Jon Nguyen: Bereisen Sie das Sonnensystem von zu Hause aus

Wollten Sie schon immer einmal durch das Sonnensystem steuern, ohne eines dieser teuren Raumschiffe kaufen zu müssen? Jon Nguyen demonstriert "Eyes on the Solar System" (Ein Blick auf das Sonnensystem) -- eine kostenfreie Software des NASAJPL, mit der man die Planeten, Monde, Asteroiden und Raumschiffe erforschen kann, die in Echtzeit um unsere Sonne fliegen. (Aufgenommen bei TEDxSanDiego.)

Als Kind war ich an allen Dingen interessiert, die mit Luft- oder Weltraum zu tun hatten.

Ich schaute Nova auf dem PBS-Kanal.

Unsere Schule zeigte "Bill Nye the Science Guy".

Als ich in der Grundschule war, schenkte mir mein Nachbar

ein Buch zum Geburtstag.

Ein Astronomie-Buch.

Und ich las zahllose Stunden darin

und es war eine Kombination all dieser Dinge,

die mich dazu bewog, Weltraumforschung als meinen persönlichen Traum

zu verfolgen, und Teil dieses Traumes war es schon immer,

nur ein Mal rund um das Sonnensystem zu fliegen

und verschiedene Planeten, Monde und Raumschiffe zu besuchen.

Einige Jahre später absolvierte ich mein Studium an der UCLA

und fand mich bei der NASA wieder,

wo ich für das Düsenantriebs-Labor arbeitete,

und dort wurde unserem Team die Herausforderung gestellt,

eine 3D-Visualisierung des Sonnensystems zu erstellen

und heute möchte ich Ihnen zeigen, was wir bisher geschafft haben.

Der Knackpunkt hierbei ist, dass Sie alles, was ich gleich hier tun werde

zu Hause machen können, weil wir dies für die Nutzung

durch die Öffentlichkeit - für Sie alle - entwickelt haben.

Sie sehen also jetzt gerade die Erde -

die Vereinigten Staaten und Kalifornien

und San Diego und Sie können die Maus

oder die Tastatur verwenden, um Dinge herumzudrehen.

Nun ist dies nichts Neues. Jeder, der schon einmal Google Earth benutzt hat,

hat dies schon einmal gesehen, aber unsere Gruppe sagt

immer gerne, dass wir das Gegenteil von Google Earth machen.

Google Earth reicht von dieser Ansicht bis hin zu ihrem Hintergarten.

Wir gehen von dieser Ansicht bis hinaus zu den Sternen.

Die Erde ist also schon cool, aber was wir wirklich zeigen wollen,

sind die Raumsonden,

also werde ich die Oberfläche wieder zurückbringen

und nun sehen Sie einige Satelliten, die die Erde

umkreisen.

Dies sind einige unserer wissenschaftlichen Erd-Orbiter.

Wir haben Militär-, Wetter-, Kommunikations-

und Spionagesatelliten nicht eingeschlossen.

Täten wir dies, wäre es ein komplettes Chaos,

weil es dort oben jede Menge Zeug gibt.

Und das Coole ist, dass wir tatsächlich 3D-Modelle

für einige dieser Raumsonden erstellt haben. Wenn Sie also

irgendeine besuchen möchten, dann müssen Sie sie nur durch einen Doppelklick auswählen.

Ich werde jetzt also die Internationale Raumstation finden,

Doppelklick, und wir werden bis zur ISS mitgenommen.

Und nun fahren Sie mit der ISS mit,

wo sie in diesem Augenblick ist.

Und die andere coole Sache ist, dass wir

nicht nur die Kamera bewegen, sondern auch die Zeit kontrollieren können.

Ich kann also dieses Scrollrad drehen,

um die Zeit voranschreiten zu lassen, und nun

können wir sehen, wie ein Sonnenuntergang auf der ISS aussehen würde,

und man sieht alle 90 Minuten einen. (Gelächter)

Alles klar, was ist aber mit dem Rest?

Naja, ich kann hier auf diesen Home-Knopf klicken

und das bringt uns bis zum inneren Sonnensystem,

und nun sehen wir den Rest des Sonnensystems.

Dort können Sie Saturn sehen, da ist Jupiter

und während wir hier sind, möchte ich Sie auf etwas aufmerksam machen.

Es ist ziemlich viel los.

Hier haben wir das Mars Science Laboratorium,

das letztes Wochenende in Richtung Mars gestartet ist.

Hier haben wir Juno auf der Reise zu Jupiter, dort.

Wir haben Dawn im Orbit um Vesta,

und hier drüben ist New Horizons,

gerade zu Pluto unterwegs.

Und ich erwähne dies,

weil es diese seltsame Ansicht in der Öffentlichkeit gibt,

dass die NASA tot sei, die Space Shuttles ihren Dienst einstellten

und es da draußen auf einmal keine Raumschiffe mehr gibt.

Tatsächlich macht die NASA viel robotische Erforschung

und wir haben viele Raumschiffe dort draußen.

Zugegeben, wir schicken gerade keine Menschen hoch,

zumindest nicht mit unseren eigenen Trägerraketen,

aber die NASA ist von "tot" weit entfernt.

Einer der Gründe, aus denen wir Programme wie dieses schreiben,

ist, damit den Menschen bewusst wird, dass wir noch so viele

andere Dinge machen.

Wie dem auch sei, nochmal,

wenn man irgendetwas besuchen möchte,

muss man nur einen Doppelklick machen.

Ich werde also einfach mal Vesta anklicken

und hier haben wir Dawn im Orbit um Vesta,

und das passiert jetzt in diesem Augenblick.

Ich werde Uranus anklicken und wir können sehen,

wie Uranus mit seinen Monden um sich selbst rotiert.

Sie können sehen, wie er um etwa 89 Grad geneigt ist.

Um verschiedene Orte besuchen zu können und durch

verschiedene Zeiten zu gehen,

haben wir Daten von 1950 bis 2050 eingegeben.

Zugegeben, wir haben nicht alles dazwischen, weil man einige Daten

nur schwer bekommt.

Nur um verschiedene Orte zu verschiedenen Zeiten zu besuchen,

kann man dies stundenlang erkunden,

wortwörtlich unzählige Stunden lang.

Aber ich möchte Ihnen besonders eine Sache zeigen,

also werde ich den Reiter öffnen,

Raumschiffe, interplanetarische Missionen, Voyager 1,

und ich werde das Vorbeifliegen an Titan aufrufen.

So, nun sind wir zurück durch die Zeit gereist.

Wir fahren derzeit mit Voyager 1 mit.

Das Datum ist der 11. November 1980.

Nun passiert gerade etwas Lustiges.

Es sieht so aus, als würde nichts geschehen,

als hätte ich das Programm angehalten.

Es läuft aber tatsächlich in Echtzeit ab,

eine Sekunde pro Sekunde, und eigentlich

fliegt Voyager 1 hier mit

38.000 Meilen pro Stunde an Titan vorbei.

Es sieht so aus, als würde sich nichts bewegen,

da Saturn hier 700.000 Meilen entfernt ist

und Titan etwa 4.000 bis 5.000 Meilen.

Es ist nur die Weite des Weltraums, die es so aussehen lässt, als geschähe nichts.

Um es etwas interessanter zu machen,

werde ich die Zeit etwas schneller ablaufen lassen und wir können sehen,

wie Voyager 1 an Titan vorbeifliegt,

der ein verschleierter Mond Saturns ist.

Er hat tatsächlich eine sehr dicke Atmosphäre.

Und ich werde die Kamera hier auf Saturn neu zentrieren.

Ich werde etwas herauszoomen und ich möchte Ihnen zeigen,

wie Voyager 1 an Saturn vorbeifliegt.

Ich muss hier auf etwas hinweisen.

Mit einer 3D-Visualisierung wie dieser,

können wir nicht nur sagen, dass Voyager 1 an Saturn vorbeigeflogen ist.

Dazu gibt es eine ganze Geschichte.

Und noch besser: Da dies eine interaktive Anwendung ist,

können Sie die Geschichte selbst erzählen.

Wenn sie eine Pause machen möchten, können Sie das tun.

Wenn Sie weitermachen wollen, wenn Sie

die Kameraeinstellung verändern möchten, können Sie dies tun.

Und aus diesem Grund, kann ich Ihnen zeigen,

dass Voyager 1 nicht nur an Saturn vorbeifliegt.

Sie fliegt tatsächlich unter Saturn durch.

Nun, während sie unter Saturn fliegt,

packt Saturn sie mit seiner Schwerkraft und

schleudert sie aus dem Sonnensystem,

so dass man, wenn ich dies einfach ablaufen lasse,

Voyager 1 auf diese Weise hochfliegen sehen kann.

Und jetzt werde ich zum Sonnensystem zurückkehren.

Ich werde jetzt zum heutigen Tag zurückspringen

und ich möchte Ihnen zeigen, wo sich Voyager 1 befindet.

Genau dort, weit über dem Sonnensystem,

weit jenseits unseres Sonnensystems.

Hier ist sie. Jetzt wissen Sie, wie sie dorthin gekommen ist.

Genaus das ist für mich

der Grund für dieses Programm.

Sie können es selbst betätigen.

Sie können selbst umherfliegen und selbst lernen.

Das Thema heute lautet: "Die Welt zum Greifen nah."

Naja, wir möchten gerne, dass Sie

nach dem Sonnensystem greifen - (Gelächter) -

und wir hoffen, dass Sie in der Lage sein werden,

für sich selbst zu lernen,

was wir dort draußen geschafft haben und noch schaffen werden.

Und mein persönlicher Traum ist es, dass Kinder damit

die Wunder dort draußen sehen und erkunden

und dazu inspiriert werden, so wie ich als Kind,

eine wissenschafliche Ausbildung zu verfolgen

und einen Traum in der Weltraumforschung anzustreben.

Danke. (Applaus)