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Spencer Wells setzt den Stammbaum der Menschheitsgeschichte zusammen

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    Jambo, Bonjour, Sdraswudje, Trayo: Das sind nur wenige der Sprachen,
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    die ich in den letzten sechs Wochen ein wenig gesprochen habe.
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    Ich bin in 17 Ländern gewesen und die Tour war ganz schön verrückt.
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    Ich habe mich über die verschiedenen Aspekte unseres Projekts informiert
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    und erzähle gleich mehr darüber.
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    Ich habe dabei unglaubliche Orte gesehen.
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    Länder wie die Mongolei, Kambodscha, Neuguinea, Südafrika, zweimal Tansania;
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    ich war vor einem Monat hier.
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    Und so eine schwindelerregende Weltreise
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    ist in vielerlei Hinsicht erstaunlich.
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    Es gibt Unglaubliches zu sehen.
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    Man vergleicht zufällig ausgewählte Menschen
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    auf dem gesamten Globus.
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    Die Erkenntnis, die man dabei gewinnt,
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    mag oberflächlich sein, aber sie lautet:
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    Wir sind nicht eine homogene Masse. Aber dazu komme ich noch.
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    Es geht um die Unterschiede.
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    Es gibt so viel Vielfalt auf der Welt.
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    6.000 Sprachen, von 6,5 Milliarden Menschen gesprochen,
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    Menschen verschiedenster Art.
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    Ein Spaziergang in einer Großstadt oder eine solche Reise
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    zeigt diese Vielfalt der menschlichen Spezies auf erstaunliche Weise.
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    Wie erklären wir uns diese Vielfalt?
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    Darüber möchte ich heute berichten.
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    Es geht darum, wie wir Genetik nutzen,
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    genauer gesagt, Populationsgenetik, um mehr über den Ursprung dieser Vielfalt zu erfahren,
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    und darüber, wie lange dies gedauert hat.
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    Die Frage nach der menschlichen Vielfalt kann
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    wie alle wichtigen Fragen der Wissenschaft
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    und die Ergründung der Antworten darauf
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    in Teilfragen zerlegt werden.
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    An diesen Teilfragen kann man sich dann auslassen.
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    Die erste ist die Frage nach dem Ursprung.
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    Haben wir alle eigentlich denselben Ursprung?
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    Und angenommen, das ist so - und davon gehen
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    wir in diesem Saal wohl aus: Dann fragen wir: Wann war das?
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    Wann entstanden wir als Spezies?
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    Wie lange haben wir uns auseinanderentwickelt?
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    Die zweite Frage ist ähnlich gelagert:
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    Wenn wir alle denselben Ursprung haben,
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    wie kamen wir in jeden Winkel der Erde
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    und brachten dabei diese Vielfalt hervor,
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    die verschiedenen Kulturen, Unterschiede im Aussehen
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    und die vielen Sprachen auf der Welt?
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    Wie so viele Fragen der Biologie beantwortete Darwin die Frage
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    nach dem Ursprung vor über 100 Jahren.
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    In "Die Abstammung des Menschen" schrieb er:
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    "In jeder großen Erdregion sind Säugetiere nahe
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    mit den ausgestorbenen Arten derselben Region verwandt.
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    Wahrscheinlich wurde Afrika von jetzt ausgestorbenen Menschenaffen bewohnt,
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    welche dem Gorilla und dem Schimpansen nahe verwandt waren;
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    da beide Spezies die nächsten Verwandten des Menschen sind,
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    ist es noch wahrscheinlicher, dass unsere Urerzeuger
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    auf dem afrikanischen Festland lebten."
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    Damit wäre die Frage nach dem Ursprung gelöst.
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    Na ja, nicht ganz. Darwin sprach ja von unseren entfernten Vorfahren,
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    unseren gemeinsamen Vorfahren mit den Menschenaffen.
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    Und es ist nachgewiesen, dass Menschenaffen vom afrikanischen Kontinent stammen.
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    Fossilienfunde deuten auf ihren Ursprung vor 23 Millionen Jahren hin.
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    Afrika war zu der Zeit nicht mit anderen Landmassen verbunden.
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    Das lag an den Launen der Plattentektonik. Die Platten schwammen im Indischen Ozean,
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    stießen vor 16 Millionen Jahren auf Eurasien,
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    und verursachten den sogenannten Ersten Afrikanischen Auszug.
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    Die Menschenaffen aus Afrika wurden in Südostasien
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    zu Gibbons und Orang-Utans.
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    Aus denjenigen, die in Afrika blieben,
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    wurden Gorillas, Schimpansen und wir.
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    Also wenn Sie nach gemeinsamen Vorfahren mit den Menschenaffen suchen,
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    zeigen fossile Funde, dass wir von hier herkamen.
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    Aber um diese Frage geht es mir nicht.
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    Ich frage nach der menschlichen Abstammung,
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    Dinge, die wir als unseresgleichen erkennen wuerden,
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    wenn sie hier mit uns in diesem Saal sitzen säßen.
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    Wenn sie uns über die Schulter schauten,
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    wäre das ganz normal. Was ist mit den menschlichen Vorfahren?
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    Wenn wir nur weit genug in der Zeit zurückreisen,
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    teilen wir unsere Abstammung mit jedem Lebewesen auf der Erde.
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    Die DNA zeigt unsere gemeinsame Abstammung mit dem Barrakuda,
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    mit Bakterien und Pilzen auf, wenn wir weit genug zurückgehen, über eine Milliarde Jahre.
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    Wir fragen nach der menschlichen Abstammung.
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    Wie erforschen wir diese?
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    Der historisch gewachsene Ansatz ist der der Paläoanthropologie,
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    in der Dinge aus dem Boden freigelegt werden,
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    und der Ansatz der Morphologie,
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    der Wissenschaft der Form von Dingen wie Schädeln, etwa:
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    "Der sieht uns etwas ähnlicher als der da, also ist dieser mein Vorfahr.
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    Von ihm stamme ich wohl ab."
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    Ich behaupte, dass uns die Paläoanthropologie
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    eine Menge faszinierender Möglichkeiten über unsere Abstammung aufzeigt.
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    Sie liefert aber nicht die nötigen Wahrscheinlichkeiten.
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    Was bedeutet das?
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    Hier ist ein gutes Beispiel:
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    Dies sind drei ausgestorbene Hominidenspezies
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    und mögliche Vorfahren der Menschen.
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    Sie wurden westlich von hier in der Olduvai-Schlucht von den Leakeys ausgegraben.
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    Sie datieren alle etwa auf dieselbe Zeit.
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    Von links nach rechts: Homo erectus, Homo habilis,
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    und den Australopithecus, heute als Paranthropus boisei bekannt,
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    den robusten Australopithecinen. Drei ausgestorbene Spezies am gleichen Ort, zur gleichen Zeit.
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    Das heißt, dass nicht alle drei mein Vorfahr sein können.
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    Mit welchem der drei bin ich also verwandt?
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    Die Möglichkeit besteht für alle, aber wir kennen die Wahrscheinlichkeiten nicht.
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    Ein anderer Ansatz ist es, sich die menschliche Morphologie
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    unter Verwendung der einzigen Daten, die bis vor kurzem zur Hand waren, anzuschauen --
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    auch hier zumeist anhand der Schädelform.
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    Der Erste, der dies systematisch betrieb, war Linnaeus,
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    Carl von Linné, ein schwedischer Botaniker,
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    der sich im 18. Jahrhundert daran machte,
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    jeden lebenden Organismus zu katalogisieren.
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    Glauben Sie, dass Sie Schwerstarbeit leisten?
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    Und er war ziemlich gut.
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    Er hat etwa 12.000 Spezies in der Natur in dem Werk "Systema Naturae" erfasst.
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    Er prägte der Begriff "Homo sapiens", lateinisch für "weiser Mensch".
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    Als er die Vielfalt der Menschen studierte, postulierte er:
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    "Es scheint uns in einzelnen Subspezies oder Kategorien zu geben."
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    Er sprach über Afrikaner, Amerikaner, Asiaten und Europäer,
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    und einer offensichtlich rassistischen Kategorie namens "monstrosus",
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    zu der er all jene zählte, die er nicht mochte,
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    z. B. Fantasiewesen wie Elfen.
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    Es ist leicht, diese Arbeit als vielleicht gut gemeinte,
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    aber rückständige Gedanken eines Forschers des 18. Jahrhunderts abzutun,
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    der noch vor Darwin tätig war.
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    Wenn Sie allerdings physische Anthropologie
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    bis vor 20 oder 30 Jahren studiert hätten, hätten Sie dieselbe Klassifikation
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    der Menschheit vermittelt bekommen.
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    Noch vor 30 oder 40 Jahren vertraten physischen Anthropologen wie Carlton Coon
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    die Ansicht, dass sich menschliche Rassen
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    auseinanderentwickelt haben. Dies war nach Darwin.
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    Das geschah eine Million Jahren nach dem Homo erectus.
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    Aber auf welchen Daten basieren die Thesen?
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    Auf sehr wenigen. Morphologie ist ein sehr unpräzises Werkzeug.
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    Heute werde ich Ihnen
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    einen neuen Ansatz für dieses Problem vorstellen.
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    Wir wollen nicht über unsere Abstammung raten,
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    Dinge, mögliche Vorfahren, aus dem Boden holen
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    und Aussagen auf Grundlage der Morphologie machen,
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    die wir immer noch nicht völlig verstehen.
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    Wir verstehen nicht die genetischen Gründe für die morphologischen Veränderungen.
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    Wir müssen das Problem auf den Kopf stellen,
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    da wir ja ein genealogisches Problem untersuchen.
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    Oder eine genealogische Frage.
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    Wir versuchen, einen Familienstammbaum für jeden heute lebenden Menschen zu erstellen.
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    Und jeder Genealoge weiß...
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    Haben Sie oder ein Verwandter je versucht,
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    einen Familienstammbaum in die Vergangenheit zu erstellen?
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    Sie beginnen mit der Verwandtschaft von heute.
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    Sie und Ihre Geschwister haben gemeinsame Eltern.
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    Sie und Ihre Cousins haben gemeinsame Großeltern.
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    Sie verfolgen Ihre Familiengeschichte in die Vergangenheit
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    mit immer entfernteren Verwandten zurück.
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    Aber wie gut Sie auch darin sind, Urkunden aus dem Kirchenarchiv aufzustöbern,
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    irgendwann sind Sie am Ende mit Ihrem Latein.
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    Ab hier gibt es keine weiteren Informationen über Ihre Vorfahren,
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    und Sie befinden sich im dunklen und mysteriösen Bereich der Geschichte.
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    Wir müssen uns dann einen Weg mit minimaler Anleitung bahnen.
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    Wer kam davor?
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    Wir haben keine schriftlichen Urkunden. Aber das stimmt nicht ganz.
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    Es steht in unserer DNA, dem genetischen Code.
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    Dieses Dokument zeigt uns die Vergangenheit,
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    die frühesten Tagen unserer Spezies. Das untersuchen wir.
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    Eine kleine Einführung zur DNA.
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    Nicht alle hier sind wohl Genetiker.
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    Es handelt sich im ein langes, lineares Molekül, einen Code,
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    der beschreibt, wie man eine Kopie von Ihnen macht. Ihr Bauplan.
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    Er besteht aus vier Untereinheiten: A, C, G und T.
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    Und die Reihenfolge dieser Untereinheiten beschreibt diesen Bauplan.
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    Wie lang er ist? Es gibt Milliarden von diesen Untereinheiten.
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    Ein haploides Genom. Wir haben zwei Versionen all unserer Chromosomen.
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    Ein haploides Genom hat etwa 3,2 Milliarden Nukleotide.
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    Wenn Sie alles zusammenrechnen,
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    ist es über 6 Milliarden Nukleotide lang.
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    Nähme man die gesamte DNA einer Zelle Ihres Körpers,
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    und streckte sie komplett, wäre sie rund 2 Meter lang.
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    Und wenn Sie all Ihre DNA aus jeder Körperzelle
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    aneinanderreihen, würde sie von hier bis zum Mond und wieder zurück reichen,
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    und zwar Tausende Male. Das ist eine Menge Information.
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    Wenn Sie diese DNA weitergeben, ist das eine ganz schön schwierige Aufgabe.
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    Denken Sie an das längste Buch, das Ihnen einfällt, z. B. "Krieg und Frieden".
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    Dann multiplizieren Sie es mit 100.
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    Stellen Sie sich vor, das müssten Sie abschreiben.
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    Sie arbeiten bis spät in die Nacht hinein,
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    Sie arbeiten sehr sorgfältig und trinken Kaffee,
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    und Sie passen gut auf. Manchmal aber
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    unterläuft Ihnen beim Abschreiben
  • 8:54 - 8:56
    ein Fehler - ein Rechtschreibfehler.
  • 8:56 - 9:00
    Sie schreiben ein I anstatt einem E, oder C statt T.
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    Dasselbe geschieht mit unserer DNA, wenn sie über die Generationen hinweg weitergegeben wird.
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    Das passiert nicht oft. Wir haben einen Korrekturmechanismus.
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    Aber es geschieht. Diese Veränderungen werden
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    über Generationen weitergegeben. Sie werden zu Abstammungsmarkern.
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    Wenn Sie einen Marker mit jemandem teilen,
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    heißt das, dass sie einen gemeinsamen Vorfahren haben.
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    Die erste Person mit einer DNA-Veränderung.
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    Wenn man sich Muster der genetischen Veränderung ansieht,
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    die Muster dieser Marker bei Menschen überall auf der Welt,
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    und das Alter, also ihr Auftreten in der Geschichte, in Verbindung zueinander setzt,
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    können wir einen Familienstammbaum für jede heute lebende Person erstellen.
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    Das sind zwei DNA-Abschnitte, die wir oft verwenden.
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    Die Mitochondrial-DNA, die unsere Abstammung mütterlicherseits verfolgt.
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    Sie erhalten Ihre mtDNA von Ihrer Mutter und der Mutter Ihrer Mutter.
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    Sie geht ganz zurück bis auf die erste Frau.
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    Das Y-Chromosom, der DNA-Abschnitt, der Männer zu Männern macht,
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    hält nur die väterliche Abstammung fest.
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    Jeder in diesem Saal und jeder auf der Welt
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    fällt irgendwo in diesen Bäumen in eine Abstammung.
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    Auch wenn es sich nur um vereinfachte Versionen von echten Bäumen handelt,
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    sind sie komplex, also vereinfachen wir weiter.
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    Seitlich gedreht und kombiniert ähneln sie Bäumen,
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    mit der Wurzel unten und den Ästen nach oben.
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    Was ist also die Botschaft?
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    Am auffälligsten ist,
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    dass die am weitesten zurückliegende Punkte in unserem Familienstammbaum
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    in Afrika und in der afrikanischen Bevölkerung zu finden sind.
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    Das bedeutet, dass sich diese Mutationen bei Afrikanern
  • 10:22 - 10:25
    über einen längeren Zeitraum verbreiten konnte.
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    Anders ausgedrückt:Wir stammen aus Afrika. So steht es in unserer DNA.
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    Jeder DNA-Abschnitt ist in Afrika stärker als außerhalb Afrikas verbreitet.
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    Irgendwann in der Vergangenheit verließ eine Gruppe Afrikaner
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    Afrika und besiedelte den Rest der Welt.
  • 10:41 - 10:43
    Seit wann haben wir dieselbe Abstammung?
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    Geschah es vor Millionen von Jahren? Das wäre einleuchtend,
  • 10:47 - 10:50
    wenn wir uns die Vielfalt auf der ganzen Welt betrachten.
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    Nein, die DNA trifft sehr klare Aussagen.
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    Innerhalb der letzten 200.000 Jahre haben wir denselben Vorfahr,
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    die Mitochondriale Eva, die Sie vielleicht kennen, in Afrika.
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    Auf dieser afrikanischen Frau basiert die heutige mitochondriale Vielfalt.
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    Aber noch erstaunlicher ist,
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    bei der Betrachtung der Y-Chromosome,
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    der männlichen Seite, festzustellen, dass der Adam des Y-Chromosoms
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    erst vor rund 60.000 Jahren gelebt hat.
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    Das sind nur etwa 2.000 menschliche Generationen.
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    Ein kurzer Augenblick aus Sicht der Evolution.
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    Das bedeutet, dass wir zu dieser Zeit noch immer in Afrika lebten.
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    Es war ein Afrikaner, auf dem
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    die weltweite Vielfalt der Y-Chromosome basiert.
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    Wir haben also in nur 60.000 Jahren
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    diese unglaubliche Vielfalt hervorgebracht, die es heute auf der Erde gibt.
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    Eine erstaunliche Geschichte.
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    Wir sind also alle Teil der erweiterten afrikanischen Familie.
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    Das scheint erst vor Kurzem gewesen zu sein. Warum gingen wir nicht früher?
  • 11:44 - 11:48
    Warum hat sich Homo erectus nicht zu verschiedenen Spezies entwickelt,
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    oder Subspezies, zu mehreren Menschheiten?
  • 11:50 - 11:54
    Wieso scheint es, dass wir erst vor Kurzem Afrika verlassen haben?
  • 11:54 - 11:56
    Das ist eine wichtige Frage. Die Warum-Frage ist
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    insbesondere in der Genetik und der Geschichtsforschung allgemein immer wichtig.
  • 12:01 - 12:03
    Es sind schwierige Fragen.
  • 12:03 - 12:06
    Und wenn uns die Ideen ausgehen, sprechen wir über das Wetter.
  • 12:06 - 12:09
    Wie war das weltweite Wetter vor etwa 60.000 Jahren?
  • 12:09 - 12:12
    Wir standen am Anfang des schlimmsten Teils der letzten Eiszeit.
  • 12:12 - 12:15
    Die letzte Eiszeit begann vor etwa 120.000 Jahren.
  • 12:15 - 12:19
    Sie entwickelte sich mal schneller, mal langsamer, aber vor 70.000 Jahren nahm das Tempo spürbar zu.
  • 12:19 - 12:21
    Nachweise lieferten Sedimentkerne,
  • 12:21 - 12:24
    Pollentypen, Sauerstoffisotope und so weiter.
  • 12:24 - 12:27
    Das letzte glaziale Maximum gab es vor etwa 16.000 Jahren,
  • 12:27 - 12:31
    aber seit 70.000 Jahren wurde es rau.
  • 12:31 - 12:36
    Es wurde kalt. Auf der Nordhalbkugel wuchsen massive Eisschichten.
  • 12:36 - 12:40
    New York, Chicago und Seattle lagen unter einer Eisdecke.
  • 12:40 - 12:45
    Ein großer Teil Großbritanniens und ganz Skandinavien waren von einer kilometerdicken Eisschicht bedeckt.
  • 12:45 - 12:48
    Afrika ist der tropischste Kontinent auf der Erde.
  • 12:48 - 12:52
    Etwa 85 Prozent liegen zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis.
  • 12:52 - 12:54
    Und es gibt nicht viele Gletscher hier,
  • 12:54 - 12:56
    nur auf den hohen Bergen hier in Ostafrika.
  • 12:56 - 12:59
    Was geschah hier? Afrika lag nicht unter einer Eisschicht.
  • 12:59 - 13:02
    Allerdings trocknete Afrika zu dieser Zeit aus.
  • 13:02 - 13:04
    Diese paläoklimatologische Karte zeigt,
  • 13:04 - 13:07
    wie Afrika vor 60.000-70.000 Jahren ausgesehen hat,
  • 13:07 - 13:11
    rekonstruiert mit Hilfe der eben genannten Nachweise.
  • 13:11 - 13:15
    Der Grund ist, dass Eis Feuchtigkeit aus der Atmosphäre zieht.
  • 13:15 - 13:19
    Die Antarktis ist genau genommen eine Wüste, weil es so wenig Niederschlag gibt.
  • 13:19 - 13:21
    Die gesamte Welt trocknete aus.
  • 13:21 - 13:25
    Die Meeresspiegel sanken und Afrika verwandelte sich in eine Wüste.
  • 13:25 - 13:28
    Die Sahara war viel größer als heute.
  • 13:28 - 13:31
    Der Lebensraum der Menschen reduzierte sich auf ein paar Flecken,
  • 13:31 - 13:33
    verglichen damit, was wir heute haben.
  • 13:33 - 13:35
    Genetische Daten weisen darauf hin,
  • 13:35 - 13:38
    dass die menschliche Population vor etwa 70.000 Jahren
  • 13:38 - 13:41
    auf weniger als 2.000 schrumpfte.
  • 13:41 - 13:45
    Wir wären beinahe ausgestorben. Wir hingen am seidenen Faden.
  • 13:45 - 13:48
    Dann aber geschah etwas. Hier sieht man das gut.
  • 13:48 - 13:50
    Hier sehen Sie einige Steinwerkzeuge.
  • 13:50 - 13:54
    Die links sind aus Afrika von vor etwa einer Million Jahren.
  • 13:54 - 13:57
    Die rechts wurden von Neandertalern gemacht, die entfernte Cousins,
  • 13:57 - 13:59
    keine direkte Vorfahren. Sie lebten in Europa.
  • 13:59 - 14:03
    Sie sind etwa 50.000 oder 60.000 Jahre alt.
  • 14:03 - 14:06
    Vielleicht beleidige ich jetzt einige Paläoanthropologen
  • 14:06 - 14:09
    oder physische Anthropologen im Publikum,
  • 14:09 - 14:14
    aber da gibt es keine große Veränderung zwischen den beiden Gruppen.
  • 14:14 - 14:17
    Die links sind denen rechts recht ähnlich.
  • 14:17 - 14:21
    Eine Periode langer kultureller Stasis begann vor einer Million Jahren
  • 14:21 - 14:23
    und endete vor etwa 60.000 oder 70.000 Jahren.
  • 14:23 - 14:25
    Die Werkzeuge änderten sich kaum.
  • 14:25 - 14:27
    Das zeigt, dass menschliche Lebensgewohnheiten
  • 14:27 - 14:29
    sich in dieser Zeit nicht merklich änderten.
  • 14:29 - 14:34
    Aber vor 50.000, 60.000, 70.000 Jahren ging es in dieser Region
  • 14:34 - 14:37
    Schlag auf Schlag. Kunst trat erstmals auf.
  • 14:37 - 14:40
    Die Steinwerkzeuge wurden verfeinert.
  • 14:40 - 14:42
    Die Menschen spezialisierten sich also auf Beute
  • 14:43 - 14:45
    abhängig von der Jahreszeit.
  • 14:45 - 14:48
    Die Population begann zu wachsen.
  • 14:48 - 14:50
    Viele Sprachwissenschaftler gehen davon aus,
  • 14:50 - 14:54
    dass moderne, syntaxorientierte Sprache -- Subjekt, Verb, Objekt --,
  • 14:54 - 14:58
    mit der wir komplexe Ideen vermitteln, so wie ich jetzt, zu der Zeit erstmals auftrat.
  • 14:58 - 15:02
    Wir wurden sozialer. Das soziale Netzwerk breitete sich aus.
  • 15:02 - 15:07
    Dank dieser Verhaltensänderung überlebten wir die sich verschlechternden Bedingungen in Afrika
  • 15:07 - 15:11
    und legte den Grundstein für unsere Ausdehnung rund im den Globus.
  • 15:12 - 15:15
    Auf dieser Konferenz geht es um Erfolgsgeschichten aus Afrika.
  • 15:15 - 15:18
    Hier ist die ultimative afrikanische Erfolgsgeschichte:
  • 15:18 - 15:21
    Sehen Sie in den Spiegel. Sie sind Teil davon. Sie leben heute,
  • 15:21 - 15:25
    weil die Veränderungen in unserem Gehirn in Afrika stattfanden,
  • 15:25 - 15:28
    wahrscheinlich sogar in dieser Region hier,
  • 15:28 - 15:31
    vor etwa 60.000, 70.000 Jahren.
  • 15:31 - 15:34
    Dank ihnen überlebten wir in Afrika, und wanderten aus Afrika hinaus.
  • 15:34 - 15:37
    Frühe Küstenmigration führte an der Südküste Asiens entlang,
  • 15:37 - 15:39
    vor etwa 60.000 Jahren, hinaus aus Afrika.
  • 15:39 - 15:43
    Wir erreichten Australien sehr schnell vor etwa 50.000 Jahren.
  • 15:43 - 15:45
    Etwas später gingen Menschen in den Nahen Osten.
  • 15:45 - 15:47
    Das waren die Savennenjäger.
  • 15:47 - 15:49
    Nehmen Sie an Ausflügen nach der Konferenz teil?
  • 15:49 - 15:51
    Dann erleben Sie eine richtige Savanne.
  • 15:51 - 15:53
    Beutetiere sind an sie gebunden.
  • 15:53 - 15:56
    Die Menschen, die sich auf das Töten der Tiere spezialisierten,
  • 15:56 - 15:59
    die sie in den Savannen jagten, zogen nach Norden
  • 15:59 - 16:03
    und folgten vor etwa 45.000 Jahren dem Grasland in den Nahen Osten
  • 16:03 - 16:05
    in einer seltenen feuchteren Phase der Sahara.
  • 16:05 - 16:08
    Sie folgten dem Grasland nach Osten,
  • 16:08 - 16:10
    weil sie diesen Bedingungen angepasst waren.
  • 16:10 - 16:12
    Als sie nach Zentralasien kamen,
  • 16:12 - 16:15
    erreichten sie etwas, das man Schnellstraße der Steppe nennen kann.
  • 16:15 - 16:17
    Eine Schnellstraße im Grasland.
  • 16:17 - 16:19
    Das Grasland reichte in der letzten Eiszeit
  • 16:19 - 16:22
    von Deutschland bis nach Korea.
  • 16:22 - 16:24
    Der gesamte Kontinent stand ihnen offen.
  • 16:24 - 16:26
    Vor rund 35.000 Jahren erreichten sie Europa
  • 16:26 - 16:28
    und eine kleine Gruppe wanderte
  • 16:28 - 16:32
    durch sehr schlechtes Wetter in Sibirien
  • 16:32 - 16:34
    nördlich vom Polarkreis in der letzten Eiszeit
  • 16:34 - 16:38
    bei Temperaturen von -55°C, -60°C, vielleicht sogar unter -70°C
  • 16:38 - 16:42
    auf den amerikanischen Kontinent, wo sie die letzte Grenze erreichte.
  • 16:42 - 16:46
    Eine erstaunliche Geschichte, die in Afrika ihren Ursprung hatte.
  • 16:46 - 16:48
    Die Veränderungen, die uns das ermöglichten,
  • 16:48 - 16:51
    die Entwicklung eines sehr anpassungsfähigen Gehirns in uns,
  • 16:51 - 16:53
    erlaubten uns, neue Kulturen hervorzubringen.
  • 16:53 - 16:56
    Sie erlaubten uns, die Vielfalt zu entwickeln,
  • 16:56 - 16:59
    die man auf einer schwindelerregenden Reise wie meiner erlebt.
  • 17:00 - 17:04
    Was ich Ihnen erzählt habe, ist in der Tat eine schwindelerregende Reise
  • 17:04 - 17:09
    darüber, wie wir die Erde bevölkerten, über die paläolithischen Wanderungen unserer Spezies.
  • 17:09 - 17:11
    Die Geschichte habe ich vor ein paar Jahren
  • 17:11 - 17:15
    in meinem Buch "Die Wege der Menschheit" und in einem Film gleichen Titels festgehalten.
  • 17:15 - 17:18
    Und als wir den Dreh abschlossen, --
  • 17:18 - 17:20
    wir arbeiteten mit National Geographic zusammen--
  • 17:20 - 17:23
    sprach ich mit den Leuten von NG über diese Arbeit.
  • 17:23 - 17:27
    Sie waren begeistert. Sie mochten den Film meinten aber:
  • 17:27 - 17:29
    "Wir glauben, dass das so etwas wie
  • 17:29 - 17:33
    die nächste Stufe in der Erforschung nach den menschlichen Ursprüngen ist,
  • 17:33 - 17:38
    mit Hilfe der DNA die Wanderungen der Welt nachzuverfolgen.
  • 17:38 - 17:40
    Die Erforschung der Ursprünge ist in unserer DNA,
  • 17:40 - 17:42
    und wir möchten etwas daraus machen.
  • 17:42 - 17:44
    Was planen Sie als Nächstes?"
  • 17:44 - 17:46
    Das war eine tolle Frage von National Geographic.
  • 17:46 - 17:50
    Ich sagte: "Was ich hier angedeutet habe. Darum geht es mir.
  • 17:50 - 17:54
    Es ist eine grobe Skizze der Migration auf dem Planeten.
  • 17:54 - 17:57
    Sie basiert auf ein paar tausend Menschen, von denen wir Proben nahmen,
  • 17:57 - 17:59
    auf einer Handvoll Gruppen auf der Welt.
  • 17:59 - 18:03
    Wir haben genetische Marker studiert und in der Karte sind viele Lücken.
  • 18:03 - 18:05
    Wir haben nur Punkte verbunden. Wir müssen nun
  • 18:05 - 18:09
    unsere Probengröße um das Zehnfache oder noch mehr erweitern
  • 18:09 - 18:13
    und hunderttausende DNA-Proben aus der ganzen Welt sammeln.
  • 18:13 - 18:16
    Das war der Ursprung des Genographic Project.
  • 18:16 - 18:19
    Das Projekt wurde im April 2005 ins Leben gerufen.
  • 18:19 - 18:23
    Es hat drei Komponenten. Natürlich ist die Wissenschaft ein großer Teil.
  • 18:23 - 18:26
    Die weltweite Feldforschung in Zusammenarbeit mit indigenen Gruppen.
  • 18:26 - 18:29
    Gruppen, die lange am selben Ort gelebt haben
  • 18:29 - 18:31
    und einen Bezug zu ihrer Heimat haben,
  • 18:31 - 18:33
    der so vielen von uns verloren gegangen ist.
  • 18:34 - 18:36
    Meine Vorfahren stammen aus Nordeuropa.
  • 18:36 - 18:39
    Ich lebe an der Ostküste Nordamerikas, wenn ich nicht unterwegs bin.
  • 18:39 - 18:42
    Aber wo ist meine Heimat? Nirgendwo. Meine Gene sind bunt gemischt.
  • 18:42 - 18:45
    Aber einige Menschen haben die Verbindung zu ihren Vorfahren erhalten.
  • 18:45 - 18:48
    Damit können wir unsere DNA-Ergebnisse in Kontext setzen.
  • 18:48 - 18:50
    Das ist der Schwerpunkt der Feldforschung,
  • 18:50 - 18:52
    der Zentren, die wir auf der ganzen Welt haben.
  • 18:52 - 18:55
    Es gibt zehn, geleitet von den besten Populationsgenetikern.
  • 18:55 - 18:58
    Aber gleichzeitig wollen wir die Studie allen Menschen zugänglich machen.
  • 18:58 - 19:02
    Wie oft nehmen Sie an einem großen Wissenschaftsprojekt teil?
  • 19:02 - 19:04
    Das Humangenomprojekt, Rover-Missionen auf dem Mars.
  • 19:04 - 19:06
    Hier können Sie teilnehmen.
  • 19:06 - 19:10
    Sie können auf unserer Website, Nationalgeographic.com/genographic
  • 19:10 - 19:13
    ein Kit bestellen und Ihre DNA testen lassen.
  • 19:13 - 19:16
    Sie können die Ergebnisse in die Datenbank einsenden
  • 19:16 - 19:18
    und uns etwas über Ihre Vorfahren erzählen.
  • 19:18 - 19:22
    Sie können die Daten als Teil der wissenschaftlichen Forschung analysieren lassen.
  • 19:22 - 19:26
    Das ist ein gemeinnütziges Projekt. Das Geld, das wir einnehmen,
  • 19:26 - 19:29
    geht nach Abzug der Testkosten und die Herstellung der Kit-Komponenten
  • 19:29 - 19:31
    zurück in das Projekt.
  • 19:31 - 19:33
    Das meiste geht an die sogenannte Vermächtnisstiftung,
  • 19:33 - 19:37
    eine gemeinnützige Organisation, die Forschungsstipendien
  • 19:37 - 19:39
    und Gelder an indigene Gruppen auf der ganzen Welt
  • 19:39 - 19:43
    für von ihnen selbst initiierte Bildungs- und Kulturprojekte vergibt.
  • 19:43 - 19:45
    Sie bewerben sich, um Projekte durchzuführen.
  • 19:45 - 19:47
    Ich zeige Ihnen ein paar Beispiele.
  • 19:47 - 19:50
    Also, wie steht es um das Projekt? Wir haben etwa 25.000 Proben
  • 19:50 - 19:52
    von indigenen Völkern auf der ganzen Welt.
  • 19:52 - 19:55
    Am erstaunlichsten ist das öffentliche Interesse.
  • 19:55 - 19:58
    210.000 Menschen haben nach unserem Start vor zwei Jahren
  • 19:58 - 20:00
    Teilnahmekits bestellt.
  • 20:00 - 20:03
    Damit haben wir etwa 5 Millionen Dollar eingenommen,
  • 20:03 - 20:06
    die hauptsächlich, mindestens zur Hälfte, in die Stiftung fließen.
  • 20:06 - 20:10
    Wir haben gerade die ersten Stipendien in Höhe von 500.000 Dollar vergeben.
  • 20:10 - 20:13
    Projekte weltweit dokumentieren mündliche Dichtkunst in Sierra Leone,
  • 20:13 - 20:16
    erhalten traditionelle Webmuster in Gaza,
  • 20:16 - 20:19
    fördern die Sprachwiederbelebung in Tadschikistan und so weiter.
  • 20:19 - 20:22
    Das Projekt läuft hervorragend,
  • 20:22 - 20:26
    und ich bitte Sie, unsere Webseite zu besuchen und im Auge zu behalten.
  • 20:26 - 20:28
    Vielen Dank.
  • 20:28 - 20:30
    (Applaus)
Title:
Spencer Wells setzt den Stammbaum der Menschheitsgeschichte zusammen
Speaker:
Spencer Wells
Description:

Alle Menschen teilen DNA-Abschnitte, die uns von unseren afrikanischen Vorfahren mitgegeben wurden. Der Genetiker Spencer Wells berichtet von seinem Genographic Project und was es uns mit Hilfe dieser DNA in all der Vielfalt über unsere Gemeinsamkeiten sagt.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
20:30
Evita Wagner added a translation

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