(Englisch) Hallo alle miteinander, ich freue mich, hier zu sein. Mein Text heißt "Pick Me Up Poem" [in etwa "Munter mich auf, Gedicht"] (Deutsch) "Schau dich an. Nein", ich sag, "Schau dich an. Du bist hier. Sieh nur, was aus dir geworden ist." "Schau dich an", sag ich, denn das alles, das gehört dir, der ganze Moment und alles, was in ihm verborgen ist." Ich sag: "Schau dich an, deine Knie waren aufgeschlagen, und jetzt -- du bist hier. Und wenn man nicht so genau hinschaut, sieht man noch nicht mal die Narben. Und ja, du lagst am Boden; ja, man hat dir ein Bein gestellt, mehr als eins, man hat dich bespuckt, beschimpft, belogen; ja, du hast nächtelang geweint; ja, du bist gefallen, und ja, als du lagst, trat man auch auf dich drauf, aber hey, schau dich an, du standest auch wieder auf. Und jetzt bist du hier." Ich sag: "Sei stolz auf dich, du hast Großes erreicht." Ich sag: "Erinnere dich, es war nicht immer leicht." Ich sag: "Mein Gott, wie schön du bist. Du strahlst von innen heraus." Ich sag: "Mein Kind, sei dir gewiss, dass du dein Lächeln heute noch brauchst. Ich sag ja gar nicht, dass es leichter wird ab jetzt. Das Leben ist manchmal nicht gut zu dir, und du hast dir verdammt hohe Ziele gesetzt, aber immerhin", sag ich, "du bist hier." Wenn du mich früher gefragt hast: "Ist das normal?", dann hab ich gesagt: "Na hoffentlich!" Ich wusste, es ist nicht leicht, wenn man von innen heraus strahlt, aber die Türen, die du jetzt einrennst, die standen immer schon offen für dich. Ich sag: "Schau dich an, deine Knie waren aufgeschlagen, und jetzt -- du wirst geliebt. Und es gibt Menschen, die würden dich auf Händen tragen. Und ja, du hast gedacht dein Licht sei ein Schatten. Ja, sie haben gesagt, du bist nicht ganz dicht; ja, du hast was, was andere nicht hatten, ja", sag ich, "und genau das ist dein Licht." Ich sag: "Schau doch, wie du leuchtest, das sieht die ganze Welt." Sag mir, ist Angepasstheit das, was du bräuchtest? Ich sag: "Ja, aber nur, wenn du dein Licht unter den Scheffel stellst." Ich sag: "Gib nicht auf, du bist so weit gekommen." Ich sag: "Für dich geht's nur bergauf, dich hat niemand an [die] Hand genommen, und schau dich an, du bist trotzdem hier." "Und das", sag ich, "das verdankst du nur dir." Ich sag: "Du bist wie du bist, und das ist perfekt. Ich mag nicht, dass du vergisst, was alles in dir steckt." Ich sag: "Weißt du noch damals, die haben dich ausgelacht." Ich sag: "Weil du strahlst -- und ja, es hat dir was ausgemacht. Ja, du wolltest sein, wie alle anderen; ja, du warst bereit, dich aufzugeben; ja, du bist gestolpert, statt zu wandern, nein, es war kein leichtes Leben; ja, es gab Steine, ja es gab Phasen; ja, du warst ziemlich lang alleine und nein, das hier, das ist nicht das Glück, von dem alle sprachen. Aber es ist dein Glück. Also nimm es dir." Ich sag: "Begreifst du nicht? Du bist hier." Frag mich nochmal: "Ist das normal?" Und ich sag dir: "Na, hoffentlich nicht! Normalerweise bleibt so ein Leben nämlich grau und pfahl, und erfüllt nicht all das, was es dir grad verspricht." Ich sag: "Schau dich doch an, was du alles hast, und denk nicht immer nur daran, was du verpasst." Ich sag: "Du lebst dein Leben, und das machst du gut." Ich sag: "Du kannst so viel geben, verlier nicht den Mut." Ich sag: "Schrei's in die Nacht, du stichst heraus." "Du hast soviel vollbracht", ich sag, "schrei das raus." Und ich versteh schon. Das hier fühlt sich nicht an wie das Ziel. Und ich glaube auch nicht, dass es das ist. Aber von allem, was geht, ist das hier schon viel, und ich will, dass du stolz auf dich bist. Ich will, dass du weißt: Läuft bei dir. Und dass du überreißt: Mein Gott, du bist hier. Ich sag: "Schau dich an, deine Knie waren aufgeschlagen, und jetzt -- du bist dran, du musst niemanden mehr um Erlaubnis fragen." Ich sag: "Du gehst da jetzt raus, und wenn du einkaufen gehst, dann kauf Popcorn ein, denn deine Zukunft sieht spannender als jeder Kinofilm aus. Und ich hab gehört die Hauptperson soll ganz heiß sein." Ich sag: "Schau dich an, aber bitte nicht im Spiegel, da entdeckst du nur Pickel. Und die Erkenntnis, dass man auch mit denen schön sein kann, hat unsere Technologie der Medien leider noch nicht entwickelt." Ich sag: "Geh zur U-Bahn oder einkaufen, aber geh, als würde die Welt ein Catwalk sein. Denn um aufrecht und mit Stolz zu laufen, musst du nicht groß und skinny sein." Ich sag: "Ich weiß, es fällt dir schwer, daran zu glauben. Ich weiß, du hast Zweifel an dir." "Aber", sag ich, "lass dir den Moment nicht rauben." "Du hast es geschafft", sag ich. "Du bist hier." Ich frag dich: "Ist jemals jemand angestoßen, nur weil er ganz genauso wie alle anderen war?" "Und", frag ich dich, "was macht sie aus, die ganz Großen?" "Richtig", sag ich, "sie sind nicht normal." Ich sag: "Das, was dich besonders macht, dein Funken, dein Licht, hat dich bis hierher gebracht, deshalb schäm dich doch nicht. Sieh auf deine Knie. Du hast sie dir aufgeschlagen, und", frag ich, "bluten sie?" Nein. Und man sieht nicht mal die Narben. Ich sag: "Schau dich an, schau, die Ängste, Depressionen und Verletzungen hast du überwunden wenn auch nur für jetzt und den Moment, aber immerhin, den, den hast du gefunden." Ich sag: "Schau dich an. Nein." Ich sag: "Schau dich an. Du bist hier. Wow." (Applaus)