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4 Pfeiler des Hochschulerfolgs in der Wissenschaft

  • 0:01 - 0:05
    Ich werde über den Erfolg
    meines Campus sprechen,
  • 0:05 - 0:08
    der University of Maryland,
    Baltimore County, UMBC,
  • 0:08 - 0:11
    über die Ausbildung
    von Studenten aller Art,
  • 0:11 - 0:15
    in Fächern wie Kunst und Geistes-,
    Natur- und Ingenieurwissenschaften.
  • 0:15 - 0:19
    Unsere Geschichte wird
    dadurch so bedeutend,
  • 0:19 - 0:24
    dass wir sehr viel durch eine Gruppe
    von Studenten gelernt haben,
  • 0:24 - 0:27
    die typischerweise nicht an der Spitze
    der akademischen Leiter steht –
  • 0:27 - 0:32
    farbige Studenten, Studenten, die in
    ausgewählten Bereichen unterrepräsentiert sind.
  • 0:32 - 0:34
    Die Geschichte ist besonders einzigartig,
  • 0:34 - 0:39
    weil wir gelernt haben,
    afroamerikanischen Studenten, Latinos,
  • 0:39 - 0:41
    Studenten aus
    einkommenschwachen Familien
  • 0:41 - 0:44
    dabei zu helfen, mit die weltweit Besten im Bereich
    Natur- und Ingenieurwissenschaften zu werden.
  • 0:44 - 0:48
    Ich möchte mit einer Geschichte
    aus meiner Kindheit beginnen.
  • 0:48 - 0:51
    Wir sind alle das Ergebnis
    unserer Kindheitserfahrungen.
  • 0:51 - 0:55
    Für mich ist es schwer zu glauben,
    dass es 50 Jahre her ist,
  • 0:55 - 1:01
    als ich ein Neuntklässler in
    Birmingham, Alabama, war.
  • 1:01 - 1:03
    Ein Kind, das Einsen liebte,
  • 1:03 - 1:06
    ein Kind, das Mathe und Lesen liebte,
  • 1:06 - 1:08
    ein Kind, das der Lehrerin sagte –
  • 1:08 - 1:12
    wenn die Lehrerin zur Klasse sagte:
    "Hier sind 10 Aufgaben",
  • 1:12 - 1:16
    sagte das kleine, fette Kind:
    "Geben Sie uns 10 mehr."
  • 1:16 - 1:19
    Und die gesamte Klasse sagte:
    "Halt's Maul, Freeman."
  • 1:19 - 1:23
    Und jeden Tag gab es
    ein bestimmtes Problem.
  • 1:23 - 1:25
    Ich habe mir immer diese Frage gestellt:
  • 1:25 - 1:31
    "Wie können wir mehr Kinder
    dazu bringen, das Lernen zu lieben?"
  • 1:31 - 1:34
    Erstaunlicherweise hörte ich
    eines Tages in der Kirche,
  • 1:34 - 1:36
    als ich gar nicht da sein wollte,
  • 1:36 - 1:41
    und mich im Hintergrund sitzend
    mit Matheaufgaben besänftigte,
  • 1:41 - 1:43
    diesen Mann sagen:
  • 1:43 - 1:46
    "Wenn wir es schaffen, dass sich die Kinder
  • 1:46 - 1:52
    an dieser friedlichen Demonstration
    hier in Birmingham beteiligen,
  • 1:52 - 1:57
    können wir den USA zeigen, dass sogar Kinder
    den Unterschied zwischen richtig und falsch kennen
  • 1:57 - 2:02
    und dass Kinder die bestmögliche
    Ausbildung erhalten möchten."
  • 2:02 - 2:04
    Ich sah auf und fragte:
    "Wer ist dieser Mann?"
  • 2:04 - 2:07
    Man sagte mir, der Mann sei
    Dr. Martin Luther King Jr.
  • 2:07 - 2:09
    Ich sagte meinen Eltern:
    "Ich muss dort hingehen.
  • 2:09 - 2:10
    Ich möchte dort hingehen.
    Ich möchte da mitmachen."
  • 2:10 - 2:12
    Sie sagten: "Auf keinen Fall."
  • 2:12 - 2:13
    (Lachen)
  • 2:13 - 2:15
    Es wurde etwas ungemütlich
    zwischen uns,
  • 2:15 - 2:19
    denn zu jener Zeit widersprach
    man seinen Eltern einfach nicht.
  • 2:19 - 2:21
    Irgendwie argumentierte ich:
    "Ihr seid Heuchler.
  • 2:21 - 2:23
    Ihr bringt mich hierher.
    Ihr lasst mich das hören.
  • 2:23 - 2:25
    Der Mann möchte, dass ich dort hingehe,
    und jetzt sagt ihr nein."
  • 2:25 - 2:27
    Die ganze Nacht haben sie
    darüber nachgedacht.
  • 2:27 - 2:29
    Am nächsten Morgen
    kamen sie in mein Zimmer.
  • 2:29 - 2:31
    Sie hatten nicht geschlafen.
  • 2:31 - 2:33
    Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes
    geweint, gebetet und nachgedacht.
  • 2:33 - 2:37
    "Lassen wir unseren Zwölfjährigen
  • 2:37 - 2:41
    an diesem Marsch teilnehmen und
    wahrscheinlich im Gefängnis landen?"
  • 2:41 - 2:43
    Sie entschlossen sich, es zu tun.
  • 2:43 - 2:46
    Als sie kamen, um es mir zu sagen,
    war ich zuerst freudig erregt.
  • 2:46 - 2:50
    Dann begann ich plötzlich, an die Hunde
    und die Wasserschläuche zu denken,
  • 2:50 - 2:52
    und ich bekam sehr große Angst.
  • 2:52 - 2:55
    Eine Sache, die ich immer wieder klar stelle:
  • 2:55 - 2:58
    Manchmal tun Menschen mutige Dinge,
  • 2:58 - 3:00
    ohne dass es bedeutet,
    dass sie sehr mutig sind.
  • 3:00 - 3:03
    Es bedeutet bloß, dass sie glauben,
    dass es wichtig ist, das zu tun.
  • 3:03 - 3:05
    Ich wollte eine bessere Ausbildung.
  • 3:05 - 3:08
    Ich wollte keine abgenutzten Bücher.
  • 3:08 - 3:10
    Ich wollte sicher sein,
    dass es an meiner Schule
  • 3:10 - 3:13
    nicht nur gute Lehrer gab,
    sondern alle notwendigen Ressourcen.
  • 3:13 - 3:15
    Als Ergebnis dieser Erfahrung
  • 3:15 - 3:17
    kam Dr. King, mitten in der Woche,
    in der ich im Gefängnis saß
  • 3:17 - 3:19
    und sagte zu unseren Eltern:
  • 3:19 - 3:22
    "Was Ihre Kinder heute getan haben,
  • 3:22 - 3:27
    wird das Leben
    ungeborener Kinder verändern."
  • 3:27 - 3:32
    Ich begriff kürzlich, dass zwei Drittel
    der heutigen Amerikaner
  • 3:32 - 3:35
    1963 noch nicht geboren waren.
  • 3:35 - 3:38
    Wenn diese also vom Kinderkreuzzug
    in Birmingham hören,
  • 3:38 - 3:41
    oder etwa im Fernsehen sehen,
  • 3:41 - 3:44
    ist das so, als wenn wir den
    1863 "Lincoln"-Film anschauen:
  • 3:44 - 3:46
    es ist Geschichte.
  • 3:46 - 3:48
    Aber die eigentliche Frage ist,
    welche Lektion haben wir gelernt?
  • 3:48 - 3:51
    Das Wichtigste war
    überraschenderweise dieses:
  • 3:51 - 3:57
    Kinder können befähigt werden,
    Verantwortung für ihre Ausbildung zu übernehmen.
  • 3:57 - 3:59
    Man kann ihnen beibringen, leidenschaftlich
  • 3:59 - 4:04
    lernen zu wollen und die Idee,
    Fragen zu stellen, zu lieben.
  • 4:04 - 4:06
    Daher ist es besonders bedeutend,
  • 4:06 - 4:08
    dass die Universität, die ich jetzt leite,
  • 4:08 - 4:11
    die University of Maryland,
    Baltimore County, UMBC,
  • 4:11 - 4:17
    in dem Jahr gegründet wurde, als ich
    mit Dr. King ins Gefängnis ging, 1963.
  • 4:17 - 4:21
    Die Gründung der Einrichtung
    ist besonders wichtig,
  • 4:21 - 4:26
    weil Maryland im Süden ist,
    wie Sie wissen,
  • 4:26 - 4:30
    und es war, ehrlich gesagt,
    die erste Universität in unserem Bundesstaat,
  • 4:30 - 4:34
    die zu einer Zeit gegründet wurde, als Studenten
    aller Rassen sie besuchen konnten.
  • 4:34 - 4:38
    Wir hatten also schwarze, weiße und
    andere Studenten, die dort studierten.
  • 4:38 - 4:42
    Seit 50 Jahren ist es ein Experiment.
  • 4:42 - 4:44
    Das Experiment geht so:
  • 4:44 - 4:48
    Kann es in unserem Land
    Institutionen, Universitäten geben,
  • 4:48 - 4:51
    wohin Leute aus allen Schichten
    hingehen und lernen können,
  • 4:51 - 4:54
    und dort lernen zusammenzuarbeiten,
    um Führungspersonen zu werden
  • 4:54 - 4:58
    und sich bei dieser Erfahrung
    zu unterstützen?
  • 4:58 - 5:03
    Für mich ist dies bei dieser
    Erfahrung besonders wichtig:
  • 5:03 - 5:07
    Wir merkten, dass wir vieles in Kunst-,
    Geistes- und Sozialwissenschaften tun konnten.
  • 5:07 - 5:10
    Daher begannen wir in den 60ern,
    über Jahre hinweg daran zu arbeiten.
  • 5:10 - 5:14
    Wir brachten eine Reihe von Juristen hervor,
    bis hin zu Geisteswissenschaftlern.
  • 5:14 - 5:16
    Wir brachten große Künstler hervor.
    Beckett ist unsere Muse.
  • 5:16 - 5:18
    Viele unserer Studenten gehen zum Theater.
  • 5:18 - 5:19
    Es ist eine großartige Arbeit.
  • 5:19 - 5:23
    Wir stehen dem gleichen Problem gegenüber,
    dem Amerika immer noch gegenüber steht –
  • 5:23 - 5:25
    dass schwarze Studenten
    in den Natur- und
  • 5:25 - 5:27
    Ingenieurwissenschaften
    nicht erfolgreich waren.
  • 5:27 - 5:29
    Aber als ich die Daten ansah,
  • 5:29 - 5:32
    stellte ich, offen gesagt, fest,
    dass viele Studenten
  • 5:32 - 5:34
    es einfach nicht schafften.
  • 5:34 - 5:36
    Und infolgedessen
  • 5:36 - 5:39
    entschieden wir, etwas zu tun,
    das vor allem der Gruppe
  • 5:39 - 5:43
    am unteren Ende helfen würde:
    Afroamerikanische und dann Latino-Studenten.
  • 5:43 - 5:48
    Die Philanthropen Robert und Jane
    Meyerhoff sagten: "Wir würden gerne helfen."
  • 5:48 - 5:51
    Robert Meyerhoff sagte: "Warum ist alles,
    was ich im Fernsehen über schwarze Jungs sehe,
  • 5:51 - 5:54
    nicht positiv, außer es geht um Basketball?
  • 5:54 - 5:56
    Ich möchte daran etwas ändern,
    etwas Positives tun."
  • 5:56 - 6:00
    Wir verbanden diese Ideen und schufen
    das Meyerhoff-Studienprogramm.
  • 6:00 - 6:02
    Das Bedeutende an dem Programm ist,
  • 6:02 - 6:05
    dass wir einige Dinge gelernt haben.
  • 6:05 - 6:06
    Und die Frage ist:
  • 6:06 - 6:10
    Wie kommt es, dass wir landesweit führend
    beim Hervorbringen von Afroamerikanern sind,
  • 6:10 - 6:15
    die ihren Doktor in Natur- und
    Ingenieurwissenschaften oder Medizin machen?
  • 6:15 - 6:18
    Das ist eine große Sache.
    Gratulieren Sie mir ruhig.
  • 6:18 - 6:20
    Das ist eine große Sache. Wirklich.
  • 6:20 - 6:23
    (Applaus)
  • 6:23 - 6:25
    Wissen Sie, die meisten Menschen
    erkennen nicht,
  • 6:25 - 6:29
    dass nicht nur Minderheiten erfolglos
    in Natur- und Ingenieurwissenschaften sind.
  • 6:29 - 6:32
    Offen gesagt betrifft das alle Amerikaner.
  • 6:32 - 6:36
    Denn falls Sie es nicht wussten,
    20% der Schwarzen und Hispanos,
  • 6:36 - 6:38
    die ein Studium in Natur- oder
    Ingenieurwissenschaften beginnen,
  • 6:38 - 6:40
    erlangen einen Hochschulabschluss,
  • 6:40 - 6:44
    wohingegen nur 32% der Weißen, die
    ein Studium in diesen Bereichen beginnen,
  • 6:44 - 6:46
    tatsächlich Erfolg haben und einen
    Abschluss in diesen Bereichen machen,
  • 6:46 - 6:49
    und nur 42% der Amerikaner asiatischer Herkunft.
  • 6:49 - 6:51
    Daher ist die eigentliche Frage,
    was die Herausforderung ist.
  • 6:51 - 6:54
    Ein Teil davon ist natürlich K-12.
  • 6:54 - 6:56
    Wir müssen diese Schulausbildung stärken.
  • 6:56 - 6:58
    Aber der andere Teil hat mit der Kultur
  • 6:58 - 7:00
    der Natur- und Ingenieurwissenschaften
    an unseren Unis zu tun.
  • 7:00 - 7:04
    Ob Sie es Ihnen bewusst war oder nicht,
    ein Großteil der Studenten mit hohen SATs
  • 7:04 - 7:06
    und mit einer großen Anzahl von AP-Punkten,
  • 7:06 - 7:09
    die die renommiertesten Universitäten
    unseres Landes besuchen,
  • 7:09 - 7:13
    fangen Vorbereitungskurse für Medizin oder
    Ingenieurwissenschaften an und wechseln dann.
  • 7:13 - 7:16
    Der Hauptgrund dafür ist, ehrlich gesagt,
  • 7:16 - 7:19
    dass sie sich in den Wissenschaftskursen
    im ersten Jahr schwer tun.
  • 7:19 - 7:23
    Daher bezeichnen wir in USA die Kurse im
    1. Jahr in den Natur- und Ingenieurwissenschaften
  • 7:23 - 7:25
    als Ausmerzungs- oder Barrieren-Kurse.
  • 7:25 - 7:26
    Wie viele von Ihnen hier
    im Publikum kennen jemand,
  • 7:26 - 7:28
    der Vorkurse in Medizin
    oder im Ingenieurwesen belegte
  • 7:28 - 7:30
    und sein Studienfach in den ersten
    zwei Jahren gewechselt hat?
  • 7:30 - 7:32
    Das ist eine amerikanische Herausforderung.
    Die Hälfte von Ihnen hier im Raum.
  • 7:32 - 7:33
    Ich weiß, ich weiß, ich weiß.
  • 7:33 - 7:35
    Das Interessante daran ist,
  • 7:35 - 7:38
    dass so viele Studenten schlau sind
    und es nicht schaffen.
  • 7:38 - 7:40
    Wir müssen Wege finden,
    um das zu ermöglichen.
  • 7:40 - 7:43
    Welche vier Dinge taten wir nun,
    um Studenten aus Minderheiten zu helfen,
  • 7:43 - 7:44
    die nun Studenten im Allgemeinen helfen?
  • 7:44 - 7:46
    Erstens: Hohe Erwartungen.
  • 7:46 - 7:51
    Man braucht ein Verständnis der
    akademischen Ausbildung von Studenten –
  • 7:51 - 7:53
    ihre Noten, die Härte ihres Lehrstoffs,
  • 7:53 - 7:56
    ihre Prüfungskenntnisse, ihre Einstellung,
  • 7:56 - 7:58
    ihr Feuer, ihre Leidenschaft
    für die Arbeit, ihren Ehrgeiz.
  • 7:58 - 8:03
    Daher ist es sehr wichtig, Studenten zu helfen,
    diese Position zu erreichen.
  • 8:03 - 8:08
    Genauso wichtig ist es aber, dass nur
    harte Arbeit den Unterschied macht.
  • 8:08 - 8:10
    Mir ist es egal, wie klug jemand ist
    oder wie klug jemand zu sein glaubt.
  • 8:10 - 8:13
    Klug sein bedeutet einfach nur,
    dass man bereit ist zu lernen.
  • 8:13 - 8:16
    Man freut sich darauf zu lernen
    und möchte gute Fragen stellen.
  • 8:16 - 8:20
    I. I. Rabi, ein Nobelpreisträger, erzählte,
    dass, als er in New York aufwuchs
  • 8:20 - 8:23
    alle Eltern seiner Freunde sie abends fragten:
  • 8:23 - 8:25
    "Was habt ihr in der Schule gelernt?"
  • 8:25 - 8:29
    Stattdessen fragte seine jüdische Mutter ihn:
  • 8:29 - 8:32
    "Izzy, hast du heute eine gute Frage gestellt?"
  • 8:32 - 8:35
    Denn hohe Erwartungen
    haben mit Neugier zu tun
  • 8:35 - 8:37
    und damit, junge Menschen
    zu ermutigen, neugierig zu sein.
  • 8:37 - 8:39
    Als Folge dieser hohen Erwartungen
  • 8:39 - 8:41
    begannen wir, Studenten zu finden,
    mit denen wir arbeiten wollten,
  • 8:41 - 8:43
    um zu schauen, wie wir ihnen helfen können,
  • 8:43 - 8:45
    um nicht einfach nur Natur- oder
    Ingenieurwissenschaften zu überstehen,
  • 8:45 - 8:48
    sondern die besten zu sein, herauszuragen.
  • 8:48 - 8:50
    Dies ist ein spannendes Beispiel:
  • 8:50 - 8:55
    Bei einem jungem Mann, der in seinem ersten Kurs
    eine 3 erhalten hatte und Medizin studieren wollte,
  • 8:55 - 8:57
    sagten wir: "Wir möchten,
    dass du diesen Kurs wiederholst,
  • 8:57 - 9:01
    denn du brauchst eine solide Grundlage,
    wenn du zur nächsten Stufe willst."
  • 9:01 - 9:04
    Jede Grundlage macht im nächsten Level
    den Unterschied.
  • 9:04 - 9:05
    Er wiederholte den Kurs.
  • 9:05 - 9:08
    Dieser junge Mann machte schließlich
    seinen Abschluss an der UMBC,
  • 9:08 - 9:12
    und wurde der erste Schwarze, der seinen Doktor
    an der Universität von Pennsylvania machte.
  • 9:12 - 9:15
    Er arbeitet jetzt in Harvard.
    Nette Geschichte. Gratulieren Sie ihm.
  • 9:15 - 9:18
    (Applaus)
  • 9:18 - 9:20
    Zweitens geht es nicht nur
    um Testergebnisse.
  • 9:20 - 9:22
    Testergebnisse sind wichtig,
    aber sie sind nicht das Wichtigste.
  • 9:22 - 9:25
    Eine junge Frau hatte sehr gute Noten,
    aber ihre Testergebnisse waren nicht so hoch.
  • 9:25 - 9:27
    Aber sie hatte einen wichtigen Vorteil.
  • 9:27 - 9:31
    Sie versäumte in der Schule
    keinen Unterrichtstag von K-12.
  • 9:31 - 9:32
    Sie hatte Feuer unterm Hintern.
  • 9:32 - 9:36
    Die junge Frau machte weiter und sie hat
    heute einen Doktortitel von der Hopkins.
  • 9:36 - 9:40
    Sie ist Fakultätsmitglied, hat eine Psychiatrie-Professur
    in Aussicht und einen Doktor in Neurowissenschaften.
  • 9:40 - 9:45
    Sie und ihr Berater halten ein Patent auf die
    Zweitverwertung von Viagra für Diabetespatienten.
  • 9:45 - 9:48
    Großen Applaus für sie.
  • 9:48 - 9:49
    (Applaus)
  • 9:49 - 9:52
    Daher sind hohe Erwartungen so wichtig.
  • 9:52 - 9:55
    Zweitens: Die Idee, eine Gemeinschaft
    zwischen Studenten aufzubauen.
  • 9:55 - 9:57
    Sie wissen sicher, dass wir in
    Natur- und Ingenieurwissenschaften
  • 9:57 - 9:59
    dazu neigen, einzelkämpferisch zu denken.
  • 9:59 - 10:01
    Den Studenten wird nicht beigebracht,
    in Gruppen zu arbeiten.
  • 10:01 - 10:03
    Und daran arbeiten wir mit dieser Gruppe,
  • 10:03 - 10:05
    damit sie sich verstehen lernen,
  • 10:05 - 10:07
    sich gegenseitig vertrauen
    und unterstützen lernen,
  • 10:07 - 10:09
    und lernen, wie man gute Fragen stellt.
  • 10:09 - 10:13
    Aber auch wie sie lernen,
    Konzepte verständlich zu erklären.
  • 10:13 - 10:15
    Sicherlich wissen Sie, dass es
    eine Sache ist, selbst eine 1 zu schreiben,
  • 10:15 - 10:17
    aber eine ganze andere, jemand anderem
    zu helfen, gut abzuschneiden.
  • 10:17 - 10:21
    Dieses Verantwortungsgefühl zu fühlen,
    macht den entscheidenden Unterschied aus.
  • 10:21 - 10:24
    Die Schaffung einer Gemeinschaft
    zwischen Studenten ist also sehr wichtig.
  • 10:24 - 10:29
    Drittens, die Idee, dass man Wissenschaftler braucht,
    um Wissenschaftler hervorzubringen.
  • 10:29 - 10:31
    Ob Sie über Künstler sprechen,
    die Künstler hervorbringen
  • 10:31 - 10:34
    oder über Menschen, die sich mit den
    Geisteswissenschaften beschäftigen,
  • 10:34 - 10:39
    egal welche Disziplin – besonders in den Natur- und Ingenieurwissenschaften aber genauso in der Kunst –
  • 10:39 - 10:42
    man braucht Wissenschaftler,
    um Studenten in die Arbeit einzuführen.
  • 10:42 - 10:44
    Daher arbeiten unsere Studenten
    regelmäßig in Laboren.
  • 10:44 - 10:47
    Hier ein großartiges und interessantes Beispiel,
    das Sie genießen werden:
  • 10:47 - 10:50
    Während eines Schneesturms
    in Baltimore vor einigen Jahren
  • 10:50 - 10:53
    kehrte dieser Typ auf unserem Campus,
    ein Stipendiat des Howard Hughes Medical Institute,
  • 10:53 - 10:58
    tatsächlich nach einigen Tagen
    zum Arbeiten ins Labor zurück,
  • 10:58 - 11:01
    und all diese Studenten hatten sich geweigert,
    das Labor zu verlassen.
  • 11:01 - 11:03
    Sie hatten Essen ausgepackt.
  • 11:03 - 11:05
    Sie arbeiteten im Labor
  • 11:05 - 11:09
    und sie betrachteten die Arbeit nicht
    als Hausaufgaben, sondern als ihr Leben.
  • 11:09 - 11:10
    Ihnen war bewusst, dass sie
    an der AIDS-Forschung mitarbeiteten.
  • 11:10 - 11:14
    Sie sahen sich das faszinierende Proteindesign an.
  • 11:14 - 11:18
    Und interessanterweise war
    jeder auf die Arbeit fokussiert.
  • 11:18 - 11:20
    Und er sagte:
    "Besser kann es gar nicht werden."
  • 11:20 - 11:22
    Und wenn man schließlich
    diese Gemeinschaft hat
  • 11:22 - 11:26
    und hohe Erwartungen, und Wissenschaftler,
    die Wissenschaftler hervorbringen,
  • 11:26 - 11:29
    braucht man Menschen,
    die als Dozenten bereit sind,
  • 11:29 - 11:32
    sich auf diese Studenten einzulassen,
    auch im Klassenraum.
  • 11:32 - 11:34
    Einen Mitarbeiter werde ich nie vergessen,
    der das Hochschulpersonal anrief und sagte:
  • 11:34 - 11:37
    "In meiner Klasse ist dieser junge Mann,
    ein junger schwarzer Typ,
  • 11:37 - 11:40
    und anscheinend ist er nicht gerade
    begeistert über die Aufgaben.
  • 11:40 - 11:42
    Er macht keine Notizen.
    Wir müssen mit ihm reden."
  • 11:42 - 11:46
    Bezeichnenderweise beobachtete
    dieser Mitarbeiter jeden Studenten,
  • 11:46 - 11:49
    um festzustellen, wer wirklich
    interessiert war und wer nicht.
  • 11:49 - 11:51
    Und er sagte: "Lass mich mal schauen,
    wie ich mit ihnen arbeiten kann.
  • 11:51 - 11:52
    Ich hole mir die Hilfe von ein paar Kollegen."
  • 11:52 - 11:54
    So engagiert war er.
  • 11:54 - 11:58
    Dieser junge Mann ist heute übrigens ein Fakultätsmitglied
    mit Doktor im Bereich Neuro-Ingenieurwesen an Duke.
  • 11:58 - 12:00
    Gratulieren Sie ihm dazu.
  • 12:00 - 12:02
    (Applaus)
  • 12:02 - 12:07
    Das Bedeutende ist, dass wir jetzt
    dieses Modell entwickelt haben,
  • 12:07 - 12:11
    das uns nicht nur letztendlich bei den Bewertungen hilft,
    sondern dabei zu beurteilen, was funktioniert.
  • 12:11 - 12:14
    Wir lernten dadurch, woran wir bei der
    Neukonzeption der Kurse denken mussten.
  • 12:14 - 12:17
    Wir gestalteten Chemie und Physik neu.
  • 12:17 - 12:20
    Jetzt beschäftigen wir uns mit der Neugestaltung
    der Geistes- und Sozialwissenschaften.
  • 12:20 - 12:23
    Denn so viele Studenten
    langweilen sich im Unterricht.
  • 12:23 - 12:24
    Wissen Sie, viele Studenten
  • 12:24 - 12:26
    an den Universitäten wollen
    nicht einfach nur herumsitzen
  • 12:26 - 12:28
    und jemanden beim Reden zuhören.
  • 12:28 - 12:30
    Sie wollen sich beteiligen.
  • 12:30 - 12:33
    Auf unserer Website vom Chemischen
    Forschungszentrum [Chemistry Discovery Center]
  • 12:33 - 12:35
    sieht man, dass Leute
    aus aller Welt sie anschauen,
  • 12:35 - 12:38
    um zu sehen, wie wir Kurse neu gestalten.
  • 12:38 - 12:41
    Mit Schwerpunkt auf Zusammenarbeit,
    den Einsatz von Technik,
  • 12:41 - 12:45
    Verwendung von Fragestellungen unserer
    Biotech-Unternehmen auf unserem Campus,
  • 12:45 - 12:47
    und wir geben den Studenten
    keine Theorien vor,
  • 12:47 - 12:49
    sondern lassen sie
    mit diesen Theorien kämpfen.
  • 12:49 - 12:53
    Es funktioniert so gut, dass im gesamten
    Universitätssystem in Maryland
  • 12:53 - 12:55
    mehr und mehr Kurse umgestaltet werden.
  • 12:55 - 12:56
    Das nennt sich akademische Innovation.
  • 12:56 - 12:58
    Und was bedeutet das alles?
  • 12:58 - 13:00
    Es bedeutet, dass wir jetzt, nicht nur
    im Natur- und Ingenieurwesen,
  • 13:00 - 13:05
    Programme haben, sondern auch in Kunst,
    Geistes- und Sozialwissenschaften
  • 13:05 - 13:09
    in der Lehrerausbildung, und auch
    – besonders – für Frauen in der IT.
  • 13:09 - 13:13
    Falls es Ihnen nicht bekannt war,
    es gab einen Rückgang um 79 %
  • 13:13 - 13:17
    bei der Anzahl an Frauen, die allein seit 2000
    einen Abschluss in Informatik machten.
  • 13:17 - 13:21
    Und ich bin überzeugt,
    dass der Unterschied dadurch entsteht,
  • 13:21 - 13:23
    dass eine Gemeinschaft
    zwischen den Studenten entsteht,
  • 13:23 - 13:26
    dass wir jungen Frauen, jungen Studenten aus
    Minderheiten und allgemein allen sagen,
  • 13:26 - 13:27
    dass sie diese Arbeit schaffen können.
  • 13:27 - 13:31
    Wir müssen ihnen ermöglichen
    diese Gemeinschaft aufzubauen,
  • 13:31 - 13:33
    wobei die Fakultät sie zur Arbeit motiviert
  • 13:33 - 13:35
    und bewertet, was funktioniert und was nicht.
  • 13:35 - 13:39
    Besonders wichtig ist, dass, wenn
    ein Student Selbstwertgefühl hat,
  • 13:39 - 13:42
    es überrascht, wie Träume
    und Wertvorstellungen
  • 13:42 - 13:44
    den entscheidenden
    Unterschied machen können.
  • 13:44 - 13:48
    Als 12-jähriges Kind
    im Gefängnis von Birmingham
  • 13:48 - 13:51
    dachte ich ständig:
    "Wie wird wohl meine Zukunft aussehen?"
  • 13:51 - 13:57
    Ich hatte keine Ahnung, dass es für diesen kleinen
    schwarzen Jungen in Birmingham möglich wäre,
  • 13:57 - 14:02
    eines Tages Präsident einer Universität
    mit Studenten aus 150 Ländern zu sein,
  • 14:02 - 14:04
    wo Studenten nicht nur einfach überleben,
  • 14:04 - 14:08
    sondern wo sie das Lernen lieben,
    es genießen, die Besten zu sein,
  • 14:08 - 14:11
    und wo sie eines Tages
    die Welt ändern werden.
  • 14:11 - 14:14
    Aristoteles sagte:
    "Exzellenz ist niemals ein Unfall.
  • 14:14 - 14:20
    Sie ist das Ergebnis hoher Ziele, ernsthaftem
    Bemühens und kluger Ausführung.
  • 14:20 - 14:24
    Sie verkörpert die klügste Wahl
    unter vielen Alternativen."
  • 14:24 - 14:26
    Und dann sagte er etwas,
    das bei mir Gänsehaut auslöst.
  • 14:26 - 14:32
    Er sagte: "Wahl, nicht Zufall,
    bestimmt dein Schicksal."
  • 14:32 - 14:40
    Wahl, und nicht Zufall, bestimmen
    unser Schicksal, unsere Träume und Werte.
  • 14:40 - 14:41
    Vielen Dank.
  • 14:41 - 14:52
    (Applaus)
Title:
4 Pfeiler des Hochschulerfolgs in der Wissenschaft
Speaker:
Freeman Hrabowski
Description:

Mit 12 Jahren marschierte Freeman Hrabowski mit Martin Luther King. Jetzt ist er Präsident der University of Maryland, Baltimore County (UMBC), wo er arbeitet, um ein Umfeld zu schaffen, das unterrepräsentierten Studenten hilft – speziell Afroamerikanern, Latinos und Einkommensschwachen –, Abschlüsse in Mathe und Naturwissenschaft zu erhalten. Er erläutert die Vier-Säulen-Methode der UMBC.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:10
  • Gut gemacht! Ein paar kleine Änderungen, die du in der Revisionsgeschichte nachverfolgen kannst.

    War ein bisschen verwirrt, dass manchmal so große Lücken zwischen den Untertiteln sind, obwohl er deutlich zu dieser Zeit spricht. Könnte aber ein technisches Problem sein.

  • Hallo. Ein sehr interessanter Talk, besonders wie er ihn vorträgt. Lg, Nadine

German subtitles

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