In einem Moment der Vision...
Es ist 1816.
Ein 35 Jahre alter Doktor namens
René Laennec geht durch Paris.
Er bleibt stehen,
um zwei Kinder zu beobachten,
die sich gegenseitig Zeichen
über ein langes Holzbrett geben.
Eines davon hält das Brett an sein Ohr.
Das zweite kratzt am anderen Ende,
was den verstärkten Ton
durch das gesamte Holz schickt.
Später soll Laennec eine junge Frau
mit Herzproblemen untersuchen.
Die Patientin ist angeblich gut gebaut
und Laennec scheut sich davor, sein Ohr
direkt auf ihren Brustkorb zu pressen.
Er denkt an die Kinder mit dem Brett
und hat einen Geistesblitz.
Er rollt ein Blatt Papier eng zusammen,
platziert das eine Ende an seinem Ohr
und das andere Ende
an der ausladenen Brust der jungen Frau.
Die Klarheit der Töne erfreut ihn sehr.
Die nächsten drei Jahren testet
und entwickelt Laennec
viele Materialien und Mechanismen,
bevor er sich für ein hohles Holzrohr
mit abnehmbarem Kopf entscheidet.
Sein Gerät ist der Vorgänger der Metall-,
Plastik- und Gummistethoskope,
die wir heute noch benutzen.