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Newton Aduaka erzählt die Geschichte von Ezra

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    Das hier ist sehr eigenartig für mich, weil ich es nicht gewöhnt bin,
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    normalerweise stehe ich auf der anderen Seite der Scheinwerfer,
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    und jetzt fühle ich den Druck, dem ich andere Leute aussetze und es ist schwer.
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    Der vorherige Sprecher hat, glaube ich,
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    einen wirklich guten Hintergrund gemalt für das, was wirklich --
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    der Antrieb hinter meiner Arbeit ist und was mich vorwärts treibt, und mein Gefühl von Verlust,
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    und der Versuch, die Antwort auf die großen Fragen zu finden.
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    Aber das hier, hierher zu kommen und das zu tun, fühlt sich an wie,
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    es fühlt sich an wie - es gibt da diesen Bildhauer, den ich sehr mag, Giacometti,
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    der, nachdem er lange Jahre in Frankreich gelebt und gelernt hat,
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    studiert und gearbeitet hat, nach Hause kam und gefragt wurde: Was hast du geschaffen?
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    Was hast du mit so vielen Jahren Wegsein gemacht?
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    Und er zeigte ihnen eine Handvoll Figürchen.
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    Natürlich sagten sie: "Das hast du all die Jahre gemacht?
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    Und wir haben, du weißt schon, riesige Meisterwerke erwartet ... "
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    Aber was mich beeindruckte war das Verständnis, dass in diesen kleinen Stücken
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    der Höhepunkt von Lebenssuche, Lebensgedanken und überhaupt allem Leben, dieses Mannes war.
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    Nur in einer reduzierten, kleinen Version.
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    In gewisser Weise fühle ich mich so.
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    Es ist als wäre ich heimgekommen um darüber zu sprechen,
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    was ich in diesen 20 Jahren in der Ferne getan habe.
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    Ich werde mit einem kurzen Vorgeschmack darauf beginnen, was ich so getan habe.
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    Eine Handvoll Filme, nichts Großartiges -
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    zwei Spielfilme und eine Handvoll Kurzfilme.
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    Also, zum ersten Stück.
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    Video: Ich zerstöre Leben, sagte Mama.
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    Ich liebe sie, weißt du.
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    Sie ist nicht einmal meine richtige Mama.
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    Meine echten Mama und Papa haben mich weggeworfen
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    und sind zurück nach Nigeria abgehauen.
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    Der Teufel ist in mir, Court.
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    Schlaf.
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    Warst du jemals dort?
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    Wo?
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    Nigeria.
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    Nie.
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    Meine Mama wollte,
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    konnte es sich nicht leisten.
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    Wünschte, ich könnte.
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    Ich habe so ein Gefühl, dass ich dort glücklich wäre.
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    Warum wollen mich alle loswerden?
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    Ich will dich nicht loswerden.
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    Du brauchst mich nicht.
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    Du bist nur noch zu blind es zu sehen.
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    Was tust du den ganzen Tag?
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    Lesen.
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    Wird dir nicht langweilig?
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    Und wieso hast du eigentlich keinen Job?
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    Ich bin pensioniert.
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    Und?
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    Also habe ich meinen Teil für Königin und Land getan, jetzt arbeite ich für mich selbst.
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    Nein, jetzt sitzt du nur den ganzen Tag wie ein Penner herum.
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    Weil ich tue was ich mag?
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    Hör' Mann, lesen macht keinen satt.
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    Und besonders nicht mit deiner Grasabhängigkeit.
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    Es nährt meinen Geist und meine Seele.
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    Mit dir zu streiten ist Zeitverschwendung, Marcus.
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    Du bist Rapper? Stimmt das?
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    Ja.
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    Ein Dichter der heutigen Zeit.
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    Ja, könnte man so sagen.
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    Also worüber redest du?
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    Was soll das heißen?
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    Einfach. Worüber rapst du?
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    Die Wirklichkeit, Mann.
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    Wessen Wirklichkeit?
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    Meine verdammte Wirklichkeit.
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    Erzähl mir von deiner Wirklichkeit.
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    Rassismus, Depression, dass Leute wie ich im Leben keine Chance kriegen.
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    Also was für Lösungen bietest du an? Ich meine, der Job eines Dichters ist nicht nur ...
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    Mann, die Großen bekämpfen. Einfach. Die Hurensöhne niedermetzeln.
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    Mit einer AK-47?
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    Mann, auf jeden verdammten Fall, wenn ich eine hätte.
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    Und wie viele Soldaten hast du schon rekrutiert, um diesen Krieg mit dir zu kämpfen?
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    Oh, Marcus, du weißt, was ich meine.
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    Wenn jemand auf Vulgaritäten zurückgreift,
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    ist das ein sicheres Zeichen seiner Unfähigkeit sich auszudrücken.
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    Siehst du, Mann, jetzt verarscht du mich einfach nur.
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    Die Panter.
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    Panter?
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    Richtig harte Typen, die die weiße Vorherrschaft und den Powers-that-be-Scheiß satt hatten,
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    und einfach losgegangen sind und alle niedergemacht haben.
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    Verdammt geil, Mann. Ich hab den Film gesehen. Böse! Was?
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    Ich habe seinen letzten Film gesehen.
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    Épuise, richtig?
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    Ja.
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    Ich will keinen schlechten Witz machen, aber er war "épuisé".
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    Epuisé - müde, erschöpft, fertig.
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    Kannst du nicht den Mund halten?
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    Jetzt red Klartext mit mir, was stimmt nicht mit meinen Filmen?
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    Sag schon.
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    Sie sind scheiße.
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    Scheiße? Was ist mit deinen?
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    Was, was, was, was ist mit ihnen, was?
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    Was hältst du von deinem Film?
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    Meine Filme, sie sind OK, in Ordnung.
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    Sie sind besser als Dokumentarfilme zu machen, die sich nie jemand ansieht.
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    Worüber, zum Teufel, redest du?
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    Hast du deinen verdammten Hintern jemals aus Hollywood raus bewegt,
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    um loszugehen und etwas Echtes zu filmen?
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    Du bringst die Leute zum Schlafen, verdammt.
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    Und sie träumen Mist.
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    (Applaus)
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    Newton Aduaka: Ich danke Ihnen. Ich habe nur - der erste Ausschnitt, von diesen Ausschnitten,
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    versucht wirklich total einzufangen, was Kino für mich bedeutet,
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    und wie ich alles angehe, was das Kino betrifft.
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    Der erste Ausschnitt war über eine junge Frau, die über Nigeria spricht,
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    dass sie das Gefühl hat, sie könnte dort glücklich sein.
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    Das sind die Gefühle von jemandem, der von zuhause weg war,
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    und das ist etwas, was ich durchgemacht habe und das ich immer noch durchmache.
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    Ich war eine ganze Weile nicht zuhause, schon etwa fünf Jahre.
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    Ich war insgesamt 20 Jahre weg.
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    Also ist es wirklich -
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    es ist wirklich so plötzlich, wissen Sie, das wurde 1997 gemacht,
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    das war die Zeit von Abacha, die Militärdiktatur,
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    der schlimmste Teil der nigerianischen Geschichte, dieser post-kolonialen Geschichte.
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    Also, dass dieses Mädchen diese Träume hat,
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    ist einfach nur wie wir einen Sinn dafür bewahren, was daheim ist.
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    Wie -- und es ist irgendwie romantisch, aber ich finde es schön,
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    weil man einfach nur etwas braucht, um sich festzuhalten,
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    besonders in einer Gesellschaft, in der man sich entfremdet fühlt.
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    Was uns zum nächsten Ausschnitt bringt, wo der junge Mann
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    über die fehlenden Möglichkeiten redet, als schwarze Person in Europa.
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    Die gläserne Decke, über die wir alle Bescheid wissen, über die wir alle reden.
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    Und übers Kommen - Sie wissen schon, über seine Realität.
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    Auch hier, das war mein - da habe ich über -
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    das war, wieder, die Zeit des Multikulturalismus im Vereinigten Königreich,
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    und es gab dieses Modewort und es war wirklich, für mich, der Versuch zu sagen,
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    was genau bedeutet dieser Multikulturalismus im echten Leben der Menschen?
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    Und was würde ein Kind,
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    was denkt ein Kind wie Jamie, der junge Bursche,
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    ich meine, mit all diesem Ärger, der sich in ihm aufgebaut hat,
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    und was wird - was passiert damit?
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    Natürlich, was damit passiert ist Gewalt, die -
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    die wir sehen wenn, wenn wir über Ghettos reden
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    und über Süd Los Angeles, und solches Zeug.
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    Was, wenn kanalisiert, letztendlich manchmal zu etwas wird,
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    sich weiterentwickelt und sich manifestiert, als Aufstände,
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    wie der in Frankreich vor zwei Jahren, wo ich lebe,
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    was alle schockiert hat, denn alle haben gedacht: "Nun ja,
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    Frankreich ist eine liberale Gesellschaft."
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    Aber ich habe 18 Jahre lang in England gelebt.
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    Ich habe in Frankreich ungefähr vier gelebt, und tatsächlich fühle ich mich
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    in Frankreich 20 Jahre zurückversetzt.
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    Und dann der dritte Ausschnitt. Der dritte Ausschnitt ist für mich die Frage:
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    Was ist Kino für Sie und was tun Sie mit Kino?
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    Da ist ein junger Regisseur, Hollywood Regisseur, mit seinen Freunden,
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    anderen Filmemachern, und sie reden darüber, was Kino bedeutet.
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    Ich nehme an, das bring mich zu meinem letzten Ausschnitt,
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    was Kino für mich bedeutet.
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    Mein Leben hat begonnen als - ich habe 1966 zu leben begonnen,
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    einige Monate vor dem Biafran-Krieg, der drei Jahre gedauert hat,
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    und es waren drei Jahre Krieg.
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    Also diese ganze Sache,
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    die ganze Kindheit hallt wieder und bringt mich in den nächsten Ausschnitt.
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    Video: Onicha, ab zur Schule mit deinem Bruder.
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    Ja, Mama.
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    Soldaten, ihr werdet in einer Schlacht kämpfen,
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    also müsst ihr euch bereit machen und willig sein, zu sterben.
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    Ihr müsst euch?
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    Bereit machen und willig sein, zu sterben.
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    Erfolg, die Veränderung kommt nur durch den Lauf des Gewehrs.
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    Den Lauf des Gewehrs.
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    Das ist das Gewehr.
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    Das ist das Gewehr.
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    Das ist ein AK-47 Gewehr. Das ist euer Leben.
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    Das ist euer Leben. Das ist ... das ist ... das ist euer Leben.
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    Sie geben uns eine bestimmte Droge. Wir nennen sie Bubbles.
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    Amphetamine.
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    Der Regen kommt, die Sonne kommt, die Soldatenmänner gehen.
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    Ich sage der Regen kommt, die Sonne kommt, die Soldatenmänner gehen.
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    Wir sind von einem Dorf ins andere gegangen - drei Dörfer.
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    Ich erinnere mich nicht, wie wir dorthin gekommen sind.
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    Wir sind zwei Tage lang gegangen und gegangen.
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    Wir haben nicht gegessen.
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    Es gab kein Essen, nur ein bisschen Reis.
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    Ohne Essen wurde ich krank.
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    Die Spritze hat uns gedankenlos gemacht.
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    Gott wird uns vergeben.
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    Er weiß, wir wussten nicht. Wir wussten nicht!
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    Erinnern Sie sich an den 6. Januar 1999?
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    Ich erinnere mich nicht.
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    Ihr werdet sterben! Ihr werdet sterben! (Geschrei)
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    Onicha: Ezra! (Ezra: Onicha! Onicha!)
  • 11:35 - 11:43
    ♫ Wir brauchen keine Probleme mehr ♫
  • 11:43 - 11:45
    ♫ Keine Probleme mehr ♫
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    Sie haben meine Mutter umgebracht.
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    Die Mende-Hurensöhne.
  • 11:49 - 11:51
    (Geschrei)
  • 11:52 - 11:54
    Wer ist sie?
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    Ich.
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    Warum gibst du mir das?
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    Damit du aufhören kannst, mich anzustarren.
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    Meine Geschichte ist etwas kompliziert.
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    Ich bin interessiert.
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    Mariam ist schwanger.
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    Weißt du, was du bist? Ein Krokodil.
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    Großes Maul. Kurze Beine.
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    Vor Rufus bist du Ezra, der Feigling.
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    Er kümmert sich nicht um seine Truppen.
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    Truppen, sagt euer letztes Lebewohl. Salutiert.
  • 12:22 - 12:24
    Mach deine Augen auf, Ezra.
  • 12:24 - 12:26
    Ein blinder Mann kann sehen, dass die Diamanten in seiner Tasche enden.
  • 12:26 - 12:34
    ♫ Wir brauchen keine Probleme mehr ♫
  • 12:35 - 12:37
    Holt den Idioten raus!
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    Sehe ich es richtig, dass Sie einen wichtigen Angriff planen?
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    Das muss die Mine sein.
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    Dein Mädchen ist hier.
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    Gut gemacht, gut gemacht.
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    Dafür bist du hier, oder?
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    Du planst also zurückzugehen, um zu kämpfen?
  • 12:54 - 13:01
    ♫ Wir brauchen keine Probleme mehr ♫
  • 13:01 - 13:03
    ♫ Keine Probleme mehr ♫♫
  • 13:03 - 13:13
    ♫ Wir brauchen keine Probleme mehr ♫
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    ♫ Keine Probleme mehr ♫
  • 13:16 - 13:19
    Aufwachen! Alle aufwachen. Straßensperre!
  • 13:19 - 13:22
    ♫ Wir brauche keine ... ♫
  • 13:48 - 13:53
    Wir hoffen, dass, mit deiner Hilfe und der Hilfe von anderen, diese Kommission
  • 13:53 - 13:58
    einen weiten Weg in Richtung des Verständnis des Rebellenkrieges gehen kann.
  • 13:58 - 14:00
    Mehr als nur das, einen Heilungsprozess zu beginnen und letztendlich -
  • 14:00 - 14:06
    als einen Schlussstrich für einen fürchterlichen Abschnitt in der Geschichte dieses Landes.
  • 14:06 - 14:07
    Der Beginn der Hoffnung.
  • 14:07 - 14:11
    Mr. Ezra Gelehun, bitte stehen Sie auf.
  • 14:19 - 14:24
    Sagen Sie ihren Namen und ihr Alter für die Kommission.
  • 14:24 - 14:26
    Mein Name ist Ezra Gelehun.
  • 14:26 - 14:30
    Ich bin 15 oder 16. Ich weiß es nicht mehr.
  • 14:30 - 14:35
    Fragen Sie meine Schwester, sie ist die Hexe, sie weiß alles.
  • 14:35 - 14:40
    16.
  • 14:40 - 14:43
    Mr. Gelehun, ich würde Sie gerne daran erinnern, dass Ihnen hier nicht für von Ihnen begangene Verbrechen
  • 14:43 - 14:45
    der Prozess gemacht wird.
  • 14:45 - 14:47
    Wir haben für unsere Freiheit gekämpft.
  • 14:47 - 14:50
    Wenn Umbringen im Krieg ein Verbrechen ist,
  • 14:50 - 14:54
    dann müssen Sie alle Soldaten auf der Welt anklagen.
  • 14:54 - 14:58
    Krieg ist ein Verbrechen, ja, aber ich habe ihn nicht begonnen.
  • 14:58 - 15:02
    Sie sind auch ein General im Ruhestand, ist es nicht so?
  • 15:02 - 15:04
    Ja, korrekt.
  • 15:04 - 15:06
    Dann müssen auch Sie vor Gericht stehen.
  • 15:06 - 15:10
    Unsere Regierung war korrupt.
  • 15:10 - 15:15
    Bildungsmangel war ihr Weg, die Macht zu kontrollieren.
  • 15:15 - 15:18
    Wenn ich fragen darf, bezahlen Sie in Ihrem Land für Schule?
  • 15:18 - 15:23
    Nein, tun wir nicht.
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    Sie sind reicher als wir.
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    Aber wir zahlen für Schule.
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    Ihr Land spricht von Demokratie,
  • 15:31 - 15:35
    aber Sie unterstützen korrupte Regierungen wie meine.
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    Warum? Weil Sie unsere Diamanten wollen.
  • 15:38 - 15:42
    Fragen Sie, ob irgendjemand in diesem Raum jemals einen echten Diamanten gesehen hat.
  • 15:42 - 15:44
    Nein.
  • 15:44 - 15:50
    Mr. Gelehun, ich möchte Sie daran erinnern, Sie stehen hier heute nicht vor Gericht.
  • 15:50 - 15:51
    Sie stehen nicht vor Gericht.
  • 15:51 - 15:54
    Dann lassen Sie mich gehen.
  • 15:54 - 15:57
    Das kann ich nicht tun, Sohn.
  • 15:57 - 15:59
    Dann sind Sie ein Lügner.
  • 15:59 - 16:01
    (Applaus)
  • 16:01 - 16:04
    NA: Ich danke Ihnen. Ich möchte nur schnell sagen, dass meine Idee hier ist,
  • 16:04 - 16:06
    dass während wir all diese riesigen Fortschritte machen,
  • 16:06 - 16:12
    was wir tun, was für mich, wissen Sie, ich finde wir sollten -
  • 16:12 - 16:16
    Afrika sollte sich vorwärts bewegen, aber wir sollten uns erinnern,
  • 16:16 - 16:18
    damit wir nicht hierher zurück kommen.
  • 16:18 - 16:19
    Ich danke Ihnen.
  • 16:19 - 16:21
    Emeka Okafor: Ich danke Ihnen, Newton.
  • 16:21 - 16:24
    (Applaus)
  • 16:24 - 16:28
    Eines der Themen, das in dem gerade gezeigten Ausschnitt sehr stark durchkommt,
  • 16:28 - 16:38
    ist dieses Gefühl des psychologischen Traumas für die Jungen,
  • 16:38 - 16:43
    die als Kinder diese Rolle übernehmen müssen - Kindersoldaten zu sein.
  • 16:43 - 16:47
    Und in Anbetracht Ihrer Herkunft,
  • 16:47 - 16:53
    und wenn wir berücksichtigen, in welchem Ausmaß es nicht ernst genommen wird
  • 16:53 - 16:57
    so wie es sollte, was hätten Sie dazu zu sagen?
  • 16:57 - 17:00
    NA: Im Zuge meiner Nachforschung war ich - ich habe tatsächlich
  • 17:00 - 17:03
    ein bisschen Zeit in Sierra Leone mit Nachforschung verbracht.
  • 17:03 - 17:08
    Und ich erinnere mich, ich habe viele Kindersoldaten getroffen,
  • 17:08 - 17:12
    ehemalige Kämpfer, wie sie gerne genannt werden.
  • 17:14 - 17:19
    Ich habe psychologische Hilfsarbeiter getroffen, die mit ihnen gearbeitet haben.
  • 17:19 - 17:22
    Ich habe Psychiater getroffen, die Zeit mit ihnen verbracht haben,
  • 17:22 - 17:25
    Hilfsarbeiter, NGOs, den ganzen Haufen.
  • 17:25 - 17:29
    Aber ich erinnere mich, auf dem Rückflug von meiner letzten Reise
  • 17:29 - 17:33
    bin ich weinend zusammengebrochen und habe gedacht,
  • 17:33 - 17:39
    wenn diese Kinder, wenn irgendein Kind im Westen, in der westlichen Welt,
  • 17:39 - 17:44
    einen Tag lang durchstehen müssten, was diese Kinder durchgestanden haben,
  • 17:44 - 17:50
    dann müssten sie für den Rest ihres Lebens eine Therapie machen.
  • 17:50 - 17:55
    Für mich also ist der Gedanke, dass wir all diese Kinder haben,
  • 17:55 - 17:58
    es ist eine Generation, wir haben eine ganze Generation von Kindern,
  • 17:58 - 18:05
    die so viel psychologisches Trauma oder Schaden durchmachen mussten
  • 18:05 - 18:07
    und Afrika muss damit leben.
  • 18:07 - 18:09
    Aber ich sage, man muss das in Relation setzen,
  • 18:09 - 18:12
    mit all diesen großen Fortschritten,
  • 18:12 - 18:14
    all diesen Behauptungen großer Errungenschaften.
  • 18:16 - 18:18
    Das ist wirklich, was ich denke.
  • 18:18 - 18:21
    EO: Wir danken Ihnen nochmals, dass sie auf die TED Bühne gekommen sind.
  • 18:21 - 18:23
    Das war ein sehr bewegender Vortrag.
  • 18:23 - 18:24
    NA: Ich danke Ihnen.
  • 18:24 - 18:25
    EO: Danke.
  • 18:25 - 18:26
    (Applaus)
Title:
Newton Aduaka erzählt die Geschichte von Ezra
Speaker:
Newton Aduaka
Description:

Filmemacher Newton Aduaka zeigt Ausschnitte aus seinem kraftvollen, lyrischen Spielfilm "Ezra", über einen Kindersoldaten in Sierra Leone.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
18:26
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