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Die Geschichte der Kuba-Krise – Matthew A. Jordan

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    Es ist leicht,
    sich eine Welt vorzustellen,
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    in der du und jeder, den du kennst,
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    jeden Moment ohne Vorwarnung
    ausgelöscht werden könnte.
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    Auf Knopfdruck.
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    Das war Realität für Millionen Menschen
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    in der Zeitspanne von 45 Jahren
    nach dem 2. Weltkrieg,
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    die auch als Kalter Krieg bekannt ist.
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    Die USA und die Sowjetunion
    standen sich gegenüber;
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    beide wussten, dass der andere mit
    atomaren Waffen die Welt zerstören konnte.
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    Die Bedrohung durch
    Zerstörung war nie größer
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    als während der 13 Tage der Kuba-Krise.
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    1961 scheiterte der Versuch der USA,
    Kubas kommunistische Regierung zu stürzen.
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    Dieser gescheiterte Versuch wurde bekannt
    als die "Invasion der Schweinebucht".
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    Er brachte Kuba dazu,
    die UdSSR um Hilfe zu bitten.
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    Der sowjetische Premierminister
    Nikita Chruschtschow half,
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    indem er Kuba heimlich Atomraketen
    zur Verfügung stellte.
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    Nicht nur, um die Insel zu beschützen,
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    sondern auch um die Gefahr von US-Raketen
    in Italien und der Türkei zu stoppen.
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    Als der US-Geheimdienst
    den Plan entdeckte,
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    waren die für die Geschosse benötigten
    Materialien schon an ihrem Einsatzort.
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    Bei einem Notfalltreffen
    am 16. Oktober 1962
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    drängten militärische Berater zu
    einem Luftangriff auf die Raketenstandorte
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    und der Invasion der Insel.
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    Aber Präsident John F. Kennedy
    wählte einen vorsichtigeren Ansatz.
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    Am 22. Oktober kündigte er an,
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    dass die US-Marine alle Sendungen
    nach Kuba abfangen würde.
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    Es gab nur ein Problem:
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    Eine Flottenblockade wurde
    als kriegerischer Akt angesehen.
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    Obwohl der Präsident es Quarantäne nannte,
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    die das Nötigste durchlies,
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    schätzten die Sowjets
    diese Unterscheidung nicht.
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    Chruschtschow schrieb in
    einem empörten Brief an Kennedy:
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    "Die Freiheit internationaler Gewässer
    und internationalen Luftraums
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    zu verletzen, ist ein Akt der Aggression,
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    der die Menschheit in Richtung Abgrund
    eines atomaren Weltkrieges stößt."
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    Darauf folgten die intensivsten
    sechs Tage des Kalten Kriegs.
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    Während die USA die Entfernung
    der Atomraketen verlangte,
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    bestanden Kuba und die UdSSR darauf,
    die Raketen seien nur zur Verteidigung.
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    Als die Waffen weiterhin
    aufgerüstet wurden,
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    bereitete die USA sich
    auf eine mögliche Invasion vor.
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    Am 27.10. wurde ein Spionageflugzeug,
    gesteuert von Major Rudolph Anderson,
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    von einem sowjetischen Geschoss getroffen.
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    Am gleichen Tag wurde ein atomares
    sowjetisches U-Boot von einer Wasserbombe
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    eines US-Marineschiffs getroffen, das
    dem U-Boot signalisierte aufzutauchen.
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    Der Kommandant des U-Boots war zu tief,
    um mit der Oberfläche zu kommunizieren.
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    Er dachte, der Krieg hätte angefangen
    und bereitete einen Nuklear-Torpedo vor.
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    Die Entscheidung musste einstimmig
    von drei Offizieren getroffen werden.
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    Der Kapitän und der politische Offizier
    genehmigten den Abschuss,
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    doch Wassili Archipow,
    der zweite Kommandant, weigerte sich.
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    Seine Entscheidung rettete den Tag
    und wahrscheinlich die Welt.
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    Aber die Krise war noch nicht vorbei.
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    Zum ersten Mal in der Geschichte
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    brachte sich das US-Militär in DEFCON 2,
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    die Verteidigungsbereitschaft
    eine Stufe von einem Atomkrieg entfernt.
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    Mit hunderten von abschussbereiten
    atomaren Geschossen
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    zeigte die bildhafte "Weltuntergangs-Uhr"
    eine Minute vor Mitternacht.
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    Aber die Diplomatie ging weiter.
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    Generalstaatsanwalt Robert Kennedy
    traf sich heimlich
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    mit dem sowjetischen Abgeordneten
    Anatoli Dobrynin in Washington, D.C.
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    Nach intensiven Verhandlungen
    kamen sie zu folgendem Vorschlag:
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    Die USA würde ihre Geschosse
    aus der Türkei und Italien entfernen
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    und versprechen niemals
    in Kuba einzumarschieren,
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    wenn die Sowjetunion im Gegenzug,
    unter Inspektion der UN, aus Kuba abzog.
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    Als das Treffen abgeschlossen war,
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    telegrafierte Dobrynin Moskau
    und sagte, dass Zeit wesentlich sei
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    und wir diese Chance
    nicht verpassen sollten.
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    Am nächsten Tag, um 9 Uhr morgens,
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    kam eine Nachricht von Chruschtschow an,
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    die bekanntgab, die sowjetischen Geschosse
    würden aus Kuba entfernt werden.
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    Jetzt war die Krise vorbei.
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    Zu jener Zeit wurde
    das Verhandeln mit dem Feind
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    von den jeweiligen Regierungen kritisiert.
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    Zeitgenössische geschichtliche Analysen
    zeigen große Bewunderung
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    für Kennedys und Chruschtschows Fähigkeit,
    die Krise diplomatisch zu lösen.
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    Die erschreckende Erkenntnis war,
    dass ein kleiner Kommunikationsfehler
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    oder eine schnell getroffene Entscheidung
    alle Bemühungen zunichtemachen kann.
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    Ohne Wassili Archipows mutige Entscheidung
    wäre es fast soweit gekommen.
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    Die Kuba-Krise offenbarte,
    wie zerbrechlich Politik
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    im Vergleich mit der Kraft,
    die sie entfesseln kann, ist.
Title:
Die Geschichte der Kuba-Krise – Matthew A. Jordan
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/the-history-of-the-cuban-missile-crisis-matthew-a-jordan

Stell dir vor, du gehst durch dein Leben und weißt, dass du und jeder, den du kennst, jeden Moment ohne Vorwarnung, ausgelöscht werden könnte. Auf Knopfdruck. Das war Realität für Millionen von Menschen in der Zeitspanne von 45 Jahren nach dem 2. Weltkrieg, die auch als Kalter Krieg bekannt ist. Matthew A. Jordan erklärt die Geschichte hinter dem Höhepunkt der Panik – die 13 Tage der Kuba-Krise.

Lektion von Matthew A. Jordan, Animation von Patrick Smith.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:52

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