Behandeln wir Gewalt wie eine ansteckende Krankheit
-
0:00 - 0:06Ich habe als Mediziner
Infektionskrankheiten studiert, -
0:06 - 0:08und nach meiner Ausbildung
-
0:08 - 0:11zog ich von San Francisco
-
0:11 - 0:13nach Somalia.
-
0:13 - 0:15Zum Abschied sagte mir
-
0:15 - 0:17der Oberarzt der Abteilung
für Infektionskrankheiten -
0:17 - 0:19im Krankenhaus San Francisco General:
-
0:19 - 0:22"Gary, das ist der größte
Fehler Ihres Lebens." -
0:22 - 0:26Dann kam ich in die Situation,
-
0:26 - 0:30mit einer Millionen
Flüchtlingen in 40 Lagern -
0:30 - 0:33und 6 Ärzten auskommen zu müssen.
-
0:33 - 0:35Dort wüteten viele Seuchen.
-
0:35 - 0:38Mein Verantwortungsbereich
lag hauptsächlich -
0:38 - 0:39bei Tuberkulose,
-
0:39 - 0:43und dann brach eine
Cholera-Epidemie aus. -
0:43 - 0:45Also musste ich die Verbreitung
-
0:45 - 0:47der Tuberkulose und der Cholera
-
0:47 - 0:53in Schach halten.
-
0:53 - 0:55Um diese Aufgabe zu bewältigen,
-
0:55 - 0:58mussten wir wegen des Mangels an
medizinischem Personal -
0:58 - 1:02Flüchtlinge heranziehen und
-
1:02 - 1:05zu einer Art Pflegepersonal ausbilden.
-
1:05 - 1:08Nach drei Jahren Arbeit in Somalia
-
1:08 - 1:10beauftragte mich die WHO,
-
1:10 - 1:13mich der AIDS-Epidemie zu widmen.
-
1:13 - 1:16Ich war hauptsächlich in Uganda tätig,
-
1:16 - 1:19aber auch in Ruanda, Burundi,
-
1:19 - 1:22Zaire -- dem jetzigen Kongo --
-
1:22 - 1:26Tansania, Malawi
und einigen anderen Ländern. -
1:26 - 1:28Zuletzt leitete ich eine Einheit
-
1:28 - 1:30namens Interventionsentwicklung,
-
1:30 - 1:34die Interventionsmaßnahmen
entwickeln sollte. -
1:34 - 1:37Nach 10 Jahren Arbeit im Ausland
-
1:37 - 1:39war ich völlig erschöpft.
-
1:39 - 1:41Ich hatte fast keine Energie mehr.
-
1:41 - 1:45Ich war von Land zu Land gezogen.
-
1:45 - 1:49Ich fühlte mich
emotional ziemlich isoliert. -
1:49 - 1:51Ich wollte nach Hause.
-
1:51 - 1:53Ich hatte so viele Tote gesehen,
-
1:53 - 1:56die meisten davon waren
an Epidemien gestorben. -
1:56 - 1:59Seuchentod erlebt man anders.
-
1:59 - 2:02Er ist von Angst und Panik gezeichnet.
-
2:02 - 2:06Ich hatte Frauen in der Wüste
-
2:06 - 2:09klagen und weinen gehört.
-
2:09 - 2:11Ich wollte nach Hause,
eine Pause machen -
2:11 - 2:14und vielleicht von vorne anfangen.
-
2:14 - 2:17In Amerika waren
mir keine Probleme -
2:17 - 2:18mit Seuchen bekannt.
-
2:18 - 2:22In der Tat war ich mir gar keiner
Probleme in Amerika bewusst. -
2:22 - 2:24Im Ernst jetzt.
-
2:24 - 2:27Wenn ich Freunde besuchte,
-
2:27 - 2:29fiel mir auf,
-
2:29 - 2:32dass Wasser direkt zu ihnen ins Haus kam.
-
2:32 - 2:34Wer kann das noch
von sich behaupten? -
2:34 - 2:35(Gelächter)
-
2:35 - 2:37Und dann hatten manche,
sogar viele, -
2:37 - 2:40Wasseranschlüsse in mehr
als nur einem Zimmer. -
2:40 - 2:43Und mir fiel auf,
-
2:43 - 2:45dass sie mit dem Regler am Thermostat
-
2:45 - 2:47die Temperatur in ihrem Haus
-
2:47 - 2:50bis auf einen Grad genau
einstellen konnten. -
2:50 - 2:52Und ich mache das jetzt auch.
-
2:52 - 2:56Ich wusste nicht, was
ich als Nächstes tun sollte, -
2:56 - 3:00aber dann erzählten mir
meine Freunde von Kindern, -
3:00 - 3:02die mit Pistolen
auf andere Kinder schossen. -
3:02 - 3:04Und ich fragte sie:
-
3:04 - 3:06Was tut ihr dagegen?
-
3:06 - 3:08Was unternehmt ihr in Amerika dagegen?
-
3:08 - 3:11Dazu gab es zwei vorherrschende
-
3:11 - 3:13Erklärungen oder Vorstellungen.
-
3:13 - 3:15Die eine war Bestrafung.
-
3:15 - 3:17Davon hatte ich schon gehört.
-
3:17 - 3:20Wir, die sich mit Verhalten
auseinandersetzten, -
3:20 - 3:23wussten, dass Bestrafung
zwar diskutiert wurde, -
3:23 - 3:26aber auch, dass sie
ziemlich überbewertet wird. -
3:26 - 3:28Weder war es der
Hauptantrieb für Verhalten, -
3:28 - 3:32noch für Verhaltensänderung.
-
3:32 - 3:34Außerdem erinnerte es mich
-
3:34 - 3:37an historische Epidemien,
-
3:37 - 3:40die anfangs völlig
fehlinterpretiert wurden, -
3:40 - 3:42weil es die Wissenschaften
noch nicht gab; -
3:42 - 3:45Pestepidemien
-
3:45 - 3:48oder auch Typhus oder Lepra,
-
3:48 - 3:50die hauptsächlich mit
-
3:50 - 3:54bösen Menschen, negativer Stimmung
oder schlechter Luft assoziiert wurden. -
3:54 - 3:57Witwen wurden durch Gräben gezogen,
-
3:57 - 4:00und Kerker waren Teil der Lösung.
-
4:00 - 4:02Die zweite Erklärung oder auch
-
4:02 - 4:04der zweite Lösungsvorschlag war,
-
4:04 - 4:07dass man alles in Ordnung bringen sollte:
-
4:07 - 4:10die Schulen, die Gemeinde,
die Wohnungen, die Familien, -
4:10 - 4:12einfach alles.
-
4:12 - 4:14Auch das hatte ich schonmal gehört.
-
4:14 - 4:17Ich nannte es die "Alles"-Theorie,
-
4:17 - 4:19"AadW: Alles auf der Welt".
-
4:19 - 4:21Wir hatten jedoch auch schon
-
4:21 - 4:24bei der Bewältigung anderer
Prozesse und Probleme erkannt, -
4:24 - 4:27dass man manchmal
nicht alles ändern muss. -
4:27 - 4:30Ich hatte das Gefühl,
-
4:30 - 4:32dass hier eine
gigantische Lücke klaffte. -
4:32 - 4:35Das Gewaltproblem
steckte in einer Sackgasse. -
4:35 - 4:37In der Geschichte ist das schon
-
4:37 - 4:39bei vielen anderen
Problemen so gewesen. -
4:39 - 4:40Bei Durchfallerkrankungen
-
4:40 - 4:42und Malaria kam man nicht voran.
-
4:42 - 4:44Oft muss eine Strategie
überdacht werden. -
4:44 - 4:47Ich hatte noch keine
genaue Vorstellung davon, -
4:47 - 4:50aber ich hatte das Gefühl,
-
4:50 - 4:53dass wir eine neue Kategorie
von Mitarbeitern brauchten, -
4:53 - 4:55auch eine Art Verhaltensänderung
-
4:55 - 4:59und öffentliche Bewusstseinsbildung.
-
4:59 - 5:01Aber ich fing an, Fragen zu stellen
-
5:01 - 5:04und nach den bekannten
Dingen zu suchen, -
5:04 - 5:06die ich schon vorher erforscht hatte,
-
5:06 - 5:07z.B. wie sehen die Karten aus?
-
5:07 - 5:09Wie verhalten sich die Grafiken?
-
5:09 - 5:11Worauf deuten die Statistiken?
-
5:11 - 5:13Die Geografie der Gewalt
-
5:13 - 5:15sah in den meisten
-
5:15 - 5:17US-amerikanischen Städten so aus:
-
5:17 - 5:19Es gab Ballungen.
-
5:19 - 5:22Das erinnerte mich an die Ballungen,
-
5:22 - 5:24die wir bei Seuchen
beobachtet hatten, -
5:24 - 5:26z.B. bei Cholera.
-
5:26 - 5:28Dann sahen wir uns die Karten an,
-
5:28 - 5:31und sie zeigten
diese typischen Wellen, -
5:31 - 5:33Welle um Welle,
-
5:33 - 5:34weil jede Epidemie
-
5:34 - 5:37eine Kombination
vieler Epidemien ist. -
5:37 - 5:40Es sah auch wie
eine ansteckende Epidemie aus. -
5:40 - 5:41Dann stellten wir die Frage:
-
5:41 - 5:44Wie kündigt sich ein Gewaltakt an?
-
5:44 - 5:47Es stellte sich heraus,
dass die sicherste Vorhersage -
5:47 - 5:50für einen Gewaltakt
ein vorausgegangener Gewaltakt ist. -
5:50 - 5:54Das erinnert an eine Grippeinfektion:
Sie bricht aus, -
5:54 - 5:57wenn man von jemandem
damit angesteckt wird, oder: -
5:57 - 5:59Das größte Risiko
einer Tuberkuloseinfektion hat man, -
5:59 - 6:02wenn man damit
in Berührung gekommen ist. -
6:02 - 6:05Wir sehen also,
dass sich Gewalt ähnlich -
6:05 - 6:08wie eine ansteckende
Krankheit verhält. -
6:08 - 6:09Uns ist das ohnehin bewusst,
-
6:09 - 6:11selbst in unseren
täglichen Erfahrungen -
6:11 - 6:13oder in Zeitungsartikeln
-
6:13 - 6:16über sich ausbreitende
Gewalt bei Kämpfen -
6:16 - 6:20bei Banden- oder Bürgerkriegen,
-
6:20 - 6:22sogar beim Völkermord.
-
6:22 - 6:25Also gibt es auch gute Nachrichten,
-
6:25 - 6:27denn Epidemien
lassen sich zurückdrängen. -
6:27 - 6:29Man muss tatsächlich
nur drei Dinge tun, -
6:29 - 6:31um Epidemien zurückzudrängen.
-
6:31 - 6:34Zuerst muss die Übertragung
unterbrochen werden. -
6:34 - 6:36Für diese Unterbrechung
-
6:36 - 6:39muss man die ersten
Ausbrüche aufspüren. -
6:39 - 6:42Anders gesagt, bei T.B.
muss man die Person finden, -
6:42 - 6:46die ein aktiver Träger ist
und andere Leute ansteckt. -
6:46 - 6:47Leuchtet das ein?
-
6:47 - 6:49Dafür gibt es spezielles Personal.
-
6:49 - 6:51Eigens für dieses Problem
-
6:51 - 6:53haben wir eine neue
Helferkategorie entworfen, -
6:53 - 6:55die -- wie SARS-Helfer
-
6:55 - 6:57oder solchen, die nach
Vogelgrippe Ausschau halten -- -
6:57 - 6:58nach Erstausbrüchen sucht.
-
6:58 - 7:01Hier ist es jemand,
der sehr wütend ist, -
7:01 - 7:03weil jemand seine
Freundin angesehen hat -
7:03 - 7:04oder ihm Geld schuldet.
-
7:04 - 7:07Man kann dazu Leute suchen und sie
-
7:07 - 7:10für diese spezielle
Tätigkeit ausbilden. -
7:10 - 7:11Der zweite Schritt ist natürlich,
-
7:11 - 7:13eine weitere Verbreitung
zu verhindern -
7:13 - 7:16d.h. herauszufinden,
wer dem noch ausgesetzt war, -
7:16 - 7:19aber momentan noch nicht
viel zur Verbreitung beiträgt, -
7:19 - 7:21wie jemand mit einem
weniger akuten Fall von T.B., -
7:21 - 7:24oder jemand, der sich nur
in der Umgebung aufhält, -
7:24 - 7:26aber in derselben Gruppe ist.
-
7:26 - 7:29Auch um sie muss man sich irgendwie
-
7:29 - 7:33im Rahmen dieses speziellen
Krankheitsprozesses kümmern. -
7:33 - 7:36Der letzte Schritt beinhaltet
die Normverschiebung. -
7:36 - 7:39Dazu benötigt man eine
Reihe von Gemeinschaftsaktivitäten, -
7:39 - 7:41Umgestaltung, öffentliche Aufklärung.
-
7:41 - 7:43Dann erreicht man das,
was man vielleicht -
7:43 - 7:45Gruppenimmunität nennen kann.
-
7:45 - 7:47Mit dieser Kombination aus Schritten
-
7:47 - 7:49wurde die AIDS-Epidemie in Uganda
-
7:49 - 7:52erfolgreich eingedämmt.
-
7:52 - 7:54Also beschlossen wir im Jahr 2000
-
7:54 - 7:56es anzugehen,
-
7:56 - 7:59indem wir eine neue Art
von Mitarbeitern anstellten, -
7:59 - 8:01das waren zunächst die Gewaltunterbrecher.
-
8:01 - 8:04Danach richteten wir alles
-
8:04 - 8:06in einem Viertel ein,
-
8:06 - 8:08das zu jener Zeit
als schlimmstes Polizeirevier -
8:08 - 8:10der Vereinigten Staaten galt.
-
8:10 - 8:13Gewaltunterbrecher also,
rekrutiert aus derselben Gruppe, -
8:13 - 8:16Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Zugang,
-
8:16 - 8:18genau wie beim
Gesundheitspersonal in Somalia, -
8:18 - 8:20aber für eine andere
Gruppe entworfen, -
8:20 - 8:22darin geschult zu überzeugen,
-
8:22 - 8:26Leute zu beruhigen, Zeit zu gewinnen,
Konflikte neu zu bewerten. -
8:26 - 8:28Dann eine andere
Gruppe von Mitarbeitern, -
8:28 - 8:31aufsuchende Sozialarbeiter,
-
8:31 - 8:34um Leute 6 bis 24 Monate lang
in Therapie zu halten. -
8:34 - 8:37Genau wie bei T.B., nur, dass das
Ziel eine Verhaltensänderung ist. -
8:37 - 8:40Dazu eine Reihe von
Gemeinschaftsaktivitäten, -
8:40 - 8:41um Normen zu ändern.
-
8:41 - 8:44Unser erster Versuch
-
8:44 - 8:46hatte eine Reduktion von 67 %
-
8:46 - 8:48bei Schießereien und Tötungen
-
8:48 - 8:50im Bezirk von West Garfield
in Chicago zur Folge. -
8:50 - 8:52(Applaus)
-
8:52 - 8:54Das war großartig
-
8:54 - 8:55für den Bezirk,
-
8:55 - 8:58zuerst 50 oder 60 Tage, dann 90,
-
8:58 - 9:00dann gab es leider
wieder eine Schießerei -
9:00 - 9:02innerhalb weiterer 90 Tage.
-
9:02 - 9:04Die Mütter trafen sich nachmittags.
-
9:04 - 9:07Sie nutzten Parks, die sie
vorher nicht betreten hatten. -
9:07 - 9:08Die Sonne schien. Alle waren glücklich.
-
9:08 - 9:12Doch die Geldgeber
sagten natürlich: "Wartet mal, -
9:12 - 9:13versucht das nochmal."
-
9:13 - 9:16Und so mussten wir dann, zum Glück,
-
9:16 - 9:19die Gelder aufbringen,
um diesen Versuch zu wiederholen. -
9:19 - 9:21Das ist einer der nächsten vier Bezirke,
-
9:21 - 9:24in denen Schießereien und
Tötungen um 45 % abnahmen. -
9:24 - 9:26Seitdem wurde dieser Versuch
-
9:26 - 9:2820-mal wiederholt.
-
9:28 - 9:31Die Johns Hopkins-Universität führte
unabhängige Evaluationen durch, -
9:31 - 9:33unterstützt vom Justizministerium und
-
9:33 - 9:35dem Zentrum für Seuchenbekämpfung,
-
9:35 - 9:39die Rückgänge von
Schießereien und Tötungen -
9:39 - 9:41um 30-50 % sowie 40-70 % zeigten,
-
9:41 - 9:43wenn diese neue Methode
angewandt wurde. -
9:43 - 9:45In der Tat wurden mittlerweile
-
9:45 - 9:47drei unabhängige
Evaluationen durchgeführt. -
9:47 - 9:49Dadurch haben wir viel
Aufmerksamkeit erhalten, -
9:49 - 9:51einschließlich einer Titelgeschichte
-
9:51 - 9:55im New York Times' Sunday Magazine.
-
9:55 - 9:582009 schrieb man im Economist,
-
9:58 - 10:00das sei "der Ansatz,
der Bedeutung erlangen wird." -
10:00 - 10:02Sogar ein Film wurde
über unsere Arbeit gedreht. -
10:02 - 10:04[The Interrupters]
-
10:04 - 10:06Aber das geschah nicht so schnell,
-
10:06 - 10:08denn viele Leute
waren nicht einverstanden -
10:08 - 10:10mit unserer Art,
die Sache anzugehen. -
10:10 - 10:12Wir ernteten viel Kritik,
-
10:12 - 10:14viel Widerstand
-
10:14 - 10:15und hatten viele Gegner.
-
10:15 - 10:18Anders gesagt: Was meinen Sie
mit "Gesundheitsproblem"? -
10:18 - 10:21Wieso "Epidemie"?
-
10:21 - 10:24Wie, keine bösen Menschen?
-
10:24 - 10:26Es gibt eine ganze Branche
-
10:26 - 10:29zur Verwaltung von bösen Menschen.
-
10:29 - 10:31Was wollen Sie damit sagen,
-
10:31 - 10:34Menschen mit
einer Vorgeschichte anstellen? -
10:34 - 10:38Meine Geschäftsfreunde sagten:
-
10:38 - 10:42"Gary, du wirst heftig kritisiert.
-
10:42 - 10:44Du musst etwas richtig machen."
-
10:44 - 10:46(Gelächter)
-
10:46 - 10:49Meine Musikerfreunde fügten
dem noch das Wort "Kumpel" hinzu. -
10:49 - 10:51Wie auch immer,
-
10:51 - 10:53dieses Problem existierte noch immer,
-
10:53 - 10:57und wir wurden auch
stark dafür kritisiert, -
10:57 - 11:01dass wir uns nicht mit all den
anderen Problemen auseinandersetzten. -
11:01 - 11:04Trotzdem konnten wir Malaria
unter Kontrolle bringen -
11:04 - 11:07und HIV eindämmen,
genau wie Durchfallerkrankungen, -
11:07 - 11:08an Orten mit schlimmer Wirtschaftslage,
-
11:08 - 11:10ohne die Wirtschaft zu heilen.
-
11:10 - 11:13Letztendlich ist Folgendes passiert:
-
11:13 - 11:15Obwohl es immer noch Gegner gibt,
-
11:15 - 11:17wächst unsere Bewegung deutlich.
-
11:17 - 11:19Viele der größten Städte in den USA,
-
11:19 - 11:21einschließlich New York City
und Baltimore -
11:21 - 11:23und Kansas City
-
11:23 - 11:25haben dieses Modell offiziell eingeführt.
-
11:25 - 11:27Die Gesundheitsministerien
von Chicago und New Orleans -
11:27 - 11:30haben eine wichtige Rolle eingenommen.
-
11:30 - 11:33Das Projekt wird von der Exekutive
mittlerweile besser angenommen -
11:33 - 11:35als noch vor Jahren.
-
11:35 - 11:37Traumazentren und Krankenhäuser
-
11:37 - 11:39bringen sich aktiv mit ein.
-
11:39 - 11:41Die US-amerikanische
Bürgermeisterkonferenz -
11:41 - 11:43hat nicht nur den Ansatz,
-
11:43 - 11:46sondern das spezielle Modell befürwortet.
-
11:46 - 11:49Noch schneller wurde die Idee
-
11:49 - 11:51im internationalen Umfeld aufgenommen.
-
11:51 - 11:53Der erste Bezirk in Puerto Rico
-
11:53 - 11:55verzeichnet schon einen Rückgang um 55 %.
-
11:55 - 11:58In Honduras hat das Interventions-
programm gerade begonnen. -
11:58 - 12:01In Kenia wurde die Strategie bei
-
12:01 - 12:04den jüngsten Wahlen angewandt.
-
12:04 - 12:07Im Irak fanden 500
Gewaltunterbrechungen statt. -
12:07 - 12:10Gewalt reagiert also auch
wie eine Krankheit, -
12:10 - 12:12und verhält sich wie eine Krankheit.
-
12:12 - 12:14Die Theorie wird also gewissermaßen
-
12:14 - 12:19durch die Behandlung bestätigt.
-
12:19 - 12:22Kürzlich hat das Institute of Medicine
-
12:22 - 12:24einen Tagungsbericht veröffentlicht,
-
12:24 - 12:26der einige Statistiken dazu aufgreift,
-
12:26 - 12:27einschließlich der Neurowissenschaft,
-
12:27 - 12:31wie dieses Problem
wirklich übertragen wird. -
12:31 - 12:34Für mich sind das gute Nachrichten,
-
12:34 - 12:36denn es gibt uns die Möglichkeit,
-
12:36 - 12:38aus dem Mittelalter auszubrechen,
-
12:38 - 12:41in dem wir uns in dieser Hinsicht
meiner Meinung nach befinden. -
12:41 - 12:44Es gibt uns die Möglichkeit,
in Betracht zu ziehen, -
12:44 - 12:47einige Gefängnisse
-
12:47 - 12:50mit Spielplätzen oder Parks zu ersetzen,
-
12:50 - 12:53und in Betracht zu ziehen,
-
12:53 - 12:56unsere Bezirke in
Gemeinschaften zu verwandeln -
12:56 - 13:00und eine neue Strategie zuzulassen,
-
13:00 - 13:04eine neue Reihe von
Methoden und Helfern: -
13:04 - 13:07Wissenschaft, die auf
gewisse Weise die Moral ersetzt. -
13:07 - 13:09Die Abkehr von Emotionen
-
13:09 - 13:13ist der wichtigste Teil der Lösung,
-
13:13 - 13:17die Hinwendung zur Wissenschaft als
wichtigerer Teil der Lösung. -
13:17 - 13:22Ich hatte nicht vor,
das alles zu entwickeln. -
13:22 - 13:24Es ging darum,
-
13:24 - 13:26dass ich eigentlich eine Pause wollte,
-
13:26 - 13:30und dann sahen wir uns
Karten und Grafiken an, -
13:30 - 13:32stellten einige Fragen,
-
13:32 - 13:35und probierten einige Instrumente aus,
-
13:35 - 13:37die tatsächlich schon
viele Male zuvor -
13:37 - 13:39für andere Dinge genutzt wurden.
-
13:39 - 13:43Ich für meinen Teil versuchte von
-
13:43 - 13:44den Infektionskrankheiten wegzukommen
-
13:44 - 13:46und schaffte es nicht.
-
13:46 - 13:48Danke.
-
13:48 - 13:51(Applaus)
- Title:
- Behandeln wir Gewalt wie eine ansteckende Krankheit
- Speaker:
- Gary Slutkin
- Description:
-
Der Mediziner Gary Slutkin verbrachte ein Jahrzehnt damit, Tuberkulose, Cholera und AIDS-Epidemien in Afrika zu bekämpfen. Als er in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, dachte er, er hätte die grausamen Seuchentode hinter sich gelassen. Doch dann beschäftigte er sich näher mit Waffengewalt und stellte fest, dass ihre Ausbreitung Infektionskrankheiten ähnelte. Eine revolutionäre Sicht auf ein Problem, das zu viele Gemeinden als gegeben akzeptiert haben. Wir haben so viele Krankheiten eingedämmt, so Slutkin, und wir können auch die Gewalt eindämmen. (Gefilmt auf TEDMED.)
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:08
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Retired user
Hallo Yvonne!
Im Talk sind noch immer etliche Untertitel über 21 Zeichen/Sekunde, erkennbar am roten Rufzeichen. Bitte kürze die Zeilen entsprechend oder verschiebe die Einblendezeit ein wenig.
Nach diesen Änderungen kann ich mit dem Approval anfangen.
Eine Frage: Hast du den Talk bisher allein bearbeitet? Die erste Übersetzung war nicht vollständig. Ein Georg Reitmayr scheint das Review gemacht zu haben, aber hat anscheinend gar nichts geändert, sondern nur auf Accept geklickt. Stimmt das?
Liebe Grüße, Johanna
Yvonne Balzer
Hallo Johanna,
danke für den Hinweis. Im Moment ist der Talk jedoch wieder Georg zugewiesen, daher kann ich ihn nicht selbst bearbeiten.
Soweit ich mich erinnere, war die Übersetzung begonnen, aber nicht vollständig, als ich sie übernommen habe. Laut den Nachrichten, die ich erhalten habe, ging der Review danach direkt durch, d.h. ich habe den Talk nicht noch einmal zurück bekommen.
Jedoch hatte ich einige technische Schwierigkeiten mit diesem Talk, z.B. wurde gar keine Deadline angezeigt und auch den Einleitungstext musste ich mir beim erneuten Bearbeiten über das Originalvideo in einem zweiten Tab aufrufen, um ihn zu übersetzen. Daher bin ich nicht sicher, ob es eventuell weitere Probleme beim Bearbeiten der Untertitel gab/gibt.
Liebe Grüße, Yvonne