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Hoffnungsvolle Lehren aus dem Kampf zur Rettung der Regenwälder

  • 0:01 - 0:06
    Als die Portugiesen vor 500 Jahren
    Lateinamerika erreichten,
  • 0:06 - 0:09
    fanden sie offenbar diesen
    fantastischen Tropenwald vor.
  • 0:09 - 0:13
    Inmitten dieser Artenvielfalt,
    die sie nie zuvor gesehen hatten,
  • 0:13 - 0:17
    erregte eine Art
    schnell ihre Aufmerksamkeit.
  • 0:17 - 0:24
    Schneidet man die Rinde auf,
    hat man dunkelroten Harz vor sich,
  • 0:24 - 0:29
    der sich sehr gut zum Malen und Färben
    von Kleidungsmaterialien eignete.
  • 0:29 - 0:34
    Die Einheimischen nannten das “pau brasil”
  • 0:34 - 0:40
    und daher nannte man das Land
    "Land des Brasil”, später Brasilien.
  • 0:40 - 0:44
    Es ist das einzige Land der Welt,
    das nach einem Baum benannt ist.
  • 0:44 - 0:50
    Sie können sich also vorstellen, wie cool
    es ist, Förster in Brasilien zu sein,
  • 0:50 - 0:52
    neben anderen Gründen.
  • 0:52 - 0:54
    Wir sind umgeben von Waldprodukten.
  • 0:54 - 0:56
    Abgesehen von all diesen Produkten
  • 0:56 - 1:00
    ist der Wald sehr wichtig
    für die Regulierung des Klimas.
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    Fast 70 % des Wassers, das in Brasilien
    verdunstet und zu Regen wird,
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    wird von den Wäldern freigesetzt.
  • 1:08 - 1:17
    Das Amazonasbecken allein pumpt täglich
    20 Mrd. Tonnen Wasser in die Atmosphäre.
  • 1:17 - 1:21
    Das ist mehr als aus dem Amazonas,
    dem größten Fluss der Welt,
  • 1:21 - 1:26
    mit 17 Mrd. Tonnen täglich,
    ins Meer fließt.
  • 1:26 - 1:31
    Wollten wir denselben Evaporationseffekt
    durch das Kochen von Wasser erzeugen,
  • 1:31 - 1:33
    müssten wir 6 Monate lang
  • 1:33 - 1:38
    die komplette Stromerzeugungskapazität
    der Welt anzapfen.
  • 1:38 - 1:41
    Von daher erweist er uns
    einen großen Dienst.
  • 1:41 - 1:45
    4 Mrd. Hektar der Erdoberfläche
    sind von Wäldern bedeckt.
  • 1:45 - 1:50
    Das entspricht ungefähr der Fläche Chinas,
    der USA, Kanadas und Brasiliens zusammen.
  • 1:50 - 1:53
    Um sich eine Vorstellung
    davon machen zu können.
  • 1:53 - 1:57
    Drei Viertel davon befinden sich
    in der gemäßigten Klimazone
  • 1:57 - 2:00
    und nur ein Viertel in den Tropen.
  • 2:00 - 2:06
    Aber dieses eine Viertel, 1 Mrd. Hektar,
    beherbergt den Großteil der Artenvielfalt
  • 2:06 - 2:10
    und, sehr wichtig, 50 % der
    lebenden Biomasse, dem Kohlenstoff.
  • 2:12 - 2:16
    Ursprünglich waren 6 Mrd. Hektar
    der Erde von Wäldern überzogen --
  • 2:16 - 2:20
    das sind 50 % mehr als heute.
    Das war vor 2 000 Jahren.
  • 2:20 - 2:24
    Wir haben in den letzten 2 000 Jahren
    tatsächlich 2 Mrd. Hektar verloren.
  • 2:24 - 2:28
    Die Hälfte davon
    in den letzten 100 Jahren,
  • 2:28 - 2:33
    als wir die Abholzung von Wäldern
    von den gemäßigten Klimazonen
  • 2:33 - 2:35
    in die Tropen verlagerten.
  • 2:36 - 2:39
    Stellen sie sich das mal vor:
  • 2:39 - 2:43
    In 100 Jahren haben wir dieselbe
    Waldfläche in den Tropen vernichtet,
  • 2:43 - 2:47
    die über 2 000 Jahre hinweg in den
    gemäßigten Klimazonen verloren ging.
  • 2:47 - 2:50
    Das ist die heutige
    Geschwindigkeit der Zerstörung.
  • 2:51 - 2:55
    Brasilien ist ein wichtiges
    Teil dieses Puzzles.
  • 2:55 - 2:59
    Wir haben, nach Russland,
    die zweitgrößte Waldfläche der Welt.
  • 2:59 - 3:02
    12 % der weltweiten Waldfläche
    liegt also in Brasilien,
  • 3:02 - 3:04
    das meiste davon im Amazonasbecken.
  • 3:04 - 3:08
    Es ist der größte Wald, den wir haben.
    Er bedeckt eine sehr große Fläche.
  • 3:08 - 3:11
    Man kann sehen, dass viele
    europäische Staaten hineinpassen würden.
  • 3:11 - 3:14
    80 % der ursprünglichen
    Waldfläche ist noch intakt.
  • 3:14 - 3:16
    Das ist die gute Nachricht.
  • 3:16 - 3:21
    Aber wir haben 15 %
    in nur 30 Jahren verloren.
  • 3:21 - 3:23
    Wenn wir in dem Tempo weitermachen,
  • 3:23 - 3:28
    werden wir diese starke Pumpe,
    das klimaregulierende Amazonasbecken,
  • 3:28 - 3:30
    sehr schnell verlieren.
  • 3:30 - 3:33
    Die Abholzung der Wälder
    nahm um die Jahrtausendwende
  • 3:33 - 3:36
    rapide zu und beschleunigte sich.
  • 3:36 - 3:40
    (Geräusch einer Kettensäge)
  • 3:40 - 3:44
    (Geräusch eines umstürzenden Baumes)
  • 3:44 - 3:48
    27 000 qkm in einem Jahr.
  • 3:48 - 3:52
    Das sind 2,7 Millionen Hektar.
  • 3:52 - 3:57
    Das entspricht jährlich
    ca. der Hälfte der Fläche Costa Ricas.
  • 3:58 - 4:02
    Zu dem Zeitpunkt
    -- soll heißen 2003, 2004 --
  • 4:02 - 4:06
    begann ich bei der Regierung zu arbeiten.
  • 4:06 - 4:10
    Zusammen mit anderen Mitgliedern
    des Forstwirtschaftsministeriums
  • 4:10 - 4:15
    wurde uns aufgetragen, die Ursachen
    für die Abholzung zu erforschen
  • 4:15 - 4:18
    und einen Plan, sie landesweit
    zu unterbinden, auszuarbeiten,
  • 4:18 - 4:21
    in Kooperation mit den
    lokalen Behörden, der Bevölkerung,
  • 4:21 - 4:24
    den Unternehmen und der Öffentlichkeit,
  • 4:24 - 4:27
    um die identifizierten Probleme
    in Angriff nehmen zu können.
  • 4:27 - 4:33
    Wir entwickelten einen Plan
    mit Maßnahmen in 144 Bereichen.
  • 4:33 - 4:35
    Ich werde nun alle einzeln erklären.
  • 4:35 - 4:42
    Nein, ich werde Ihnen nur einige Beispiele
    aus den letzten paar Jahren nennen.
  • 4:42 - 4:48
    Als Erstes entwickelten wir
    zusammen mit der Raumfahrtbehörde
  • 4:48 - 4:51
    ein System, um sehen zu können,
    wo die Abholzung stattfindet,
  • 4:51 - 4:52
    beinahe in Echtzeit.
  • 4:52 - 4:55
    In Brasilien haben wir das System DETER,
  • 4:55 - 4:58
    das uns jeden Monat oder alle 2 Monate,
  • 4:58 - 5:01
    mit Informationen über
    die Abholzungsaktivitäten versorgt,
  • 5:01 - 5:04
    sodass wir sofort reagieren können,
    während etwas passiert.
  • 5:04 - 5:06
    All diese Informationen
    sind frei zugänglich,
  • 5:06 - 5:09
    damit andere das System
    individuell nachbilden können.
  • 5:09 - 5:12
    Dies ermöglicht es uns,
    unter anderem festzustellen,
  • 5:12 - 5:17
    dass 1,4 Millionen m3 Holz
    illegal geschlagen wurden.
  • 5:17 - 5:20
    Einen Teil davon zersägen
    und verkaufen wir;
  • 5:20 - 5:28
    die Einnahmen fließen in eine Stiftung
    zur Finanzierung lokaler Umweltprojekte.
  • 5:28 - 5:31
    Dadurch können wir auch
    große Einsätze durchführen,
  • 5:31 - 5:34
    um Korruption und illegale
    Handlungen einzudämmen.
  • 5:34 - 5:39
    Sie führten zu der Festnahme von etwa
    700 Personen, darunter viele Beamte.
  • 5:40 - 5:45
    Wir haben beschlossen, dass die Regionen,
    in denen illegale Abholzungen stattfinden,
  • 5:45 - 5:49
    keine Kredite und Finanzierungen erhalten.
  • 5:49 - 5:53
    Also haben wir das durch die Banken
    zum Endnutzer zurückverfolgt.
  • 5:53 - 5:55
    Supermärkte, Schlachthäuser usw.,
  • 5:55 - 5:59
    die Produkte aus illegal
    abgeholzten Gebieten kaufen,
  • 5:59 - 6:03
    können somit auch für die Abholzung
    zur Rechenschaft gezogen werden.
  • 6:03 - 6:06
    Wir haben somit vieles getan,
    um das Problem zu verringern.
  • 6:06 - 6:10
    Wir bearbeiten auch viele
    Grundbesitzprobleme.
  • 6:10 - 6:12
    Das ist wichtig in Konfliktfällen.
  • 6:12 - 6:15
    50 Mio. Hektar Schutzgebiete
    wurden geschaffen,
  • 6:15 - 6:20
    das entspricht der Fläche Spaniens.
  • 6:20 - 6:25
    Davon gehörten 8 Millionen
    den indigenen Völkern.
  • 6:25 - 6:28
    Wir sehen erste Ergebnisse.
  • 6:28 - 6:35
    In den letzten 10 Jahren ging die Rodung
    in Brasilien um 75 % zurück.
  • 6:35 - 6:40
    (Applaus)
  • 6:40 - 6:44
    Wenn wir das mit der
    durchschnittlichen Abholzungsrate
  • 6:44 - 6:46
    der letzten 10 Jahre vergleichen,
  • 6:46 - 6:51
    dann haben wir 8,7 Mio. Hektar gerettet,
    was der Fläche Österreichs entspricht.
  • 6:51 - 6:54
    Aber viel wichtiger ist,
    dass wir den Ausstoß
  • 6:54 - 6:57
    von 3 Mrd. Tonnen CO2 verhindert haben.
  • 6:57 - 7:01
    Das ist bis heute der
    bei Weitem wichtigste Beitrag
  • 7:01 - 7:06
    zur Reduktion der Treibhausgasemissionen,
    als eine positive Maßnahme.
  • 7:06 - 7:07
    Man könnte meinen,
  • 7:07 - 7:12
    dass diese Art von Maßnahmen
    zur Verminderung der Abholzung
  • 7:12 - 7:14
    auch Einfluss auf die Wirtschaft haben,
  • 7:14 - 7:18
    weil Wirtschaftstätigkeit fehlt oder so.
  • 7:18 - 7:21
    Aber interessanterweise
    ist das Gegenteil der Fall.
  • 7:21 - 7:26
    Tatsächlich wuchs die Wirtschaft als
    die Abholzung am stärksten zurückging
  • 7:26 - 7:30
    im Durchschnitt doppelt so stark
    wie im vorherigen Jahrzehnt,
  • 7:30 - 7:33
    als die Abholzung zunahm.
  • 7:33 - 7:35
    Das ist eine gute Lehre für uns.
  • 7:35 - 7:37
    Vielleicht hat es überhaupt
    nichts damit zu tun,
  • 7:37 - 7:41
    weil wir erst gelernt haben,
    die Abholzung zu verringern.
  • 7:41 - 7:45
    Dies sind alles recht gute Neuigkeiten
    und es sind gute Ergebnisse,
  • 7:45 - 7:48
    auf die wir natürlich stolz sein sollten.
  • 7:48 - 7:51
    Aber es ist nicht einmal annähernd genug.
  • 7:51 - 7:56
    Wenn man darüber nachdenkt,
    dann hat die 2013 im Amazonasbecken
  • 7:56 - 8:00
    abgeholzte Fläche etwas mehr als
    eine halbe MIllion Hektar betragen,
  • 8:00 - 8:02
    das bedeutet, dass pro Minute
  • 8:02 - 8:06
    die Fläche zweier Fußballfelder
  • 8:06 - 8:10
    im Amazonasgebiet vernichtet wurde.
    Allein im letzten Jahr.
  • 8:10 - 8:14
    Rechnen wir das zur Abholzung
    in anderen Biomen Brasiliens hinzu,
  • 8:14 - 8:18
    ergibt das noch immer die höchste
    Abholzungsrate der Welt.
  • 8:19 - 8:22
    Es ist ein wenig als sei man
    der Held des Waldes
  • 8:22 - 8:25
    und doch noch stets Abholzungsmeister.
  • 8:26 - 8:30
    Daher können wir nicht einmal
    annähernd zufrieden sein.
  • 8:30 - 8:32
    Ich denke, der nächste Schitt ist,
  • 8:32 - 8:40
    für einen 0 %-igen Waldflächeverlust
    in Brasilien bis 2020 zu kämpfen.
  • 8:40 - 8:41
    Das ist der nächste Schritt.
  • 8:41 - 8:43
    Ich habe mich schon immer für
  • 8:43 - 8:46
    die Beziehung zwischen Klimawandel
    und Wäldern interessiert.
  • 8:46 - 8:52
    Erstens, da 15 % des Treibhausgasausstoßes
    durch Abholzung der Wälder entstehen;
  • 8:52 - 8:54
    es trägt also erheblich zum Problem bei.
  • 8:54 - 8:58
    Aber Wälder können auch
    erheblich zur Lösung beitragen,
  • 8:58 - 9:02
    denn das ist die beste bekannte Methode,
  • 9:02 - 9:05
    um Kohlenstoff zu senken,
    zu binden und zu speichern.
  • 9:05 - 9:08
    Es gibt einen weiteren Zusammenhang
    zwischen Klima und Wäldern,
  • 9:08 - 9:12
    auf den ich 2008 aufmerksam wurde
    und der mich dazu bewegte,
  • 9:12 - 9:15
    mich statt mit Wäldern
    mit dem Klimawandel zu beschäftigen.
  • 9:15 - 9:18
    Ich fuhr nach Kanada, British Columbia,
  • 9:18 - 9:23
    zusammen mit einigen
    Forstdienstleitern anderer Länder,
  • 9:23 - 9:29
    mit denen wir eine Art Bündnis haben, wie
    Kanada, Russland, Indien, China, den USA.
  • 9:29 - 9:34
    Als wir dort waren, hörten wir
    von diesem Bergkiefernkäfer,
  • 9:34 - 9:38
    der die kanadischen Wälder
    buchstäblich wegfrisst.
  • 9:38 - 9:44
    Diese braunen Bäume, die wir
    hier sehen, sind tote Bäume.
  • 9:44 - 9:48
    Es sind stehende, tote Bäume,
    wegen der Käferlarven.
  • 9:48 - 9:54
    Die Population dieser Käfer wird
    durch die kalten Winter reguliert.
  • 9:54 - 9:58
    Aber die Winter waren
    über Jahre nicht kalt genug,
  • 9:58 - 10:01
    um die Käferpopulation
    regulieren zu können.
  • 10:01 - 10:08
    Daraus entstand eine Krankheit,
    die Milliarden Bäume tötet.
  • 10:08 - 10:13
    Ich kehrte zurück mit der Vorstellung,
    dass der Wald eines der frühsten
  • 10:13 - 10:18
    und am stärksten betroffenen Opfer
    des Klimawandels ist.
  • 10:20 - 10:24
    Ich dachte, wenn ich es schaffe,
    mit all meinen Kollegen
  • 10:24 - 10:26
    dazu beizutragen,
    die Entwaldung zu stoppen,
  • 10:26 - 10:31
    dann werden wir später vielleicht
    den Kampf gegen den Klimawandel
  • 10:31 - 10:35
    durch Überflutungen, Hitze, Brände
    und dergleichen verlieren.
  • 10:35 - 10:38
    Deshalb entschied ich mich,
    den Forstdienst zu verlassen
  • 10:38 - 10:41
    und direkt mit der Arbeit
    am Klimawandel zu beginnen,
  • 10:41 - 10:45
    um so einen Weg zu finden,
    die Herausforderung zu bewältigen.
  • 10:45 - 10:50
    Nun, die Herausforderung
    ist sehr eindeutig.
  • 10:50 - 10:52
    Das Ziel ist klar.
  • 10:52 - 10:55
    Wir wollen den Anstieg der
    durchschnittlichen Temperaturen
  • 10:55 - 10:58
    unseres Planeten auf 2 Grad begrenzen.
  • 10:58 - 11:00
    Das hat mehrere Gründe.
  • 11:00 - 11:02
    Die werde ich jetzt nicht ausführen.
  • 11:02 - 11:05
    Aber um diesen Wert
    von 2 Grad zu erreichen,
  • 11:05 - 11:09
    was unser Überleben möglich macht,
  • 11:09 - 11:14
    hat der Weltklimarat (IPCC)
    bekanntgegeben,
  • 11:14 - 11:21
    dass wir ein Emissionsbudget
    von 1 000 Mrd. Tonnen CO2
  • 11:21 - 11:25
    von jetzt an bis zum Ende
    des Jahrhunderts zur Verfügung haben.
  • 11:25 - 11:27
    Wenn man das auf die Jahre aufteilt,
  • 11:27 - 11:34
    dann beträgt der durschnittliche
    Jahresetat 11 Mrd. Tonnen CO2.
  • 11:34 - 11:36
    Aber wie viel ist eine Tonne CO2?
  • 11:36 - 11:40
    Das entspricht etwa dem,
    was ein kleines Auto
  • 11:40 - 11:45
    im Laufe eines Jahres verbraucht,
    wenn es jeden Tag 20 km fährt.
  • 11:45 - 11:47
    Oder ein Flug ohne Rückflug
  • 11:47 - 11:50
    von São Paulo nach Johannesburg
    oder London. Ohne Rückflug!
  • 11:50 - 11:52
    Hin und zurück, zwei Tonnen.
  • 11:52 - 11:55
    11 Milliarden Tonnen
    sind also das Doppelte.
  • 11:55 - 12:02
    Die heutigen Emissionen belaufen sich
    auf 50 Mrd. Tonnen und sie steigen.
  • 12:02 - 12:07
    Sie wachsen und könnten 2020
    bereits 61 Mrd. betragen.
  • 12:07 - 12:12
    Bis 2050 müssen wir das auf 10 reduzieren.
  • 12:12 - 12:13
    Und während das passiert,
  • 12:13 - 12:17
    wächst die Bevölkerung von sieben
    auf neun Milliarden Menschen an.
  • 12:17 - 12:19
    die Wirtschaft wird von
    60 Billionen Dollar im Jahre 2010,
  • 12:19 - 12:21
    auf 200 Billionen Dollar angewachsen sein.
  • 12:21 - 12:25
    Wir müssen deshalb
    unsere Effizienz steigern,
  • 12:25 - 12:35
    sodass wir statt auf 7 Tonnen pro Kopf,
    pro Person, pro Jahr, auf etwa 1 kommen.
  • 12:35 - 12:39
    Man muss die Wahl treffen.
    Nimmt man das Flugzeug oder das Auto?
  • 12:40 - 12:43
    Die Frage ist also:
    Können wir es schaffen?
  • 12:43 - 12:46
    Das ist genau dieselbe Frage,
    die ich gestellt bekam,
  • 12:46 - 12:49
    als ich mich daran machte,
    die Abholzung zu bekämpfen.
  • 12:49 - 12:53
    Es ist ein solch großes, komplexes
    Problem. Können wir das wirklich?
  • 12:54 - 12:56
    Ich denke ja. Bedenken Sie:
  • 12:56 - 13:02
    Die Abholzung ist für 60 %
    der Treibhausgasemissionen Brasiliens
  • 13:02 - 13:04
    im letzten Jahrzehnt verantwortlich.
  • 13:04 - 13:06
    Nun sind es etwas weniger als 30 %.
  • 13:06 - 13:09
    Weltweit stammen 60 % aller Emissionen
    vom Energieverbrauch.
  • 13:09 - 13:13
    Wenn wir also bei der Energie
    direkt ansetzen können,
  • 13:13 - 13:16
    wie wir es auch bei
    der Entwaldung getan haben,
  • 13:16 - 13:18
    dann haben wir vielleicht eine Chance.
  • 13:18 - 13:22
    Hier sind fünf Dinge,
    die wir unternehmen sollten:
  • 13:22 - 13:26
    Erstens müssen wir Entwicklung
    und Treibhausgasemissionen entkoppeln.
  • 13:26 - 13:31
    Wir müssen nicht alle Wälder abholzen,
    um Jobs zu schaffen
  • 13:31 - 13:34
    und Landwirtschaft
    und Wirtschaft anzukurbeln.
  • 13:34 - 13:37
    Das haben wir bewiesen,
    als wir die Abholzung reduzierten
  • 13:37 - 13:38
    und die Wirtschaft weiterwuchs.
  • 13:38 - 13:43
    Dasselbe könnte im
    Energiesektor möglich sein.
  • 13:43 - 13:46
    Zweitens müssen wir
    die richtigen Anreize setzen.
  • 13:46 - 13:51
    Heute werden fossile Brennstoffe jährlich
    mit 500 Mrd. Dollar subventioniert.
  • 13:51 - 13:53
    Wieso erheben wir
    keine Abgaben auf Kohlenstoff
  • 13:53 - 13:56
    und investieren das Geld
    in erneuerbare Energien?
  • 13:56 - 14:00
    Drittens müssen wir messen
    und öffentlich machen,
  • 14:00 - 14:03
    wo, wann und wer Treibhausgase produziert,
  • 14:03 - 14:07
    sodass wir spezifische Maßnahmen
    für jede Ursache ergreifen können.
  • 14:07 - 14:11
    Viertens müssen wir den normalen
    Entwicklungsverlauf überspringen:
  • 14:11 - 14:15
    Man muss keine
    Festnetzanschlüsse installieren,
  • 14:15 - 14:17
    bevor man Handys bekommt.
  • 14:17 - 14:19
    Genauso muss die eine Milliarde Menschen
  • 14:19 - 14:22
    ohne Strom nicht erst
    fossile Brennstoffe nutzen,
  • 14:22 - 14:24
    bevor sie saubere Energie erhalten.
  • 14:24 - 14:26
    Und fünftens und letztens
  • 14:26 - 14:29
    müssen die Regierungen,
    Unternehmen und die Zivilgesellschaft
  • 14:29 - 14:32
    die gesamte Verantwortung übernehmen.
  • 14:32 - 14:36
    Es gibt für jeden etwas zu tun,
    wir brauchen jede Hilfe.
  • 14:38 - 14:41
    Abschließend denke ich, dass die Zukunft
    kein unveränderliches Schicksal ist,
  • 14:41 - 14:44
    das man einfach akzeptieren muss.
  • 14:44 - 14:48
    Wir müssen den Mut haben,
    neue Wege zu gehen,
  • 14:48 - 14:49
    in neue Dinge zu investieren
  • 14:49 - 14:52
    und daran glauben, dass wir es
    tatsächlich schaffen können.
  • 14:52 - 14:55
    Ich glaube das tun wir
    in Brasilien mit der Entwaldung
  • 14:55 - 14:59
    und ich hoffe, dass wir es auch
    im Falle des Klimas schaffen.
  • 14:59 - 15:00
    Vielen Dank.
  • 15:00 - 15:03
    (Applaus)
Title:
Hoffnungsvolle Lehren aus dem Kampf zur Rettung der Regenwälder
Speaker:
Tasso Azevedo
Description:

"Rettet den Regenwald" ist ein umweltpolitischer Slogan, der so alt ist wie die Zeit selbst — aber Tasso Azevedo informiert uns über den Verlauf dieser Bemühungen.
Angeregt durch die riesigen Verluste in den 1990ern, ermöglichen neue Gesetze (und transparente Datensammlungen) nun eine stetige Verzögerung der Abholzung ganzer Wälder in Brasilien. Ist das genug? Noch nicht.
Er nennt 5 Initiativen, die wir als nächstes anstoßen sollten und fragt sich, ob die Erfahrungen, die man in Brasilien gemacht hat, auf ein noch viel größeres Problem anwenden kann: den globalen Klimawandel.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:16

German subtitles

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