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LZ Granderson: Der Mythos der "Gay Agenda"

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    Ich weiß noch, wie ich mit 16 Jahren
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    eines Tages zu Hause im Fernsehen durch die Kanäle schaltete,
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    auf der Suche nach einem Film auf HBO –
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    wie viele von Ihnen erinnern sich an "Ferris macht blau"?
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    Oh ja, toller Film, oder? – Na ja, ich sah Matthew Broderick auf dem Bildschirm und dachte:
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    "Genial! Ferris Bueller. Das schaue ich mir an!"
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    Es war nicht Ferris Bueller. Und Matthew Broderick möge es mir vergeben,
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    ja, es gab auch noch andere Filme mit ihm, aber für mich, Matthew, bist du Ferris.
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    Aber damals warst du in sehr un-Ferris-hafte Dinge involviert, in ziemlich schwule Dinge.
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    Er spielte in einem Film namens "Torch Song Trilogy".
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    Und dieser Film basierte auf einem Stück über eine Drag Queen, die im Prinzip nach Liebe sucht.
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    Liebe und Respekt – darum ging's in dem ganzen Film.
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    Und während ich den Film so schaute, merkte ich, dass sie über mich sprachen.
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    Nicht der Teil mit der Drag Queen – ich rasiere mich für keinen – aber der mit dem Schwulsein.
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    Der Teil über Liebe und Respekt, der Teil darüber, seinen Platz in der Welt zu finden.
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    Und während ich ihn schaue, kommt diese Szene, die mich zu Tränen rührt,
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    und die ich seit 25 Jahren mit mir herumtrage.
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    Und dann sagt der Protagonist, Arnold, etwas zu seiner Mutter,
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    während sie gerade streiten, wer er ist und was für ein Leben er lebt.
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    "Es gibt nur noch eine Sache, die du verstehen solltest.
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    Ich habe mich selbst das Nähen, das Kochen, das Klempnern und das Schreinern gelehrt,
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    ich kann mir sogar bei Bedarf selbst auf die Schulter klopfen,
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    nur damit ich niemanden um etwas bitten muss.
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    Es gibt nichts, das ich von irgendjemandem brauche, außer Liebe und Respekt,
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    und wer mir diese beiden Sachen nicht geben kann, hat keinen Platz in meinem Leben."
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    Ich erinnere mich an diese Szene, als wäre es gestern. Ich war 16, ich heulte, ich war ungeoutet,
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    und da sind diese beiden Typen, Ferris Bueller und noch irgendein Typ,
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    die um Liebe kämpfen.
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    Schließlich fand ich einen Platz in meinem Leben,
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    hatte mich geoutet und mich selbst akzeptiert und war eigentlich ganz glücklich,
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    Ich war glücklich schwul und das ist wohl auch richtig so, weil "gay" ja auch "glücklich" bedeutet.
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    Aber viele Leute waren nicht nicht ganz so "gay" wie ich es war –
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    damit meine ich "gay" wie "glücklich" und nicht das Angezogensein zum gleichen Geschlecht.
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    Ich musste sogar feststellen, dass ziemlich viele hasserfüllt und wütend waren,
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    und sehr frustriert, und sehr angsterfüllt darüber,
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    wer ich bin, und über die homosexuelle Lebensart, den "Gay Lifestyle".
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    Jetzt sitze ich hier und versuche den "Gay Lifestyle" zu kapieren,
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    und ich höre dieses Wort immer wieder: Lifestyle, Lifestyle, Lifestyle.
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    Sogar einige Politiker sagen, der "Gay Lifestyle" bedroht unsere Zivilisation
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    mehr als der Terrorismus.
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    Da bekam ich Angst.
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    Denn ich denke mir, wenn ich schwul bin und etwas tue, das die Zivilisation zerstören wird,
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    dann muss ich herausfinden, was genau, und damit sofort aufhören.
  • 3:12 - 3:14
    (Lachen)
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    Also hab ich einen intensiven Blick auf mein Leben geworfen
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    und habe ein paar sehr verstörende Dinge festgestellt.
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    (Lachen)
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    Und ich möchte hier diese bösen Dinge, die ich anstelle, mit Ihnen teilen.
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    Ich fange am Morgen an.
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    Ich trinke Kaffee.
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    Ich trinke nicht nur Kaffee, ich kenne auch andere Homosexuelle, die Kaffee trinken.
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    Ich stecke im Stau fest –
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    böser, böser Stau.
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    Manchmal stecke ich in Warteschlangen am Flughafen fest.
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    Ich schaue mich um und denke: "Meine Güte, schau dir nur all die Homosexuellen an!
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    Wir hängen alle in diesen Schlangen fest! Diese langen Warteschlangen auf dem Weg zum Flugzeug!
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    Meine Güte, mein Lifestyle ist so verflixt böse!"
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    Ich räume auf. Das ist übrigens kein Bild von dem Zimmer meines Sohnes, seins ist noch unordentlicher.
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    Und da ich einen 15-Jährigen zu Hause habe, muss ich ständig kochen, kochen, kochen.
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    Hier sind bestimmt noch ein paar Eltern von Teenagern? Ständig müssen wir für sie kochen –
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    und sie hauen sich jede Nacht Essen für zwei, drei oder vier rein! Es ist lächerlich.
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    Das ist der "Gay Lifestyle".
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    Und wenn ich mit dem Kochen und Putzen und den Warteschlangen und dem Stau fertig bin,
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    dann treffen mein Partner und ich mich
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    und wir beschließen, dass wir jetzt total verrückte Sachen treiben.
  • 4:48 - 4:52
    (Lachen)
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    Meistens sind wir im Bett, bevor feststeht, wer bei DSDS rausgeflogen ist.
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    Wir müssen es am nächsten Morgen herausfinden,
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    weil wir zu müde sind, um abends auf das Ergebnis zu warten.
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    Das ist der total super-böse "Gay Lifestyle".
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    Lauft um eure heterosexuellen Leben, Leute.
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    (Beifall)
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    Als mein Partner Steve und ich anfingen miteinander auszugehen,
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    erzählte er mir diese Geschichte über Pinguine.
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    Und ich wusste erst nicht, worauf er hinauswollte.
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    Er war auch ein bisschen nervös, als er sie mir erzählte. Sie ging so:
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    Wenn ein Pinguin einen Partner findet, mit dem es den Rest seines Lebens verbringen will,
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    gibt es ihm einen Kieselstein – den perfekten Kiesel.
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    Und dann griff er in seine Tasche und zog das hier raus.
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    Und ich schaute es mir an und sagte, "Das ist echt cool."
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    Und er sagte, "Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen."
  • 6:00 - 6:05
    Also trage ich ihn immer dann, wenn ich etwas tun muss, das mich nervös macht,
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    zum Beispiel, oh, einen Vortrag bei TEDx halten.
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    Ich trage ihn, wenn ich lange Zeit von ihm getrennt bin.
  • 6:13 - 6:16
    Und manchmal trage ich ihn auch einfach so.
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    Wie viele Leute da draußen sind verliebt? Ist hier jemand verliebt?
  • 6:21 - 6:25
    Vielleicht sind Sie ja homosexuell.
  • 6:25 - 6:26
    (Lachen)
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    Denn ich bin auch verliebt und das scheint Teil dieses Lifestyles zu sein, vor dem ich gewarnt habe.
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    (Beifall)
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    Vielleicht sollten Sie das Ihrem Ehepartner sagen. Vielleicht sind die auch verliebt, und damit homosexuell.
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    Wie viele von Ihnen sind Singles? Ist hier jemand Single?
  • 6:48 - 6:53
    Sie könnten auch homosexuell sein! Ich kenne nämlich ein paar alleinstehende Homosexuelle.
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    Dieser "Gay Lifestyle" ist echt gruselig. Er ist super-böse und nimmt kein Ende!
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    Er setzt sich überall fort und verschlingt alles!
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    Ganz schön albern eigentlich, oder?
  • 7:06 - 7:12
    Daher bin ich so froh darüber, dass Präsident Obama endlich daherkommt und sagt –
  • 7:12 - 7:14
    (Beifall)
  • 7:14 - 7:16
    dass er die –
  • 7:16 - 7:19
    (Beifall)
  • 7:19 - 7:23
    dass er die Gleichstellung bei der Ehe unterstützt.
  • 7:23 - 7:27
    Das ist ein denkwürdiger Tag in der Geschichte unseres Landes, in der Geschichte der Welt,
  • 7:27 - 7:32
    dass ein amtierender Präsident sagt, das reicht jetzt –
  • 7:32 - 7:36
    erst zu sich selbst und dann zum Rest der Welt.
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    Es ist wunderbar.
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    Aber es gibt da etwas, das mich seit seiner Aussage
  • 7:41 - 7:45
    von neulich stört.
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    Es scheint nur Teil einer Kampagne der homosexuellen Aktivisten zu sein,
  • 7:52 - 7:55
    der so genannten "Gay Agenda".
  • 7:55 - 8:01
    Das verstört mich etwas, weil ich ja schon seit einer Weile offen homosexuell lebe.
  • 8:01 - 8:05
    Ich war auf allen Veranstaltungen, auf Spendenaktionen,
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    ich habe über das Thema geschrieben und habe meine Ausgabe dieser "Gay Agenda" immer noch nicht erhalten.
  • 8:09 - 8:11
    (Lachen)
  • 8:11 - 8:14
    Ich habe meine Schulden bezahlt,
  • 8:14 - 8:16
    (Lachen)
  • 8:16 - 8:20
    ich bin auf Gay-Pride-Paraden mitmarschiert und den ganzen Kram,
  • 8:20 - 8:24
    und meine Ausgabe der "Gay Agenda" hab ich immer noch nicht.
  • 8:24 - 8:29
    Das ist echt frustrierend und ich fühlte mich echt außen vor, als wäre ich nicht schwul genug.
  • 8:29 - 8:34
    Aber dann passierte etwas Wunderbares. Ich war einkaufen, wie so oft,
  • 8:34 - 8:42
    und fand eine schwarzkopierte Version der offiziellen "Gay Agenda".
  • 8:42 - 8:48
    Und ich sagte mir: "LZ, dir ist das schon so lange verwehrt worden.
  • 8:48 - 8:53
    Wenn du das nächste Mal die anderen triffst, sagst du es ihnen.
  • 8:53 - 8:57
    Du wirst die "Gay Agenda" verteilen, damit sich nie mehr jemand fragen muss,
  • 8:57 - 9:00
    was genau das denn eigentlich ist."
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    Was wollen diese Homosexuellen eigentlich?
  • 9:04 - 9:06
    Was wollen sie?
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    Ich präsentiere Ihnen nun also ohne viele weitere Worte, Damen und Herren –
  • 9:12 - 9:16
    seien Sie aber vorsichtig, sie ist nämlich böse – eine Ausgabe,
  • 9:16 - 9:21
    die offizielle Ausgabe, der "Gay Agenda".
  • 9:21 - 9:46
    (Musik)
  • 9:46 - 9:49
    Die "Gay Agenda", Leute!
  • 9:49 - 9:53
    (Beifall)
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    Da ist sie!
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    Haben Sie sie auf sich wirken lassen? Die "Gay Agenda".
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    Einige von Ihnen würden es jetzt, sagen wir mal,
  • 10:02 - 10:05
    die Verfassung der Vereinigten Staaten nennen, würden Sie das auch?
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    Die Verfassung der USA ist die "Gay Agenda".
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    Diese Homosexuellen, Leute wie ich, wollen als vollwertige Bürger behandelt werden,
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    und es ist direkt vor unserer Nase niedergeschrieben.
  • 10:19 - 10:25
    Als ich das sah, war ich von den Socken. "Wie, das soll die 'Gay Agenda' sein?
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    Wieso habt ihr es denn nicht einfach Verfassung genannt, dann hätte ich gewusst, worum es geht?"
  • 10:29 - 10:33
    Ich wäre nicht so verunsichert gewesen, und so empört.
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    Aber hier ist sie. Die "Gay Agenda".
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    Lauft um eure heterosexuellen Leben.
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    Wussten Sie, dass in den Staaten ohne Einfärbung
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    Leute, die schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender sind,
  • 10:53 - 10:56
    aus ihren Wohnungen geworfen werden können,
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    weil sie schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender sind?
  • 11:00 - 11:05
    Das ist der einzige Grund, den der Vermieter angeben muss,
  • 11:05 - 11:11
    da es keinen Schutz gegen Diskriminierung der LGBT-Gemeinschaft gibt.
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    Wussten Sie, dass man in den Staaten ohne Einfärbung
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    gefeuert werden kann, weil man schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender ist?
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    Das hat nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun,
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    wie lange man dabei ist, ob man stinkt,
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    einfach nur, ob man schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender ist.
  • 11:37 - 11:42
    Das ist natürlich eine Beleidigung der "Gay Agenda",
  • 11:42 - 11:46
    die auch als US-Verfassung bekannt ist.
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    Besonders diese kleine Verfassungsänderung hier:
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    "Kein Staat darf ein Gesetz erlassen oder durchsetzen, das das Recht oder die Sicherheit
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    von Bürgern der Vereinigten Staaten beschneidet."
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    Ich schaue hierbei dich an, North Carolina.
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    Aber du schaust dir offenbar nicht die US-Verfassung an.
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    Das ist die "Gay Agenda": Gleichheit. Keine Sonderrechte,
  • 12:12 - 12:16
    sondern die Rechte, die diese Leute bereits niedergeschrieben haben –
  • 12:16 - 12:18
    diese Elitisten, sozusagen.
  • 12:18 - 12:22
    Gebildet, gut gekleidet,
  • 12:22 - 12:25
    (Lachen)
  • 12:25 - 12:28
    einige würden sagen "fragwürdig gekleidet".
  • 12:28 - 12:31
    (Lachen)
  • 12:31 - 12:34
    Aber immer noch unsere Vorväter, nicht wahr?
  • 12:34 - 12:39
    Die Leute, die, wie wir behaupten, wussten, was sie taten, als sie die Verfassung schrieben –
  • 12:39 - 12:42
    quasi die "Gay Agenda".
  • 12:42 - 12:47
    Das alles ist eine Beleidigung ihres Engagements.
  • 12:47 - 12:53
    Und aus diesem Grunde fand ich es auch zwingend nötig,
  • 12:53 - 12:58
    Ihnen eine Kopie dieser "Gay Agenda" zu zeigen.
  • 12:58 - 13:03
    Denn ich dachte, wenn ich es lustig gestalte, fühlt sich niemand bedroht.
  • 13:03 - 13:08
    Ich dachte, wenn ich mich etwas respektlos gebe, sehen Sie es als nicht so ernst an.
  • 13:08 - 13:13
    Aber wenn Sie sich die Karte ansehen und unseren Staat Michigan hier sehen –
  • 13:13 - 13:19
    es ist hier legal, Menschen zu feuern,
  • 13:19 - 13:23
    weil sie schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender sind,
  • 13:23 - 13:27
    es ist legal, jemanden aus ihrem Heim zu werfen,
  • 13:27 - 13:31
    weil sie schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender sind,
  • 13:31 - 13:35
    dann erkennen Sie, dass dieses ganze Gerede über Gleichstellung in der Ehe
  • 13:35 - 13:39
    nicht darum geht, jemandes Rechte zu beschneiden,
  • 13:39 - 13:43
    sondern es geht darum, ihnen die Rechte zu gewähren, die bereits formuliert sind.
  • 13:43 - 13:48
    Und wir wollen nur an den Rechten teilhaben, die bereits formuliert sind,
  • 13:48 - 13:51
    die bereits beschlossene Sache sind.
  • 13:51 - 13:57
    Da müssen Leute Angst
  • 13:57 - 14:00
    um ihren Job haben,
  • 14:00 - 14:05
    also zeigen sie nicht, wer sie wirklich sind,
  • 14:05 - 14:10
    hier bei uns zu Hause. Es geht hier nicht nur um North Carolina;
  • 14:10 - 14:16
    in allen Staaten ohne Einfärbung ist es legal.
  • 14:16 - 14:19
    Ich möchte mal ganz kurz angeben.
  • 14:19 - 14:25
    Ich habe einen 15-jährigen Sohn aus meiner Ehe.
  • 14:25 - 14:28
    Er hat einen Einserdurchschnitt.
  • 14:28 - 14:34
    Er startet einen neuen Klub in der Schule: Politik-Debatten.
  • 14:34 - 14:39
    Er ist ein vielversprechender Läufer,
  • 14:39 - 14:45
    er hält fast jeden Rekord in der Mittelstufe für alle Wettbewerbe, an denen er teilnahm.
  • 14:45 - 14:48
    Er macht gemeinnützige Arbeit.
  • 14:48 - 14:51
    Er betet vorm Essen.
  • 14:51 - 14:57
    Ich würde als sein Vater gern denken – und er lebt hauptsächlich bei mir –
  • 14:57 - 15:01
    dass ich ein ganz klein wenig damit zu tun hatte.
  • 15:01 - 15:04
    Ich würde gern denken, er ist ein guter Junge,
  • 15:04 - 15:08
    ein respektvoller junger Mann. Ich würde gern denken,
  • 15:08 - 15:12
    dass ich mich als fähiger Vater erwiesen habe.
  • 15:12 - 15:16
    Aber wenn ich heute vor dem Staat Michigan erscheinen würde,
  • 15:16 - 15:21
    und versuchen würde, einen jungen Menschen aus dem Waisenhaus zu adoptieren,
  • 15:21 - 15:24
    würde ich aus nur einem Grund disqualifiziert werden:
  • 15:24 - 15:28
    Weil ich schwul bin.
  • 15:28 - 15:32
    Es ist ganz egal, was ich bereits bewiesen habe, was ich mit meinem Herz erreichen kann.
  • 15:32 - 15:36
    Es liegt an dem, wofür mich der Staat Michigan definiert,
  • 15:36 - 15:42
    das mich aus dem Adoptionsprozess ausschließt.
  • 15:42 - 15:46
    Und hier geht es nicht nur um mich,
  • 15:46 - 15:51
    es geht hier um so viele Leute aus Michigan, US-Bürger,
  • 15:51 - 15:56
    die nicht verstehen, wieso das, was sie sind,
  • 15:56 - 16:01
    so viel bedeutsamer ist als wer sie sind.
  • 16:01 - 16:07
    Diese Geschichte spielt sich immer und immer
  • 16:07 - 16:10
    wieder in der Geschichte unseres Landes ab.
  • 16:10 - 16:14
    Es gab eine Zeit, in der, sagen wir mal,
  • 16:14 - 16:18
    in der Menschen, die schwarz waren, nicht dieselben Rechte haben konnten.
  • 16:18 - 16:23
    Menschen, die zufällig Frauen waren, hatten nicht dieselben Rechte, konnten nicht wählen.
  • 16:23 - 16:28
    Wer als behindert eingestuft war, konnte vor der Einführung des amerikanischen
  • 16:28 - 16:33
    Schwerbehindertengesetzes einfach vom Arbeitgeber gefeuert werden.
  • 16:33 - 16:36
    Wir tun das immer und immer wieder.
  • 16:36 - 16:41
    Und jetzt sind wir hier, es ist 2012,
  • 16:41 - 16:43
    die "Gay Agenda",
  • 16:43 - 16:47
    der "Gay Lifestyle" und ich bin kein guter Vater,
  • 16:47 - 16:50
    und die Leute haben es nicht verdient, ihre Familien beschützen zu dürfen,
  • 16:50 - 16:55
    weil sie sind, was sie sind, und nicht wer sie sind.
  • 16:55 - 17:02
    Wenn Sie also in der Zukunft vom "Gay Lifestyle" und von der "Gay Agenda" hören,
  • 17:02 - 17:05
    dann ermutige ich Sie zu zwei Dingen:
  • 17:05 - 17:11
    Zum einen: Erinnern Sie sich an die US-Verfassung, und zweitens:
  • 17:11 - 17:17
    Schauen Sie doch auch mal nach links, bitte.
  • 17:17 - 17:20
    Schauen Sie nach rechts.
  • 17:20 - 17:25
    Die Person neben Ihnen ist ein Bruder, eine Schwester.
  • 17:25 - 17:28
    Und sie sollte mit Liebe und Respekt behandelt werden.
  • 17:28 - 17:30
    Danke.
Title:
LZ Granderson: Der Mythos der "Gay Agenda"
Speaker:
LZ Granderson
Description:

In einem humorvollen Vortrag mit einer wichtigen Botschaft zeigt LZ Granderson die Absurdität des Glaubens an eine besondere homosexuelle Lebensart und homosexuelle Welteroberungspläne auf. (Auf der TEDxGrandRapids gefilmt.)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
17:51
Judith Matz edited German subtitles for The myth of the gay agenda
Judith Matz edited German subtitles for The myth of the gay agenda
Katja Tongucer approved German subtitles for The myth of the gay agenda
Łukasz Tkocz accepted German subtitles for The myth of the gay agenda
Łukasz Tkocz edited German subtitles for The myth of the gay agenda
Judith Matz edited German subtitles for The myth of the gay agenda
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