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Eine Magna Carta für das Internet

  • 0:00 - 0:03
    TED ist 30.
  • 0:03 - 0:07
    Das World Wide Web feiert diesen Monat
    seinen 25. Geburtstag.
  • 0:07 - 0:10
    Also ich habe eine Frage an Sie.
  • 0:10 - 0:15
    Wir werden über seinen Werdegang sprechen,
    vor allem über seine Zukunft.
  • 0:15 - 0:19
    Wir werden über seinen Zustand sprechen
    und die Art von Web, die wir uns wünschen.
  • 0:19 - 0:22
    Vor 25 Jahren arbeitete ich am CERN.
  • 0:22 - 0:27
    Ich erhielt nach ca. 1 Jahr die Erlaubnis,
    als Nebenprojekt daran zu arbeiten.
  • 0:27 - 0:29
    Ich schrieb die Programmierung.
  • 0:29 - 0:31
    Im Grunde war ich der erste Benutzer.
  • 0:31 - 0:34
    Es gab große Bedenken.
  • 0:34 - 0:37
    Man fürchtete, es würde nicht angenommen,
    weil es zu kompliziert sei.
  • 0:37 - 0:40
    Viel Überzeugungsarbeit, viel wunderbare
    Zusammenarbeit mit anderen --
  • 0:40 - 0:43
    und Stück um Stück funktionierte es.
  • 0:43 - 0:45
    Es kam an. Das war ziemlich cool.
  • 0:45 - 0:48
    Tatsache ist, wenige Jahre später,
    im Jahr 2000, nutzten
  • 0:48 - 0:54
    5 % der Weltbevölkerung das World Wide Web,
  • 0:54 - 0:56
    2007, 7 Jahre später, waren es 17 %.
  • 0:56 - 1:00
    Im Jahr 2008 gründeten wir
    die World Wide Web Foundation,
  • 1:00 - 1:04
    nicht zuletzt, um es im Auge zu behalten
    und uns Sorgen um diese Zahl zu machen.
  • 1:04 - 1:06
    Und nun sind wir im Jahr 2014:
  • 1:06 - 1:13
    40% der Welt nutzen das World Wide Web --
    Tendenz steigend.
  • 1:13 - 1:15
    Sie steigt unübersehbar.
  • 1:15 - 1:18
    Ich möchte, dass Sie über die
    Vor- und Nachteile nachdenken.
  • 1:18 - 1:23
    Offensichtlich ist für jeden hier bei TED
    die erste Frage: Was können wir tun,
  • 1:23 - 1:27
    um die anderen 60 % so schnell
    wie möglich ins Boot zu holen?
  • 1:27 - 1:29
    Viel Wichtiges. Es wird
    um mobile Ideen gehen.
  • 1:29 - 1:31
    Aber denken Sie auch über die 40 % nach!
  • 1:31 - 1:33
    Denn wenn Sie selbst da sitzen
  • 1:33 - 1:35
    mit einer Art Web-befähigtem Leben,
  • 1:35 - 1:38
    und sich nicht mehr an Dinge erinnern,
    sondern sie nachlesen,
  • 1:38 - 1:42
    dann haben Sie vielleicht das Gefühl,
    dass das Web ein Erfolg ist
  • 1:42 - 1:44
    und wir uns alle zurücklehnen können.
  • 1:44 - 1:47
    Und tatsächlich ist es ein Erfolg.
  • 1:47 - 1:49
    Es gibt viele Dinge: die Khan Academy
  • 1:49 - 1:52
    und -- Herrgott noch mal -- Wikipedia.
  • 1:52 - 1:55
    Es gibt eine Unmenge kostenloser Ebooks,
    die man online lesen kann,
  • 1:55 - 1:58
    viel Wunderbares in Sachen Bildung
    und in vielen anderen Bereichen.
  • 1:58 - 2:02
    Der Online-Handel hat in einigen Fällen
    die Art, wie Handel funktioniert,
  • 2:02 - 2:03
    völlig auf den Kopf gestellt
  • 2:03 - 2:07
    und Arten von Handel geschaffen,
    die es vorher nicht gab.
  • 2:07 - 2:11
    Das Web beeinflusst fast alle
    Aspekte des Handels.
  • 2:11 - 2:15
    Die Regierung ist nicht in allen Teilen
    betroffen, aber sie ist stark beeinflusst,
  • 2:15 - 2:18
    Wenn es gut läuft, bedeutet das
    viel Open Data, viel E-Government.
  • 2:18 - 2:22
    Es passiert also vieles im Web,
    das man sehen kann,
  • 2:22 - 2:25
    aber auch viel, das weniger sichtbar ist:
  • 2:25 - 2:27
    Gesundheitsdienste, spät nachts,
    wenn man sich sorgt,
  • 2:27 - 2:31
    an welcher Art von Krebs jemand
    leiden mag, der uns am Herzen liegt;
  • 2:31 - 2:36
    wenn man über das Internet
    einfach nur mit jemandem
  • 2:36 - 2:40
    in einem anderen Land redet,
    an dem einem sehr viel liegt.
  • 2:40 - 2:44
    Diese Art von Dingen ist nicht öffentlich.
  • 2:44 - 2:48
    Tatsache ist, sie haben
    eine gewisse Privatheit erlangt.
  • 2:48 - 2:50
    Wir gehen irgendwie davon aus, dass ein Aspekt des Webs
  • 2:50 - 2:53
    beinhaltet, dass es bei der Nutzung
  • 2:53 - 2:56
    einfach ein transparentes,
    neutrales Medium ist.
  • 2:56 - 3:00
    Ich kann mit Ihnen über das Web reden,
    ohne mir über das Sorgen zu machen,
  • 3:00 - 3:04
    was unseres Wissens nach passiert --
  • 3:04 - 3:07
    ohne die Sorge davor, nicht nur
    überwacht zu werden, noch dazu von Leuten,
  • 3:07 - 3:09
    die diese Daten vielleicht missbrauchen.
  • 3:09 - 3:14
    Wir wissen jetzt, wir können das Web nicht
    einfach nutzen, sondern müssen uns fragen,
  • 3:14 - 3:21
    ob die Infrastruktur des Web
    die Qualität hat, die wir brauchen.
  • 3:21 - 3:26
    Wir feiern die Tatsache, dass wir
    diese wunderbare Redefreiheit haben.
  • 3:26 - 3:29
    Wir können tweeten, und viele, viele Leute
  • 3:29 - 3:32
    sehen unsere Tweets --
    es sei denn, sie können sie nicht sehen,
  • 3:32 - 3:36
    dann nämlich, wenn in deren Land
    Twitter blockiert wird.
  • 3:36 - 3:39
    oder die Art und Weise, wie wir uns
    auszudrücken versuchen,
  • 3:39 - 3:43
    Informationen über unsere Lage oder über
    den Zustand des Landes, in dem wir leben,
  • 3:43 - 3:46
    vermittelt, die niemandem
    sonst zugänglich sind.
  • 3:46 - 3:49
    Also müssen wir protestieren
    und sicherstellen,
  • 3:49 - 3:55
    dass Zensur reduziert und der Weg ins Web
    dort geöffnet wird, wo Zensur herrscht.
  • 3:55 - 3:57
    Wir lieben die Tatsache,
    dass das Web offen ist.
  • 3:57 - 4:02
    Es erlaubt uns, zu reden. Jeder kann mit
    jedem reden. Wer wir sind, ist unwichtig.
  • 4:02 - 4:06
    Dann schließen wir uns diesen großen
    Social-Networking-Unternehmen an,
  • 4:06 - 4:09
    die im Grunde wie Silos strukturiert sind.
  • 4:09 - 4:13
    So können wir viel leichter mit Leuten
    im selben sozialen Netzwerk sprechen
  • 4:13 - 4:15
    als mit Leuten, in einem anderen Netzwerk.
  • 4:15 - 4:18
    Also beschränken wir uns manchmal auch.
  • 4:18 - 4:22
    Wir haben noch dazu -- Sie haben das Buch
    über Filter-Bubbles vielleicht gelesen --
  • 4:22 - 4:24
    das Filter-Bubble-Phänomen.
  • 4:24 - 4:26
    Das heißt, wir benutzen
    nur zu gern Maschinen,
  • 4:26 - 4:28
    die uns helfen, Dinge zu finden,
    die wir mögen.
  • 4:28 - 4:32
    Wir lieben das Vollbad in Dingen,
    die wir gern anklicken.
  • 4:32 - 4:36
    Also füttert uns die Maschine mit Zeug,
    das wir mögen, und zu guter Letzt
  • 4:36 - 4:40
    blicken wir durch eine
    rosarote Brille auf die Welt,
  • 4:40 - 4:42
    die man "Filter Bubble"
    [Filterblase] nennt.
  • 4:42 - 4:44
    Hier sind also einige der Dinge,
  • 4:44 - 4:47
    die das vorhandene Social Web,
    bedrohen könnten.
  • 4:47 - 4:49
    Welche Art von Web wollen Sie?
  • 4:49 - 4:53
    Ich will eines, das nicht
    in viele Teile aufgebrochen ist,
  • 4:53 - 4:58
    wie einige Länder in Reaktion auf die
    aktuelle Überwachung vorgeschlagen haben.
  • 4:58 - 5:05
    Ich will ein Web, das zum Beispiel eine
    wirklich gute Basis für Demokratie bietet.
  • 5:05 - 5:11
    Ich möchte ein Web, das mir bei der
    Gesundheitsvorsorge Datenschutz gewährt;
  • 5:11 - 5:15
    wo Forschern eine Fülle an medizinischen
    und klinischen Daten zur Verfügung steht.
  • 5:15 - 5:21
    Ich will ein Web, zu dem die anderen 60 %,
    so schnell wie möglich, Zugang erhalten.
  • 5:21 - 5:26
    Ich will ein Web, das für Innovationen
    eine so leistungsfähige Basis ist,
  • 5:26 - 5:29
    dass wir, wenn Übles passiert, wenn eine
    Katastrophe zuschlägt, reagieren können,
  • 5:29 - 5:33
    um Sachen zu bauen,
    die sehr schnell helfen.
  • 5:33 - 5:36
    Dies sind nur einige der Dinge,
    die ich mir wünsche,
  • 5:36 - 5:39
    von einer großen Liste,
    die eindeutig länger ist.
  • 5:39 - 5:40
    Sie haben Ihre Liste.
  • 5:40 - 5:43
    Ich möchte, dass wir
    dieses 25-jährige Jubiläum nutzen,
  • 5:43 - 5:45
    um über die Art von Web nachzudenken,
    die wir uns wünschen.
  • 5:45 - 5:48
    Besuchen Sie webat25.org.
    Dort finden Sie ein paar Links.
  • 5:48 - 5:50
    Auf vielen Seiten,
    haben Leute begonnen,
  • 5:50 - 5:52
    eine Magna Carta zu entwerfen.
  • 5:52 - 5:54
    die Grundrechte für das Web.
  • 5:54 - 5:55
    Wie wäre es, wenn wir das tun?
  • 5:55 - 6:00
    Wie wärs, wenn wir entscheiden,
    dass sie, in gewisser Weise,
  • 6:00 - 6:03
    Grundrechte werden -- das Recht,
    zu kommunizieren, mit wem ich will.
  • 6:03 - 6:05
    Was wäre Ihre Liste für die Magna Carta?
  • 6:05 - 6:10
    Crowdsourcen wir eine
    Magna Carta für das Web!
  • 6:10 - 6:12
    Packen wir es noch dieses Jahr an!
  • 6:12 - 6:16
    Lassen Sie uns den Schwung
    des 25-jährigen Jubiläums nutzen,
  • 6:16 - 6:20
    um eine Magna Carta für das Web
    zu crowdsourcen. (Beifall)
  • 6:20 - 6:24
    Danke sehr. Und tun Sie mir
    einen Gefallen, ja?
  • 6:24 - 6:27
    Kämpfen Sie für mich dafür.
    Okay? Danke.
  • 6:27 - 6:31
    (Beifall)
Title:
Eine Magna Carta für das Internet
Speaker:
Tim Berners-Lee
Description:

Vor 25 Jahren erfand Sir Tim Berners-Lee das World Wide Web. Es lohnt sich also, ihm Gehör zu leihen, wenn er uns warnt: Wir stehen vor einer Schlacht. Die Unterminierung der Netzneutralität, Filter-bubbles und die Machtanhäufung von Konzernen: Sie alle bedrohen die weit offenen Räume des Netzes. Es ist an den Nutzern, für das Recht auf Zugang und Bewegungsfreiheit einzutreten. Die Frage, die sich uns stellt: Was für eine Art von Internet wollen wir?

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English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
06:47
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for A Magna Carta for the web
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Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for A Magna Carta for the web
Matthias Daues accepted German subtitles for A Magna Carta for the web
Matthias Daues edited German subtitles for A Magna Carta for the web
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Sandra Neuhäuser edited German subtitles for A Magna Carta for the web
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