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Was macht ein gutes Leben aus? Erkenntnisse aus der längsten Studie über Glück | Robert Waldinger | TEDxBeaconStreet

  • 0:17 - 0:20
    Was hält uns gesund und glücklich,
  • 0:20 - 0:22
    während wir durchs Leben gehen?
  • 0:22 - 0:25
    Wenn Sie jetzt optimal
  • 0:25 - 0:27
    in Ihre Zukunft investieren würden,
  • 0:27 - 0:31
    wohinein würden Sie Ihre Zeit
    und Ihre Energie stecken?
  • 0:32 - 0:34
    Darauf gibt es viele Antworten.
  • 0:34 - 0:39
    Wir werden mit Ansichten überhäuft,
    was das Wichtigste im Leben sei.
  • 0:40 - 0:42
    Die Medien sind voller
    Geschichten von Menschen,
  • 0:42 - 0:46
    die reich und berühmt sind
    und Imperien schaffen.
  • 0:47 - 0:49
    Wir glauben diese Geschichten.
  • 0:50 - 0:53
    Kürzlich hat man die Generation Y
  • 0:53 - 0:58
    nach ihren wichtigsten
    Lebenszielen befragt
  • 0:58 - 1:00
    und über 80 % gaben an,
  • 1:00 - 1:04
    ein wichtiges Lebensziel für sie
    sei es, reich zu werden.
  • 1:06 - 1:10
    Weitere 50 % derselben
    jungen Erwachsenen gaben an,
  • 1:10 - 1:16
    ein anderes wichtiges Lebensziel sei es,
    berühmt zu werden.
  • 1:16 - 1:17
    (Gelächter)
  • 1:17 - 1:24
    Ständig wird uns gesagt, wir sollten uns
    bei der Arbeit reinhängen, mehr einsetzen
  • 1:24 - 1:26
    und mehr erreichen.
  • 1:26 - 1:30
    Wir bekommen den Eindruck, dass wir
    diese Dinge anstreben sollten,
  • 1:30 - 1:32
    um ein gutes Leben zu haben.
  • 1:32 - 1:34
    Aber stimmt das auch?
  • 1:34 - 1:39
    Ist das wirklich das, was die Menschen
    im Laufe ihres Lebens glücklich macht?
  • 1:40 - 1:42
    Bilder einer gesamten Lebenszeit
  • 1:42 - 1:47
    über getroffene Entscheidungen
    und ihre Auswirkungen
  • 1:47 - 1:50
    sind fast unmöglich zu bekommen.
  • 1:52 - 1:55
    Das meiste, das wir
    über Menschenleben wissen,
  • 1:55 - 1:58
    wissen wir von Menschen, die wir
    nach der Vergangenheit gefragt haben.
  • 1:59 - 2:03
    Wir wissen, dass wir uns im Nachhinein
    nicht mehr an alles erinnern.
  • 2:03 - 2:07
    Wir vergessen eine Unmenge
    unserer Erlebnisse im Lauf der Zeit.
  • 2:07 - 2:10
    Und manchmal ist das Gedächtnis
    regelrecht kreativ.
  • 2:11 - 2:12
    Mark Twain wusste dies.
  • 2:14 - 2:16
    Er wird folgendermaßen zitiert:
  • 2:16 - 2:21
    "Einige der schlimmsten Dinge in
    meinem Leben sind niemals passiert."
  • 2:21 - 2:23
    (Gelächter)
  • 2:24 - 2:28
    Untersuchungen zeigen, dass wir
    die Vergangenheit positiver beurteilen,
  • 2:28 - 2:30
    je älter wir werden.
  • 2:30 - 2:33
    Das erinnert mich an einen
    Autoaufkleber mit dem Spruch:
  • 2:33 - 2:37
    "Es ist nie zu spät,
    eine glückliche Kindheit zu haben."
  • 2:37 - 2:39
    (Gelächter)
  • 2:40 - 2:44
    Aber was wäre, wenn wir ganze
    Lebensläufe beobachten könnten,
  • 2:44 - 2:47
    wie sie sich allmählich entfalteten?
  • 2:47 - 2:51
    Was wäre, wenn wir Menschen
    ab ihrer Teenagerzeit
  • 2:51 - 2:54
    bis hinauf ins hohe Alter
    untersuchen könnten,
  • 2:54 - 2:58
    um herauszufinden, was Menschen
    wirklich glücklich und gesund hält?
  • 2:58 - 3:00
    Wir haben das getan.
  • 3:00 - 3:03
    Die Harvard-Studie über
    Erwachsenenentwicklung
  • 3:03 - 3:08
    ist vielleicht die längste Studie
    überhaupt über das Erwachsenenleben.
  • 3:08 - 3:15
    Seit 75 Jahren verfolgen wir
    die Lebensläufe von 724 Männern,
  • 3:16 - 3:21
    Jahr für Jahr; fragen nach ihrer Arbeit,
    ihrem Familienleben und ihrer Gesundheit.
  • 3:21 - 3:24
    Wir haben diese Fragen
    natürlich gestellt, ohne zu wissen,
  • 3:24 - 3:27
    wie sich ihr Leben entwickeln würde.
  • 3:28 - 3:32
    Solche Studien sind äußerst selten.
  • 3:32 - 3:36
    Fast alle Projekte dieser Art brechen
    binnen zehn Jahren auseinander,
  • 3:36 - 3:39
    weil zu viele Menschen
    aus der Studie aussteigen
  • 3:39 - 3:42
    oder weil es keine Förderung mehr gibt
  • 3:42 - 3:44
    oder weil sich die Forscher
    um anderes kümmern
  • 3:44 - 3:48
    oder weil sie sterben und niemand
    das Projekt am Laufen hält.
  • 3:49 - 3:51
    Aber dank einer Kombination aus Glück
  • 3:51 - 3:55
    und Ausdauer mehrerer
    Forschergenerationen
  • 3:55 - 3:57
    hat diese Studie überlebt.
  • 3:57 - 4:02
    Rund 60 der ursprünglichen 724 Männer
  • 4:02 - 4:03
    sind noch am Leben.
  • 4:03 - 4:05
    Sie nehmen immer noch an der Studie teil,
  • 4:05 - 4:08
    wobei die meisten über 90 Jahre alt sind.
  • 4:08 - 4:10
    Und gerade beginnen wir damit,
  • 4:10 - 4:14
    die mehr als 2 000 Kinder
    dieser Männer zu untersuchen.
  • 4:14 - 4:17
    Ich bin der vierte Leiter dieser Studie.
  • 4:18 - 4:23
    Seit 1938 verfolgen wir die Lebensläufe
    zweier Gruppen von Männern.
  • 4:23 - 4:25
    Die erste Gruppe begann
  • 4:25 - 4:28
    in ihrem 2. Studienjahr
    am Harvard College.
  • 4:28 - 4:32
    Sie stammten aus der "besten Generation",
    wie Tom Brokaw sie nannte.
  • 4:32 - 4:35
    Sie alle beendeten ihr Studium
    während des 2. Weltkrieges
  • 4:35 - 4:37
    und dann zogen die meisten in den Krieg.
  • 4:38 - 4:40
    Die zweite Gruppe, die wir untersuchten,
  • 4:40 - 4:44
    war eine Gruppe von Jungen aus
    einer der ärmsten Viertel Bostons;
  • 4:44 - 4:46
    sie wurden für die Studie ausgewählt,
  • 4:46 - 4:50
    vor allem, weil sie aus einigen der
    am stärksten benachteiligten
  • 4:50 - 4:54
    und problembeladensten Familien
    im Boston der 1930er Jahre stammten.
  • 4:54 - 5:00
    Die meisten wohnten in Mietshäusern,
    viele ohne fließend Warm- und Kaltwasser.
  • 5:01 - 5:03
    Als sie mit der Studie begannen,
  • 5:03 - 5:06
    wurden alle Teenager befragt.
  • 5:06 - 5:08
    Sie wurden ärztlich untersucht.
  • 5:08 - 5:12
    Wir besuchten sie zu Hause
    und befragten ihre Eltern.
  • 5:12 - 5:14
    Dann wurden aus
    diesen Teenagern Erwachsene,
  • 5:14 - 5:17
    die verschiedene Lebenswege einschlugen.
  • 5:17 - 5:23
    Aus ihnen wurden Fabrikarbeiter,
    Anwälte, Maurer und Ärzte,
  • 5:23 - 5:26
    einer von ihnen Präsident
    der Vereinigten Staaten.
  • 5:27 - 5:31
    Einige wurden alkoholkrank;
    ein paar schizophren.
  • 5:32 - 5:34
    Einige stiegen gesellschaftlich auf,
  • 5:34 - 5:38
    von ganz unten bis ganz nach oben
  • 5:38 - 5:41
    und bei einigen war es genau andersrum.
  • 5:42 - 5:45
    Die Urheber dieser Studie
  • 5:45 - 5:47
    hätten sich niemals erträumt,
  • 5:47 - 5:52
    dass ich hier 75 Jahre später stehen
  • 5:52 - 5:55
    und Ihnen erzählen würde,
    dass die Studie immer noch läuft.
  • 5:56 - 6:00
    Alle zwei Jahre erkundigt sich
    unser geduldiges und engagiertes Team
  • 6:00 - 6:03
    bei unseren Männern,
    ob wir ihnen noch einmal
  • 6:03 - 6:06
    einige Fragen über ihr Leben
    schicken dürfen.
  • 6:07 - 6:10
    Viele der Männer aus den
    ärmeren Vierteln Bostons fragen uns:
  • 6:10 - 6:15
    "Warum befragen Sie mich immer noch?
    Mein Leben ist nicht so interessant."
  • 6:15 - 6:18
    Die Harvard-Männer
    stellen diese Frage niemals.
  • 6:18 - 6:23
    (Gelächter)
  • 6:27 - 6:31
    Um ein möglichst deutliches Bild
    dieser Lebenswege zu erhalten,
  • 6:31 - 6:33
    schicken wir ihnen nicht nur Fragebögen.
  • 6:33 - 6:36
    Wir interviewen sie in ihrem Wohnzimmer.
  • 6:37 - 6:40
    Wir erhalten die
    Patientenakten ihrer Ärzte.
  • 6:40 - 6:42
    Wir entnehmen ihnen Blut,
    untersuchen ihre Gehirne
  • 6:42 - 6:44
    und sprechen mit ihren Kindern.
  • 6:44 - 6:49
    Wir filmen, während sie mit ihren Frauen
    über ihre größten Sorgen sprechen.
  • 6:49 - 6:53
    Als wir vor etwa zehn Jahren
    endlich die Frauen fragten,
  • 6:53 - 6:55
    ob sie auch an der Studie
    teilnehmen wollten,
  • 6:55 - 6:58
    sagten viele von ihnen: "Na endlich."
  • 6:58 - 6:59
    (Gelächter)
  • 7:01 - 7:02
    Also, was haben wir gelernt?
  • 7:02 - 7:05
    Welche Lehren haben wir
  • 7:05 - 7:09
    aus den zehntausenden Seiten
    an Informationen gezogen,
  • 7:09 - 7:12
    die wir aus diesen Lebensläufen
    gewonnen haben?
  • 7:13 - 7:18
    Bei diesen Lehren geht es nicht um
    Reichtum, Ruhm oder härteres Arbeiten.
  • 7:20 - 7:26
    Die deutlichste Botschaft, die wir aus
    dieser 75-jährigen Studie ziehen, ist:
  • 7:26 - 7:31
    Gute Beziehungen machen uns
    glücklicher und gesünder. Punkt.
  • 7:32 - 7:36
    Wir haben drei große Lektionen
    über Beziehungen gelernt.
  • 7:36 - 7:40
    Zum einen, dass soziale Kontakte
    wirklich gut für uns sind
  • 7:40 - 7:43
    und dass Einsamkeit tötet.
  • 7:43 - 7:47
    Es zeigt sich, dass Menschen,
    die mit der Familie, Freunden
  • 7:47 - 7:50
    oder der Gemeinde stärker vernetzt sind,
  • 7:50 - 7:55
    glücklicher und körperlich gesünder
    sind und länger leben als Menschen,
  • 7:55 - 7:58
    die weniger gut vernetzt sind.
  • 7:58 - 8:02
    Die Erfahrung von Einsamkeit
    scheint giftig zu sein.
  • 8:02 - 8:07
    Menschen, die weniger Kontakt
    mit anderen haben als sie möchten,
  • 8:07 - 8:10
    fühlen sich unglücklicher.
  • 8:10 - 8:13
    Ihre Gesundheit verschlechtert sich
    früher in der Lebensmitte,
  • 8:13 - 8:16
    ihre Gehirnfunktionen
    veschlechtern sich eher
  • 8:16 - 8:19
    und sie leben kürzer als
    Menschen, die nicht einsam sind.
  • 8:20 - 8:23
    Und das Traurige ist,
    dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt
  • 8:23 - 8:28
    mehr als einer von fünf Amerikanern
    angibt, einsam zu sein.
  • 8:29 - 8:31
    Und wir wissen, dass man
    in einer Menschenmenge
  • 8:31 - 8:34
    oder in einer Ehe einsam sein kann.
  • 8:34 - 8:36
    Daher ist unsere zweite große Erkenntnis:
  • 8:36 - 8:39
    Es geht nicht nur um die Zahl
    der Freunde, die man hat,
  • 8:39 - 8:43
    und nicht darum, ob man
    eine feste Beziehung hat,
  • 8:43 - 8:48
    vielmehr ist die Qualität unserer
    engen Beziehungen ausschlaggebend.
  • 8:48 - 8:53
    Ein konfliktreiches Leben ist
    wirklich schlecht für unsere Gesundheit.
  • 8:53 - 8:57
    Konfliktbeladene Ehen zum Beispiel,
    ohne viel Zuneigung,
  • 8:58 - 9:04
    sind sehr schlecht für unsere Gesundheit,
    vielleicht sogar schlimmer als Scheidung.
  • 9:04 - 9:09
    Das Führen einer guten und
    herzlichen Beziehung schützt.
  • 9:09 - 9:12
    Als wir unseren Männern bis
    ins Alter von 80 gefolgt waren,
  • 9:12 - 9:16
    wollten wir auf ihre Lebensmitte
    zurückschauen und sehen,
  • 9:16 - 9:21
    aus wem ein glücklicher, gesunder
    80-Jähriger werden würde
  • 9:21 - 9:23
    und aus wem nicht.
  • 9:23 - 9:27
    Wir erfassten alles, was wir über sie
  • 9:28 - 9:29
    im Alter von 50 wussten.
  • 9:30 - 9:33
    Nicht ihr Cholesterinspiegel
    in diesem Alter sagte voraus,
  • 9:33 - 9:35
    wie sie altern würden,
  • 9:35 - 9:39
    sondern wie zufrieden sie in
    ihren Beziehungen waren.
  • 9:39 - 9:44
    Die Leute, die mit 50 in ihren Beziehungen
    am zufriedensten waren,
  • 9:44 - 9:46
    waren mit 80 die gesündesten.
  • 9:47 - 9:50
    Gute, enge Beziehungen scheinen
  • 9:50 - 9:53
    einige Widrigkeiten
    des Älterwerdens zu mildern.
  • 9:54 - 9:58
    Die Männer und Frauen
    mit den glücklichsten Partnerschaften
  • 9:58 - 10:00
    berichteten im Alter von 80 Jahren,
  • 10:00 - 10:03
    dass sie an Tagen, an denen sie
    größere Schmerzen hatten,
  • 10:03 - 10:05
    dennoch glücklich blieben.
  • 10:06 - 10:09
    Aber die Leute in unglücklichen
    Partnerschaften berichteten,
  • 10:09 - 10:12
    dass emotionaler Schmerz
  • 10:12 - 10:15
    die körperlichen Schmerzen
    noch vergrößerte.
  • 10:17 - 10:22
    Unsere dritte wichtige Erkenntnis
    über Beziehungen und Gesundheit,
  • 10:22 - 10:25
    ist, dass gute Beziehungen nicht nur
    unseren Körper schützen,
  • 10:25 - 10:27
    sondern auch unser Gehirn.
  • 10:28 - 10:32
    Es zeigt sich, dass eine
    feste und sichere Beziehung
  • 10:32 - 10:36
    in den Achtzigern zu einer
    anderen Person schützt
  • 10:36 - 10:38
    und dass Menschen in einer Beziehung,
  • 10:38 - 10:43
    in der sie sich in Notzeiten wirklich
    auf die andere Person verlassen können,
  • 10:43 - 10:46
    länger ein gutes Gedächtnis behalten.
  • 10:46 - 10:48
    Diejenigen in einer Beziehung,
  • 10:48 - 10:51
    die glauben, sich nicht auf
    den anderen verlassen zu können,
  • 10:51 - 10:55
    erfahren eine frühere Verschlechterung
    ihres Gedächtnisses.
  • 10:55 - 10:59
    Diese guten Beziehungen müssen nicht
    immer reibungslos verlaufen.
  • 10:59 - 11:02
    Einige unserer 80-jährigen Paare
  • 11:02 - 11:04
    konnten sich tagein, tagaus zanken,
  • 11:04 - 11:08
    aber solange sie spürten,
    dass sie sich in schwierigen Momenten
  • 11:08 - 11:09
    aufeinander verlassen konnten,
  • 11:10 - 11:13
    beeinträchtigten die Streitigkeiten
    nicht ihre Erinnerungen.
  • 11:15 - 11:17
    Diese Botschaft also,
  • 11:17 - 11:23
    dass gute, enge Beziehungen
    gut für Gesundheit und Wohlsein sind,
  • 11:23 - 11:26
    ist eine uralte Weisheit.
  • 11:26 - 11:30
    Es ist der Rat Ihrer Großmutter
    und Ihres Pfarrers.
  • 11:30 - 11:32
    Warum ist es nur so schwer umzusetzen?
  • 11:33 - 11:35
    Was Reichtum betrifft, wissen wir,
  • 11:35 - 11:38
    dass, sobald die
    Grundbedürfnisse gedeckt sind,
  • 11:38 - 11:40
    Geld nicht glücklicher macht.
  • 11:40 - 11:44
    Wenn Sie erst
    75.000 Dollar im Jahr verdienen
  • 11:44 - 11:46
    und dann 75 Millionen,
  • 11:46 - 11:50
    werden sich Ihre Gesundheit und
    Ihr Glück nur wenig ändern,
  • 11:50 - 11:51
    wenn überhaupt.
  • 11:52 - 11:53
    Was Ruhm betrifft,
  • 11:54 - 11:56
    sorgen das ständige Eindringen der Medien
  • 11:56 - 11:58
    und die fehlende Privatsphäre dafür,
  • 11:58 - 12:02
    dass die meisten berühmten Leute
    deutlich weniger gesund sind.
  • 12:02 - 12:05
    Es macht sie bestimmt nicht glücklicher.
  • 12:06 - 12:09
    Und was das harte Arbeiten betrifft,
  • 12:09 - 12:12
    ist allgemein bekannt,
    dass sich niemand auf dem Sterbebett
  • 12:12 - 12:15
    je gewünscht hat, er hätte
    mehr Zeit im Büro verbracht.
  • 12:15 - 12:17
    (Gelächter)
  • 12:17 - 12:21
    Warum ist dies so schwer zu erreichen
    und so leicht zu übersehen?
  • 12:21 - 12:23
    Naja, wir sind alle Menschen.
  • 12:23 - 12:26
    Am liebsten möchten wir
    eine schnelle Lösung,
  • 12:26 - 12:27
    etwas, was wir bekommen können,
  • 12:27 - 12:31
    das unser Leben verschönert
    und es so beibehält.
  • 12:31 - 12:34
    Beziehungen sind chaotisch und kompliziert
  • 12:34 - 12:38
    und die harte Arbeit, sich um
    Familie und Freunde zu kümmern,
  • 12:38 - 12:41
    ist weder spannend noch schick.
  • 12:41 - 12:44
    Es ist eine lebenslange Aufgabe,
    die niemals endet.
  • 12:44 - 12:50
    Die Menschen aus unserer langen Studie,
    die im Ruhestand am glücklichsten waren,
  • 12:50 - 12:57
    waren Leute, die aktiv Arbeitskollegen
    durch neue "Spielgefährten" ersetzten.
  • 13:00 - 13:03
    Ebenso wie die kürzlich
    befragte Generation Y
  • 13:03 - 13:07
    haben viele Männer, als sie jung waren,
  • 13:07 - 13:11
    wirklich geglaubt, dass sie nur Ruhm,
    Reichtum und Spitzenleistung
  • 13:11 - 13:15
    anstreben mussten,
    um ein gutes Leben zu haben.
  • 13:15 - 13:20
    Aber immer wieder hat unsere Studie
    über diese 75 Jahre hinweg gezeigt,
  • 13:20 - 13:25
    dass es denjenigen am besten ging,
    die sich intensiv um Beziehungen
  • 13:25 - 13:29
    mit Familie, Freunden und
    Gemeinschaft gekümmert haben.
  • 13:30 - 13:32
    Wie ist das mit Ihnen?
  • 13:32 - 13:36
    Sagen wir, Sie sind 25, 40 oder 60.
  • 13:37 - 13:41
    Wie können Sie sich
    um Beziehungen kümmern?
  • 13:41 - 13:44
    Die Möglichkeiten sind
    im Grunde unendlich.
  • 13:45 - 13:51
    Zum Beispiel einfach nur Bildschirmzeit
    durch persönliche Kontakte ersetzen
  • 13:51 - 13:55
    oder eine alte Beziehung aufleben lassen,
    indem man etwas Neues zusammen macht,
  • 13:56 - 13:58
    lange Spaziergänge oder Verabredungen,
  • 13:59 - 14:04
    oder sich bei einem Angehörigen melden,
    zu dem man jahrelang keinen Kontakt hatte,
  • 14:04 - 14:07
    weil die Familienfehden,
    die wir alle kennen,
  • 14:07 - 14:10
    ihren Tribut von den Menschen fordern,
  • 14:10 - 14:12
    die einen Groll hegen.
  • 14:13 - 14:18
    Ich möchte mit einem anderen Zitat
    von Mark Twain abschließen.
  • 14:19 - 14:21
    Vor über hundert Jahren
  • 14:21 - 14:24
    blickte er auf sein Leben zurück
  • 14:24 - 14:25
    und schrieb:
  • 14:26 - 14:30
    "Das Leben ist so kurz,
    dass keine Zeit bleibt
  • 14:30 - 14:36
    für Zankerei, Entschuldigungen,
    Herzschmerz und Rechenschaft.
  • 14:36 - 14:39
    Es gibt nur Zeit für die Liebe,
  • 14:39 - 14:43
    und auch dafür
    nur einen kurzen Augenblick."
  • 14:44 - 14:49
    Ein erfülltes Leben wird
    auf guten Beziehungen gebaut.
  • 14:49 - 14:51
    Diese Idee ist es wert,
    verbreitet zu werden.
  • 14:51 - 14:52
    Vielen Dank.
  • 14:52 - 14:57
    (Applaus)
Title:
Was macht ein gutes Leben aus? Erkenntnisse aus der längsten Studie über Glück | Robert Waldinger | TEDxBeaconStreet
Description:

Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx.

Was hält uns glücklich und gesund, während wir durchs Leben gehen? Wenn Sie glauben, es sei Ruhm und Geld, sind Sie nicht allein. Aber laut dem Psychiater Robert Waldinger irren Sie sich. Als Leiter einer 75-jährigen Studie über Erwachsenenentwicklung hat Waldinger beispiellosen Zugang zu Daten über wahres Glück und Zufriedenheit. In diesem Vortrag gibt er drei wichtige Erkenntnisse aus der Studie weiter sowie einige praktische, uralte Weisheiten, wie man ein erfülltes und langes Leben führen kann.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
15:04

German subtitles

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