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Der überraschende Grund, warum du dich schlecht fühlst, wenn du krank bist - Marco A. Sotomayor

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    Es beginnt mit einem Hustenreiz,
    der zum Husten wird.
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    Die Muskeln beginnen weh zu tun,
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    Du wirst reizbarer
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    und du verlierst deinen Appetit.
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    Es ist offiziell: Du hast die Grippe.
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    Es ist logisch zu glauben,
    dass dieses Gemisch an Symptomen
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    die Folge der Infektion ist,
    die durch deinen Körper zieht.
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    Aber ist das wirklich so?
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    Was führt eigentlich dazu,
    dass du dich krank fühlst?
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    Was wenn dein eigener Körper
    diesen üblen Angriff anführt?
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    Du wirst krank, wenn ein Erreger wie
    der Grippevirus in dein System eindringt
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    und er dort deine Zellen abtötet.
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    Aber dieses unwillkommene Eindringen
    hat einen weiteren Effekt:
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    Es alarmiert dein Immunsystem.
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    Sobald es die Infektion bemerkt,
    schreitet dein Körper zur Tat.
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    So genannte Makrophagen
    bilden die Front des Gegenangriffes.
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    Sie suchen und zerstören den Virus
    und die angegriffenen Zellen.
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    Danach lassen die Makrophagen
    Proteinmoleküle frei, die Zytokine.
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    Deren Aufgabe ist es,
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    mehr Abwehrzellen
    im Immunsystem zu mobilisieren.
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    Ist dieser koordinierte
    Einsatz stark genug,
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    dann verflüchtigt sich die Infektion,
    bevor du sie überhaupt bemerkst.
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    Aber damit bereitet dein Körper
    erst die richtig Maßnahmen vor.
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    Manchmal verbreitet sich ein Virus weiter,
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    bis ins Blut und die inneren Organe.
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    Um dieses manchmal
    gefährliche Schicksal zu vermeiden,
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    muss das Immunsystem
    eine stärkere Attacke einleiten
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    und koordiniert dies mit dem Gehirn.
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    Die unangenehmen Symptome
    kommen jetzt ins Spiel.
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    Es beginnt mit dem Anstieg
    der Körpertemperatur,
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    Schmerzen überall und Müdigkeit.
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    Wieso fühlen wir das alles?
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    Wenn das Immunsystem
    ernsthaft angegriffen wird,
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    dann stößt es mehr Zytokine aus,
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    die zwei Reaktionen auslösen.
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    Erstens stimuliert es den Vagusnerv,
    der bis zum Hirn verläuft
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    und seine Information
    an das Stammhirn sendet,
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    wobei es auch wichtige Bereiche
    der Schmerzverarbeitung durchquert.
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    Zweitens wandern Zytokine
    zum Hypothalamus,
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    der Teil des Gehirnes, der zuständig ist
    für die Temperaturregulierung,
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    Durst, Hunger und Schlaf,
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    sowie andere Dinge.
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    Sobald er die Nachricht erhält,
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    produziert der Hypothalamus
    ein weiteres Molekül,
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    Prostaglandin E2, das es für den Kampf
    gegen die Eindringlinge rüstet.
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    Der Hypothalamus bringt deine Muskeln
    zum Kontrahieren,
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    was zu einem Anstieg
    der Körpertemperatur führt.
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    Das macht dich auch müde
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    und du verlierst Appetit und Durst.
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    Aber wo liegt der Sinn hinter
    diesen unangenehmen Symptomen?
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    Wir sind uns nicht ganz sicher,
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    aber manche sagen, dass sie
    den Heilungsprozess unterstützen.
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    Die höhere Körpertemperatur
    kann Bakterien verlangsamen
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    und dem Immunsystem helfen,
    Krankheitserreger zu zerstören.
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    Schlafen hilft, nötige Energie in die
    Abwehrreaktion des Körpers zu stecken.
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    Wenn du aufhörst zu essen, kann die Leber
    viel vom Eisen in deinem Blut aufnehmen,
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    und da Eisen wichtig für das
    Überleben der Bakterien ist,
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    werden sie praktisch ausgehungert.
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    Dein reduzierter Durst
    entzieht dir etwas Wasser,
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    was ein Anstecken von anderen
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    über Nießen, Husten, Erbrechen
    oder Durchfall minimiert.
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    Dennoch ist es wichtig zu bemerken,
    dass zu wenig Flüssigkeit
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    zu einer Dehydration führen kann,
    die sehr gefährlich ist.
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    Die Schmerzen in deinem Körper
    machen dich empfindlicher,
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    was die Aufmerksamkeit auf infizierte
    und schlimmer werdende Wunden erhöht,
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    die vielleicht sogar
    deinen Zustand verursachen.
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    Zusätzlich zu körperlichen Symptomen
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    kann dich eine Krankheit
    auch reizbarer machen,
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    sowie traurig und verwirrt.
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    Das kommt davon,
    dass Zytokine und Prostaglandin
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    höhere Stukturen im Hirn erreichen
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    und dort die Aktivität von
    Neurotransmittern stören,
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    zum Beispiel von Glutamat,
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    Endorphinen,
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    Serotonin
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    und Dopamin.
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    Dies beeinflusst Hirngebiete wie das
    limbische System, das Emotionen verwaltet,
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    und die Großhirnrinde,
    die wichtig für logisches Denken ist.
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    Also ist es eigentlich die Antwort
    des eigenen Immunsystems,
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    die viel von dem Unbehagen verursacht,
    sobald du krank wirst.
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    Leider funktioniert das
    nicht immer perfekt.
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    Millionen von Menschen auf der ganzen Welt
    leiden unter Autoimmunerkrankungen,
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    die dazu führen, dass das Immunsystem
    den eigenen Körper als Bedrohung wahrnimmt
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    und sich selber angreift.
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    Aber für die Mehrheit der Menschen
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    haben Millionen von Jahren an Evolution
    das Immunsystem sehr fein abgestimmt,
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    sodass es zu unseren Gunsten arbeitet,
    anstatt gegen uns.
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    Die Symptome einer Krankheit
    sind anstrengend,
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    aber insgesamt stellen sie
    einen uralten Prozess dar,
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    der weiterhin unsere Körper
    gegen die Außenwelt abschirmen wird
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    und das für viele weitere Jahrhunderte.
Title:
Der überraschende Grund, warum du dich schlecht fühlst, wenn du krank bist - Marco A. Sotomayor
Speaker:
Marco A. Sotomayor
Description:

Vollständige Lektion: http://ed.ted.com/lessons/the-surprising-reason-you-feel-awful-when-you-re-sick-marco-a-sotomayor

Es beginnt mit einem Hustenreiz, der zum Husten wird. Deine Muskeln beginnen weh zu tun, du wirst reizbarer und verlierst deinen Appetit. Es ist offiziell: Du hast die Grippe. Es ist logisch anzunehmen, dass diese Menge an Symptomen die Folge der Infektion ist, die durch deinen Körper zieht – aber ist das wirklich so? Marco A. Sotomayor erklärt, was eigentlich dazu führt, dass Du Dich krank fühlst.

Lektion von Marco A. Sotomayor, Animation von Henrik Malmgren.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:01

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