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Wie Stress sich auf das Gehirn auswirkt - Madhumita Murgia

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    Schläfst du unruhig,
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    fühlst dich gereizt oder übellaunig,
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    vergisst Kleinigkeiten
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    und fühlst dich überfordert und einsam?
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    Keine Sorge. Das haben wir
    alle schon erlebt.
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    Du bist vielleicht gerade total gestresst.
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    Stress ist nicht immer schlecht.
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    Er kann zu einem zusätzlichen Schub
    an Energie oder Konzentration verhelfen,
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    etwa beim Ausüben einer Wettbewerbsportart
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    oder beim Sprechen in der Öffentlichkeit.
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    Aber wenn er anhält,
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    von der Sorte, mit der man
    tagtäglich konfrontiert ist,
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    beginnt er tatsächlich
    unser Gehirn zu verändern.
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    Chronischer Stress,
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    wie überarbeitet zu sein
    oder familiärer Streit,
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    kann sich auf die Größe des Gehirns,
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    seine Struktur
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    und seine Funktionen
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    bis auf die Ebene der Gene auswirken.
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    Stress beginnt mit etwas namens
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    Hypothalamus-Hypophysen-
    Nebennierenrinden-Achse,
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    einer Reihe von Wechselwirkungen
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    zwischen endokrinen Drüsen
    im Gehirn und in der Niere,
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    die unsere körperliche Reaktion
    auf Stress steuern.
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    Wenn unser Gehirn
    eine stressige Situation erfasst,
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    wird unsere HPA-Achse sofort aktiviert
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    und das Hormon Cortisol wird freigesetzt,
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    das unseren Körper
    auf sofortiges Handeln vorbereitet.
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    Aber hohe Cortisolspiegel
    über einen längeren Zeitraum
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    richten im Gehirn Unheil an.
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    So erhöht chronischer Stress
    etwa das Aktivitätsniveau
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    und die neuronalen Verbindungen
    in der Amygdala,
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    dem Angstzentrum des Gehirns.
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    Wenn der Cortisolspiegel ansteigt,
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    werden die elektrischen Signale
    im Hippocampus schlechter,
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    also in dem Teil des Gehirns,
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    dem Lernen, Erinnerungen
    und Stress-Steuerung zugeordnet sind.
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    Der Hippocampus hemmt auch
    die Aktivität der HPA-Achse.
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    Wird er also geschwächt,
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    gilt dies auch für unsere Fähigkeit
    zur Stress-Steuerung.
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    Das ist aber noch nicht alles.
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    Cortisol kann buchstäblich
    unser Gehirn zum Schrumpfen bringen.
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    Zuviel davon führt zu einem Verlust
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    synaptischer Verbindungen
    zwischen Neuronen
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    und zum Schrumpfen
    des präfrontalen Cortex,
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    dem Teil des Gehirns,
    das Verhalten wie Konzentration,
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    Entscheidungsfindung,
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    Urteilsvermögen
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    und soziale Interaktion reguliert.
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    Es führt zu einer geringeren Produktion
    neuer Gehirnzellen im Hippocampus.
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    Das bedeutet, chronischer Stress
    vergrößert die Schwierigkeit zu lernen
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    und sich an Dinge zu erinnern
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    und bereitet die Bühne
    für ernstere geistige Probleme
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    wie Depressionen und langfristig
    die Alzheimer-Krankheit.
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    Die Effekte von Stress können direkt
    bis in die DNA des Gehirns durchsickern.
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    Ein Experiment zeigte,
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    dass der Umfang der Fürsorge,
    die eine Rattenmutter ihrem Baby gibt,
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    eine Rolle dabei spielt, wie das Baby
    im späteren Leben auf Stress reagiert.
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    Die Kinder fürsorglicher Mütter
    waren weniger stressempfindlich,
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    weil sich in ihren Gehirnen
    mehr Cortisol-Rezeptoren ausbildeten,
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    die sich ans Cortisol heften
    und die Stress-Reaktion dämpfen.
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    Bei Kindern vernachlässigender Mütter
    zeigte sich das gegenteilige Ergebnis,
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    sie wurden in ihrem Leben
    stressempfindlicher.
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    Dies betrachtet man
    als epigenetische Veränderungen,
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    was bedeutet, dass sie beeinflussen
    welche Gene aktiviert sind,
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    ohne den genetischen Code
    unmittelbar zu verändern.
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    Diese Änderungen kann man
    rückgängig machen,
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    wenn die Mütter vertauscht werden.
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    Aber es gibt ein überraschendes Ergebnis.
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    Die von einer Mutterratte ausgelösten
    epigenetischen Veränderungen
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    wurden an viele, nachfolgende
    Generationen weitergegeben.
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    Mit anderen Worten: Die Ergebnisse
    dieser Verhaltensweisen sind vererbbar.
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    Es gibt jedoch nicht nur
    schlechte Nachrichten.
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    Es gibt viele Möglichkeiten,
    das rückgängig zu machen,
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    was Cortisol mit dem Gehirn anstellt.
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    Die mächtigsten Waffen
    sind Bewegung und Meditation,
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    die tiefes Atmen,
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    Wahrnehmung und Konzentration
    auf die Umwelt mit sich bringen.
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    Beide Aktivitäten verringern den Stress,
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    vergrößern den Hippocampus
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    und verbessern nebenbei das Gedächtnis.
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    Kontrolliere den Stress,
    bevor er dich kontrolliert.
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    Kontrolliere deinen Stress,
    bevor er dich kontrolliert.
Title:
Wie Stress sich auf das Gehirn auswirkt - Madhumita Murgia
Speaker:
Madhumita Murgia
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-stress-affects-your-brain-madhumita-murgia

Stress ist nicht immer schlecht; er kann zu einem zusätzlichen Schub an Energie und Konzentration verhelfen, etwa wenn man eine Wettbewerbssportart betreibt oder in der Öffentlichkeit spricht. Aber wenn er anhält, kann er tatsächlich unser Gehirn verändern. Madhumita Murgia zeigt, wie sich chronischer Stress auf die Größe des Gehirns, seine Struktur und seine Funktion bis auf die Ebene der Gene auswirkt.

Lektion von Madhumita Murgia, Animation von Andrew Zimbelman.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:16
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for How stress affects your brain
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for How stress affects your brain
Angelika Lueckert Leon accepted German subtitles for How stress affects your brain
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for How stress affects your brain
Hannah Vogel edited German subtitles for How stress affects your brain
Johannes Duschner edited German subtitles for How stress affects your brain
Johannes Duschner edited German subtitles for How stress affects your brain

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