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Edi Rama: Erobert eure Stadt mit Farben zurück

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    In meinem letzten Leben
    war ich ein Künstler.
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    Ich male immer noch.
    Ich liebe die Kunst.
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    Ich liebe die Freude,
    die Farben unserem Leben
  • 0:13 - 0:15
    und unseren Gemeinschaften
    geben können
  • 0:15 - 0:20
    und ich versuche,
    etwas von dem Künstler in mir
  • 0:20 - 0:23
    in meine Politik mit einzubringen
  • 0:23 - 0:27
    und ich sehe,
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    dass Teil meiner heutigen Arbeit und
    der Grund hier zu sein,
  • 0:32 - 0:37
    nicht nur die Kampagne
    für meine Partei ist,
  • 0:37 - 0:41
    sondern für die Politik
    und die Rolle, die Politik
  • 0:41 - 0:45
    für die Verbesserung
    unseres Lebens spielen kann.
  • 0:45 - 0:51
    Elf Jahre war ich Bürgermeister
    unserer Hauptstadt, Tirana.
  • 0:51 - 0:54
    Wir sind vielen
    Herausforderungen begegnet.
  • 0:54 - 0:56
    Kunst war Teil der Antwort,
  • 0:56 - 0:59
    und mein Name war zu Beginn
  • 0:59 - 1:01
    mit zwei Dingen verbunden:
  • 1:01 - 1:05
    mit dem Abriss von illegalen Bauten,
  • 1:05 - 1:09
    um öffentliche Bereiche
    zurückzugewinnen,
  • 1:09 - 1:13
    und mit dem Einsatz von Farben,
    um die Hoffnung wiederzubeleben
  • 1:13 - 1:16
    die in meiner Stadt
    verloren gegangen war.
  • 1:16 - 1:22
    Aber der Einsatz der Farben
    war nicht nur ein künstlerischer Akt.
  • 1:22 - 1:26
    Es war eher eine Form von
    politischem Handeln zu einem Zeitpunkt,
  • 1:26 - 1:32
    als der Stadthaushalt, der mir
    nach meiner Wahl zur Verfügung stand,
  • 1:32 - 1:38
    etwa Null Komma irgendetwas betrug.
  • 1:38 - 1:41
    Als wir das erste Gebäude bemalten,
  • 1:41 - 1:46
    indem wir das düstere Grau einer Fassade
  • 1:46 - 1:48
    mit einem strahlenden Orange übermalten,
  • 1:48 - 1:52
    passierte etwas Unvorstellbares.
  • 1:52 - 1:54
    Es gab einen Stau
  • 1:54 - 1:57
    und eine Menschenmenge bildete sich,
  • 1:57 - 2:02
    als ob dort der Schauplatz
    eines spektakulären Unfalls wäre,
  • 2:02 - 2:07
    oder ein Popstar aufgetaucht wäre,
    der zu Besuch war.
  • 2:07 - 2:12
    Der französische EU-Beamte,
    der für die Finanzierung zuständig war,
  • 2:12 - 2:15
    wollte die Malaktion so schnell
    wie möglich verhindern.
  • 2:15 - 2:20
    Er schrie, er werde
    die Finanzen blockieren.
  • 2:20 - 2:23
    „Aber warum?“, fragte ich ihn.
  • 2:23 - 2:26
    „Weil die Farben, die Sie bestellt haben,
  • 2:26 - 2:31
    nicht dem europäischen Standard
    entsprechen“, antwortete er.
  • 2:31 - 2:34
    „Nunja,“ sagte ich ihm,
  • 2:34 - 2:37
    „die Umgebung entspricht nicht
    dem europäischen Standard,
  • 2:37 - 2:42
    obwohl das nicht das ist,
    was wir wollen,
  • 2:42 - 2:45
    aber wir werden die Farben
    selber bestimmen,
  • 2:45 - 2:49
    weil das genau das ist,
    was wir wollen.
  • 2:49 - 2:53
    Und wenn Sie uns nicht
    mit der Arbeit weitermachen lassen,
  • 2:53 - 2:56
    werde ich hier
    eine Pressekonferenz abhalten,
  • 2:56 - 2:59
    genau hier,
    genau auf dieser Straße,
  • 2:59 - 3:02
    und wir werden den Leuten erzählen,
    dass Sie mich so sehen
  • 3:02 - 3:08
    wie die Zensoren der Ära
    des sozialistischen Realismus.“
  • 3:08 - 3:11
    Daraufhin war er
    in ziemlichen Schwierigkeiten
  • 3:11 - 3:13
    und bat mich um einen Kompromiss.
  • 3:13 - 3:16
    Aber ich sagte ihm nein,
    es täte mir leid,
  • 3:16 - 3:20
    Kompromisse sind gleich der Farbe grau
  • 3:20 - 3:25
    und wir hatten genug Grau
    für den Rest unseres Lebens.
  • 3:25 - 3:26
    (Applaus)
  • 3:26 - 3:31
    Es ist also Zeit
    für Veränderung.
  • 3:31 - 3:34
    Der Wiederaufbau
    des öffentlichen Raums
  • 3:34 - 3:36
    ließ das Gefühl wieder aufleben,
    zu einer Stadt zu gehören,
  • 3:36 - 3:41
    die die Menschen verloren hatten.
  • 3:41 - 3:48
    Der Stolz der Menschen
    auf ihren Lebensort,
  • 3:48 - 3:51
    und es gab Gefühle,
    die tief begraben worden waren,
  • 3:51 - 3:56
    jahrelang unter der Wut der illegalen,
  • 3:56 - 4:01
    barbarischen Konstruktionen, die in den
    öffentlichen Räumen empor wuchsen.
  • 4:01 - 4:04
    Und als die Farben überall auftauchten,
  • 4:04 - 4:09
    begann der Geist der Veränderung
    den Geist der Menschen zu transformieren.
  • 4:09 - 4:12
    Großer Lärm wurde hörbar:
    „Was ist das? Was passiert gerade?
  • 4:12 - 4:14
    Was machen Farben mit uns?“
  • 4:14 - 4:15
    Und wir machten eine Umfrage,
  • 4:15 - 4:17
    die faszinierendste Umfrage,
    die ich in meinem Leben gesehen habe.
  • 4:17 - 4:24
    Wir fragten die Leute:
    „Wollt ihr diese Bewegung
  • 4:24 - 4:29
    und wollt ihr eure Gebäude
    so bemalt haben?“
  • 4:29 - 4:31
    Und die zweite Frage lautete:
  • 4:31 - 4:34
    „Möchtet ihr, dass sie aufhört
    oder dass sie weitergeht?“
  • 4:34 - 4:36
    Bei der ersten Frage antworteten
  • 4:36 - 4:40
    63% mit: Ja, wir mögen sie.
  • 4:40 - 4:42
    37% sagten: Nein, wir mögen sie nicht.
  • 4:42 - 4:46
    Aber bei der zweiten Frage
    wollten die Hälfte derjenigen,
  • 4:46 - 4:49
    die sie nicht mögen,
    dass sie weitergeht.
  • 4:49 - 4:52
    Wir bemerkten also eine Veränderung.
  • 4:52 - 4:56
    Die Menschen begannen z.B.,
    weniger Müll in den Straßen fallen zu lassen.
  • 4:56 - 4:59
    Sie begannen, Steuern zu bezahlen,
  • 4:59 - 5:04
    begannen etwas zu fühlen,
    was sie vergessen hatten
  • 5:04 - 5:09
    und Schönheit diente als Wächter,
  • 5:09 - 5:15
    wo die örtliche Polizei,
    oder der Staat selber, fehlten.
  • 5:15 - 5:19
    Ich weiß noch, wie ich
    eines Tages eine Straße entlang ging,
  • 5:19 - 5:21
    die grade erst
    bunt angemalt worden war,
  • 5:21 - 5:25
    und wo wir grade dabei waren,
    Bäume zu pflanzen,
  • 5:25 - 5:28
    als ich einen Ladenbesitzer
    und seine Frau sah,
  • 5:28 - 5:32
    wie sie eine Glasfront
    an ihrem Laden anbrachten.
  • 5:32 - 5:35
    Sie hatten die alten Rolladen
  • 5:35 - 5:38
    zur Müllhalde gebracht.
  • 5:38 - 5:41
    „Warum habt ihr die Rolladen weggeworfen?“,
    fragte ich ihn.
  • 5:41 - 5:46
    „Tja, weil die Straße nun sicherer ist“,
    antworteten sie.
  • 5:46 - 5:52
    „Sicherer? Warum?
    Wurden hier mehr Polizisten stationiert?“
  • 5:52 - 5:55
    „Komm schon! Welche Polizisten?
  • 5:55 - 5:58
    Du siehst es doch selbst.
    Es gibt Farbe,
  • 5:58 - 6:04
    Straßenlampen, neues Straßenpflaster
    ohne Schlaglöcher, Bäume.
  • 6:04 - 6:09
    Es ist also schön;
    es ist sicher.“
  • 6:09 - 6:13
    Und in der Tat, es war Schönheit,
    die den Menschen
  • 6:13 - 6:17
    das Gefühl gab,
    beschützt zu werden.
  • 6:17 - 6:20
    Und das war kein
    fehlgeleitetes Gefühl.
  • 6:20 - 6:25
    Die Kriminalität sank.
  • 6:25 - 6:29
    Die Freiheit,
    die 1990 gewonnen wurde,
  • 6:29 - 6:33
    brachte einen Zustand
    der Anarchie in die Stadt,
  • 6:33 - 6:36
    während die Barbarei der 90er
  • 6:36 - 6:39
    den Verlust von Hoffnung
    für die Stadt brachte.
  • 6:39 - 6:43
    Die Farbe an den Wänden
    ernährte keine Kinder,
  • 6:43 - 6:47
    sie kümmerte sich nicht um die Kranken
    oder bildete die Ungebildeten,
  • 6:47 - 6:51
    aber sie gab Hoffnung und Licht
  • 6:51 - 6:53
    und half dabei,
    die Menschen sehen zu lassen,
  • 6:53 - 6:56
    dass es verschiedene Wege
    geben konnte, Dinge zu tun,
  • 6:56 - 7:00
    einen anderen Geist,
    ein anderes Gefühl für unser Leben,
  • 7:00 - 7:07
    und dass wir, wenn wir dieselbe Energie
    und Hoffnung in unsere Politik brächten,
  • 7:07 - 7:11
    ein besseres Leben aufbauen konnten,
  • 7:11 - 7:16
    für jeden Einzelnen und für unser Land.
  • 7:16 - 7:23
    Wir entfernten 123.000 Tonnen Beton
  • 7:23 - 7:25
    allein von den Flussufern.
  • 7:25 - 7:31
    Wir rissen mehr als
    5.000 illegale Gebäude ab,
  • 7:31 - 7:34
    in der ganzen Stadt,
  • 7:34 - 7:38
    die höchsten unter ihnen
    bis zu acht Stockwerke hoch.
  • 7:38 - 7:45
    Wir pflanzten 55.000 Bäume
    und Büsche in den Straßen.
  • 7:45 - 7:48
    Wir führten eine Umweltsteuer ein
  • 7:48 - 7:52
    und jeder akzeptierte sie,
  • 7:52 - 7:57
    und alle Geschäftsleute
    bezahlten sie regelmäßig.
  • 7:57 - 7:59
    Unter den Bedingungen
    des offenen Wettbewerbs
  • 7:59 - 8:02
    schafften wir es,
    für unsere Verwaltung
  • 8:02 - 8:04
    viele junge Leute anzuwerben
  • 8:04 - 8:06
    und schafften es dadurch,
  • 8:06 - 8:09
    eine entpolitisierte
    öffentliche Einrichtung zu errichten,
  • 8:09 - 8:14
    in der Männer und Frauen
    gleichermaßen repräsentiert wurden.
  • 8:14 - 8:16
    Internationale Organisationen
    haben in den letzten 20 Jahren
  • 8:16 - 8:20
    viel in Albanien investiert,
  • 8:20 - 8:23
    nicht alles wurde gut ausgegeben.
  • 8:23 - 8:26
    Als ich den Direktoren
    der Weltbank erzählte,
  • 8:26 - 8:31
    dass ich wollte,
    dass sie ein Projekt finanzierten,
  • 8:31 - 8:34
    um eine Modell-Empfangshalle zu bauen,
  • 8:34 - 8:38
    genau gesagt, um die örtliche
    tägliche Korruption zu bekämpfen,
  • 8:38 - 8:40
    verstanden sie mich nicht.
  • 8:40 - 8:44
    Aber die Menschen warteten
    in langen Schlangen,
  • 8:44 - 8:46
    bei Sonne und bei Regen,
  • 8:46 - 8:51
    um eine amtliche Bescheinigung
    oder nur eine einfache Antwort
  • 8:51 - 8:58
    aus zwei kleinen Fenstern
    zwei kleiner Buden zu erhalten.
  • 8:58 - 9:02
    Sie bezahlten, um
    in der Schlange voranzukommen,
  • 9:02 - 9:05
    in der langen Schlange.
  • 9:05 - 9:09
    Die Antwort auf ihre Anfragen
  • 9:09 - 9:13
    kam von einer Stimme,
    die aus diesem dunklen Loch kam
  • 9:13 - 9:18
    und, auf der anderen Seite,
    einer mysteriösen Hand,
  • 9:18 - 9:23
    die auftauchte,
    um die Dokumente an sich zu nehmen
  • 9:23 - 9:29
    während in den alten Dokumenten
    nach der Bestechung gesucht wurde.
  • 9:29 - 9:33
    Wir könnten die unsichtbaren Beamten
    in den Buden jede Woche austauschen,
  • 9:33 - 9:39
    aber wir konnten
    diese korrupte Praxis nicht ändern.
  • 9:39 - 9:43
    „Ich bin überzeugt“,
    sagte ich einem deutschen Beamten
  • 9:43 - 9:45
    von der Weltbank,
  • 9:45 - 9:49
    „dass es für sie unmöglich wäre,
    bestochen zu werden,
  • 9:49 - 9:52
    wenn sie in Deutschland arbeiten würden,
  • 9:52 - 9:54
    in einer deutschen Behörde,
  • 9:54 - 9:58
    genauso wie ich überzeugt bin,
    dass, wenn man einen deutschen Beamten
  • 9:58 - 10:01
    aus der deutschen Verwaltung
    in diese Löcher steckt,
  • 10:01 - 10:05
    sie genauso bestochen werden würden.“
  • 10:05 - 10:12
    (Applaus)
  • 10:12 - 10:14
    Es hat nichts mit den Genen zu tun.
  • 10:14 - 10:20
    Es geht darum, dass einige
    ein gutes Gewissen haben
  • 10:20 - 10:22
    und einige andere
    kein Gewissen haben.
  • 10:22 - 10:25
    Es geht um das System,
    es geht um Organisation.
  • 10:25 - 10:28
    Es geht auch um Umwelt und Respekt.
  • 10:28 - 10:31
    Wir entfernten die Buden.
  • 10:31 - 10:35
    Wir bauten die helle Empfangshalle,
  • 10:35 - 10:38
    die die Leute,
    Einwohner von Tirana, dazu brachten
  • 10:38 - 10:42
    zu denken, dass sie
    ins Ausland gereist waren,
  • 10:42 - 10:44
    wenn sie eintraten,
    um ihr Anliegen vorzubringen.
  • 10:44 - 10:48
    Wir erschufen ein Online-Kontroll-System
  • 10:48 - 10:52
    und beschleunigten so den ganzen Prozess.
  • 10:52 - 10:56
    Wir stellten die Bürger an erste Stelle,
    nicht die Beamten.
  • 10:56 - 11:01
    Die Korruption innerhalb der Verwaltung
  • 11:01 - 11:03
    in Ländern wie Albanien,
  • 11:03 - 11:07
    es ist nicht an mir zu sagen
    wie in Griechenland,
  • 11:07 - 11:13
    kann nur durch
    Modernisierung bekämpft werden.
  • 11:13 - 11:18
    Die Regierung neu erfinden,
    indem man Politik an sich neu erfindet
  • 11:18 - 11:21
    und nicht die Leute neu zu erfinden,
    das ist die Antwort.
  • 11:21 - 11:24
    basierend auf einer vorgefertigten Formel,
  • 11:24 - 11:28
    die die Industrienationen
    oft vergeblich versuchen,
  • 11:28 - 11:30
    Menschen wie uns aufzuzwingen.
  • 11:30 - 11:33
    (Applaus)
  • 11:33 - 11:35
    Die Dinge sind an diesem Punkt angelangt,
  • 11:35 - 11:37
    weil Politiker im Allgemeinen,
  • 11:37 - 11:40
    aber besonders, seien wir ehrlich,
    in unseren Ländern,
  • 11:40 - 11:43
    denken, die Menschen seien dumm.
  • 11:43 - 11:46
    Sie nehmen es als selbstverständlich an,
  • 11:46 - 11:48
    dass ihnen die Menschen
    unter allen Umständen folgen müssen,
  • 11:48 - 11:52
    während die Politik
    immer öfter versagt, Antworten
  • 11:52 - 11:56
    für die Anliegen der Öffentlichkeit
  • 11:56 - 12:01
    oder die Anliegen
    der einfachen Leute zu bieten.
  • 12:01 - 12:04
    Politik ähnelt mehr und mehr
  • 12:04 - 12:07
    einem zynischen Teamspiel,
    gespielt von Politikern
  • 12:07 - 12:11
    während die Öffentlichkeit
    zur Seite gestoßen wird,
  • 12:11 - 12:15
    als ob sie auf den Zuschauerbänken
    eines Stadiums sitzt,
  • 12:15 - 12:17
    in der die Leidenschaft für Politik
  • 12:17 - 12:23
    nach und nach Verblendung
    und Verzweiflung Platz macht.
  • 12:23 - 12:28
    Von diesen Stufen aus gesehen,
  • 12:28 - 12:30
    sehen heute alle Politiker gleich aus
  • 12:30 - 12:34
    und Politik ähnelt immer mehr
  • 12:34 - 12:39
    einem Sport, der
    zu mehr Aggression und
  • 12:39 - 12:42
    Pessimismus führt
    als zu sozialem Zusammenhalt
  • 12:42 - 12:46
    und dem Wunsch, sich als Bürger
    aktiv zu beteiligen.
  • 12:46 - 12:48
    Barack Obama hat gewonnen
  • 12:48 - 12:55
    — (Applaus) —
  • 12:55 - 12:58
    weil er die Menschen mobilisierte
    wie nie zuvor,
  • 12:58 - 13:01
    durch den Einsatz
    sozialer Netzwerke.
  • 13:01 - 13:04
    Er kannte sie nicht alle persönlich,
  • 13:04 - 13:08
    aber mit einem
    bewundernswerten Einfallsreichtum
  • 13:08 - 13:11
    schaffte er es,
    sie zu Aktivisten zu machen,
  • 13:11 - 13:15
    indem er die ganze Verantwortung
    in ihre Hände legte:
  • 13:15 - 13:19
    die Argumente und die Instrumente,
    die jeder von ihnen brauchen würde,
  • 13:19 - 13:24
    um für seine Sache zu kämpfen,
    indem sie es zu ihrer eigene Sache machten.
  • 13:24 - 13:26
    Ich twittere. Ich liebe es.
  • 13:26 - 13:31
    Ich liebe es, weil ich dadurch
    Nachrichten in die Welt schicken kann,
  • 13:31 - 13:35
    aber genauso können die Menschen
    ihre Nachrichten an mich schicken.
  • 13:35 - 13:38
    Das ist Politik,
    nicht von oben nach unten,
  • 13:38 - 13:42
    aber von unten
    nach oben und seitwärts,
  • 13:42 - 13:45
    und dass es allen ermöglicht wird,
    ihrer Stimme Gehör zu verschaffen
  • 13:45 - 13:47
    ist genau das,
    was wir brauchen.
  • 13:47 - 13:49
    Bei Politik geht es
    nicht nur um Anführer.
  • 13:49 - 13:51
    Es geht nicht nur um
    Politiker und das Gesetz.
  • 13:51 - 13:53
    Es geht darum,
    wie die Menschen denken,
  • 13:53 - 13:56
    wie sie Welt um sie herum sehen,
  • 13:56 - 13:58
    wie sie ihre Zeit und
    ihre Energie einsetzen.
  • 13:58 - 14:01
    Wenn die Menschen sagen,
    dass alle Politiker gleich seien,
  • 14:01 - 14:04
    fragen Sie sie, ob Obama
    genauso ist wie Bush,
  • 14:04 - 14:08
    ob François Hollande
    genauso ist wie Sarkozy.
  • 14:08 - 14:12
    Sie sind es nicht. Sie sind Menschen
    mit unterschiedlichen Sichtweisen
  • 14:12 - 14:15
    und unterschiedlichen
    Visionen für die Welt.
  • 14:15 - 14:18
    Wenn die Menschen sagen,
    dass sich nichts ändern kann,
  • 14:18 - 14:22
    halten Sie ein und
    denken Sie daran,
  • 14:22 - 14:26
    wie die Welt vor
    10, 20, 50, 100 Jahren war.
  • 14:26 - 14:30
    Unsere Welt wird von
    der Geschwindigkeit des Wandels bestimmt.
  • 14:30 - 14:32
    Wir alle können die Welt verändern.
  • 14:32 - 14:35
    Ich hab Ihnen
    ein kleines Beispiel dafür gegeben,
  • 14:35 - 14:39
    wie eine Sache,
    der Einsatz von Farben,
  • 14:39 - 14:41
    zu einer Veränderung führen kann.
  • 14:41 - 14:43
    Ich möchte mehr Veränderung bewirken
  • 14:43 - 14:45
    als Premierminister meines Landes,
  • 14:45 - 14:50
    aber jeder von Ihnen
    kann eine Veränderung bewirken,
  • 14:50 - 14:51
    wenn Sie es wollen.
  • 14:51 - 14:54
    Präsident Roosevelt sagte:
  • 14:54 - 14:58
    „Glaube daran, dass du etwas kannst
    und du hast es schon halb geschafft.“
  • 14:58 - 15:01
    Efcharisto und kalinichta.
  • 15:01 - 15:21
    (Applaus)
Title:
Edi Rama: Erobert eure Stadt mit Farben zurück
Speaker:
Edi Rama
Description:

Verschönert die Stadt und dämmt die Korruption ein: Edi Rama wählte einen scheinbar einfachen Weg als Bürgermeister von Tirana, Albanien. Er gab den Bürgern ihren Stolz wieder, indem er öffentliche Bereiche durch den Einsatz von bunten Motiven umwandelte. Mit Projekten, die die Menschen an erste Stelle stellten, senkte Rama die Kriminalitätsrate – und zeigte seinen Bürgern, dass sie ihren Politikern vertrauen können. (Aufgenommen bei TEDxThessaloniki.)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:42

German subtitles

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