundervolle Sache,
die schönen Künste, pure Kunst. -
9:18 - 9:21Wenn Leute sagen:
"Ich verstehe Kunst nicht. -
9:21 - 9:25Ich verstehe sie ganz und gar nicht."
Das heißt, Kunst funktioniert! -
9:25 - 9:27Es ist so, Kunst soll rätselhaft sein,
also wenn Sie sagen: -
9:27 - 9:30"Ich verstehe sie nicht",
dann ist das großartig. (Lachen) -
9:30 - 9:33Kunst ist so, weil es in der Kunst
ums Fragenstellen geht. -
9:33 - 9:36Fragen, die vielleicht nicht
zu beantworten sind. -
9:36 - 9:38Am RISD haben wir
diese großartige Einrichtung, die sich -
9:38 - 9:41das Edna-Lawrence-Naturlabor nennt.
Es gibt dort 80.000 Proben -
9:41 - 9:45von Tieren, Knochen,
Mineralien, Pflanzen. -
9:45 - 9:48Wenn auf Rhode Island
ein Tier überfahren wird, -
9:48 - 9:51rufen sie uns an und
wir holen es ab und stopfen es aus. -
9:51 - 9:53Und warum haben wir diese Einrichtung?
-
9:53 - 9:57Auf der RISD muss man sich
das echte Tier, das Objekt, ansehen, -
9:57 - 10:00um das Volumen zu verstehen,
um es zu erfahren. -
10:00 - 10:02Am RISD ist es nicht erlaubt,
von einem Bild auszugehen. -
10:02 - 10:05Und viele Leute fragen: John,
könntest du das nicht digitalisieren? -
10:05 - 10:08Alles digital machen?
Wäre das nicht besser? -
10:08 - 10:12Und ich sage dann oft, es gibt ja
auch Gutes daran, wie die Dinge -
10:12 - 10:15früher getan wurden.
Es hat eine Andersartigkeit, -
10:15 - 10:17etwas, von dem wir verstehen sollten,
warum es gut war, -
10:17 - 10:20wie wir es getan haben,
sogar in dieser neuen Ära. -
10:20 - 10:24Ich habe einen guten Freund,
den Medienkünstler Tota Hasegawa. -
10:24 - 10:27Er wohnt in London, nein,
eigentlich ist er in Tokio, -
10:27 - 10:31aber als er noch in London lebte,
hatte er ein Spiel mit seiner Frau. -
10:31 - 10:34Er ging immer in Antiquitätenläden
und das Spiel ging dann so: -
10:34 - 10:37Wenn wir eine Antiquität sehen,
die wir haben wollen, -
10:37 - 10:40dann fragen wir den Händler
nach der Geschichte der Antiquität. -
10:40 - 10:42Ist die Geschichte gut,
kaufen wir sie. -
10:42 - 10:44Und so sahen sie sich eine Tasse
in einem Antiquitätenladen an -
10:44 - 10:46und sagten: "Erzählen Sie uns
von dieser Tasse". -
10:46 - 10:49Und der Händler würde sagen: "Sie ist alt."
(Lachen) -
10:49 - 10:53"Erzählen Sie uns mehr!"
"Oh, sie ist wirklich alt." (Lachen) -
10:53 - 10:55Und er sah, immer wieder und wieder,
dass der Wert einer Antiquität -
10:55 - 10:58daran festgemacht wurde,
dass sie alt war. -
10:58 - 11:00Und als Medienkünstler
reflektierte er und sagte: -
11:00 - 11:03"Ich habe meine ganze Karriere mit dem
Produzieren neuer Medienkunst verbracht." -
11:03 - 11:08Und die Leute: "Wow, was ist das
für Kunst?" – "Neue Medienkunst." -
11:08 - 11:11Und er verstand,
es geht nicht um alt oder neu. -
11:11 - 11:12Es geht um etwas dazwischen.
-
11:12 - 11:16Es geht nicht um "alt", den Staub,
"neu", die Cloud. -
11:16 - 11:18Es geht darum, was gut ist.
-
11:18 - 11:23Eine Kombination von der Cloud
und dem Staub, darum geht es. -
11:23 - 11:25Man sieht das heute
in jeder interessanten Kunst, -
11:25 - 11:27in allen interessanten Unternehmen.
Wie wir diese -
11:27 - 11:31beiden verbinden, um etwas Gutes
zu machen, ist sehr interessant. -
11:31 - 11:34Also Kunst kreiert Fragen.
-
11:34 - 11:39Führungsqualität ist etwas,
das viele Fragen stellt. -
11:39 - 11:41Wir funktionieren nicht mehr so einfach.
-
11:41 - 11:44Wir sind nicht mehr
in einem einfachen autoritären Regime. -
11:44 - 11:47Hier ein Beispiel eines
autoritären Systems. -
11:47 - 11:49Ich war einmal in Russland,
in St. Petersburg, -
11:49 - 11:51In der Nähe eines Denkmals
sah ich ein Schild, auf dem stand: -
11:51 - 11:53"Rasen nicht betreten."
-
11:53 - 11:55Und ich dachte:
Oh, ich spreche Englisch -
11:55 - 11:57und ihr versucht mich auszugrenzen.
Das ist nicht fair. -
11:57 - 12:00Aber ich fand ein Schild
für die russischen sprechenden Menschen -
12:00 - 12:03und es war das beste Verbotsschild,
das ich je gesehen habe. Darauf stand: -
12:03 - 12:06"Kein Schwimmen,
kein Wandern, kein gar nichts." -
12:06 - 12:12Das beste: "Keine Pflanzen". Wer bringt
eine Pflanze zu einem Denkmal mit? -
12:12 - 12:14Und auch noch "Keine Liebe".
(Lachen) -
12:14 - 12:17Das ist ein autoritäres System.
-
12:17 - 12:20Und was ist das, in seiner Struktur?
-
12:20 - 12:22Es ist eine Hierarchie. Wir wissen alle,
dass wir heute viele Systeme -
12:22 - 12:25hierarchisch betreiben, aber
wie wir auch wissen, wurde das gestört. -
12:25 - 12:29Es ist jetzt ein Netzwerk
anstelle eines perfekten Baumes. -
12:29 - 12:32Es ist eine Heterarchie anstelle einer Hierarchie.
Und das ist irgendwie unangenehm. -
12:32 - 12:36Und deshalb sind heute
Führungskräfte damit konfrontiert, -
12:36 - 12:37wie man anders führt, glaube ich.
-
12:37 - 12:40Diese Arbeit ist zusammen
mit meiner Kollegin Becky Bermont entstanden. -
12:40 - 12:42Es geht um kreative Führung.
-
12:42 - 12:44Was können wir in Sachen Führungskraft
von Künstlern und Designern lernen? -
12:44 - 12:48Eine normale Führungskraft versucht auf
vielen Ebenen, Fehler zu vermeiden. -
12:48 - 12:52Kreative Menschen lieben es,
aus Fehlern zu lernen. -
12:52 - 12:56Eine traditionelle Führungskraft
will immer Recht haben, -
12:56 - 13:00wobei kreative Führungskräfte
es dagegen hoffen. -
13:00 - 13:04Diese Unterscheidung ist heute wichtig,
in diesem komplexen, mehrdeutigen Raum, -
13:04 - 13:07und Künstler und Designer
können uns viel beibringen. -
13:07 - 13:11Ich habe neulich bei einer Ausstellung
in London mitgemacht. Meine Freunde -
13:11 - 13:14hatten mich eingeladen, nach London
zu kommen und vier Tage lang -
13:14 - 13:16in einem Sandkasten zu sitzen
und ich sagte: "Großartig." -
13:16 - 13:19So saß ich dann in einem Sandkasten,
vier ganze Tage, sechs Stunden pro Tag, -
13:19 - 13:22für Sechsminuten-Termine
mit allen möglichen Leuten aus London, -
13:22 - 13:24und das war wirklich furchtbar.
-
13:24 - 13:28Aber ich hörte den Leuten zu,
hörte ihre Probleme, -
13:28 - 13:30zeichnete im Sand,
versuchte Dinge zu verstehen -
13:30 - 13:32und es war irgendwie schwer
zu verstehen, was ich überhaupt tat. -
13:32 - 13:35All diese 1:1-Treffen, vier Tage lang.
-
13:35 - 13:37Es fühlte sich wirklich in etwa so an,
als wäre ich Präsident. -
13:37 - 13:40"Oh, das ist mein Job. Präsident.
Ich habe viele Besprechungen!" -
13:40 - 13:42Und am Ende dieser Erfahrung
-
13:42 - 13:45verstand ich, warum ich das tat.
-
13:45 - 13:49Ich tat es, weil Führungskräfte
unwahrscheinliche Verbindungen -
13:49 - 13:53zusammenbringen und hoffen,
dass dabei etwas herauskommt. -
13:53 - 13:55Und in diesem Raum fand ich
so viele Verbindungen -
13:55 - 13:59zwischen Menschen aus ganz London.
Also die Führungsqualität, -
13:59 - 14:02Menschen zu verbinden,
ist heute die große Frage. -
14:02 - 14:04Ob man in der Hierarchie ist
oder in der Heterarchie, -
14:04 - 14:06es ist eine wundervolle
Herausforderung für Design. -
14:06 - 14:10Ich habe unter anderem erforscht,
-
14:10 - 14:12wie Systeme Technik und Führungsqualität
-
14:12 - 14:15mit der Perspektive von Kunst
und Design verbinden können. -
14:15 - 14:19Ich möchte Ihnen etwas zeigen,
das ich noch nie irgendwo gezeigt habe. -
14:19 - 14:21Es ist eine Art Zeichnung,
eine Anwendungszeichnung, -
14:21 - 14:24die ich in Python geschrieben habe.
Kennen Sie Photoshop? -
14:24 - 14:28Das nennt sich Powershop
und funktioniert, -
14:28 - 14:31indem man sich eine Organisation vorstellt.
Der CEO ist niemals an der Spitze. -
14:31 - 14:33Der CEO ist in der Mitte der Organisation.
-
14:33 - 14:36Es könnte verschiedene Unterabteilungen
in der Organisation geben, -
14:36 - 14:38vielleicht will man sich
verschiedene Abteilungen ansehen. -
14:38 - 14:42Die grünen Bereiche laufen gut,
die roten schlecht. -
14:42 - 14:45Wie können Sie das als Führungskraft
überblicken, verbinden und in Gang bringen? -
14:45 - 14:48Also zum Beispiel öffnen Sie
den Vertrieb hier -
14:48 - 14:50und finden verschiedene Unterabteilungen hier
-
14:50 - 14:55und Sie wissen, dass Sie jemanden
in Eco kennen, hier drüben, -
14:55 - 14:58und dass diese Menschen
hier in Eco, mit denen Sie -
14:58 - 15:02als CEO zu tun haben, Menschen sind,
die die Hierarchie durchkreuzen. -
15:02 - 15:05Und ein Teil der Herausforderung
des CEOs ist es, die Verbindungen -
15:05 - 15:07zwischen den Bereichen herauszufinden.
-
15:07 - 15:09Vielleicht schauen Sie sich
Forschung und Entwicklung an -
15:09 - 15:12und sehen eine Person,
die zwei Interessenbereiche vereint. -
15:12 - 15:15Das ist eine wichtige Person, mit der
Sie sich auseinandersetzen sollten. -
15:15 - 15:19Vielleicht sollten Sie sich also
eine Darstellung besorgen, -
15:19 - 15:22wie Sie mit diesen Personen interagieren.
-
15:22 - 15:23Wie viele Tassen Kaffee
haben Sie zusammen getrunken? -
15:23 - 15:27Wie oft rufen Sie sie an
oder schreiben Mails? -
15:27 - 15:30Wie ist die Tendenz diese E-Mails?
Funktioniert alles? -
15:30 - 15:32Führungskräfte können
diese Systeme nutzen, -
15:32 - 15:35um besser zu regulieren, wie sie
innerhalb der Heterarchie arbeiten. -
15:35 - 15:38Sie können sich auch vorstellen,
Technik wie Luminoso zu benutzen, -
15:38 - 15:41die Leute aus Cambridge,
die sich mit Textanalyse -
15:41 - 15:44auseinandersetzen. Was ist
der Grundton Ihrer Kommunikation? -
15:44 - 15:48Also diese Art Systeme sind,
glaube ich, wichtig. -
15:48 - 15:50Gezielte Socialmedia-Systeme
für Führungskräfte. -
15:50 - 15:54Ich glaube, dass diese Sichtweise
nur dann zu wachsen beginnt, -
15:54 - 15:59wenn mehr Führungskräfte den Raum
von Kunst und Design betreten, -
15:59 - 16:03weil Kunst und Design
einen so denken lassen, -
16:03 - 16:04verschiedene Systeme
wie dieses finden lassen, -
16:04 - 16:06und ich habe gerade erst
angefangen so zu denken, -
16:06 - 16:08also freut es mich,
dies mit Ihnen zu teilen. -
16:08 - 16:11Also abschließend möchte ich
mich bei Ihnen allen -
16:11 - 16:15für Ihre Aufmerksamkeit bedanken.
Vielen Dank. (Applaus) -
16:15 - 16:20(Applaus)
- Title:
- Kunst, Technik und Design als Leitstruktur für kreative Führungskräfte
- Speaker:
- John Maeda
- Description:
-
John Maeda, Direktor der Rhode Island School of Design, reflektiert witzig und charmant über sein Leben zwischen Kunst, Design und Technik und zeigt zum Abschluss ein Zukunftsbild für kreative Führungsqualität. Einblicke in Maedas frühe Arbeiten zeigen einen aus Menschen gebauten Computer.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:41
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Judith Matz
Puh, der Review war eine recht schwere Geburt. Die Vorlage war eine echt flapsige Übersetzung, das entspricht bei weitem nicht dem Ideal und Wunschtraum eines jeden Korrekturlesers (was ja jeder sein könnte): "Gib dein Bestes und versuche, einen Text abzuliefern, der auch so veröffentlicht werden könnte." Ich kann nur immer wieder auf das OTP-Wiki verweisen und sich vielleicht auch mal mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, was man mit Untertiteln erreichen möchte? Möchte man, dass da einfach irgendwas steht, was entfernt aus deutschen Wörtern besteht? Dann war das hier ein voller Erfolg. Soll es verständlich und gut zu lesen sein in der verfügbaren Zeit, selbst wenn man der Originalsprache nicht mächtig ist? Dann war das total daneben.
Judith Matz
Na, das war jetzt auch nicht sehr konstruktiv von mir.
Statt dessen hier mal der Link zu einem sehr hilfreichen Artikel:
http://translations.ted.org/wiki/Die_h%C3%A4ufigsten_Probleme_bei_der_%C3%9Cbersetzung_ins_Deutsche
Falls es Fragen gibt, bitte melden.