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What A Way To Go: Life at the end of Empire (full movie)

  • 0:26 - 0:29
    Der Film, den du gleich sehen wirst
    handelt von dem Problem der Selbstzerstörung.
  • 0:29 - 0:33
    Er hat zum Ziel, es Menschen zu ermöglichen
    die Natur dieses seltsamen und tragischen Akts besser zu verstehen.
  • 0:33 - 0:40
    Wir werden diese grosse menschliche Notlage
    nicht mindern können,
  • 0:41 - 0:45
    ohne dass mehr Menschen sie verstehen
  • 0:45 - 0:52
    und ihre Wichtigkeit erkennen.
  • 0:54 - 1:01
    Viele Dinge in unserer Welt sind
    sehr beängstigend.
  • 1:02 - 1:08
    Welche seelischen Qualen es auch verursachen mag,
    ich möchte die ganze Wahrheit wissen ...
  • 1:08 - 1:14
    Meine Generation ist vielleicht die Erste,
    in der viele von uns nicht im hohen Alter sterben werden.
  • 1:14 - 1:20
    Denn viele von uns werden es wohl nicht schaffen.
  • 1:20 - 1:27
    Die globale Erwärmung ... wird das bewirken und
    unser Klima durcheinander bringen ...
  • 1:28 - 1:33
    wie eine neue Eiszeit oder etwas Ähnliches.
  • 1:33 - 1:40
    Ich denke das Schrecklichste ist für mich nicht ...
    Das Schrecklichste ist der Gedanke,
  • 1:44 - 1:51
    meinen Kindern eine Welt zu hinterlassen,
    in der das Leben echt schwierig und schmerzhaft
  • 1:57 - 1:58
    für sie ist.
  • 1:58 - 2:02
    Ich denke, wir sind erledigt. Wir alle...
    Ich denke, die meisten hier in diesem Raum
  • 2:02 - 2:04
    werden sterben, bevor wir ...
  • 2:04 - 2:09
    Ich glaube nicht, dass wir uns komplett selbst
    auslöschen werden. Ich denke, dass ...
  • 2:09 - 2:11
    Ich denke, dass wir möglicherweise
    zurückfallen könnten auf ...
  • 2:11 - 2:14
    Es muss aber einen Weg geben.
    Es muss einen Weg geben, das zu durchleben.
  • 2:14 - 2:18
    Wenn wir erstmal fähig sind, die Welt ohne
    Scheuklappen zu betrachten
  • 2:18 - 2:21
    und sehen, was für eine fürchterliche Schweinerei
    wir hier anrichten ...
  • 2:21 - 2:26
    Wir müssen unsere komplette Vorstellung wie die Welt funktioniert ändern ...
  • 2:26 - 2:29
    Ich fühle mich meist so,
    als wäre alles aus dem Gleichgewicht geraten.
  • 2:29 - 2:32
    Nichts was ich tun kann wird irgend einen
    Unterschied auf dem Planeten bewirken.
  • 2:32 - 2:37
    Wir leben auf eine Art, die nicht funktioniert.
    Wir müssen aber so leben, dass es funktioniert.
  • 2:37 - 2:38
    Also wird sich etwas ändern.
  • 2:38 - 2:45
    Du hast keinen Einfluss darauf,
    was in Washington passiert.
  • 2:52 - 2:56
    Du hast keinen Einfluss darauf,
  • 2:56 - 3:02
    was drüben im Irak passiert.
  • 3:02 - 3:09
    Wir haben den Feind getroffen, und das sind wir.
  • 3:13 - 3:14
    Vemutlich rede ich mir nur ein, dass alles gut werden wird.
    Irgendwie muss man ja
  • 3:14 - 3:21
    weitermachen.
  • 3:21 - 3:28
    Es macht keinen Spass darüber nachzudenken.
  • 3:41 - 3:48
    Es gab in meinem Leben eine Phase, als ich
    diesen immer wiederkehrenden Tagtraum hatte.
  • 3:49 - 3:56
    Ich sitze in meinem Auto, das Radio ist an
    und ich fahre ganz langsam durch ein Fast-Food-Straßenrestaurant.
  • 3:56 - 4:03
    Ich öffne das Fenster und sie geben mir
  • 4:03 - 4:10
    mein Getränk, den Burger und die Pommes.
    Und während ich auf mein Wechselgeld warte,
  • 4:12 - 4:17
    sehe ich in weiter Ferne einen gleißend hellen Blitz
    und eine aufsteigende Wolke.
  • 4:17 - 4:22
    Und als die volle Kraft der nuklearen Explosion
    über mich hereinbricht,
  • 4:22 - 4:29
    und die Eiseskälte meiner umgestürzten Coke
    in meine Hose sickert,
  • 4:35 - 4:42
    denke ich,
    was für eine Art zu Sterben ist das denn.
  • 4:42 - 4:47
    Ja, ich denke, wir könnten uns wohl selbst komplett auslöschen.
  • 4:47 - 4:52
    Definitiv. Es fühlt sich an, als ob wir genau darauf zusteuern.
  • 4:52 - 4:57
    Da ist eine Leere weil andere Bedürfnisse ...
    die wahren Bedürfnisse ...
  • 4:57 - 5:00
    Die wahren Sehnsüchte werden nicht befriedigt.
    Und wir kämpfen nur mit dem, was uns unsere Kultur bietet.
  • 5:00 - 5:05
    Und weißt Du, unsere Kultur erzählt uns,
  • 5:05 - 5:07
    dass wir Liebe finden werden,
    wenn wir diesen Lippenstift, diese Kosmetika,
  • 5:07 - 5:10
    diese Kleidung oder dieses Auto kaufen.
  • 5:10 - 5:17
    Ich denke, es wäre besser, wir würden die Erde
    all denen zurückgeben,
  • 5:25 - 5:30
    die nicht so zerstörerisch sind.
    Dem übrigen Leben auf der Erde.
  • 5:30 - 5:34
    Ich wurde im Zentrum von Michigan,
    im mittleren amerikanischen Westen geboren,
  • 5:34 - 5:41
    dem "Wasser-Winter-Wunderland".
    Ich wuchs in einer bäuerlichen Grossfamilie auf.
  • 5:41 - 5:48
    Die meisten waren Bauern.
    Bodenständig, hart, arbeitsam, ruhig, hilfsbereit.
  • 5:49 - 5:54
    Ich bin in ein warmes Plätzchen mit viel zu Essen hineingeboren
    und hatte das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.
  • 5:54 - 5:58
    Und ich bin in Geschichten hineingeboren.
    Geschichten über den Wert von Arbeit
  • 5:58 - 6:02
    und die richtige Lebenseinstellung.
    Ansichten über Gott und das Land,
  • 6:02 - 6:06
    über die Gemeinschaft, Zugehörigkeit,
    Standhaftigkeit und Entschlossenheit.
  • 6:06 - 6:11
    Geschichten über die Rolle und den Platz des Menschen
    auf diesem Planeten.
  • 6:11 - 6:18
    Ansichten über unser Verhältnis zu etwas,
    das wir "Natur" nannten.
  • 6:19 - 6:23
    Ich wurde in Geschichten hineingeboren.
    Niemand erzählte mir diese Geschichten.
  • 6:23 - 6:26
    Es gab dazu keine Notwendigkeit.
    Diese Geschichten waren die Luft, die ich atmete,
  • 6:26 - 6:28
    das Wasser in dem ich schwamm
    und der Boden auf dem ich ging.
  • 6:28 - 6:35
    Sie waren überall um mich herum. Wir wussten damals
    nicht einmal, dass es Geschichten waren.
  • 6:35 - 6:40
    Wir dachten einfach, dass es eben so wäre.
    Mein Leben war wie ein Spielplatz.
  • 6:40 - 6:44
    Es gab Fische zu fangen, Boote zu fahren,
    Umzüge anzusehen.
  • 6:44 - 6:50
    Wanderwege zu gehen, Seen zu durchschwimmen,
    Schneemobile zu fahren,
  • 6:50 - 6:56
    Spiele zu spielen, Geschenke zu öffnen
    und eine Familie mit der man all das teilen konnte.
  • 6:56 - 7:00
    Die Tage würden mit Sonnenuntergängen und Feuerwerken enden
    und manchmal würde ich tanzen bis ich voller
  • 7:00 - 7:05
    Freude zusammenbrechen würde.
    Es war ein magisches Land mit Kirschbällchen,
  • 7:05 - 7:10
    warmer Milch, Geburtstagskuchen, gekauften Faschingskostümen
  • 7:10 - 7:17
    und brandneuen Stühlen unter den Bäumen.
    Ein Land mit übergroßen Gänsen, gutgekleideten Pudeln,
  • 7:17 - 7:22
    talentierten Vögeln und noch talentierteren Leuten.
    Die Erde war unser Karussell, unser Klettergerüst, unsere Schaukel.
  • 7:22 - 7:29
    Solange wir nicht in die Tiefe sehen würden,
    wäre alles in Ordnung.
  • 7:31 - 7:38
    Ich wurde auf dem halbem Wege zur Bevölkerungsexplosion geboren.
  • 7:38 - 7:45
    Ich wurde auf dem Anstieg der steigenden CO2-Werten geboren.
    Ich wurde im Vorgebirge zum Massenaussterben geboren.
  • 7:45 - 7:51
    Ich wurde auf den steinigen Aufstiegen der Ölproduktion geboren.
    Ich wurde geboren mit dem Blick nach vorne und immer aufwärts.
  • 7:51 - 7:54
    Mein erster Schritt, ein Schritt aufwärts,
    ein Schritt in den Fortschritt.
  • 7:54 - 7:59
    Ein Schritt in eine weite und glorreiche Zukunft der Menschheit.
    Wir waren auf dem aufsteigenden Ast.
  • 7:59 - 8:03
    Wir schauten nie zurück.
    Es gab einen Berg zu erklimmen und wir bezwangen ihn.
  • 8:03 - 8:06
    Man musste nur immer ein bisschen weiter klettern.
  • 8:06 - 8:11
    Aber den Berg den wir bestiegen, war nicht das,
    für was wir ihn hielten.
  • 8:11 - 8:16
    Der Aufstieg dem wir entgegengingen,
    stammte nicht aus natürlichen Abläufen,
  • 8:16 - 8:21
    sondern war die Folge von Ungleichgewicht und Kurzsichtigkeit.
    Bei unseren Bemühungen um Fortschritt, um erfolgreich zu sein,
  • 8:21 - 8:26
    zu verbessern, sich anzustrengen, zu Überwinden,
    zu organisieren, zu formen, zu lösen und zu wachsen,
  • 8:26 - 8:30
    wendeten wir riesige und neuartige Kräfte auf den Globus an.
  • 8:30 - 8:36
    Wir bewegten uns wie Riesen auf der Erde.
    Und übersahen dabei die Fußspuren, die wir hinterließen.
  • 8:36 - 8:41
    Ich ging den Weg, ohne mir meiner eigenen großen Füsse bewusst zu sein,
  • 8:41 - 8:47
    während ich die Ansichten unserer Kultur umsetzte
    ohne dabei lange genug anzuhalten, um die Zerbrechlichkeit
  • 8:47 - 8:52
    der Abhänge unter den Füßen zu fühlen.
    Aber in den späten 80ern trafen mich,
  • 8:52 - 8:56
    Nachrichten über das Ozonloch und die globale Erwärmung
    und der Boden begann zu schwanken.
  • 8:56 - 9:01
    Ich hielt an und schaute mich zum ersten Mal um.
  • 9:01 - 9:07
    Ich erschrak. Ich wurde hineingezogen.
    Und dann nahm das Beben wieder ab.
  • 9:07 - 9:11
    Besser gesagt, ich gewöhnte mich daran.
    Das Leben wurde mit der Geburt meiner drei
  • 9:11 - 9:17
    Kinder unübersichtlicher. Und es galt weiter zu klettern.
  • 9:17 - 9:21
    Also kletterte ich weiter.
    Aber die Beben unter den Fußsohlen blieben.
  • 9:21 - 9:25
    In der Nacht schlief ich zwar, aber nur unruhig
    und voller Sorgen,
  • 9:25 - 9:29
    meine Träume vom unbestimmten Grollen
    der Zukunft befallen.
  • 9:29 - 9:36
    In meinen Träumen stehe ich auf dem Gipfel
    der Gegenwart
  • 9:40 - 9:42
    und schaue über das umgebende Land.
    Aber es sieht nicht so aus,
  • 9:42 - 9:49
    wie ich es mir vorstelle ...
  • 9:52 - 9:58
    Ein schwaches Heulen in der Ferne durchdringt die Nacht.
  • 9:58 - 10:03
    Die Ungeheuer, die wir mühsam erschufen
    zu wild wucherndem Leben.
  • 10:03 - 10:08
    Wenden sich nun gegen unsere Städte
    Nuklearwaffen warten auf ihren Einsatz
  • 10:08 - 10:15
    Warten den rechten Augenblick ab
    Brennen auf ihren unerfüllten Zweck
  • 10:19 - 10:26
    Während erwartungsvolle Finger neben Knöpfen zittern
    Bunker-Brecher und taktische Nuklearwaffen
  • 10:26 - 10:33
    Kofferbomben und Terroranschläge,
    Kraftwerksstörfälle und austretende Verunreinigungen
  • 10:34 - 10:41
    Plutonium mit Raketen in's All geschossen,
    um später zu explodieren
  • 10:45 - 10:50
    Abgereichertes Uran, das die Schlachtfelder vergiftet
    und das Land entvölkert
  • 10:50 - 10:57
    Chemische Gefechtsköpfe
    und dunkle biologische Magie
  • 10:59 - 11:05
    Sarin, Soman, VX, Phosgen,
    Anthrax, Pocken und Pest
  • 11:05 - 11:10
    Genug, um ganze Städte auszulöschen
    Genug, um den ganzen Planeten zu bedecken
  • 11:10 - 11:16
    Und ihnen ist egal, wer sie einsetzt
    wenn sie nur ins Spiel kommen
  • 11:16 - 11:23
    Andere Unannehmlichkeiten kommen von selbst auf uns zu
    Alte Freunde, neue Erfindungen und erst kürzlich Entkommene
  • 11:25 - 11:30
    Ebola, Marburg Fieber, Lassa und SARS,
    Schweinegrippe, Vogelgrippe, HIV und AIDS
  • 11:30 - 11:34
    Das Wiederaufflammen von Tuberkulose,
    Cholera, Malaria und Typhus
  • 11:34 - 11:42
    Prionen und Rinderwahnsinn, Traber bei Schafen
    und BSE bei Elchen
  • 11:43 - 11:50
    Krebs, der unsere Lungen, unsere Gehirne,
    unsere Brüste, unsere Hoden und unsere Eierstöcke zerfrisst
  • 11:51 - 11:57
    Und auch neue Ungeheuer schielen über den Horizont
    Gute Absichten verwoben mit blinder Arroganz
  • 11:57 - 12:04
    und betäubender Gier
    Künstliches Essen und Einwegsamen
  • 12:05 - 12:11
    Pflanzen, die gegen Pestizide und Herbizide resistent sind
    Patentiertes Leben
  • 12:11 - 12:15
    Kaum getestet, leise tickend ...
    Losgelassen auf das Land
  • 12:15 - 12:22
    Als ob ihre Schöpfer, als sie sich umsahen auf der Welt,
  • 12:22 - 12:29
    gar nichts dazugelernt hätten
    Das Geheul des Monsters steigert sich zum Wahnsinn
  • 12:29 - 12:33
    Chemikalien in unserem Boden, unserem Himmel, unserem Regen,
    unseren Flüssen, unserem Essen, unseren Körpern, unseren Babies
  • 12:33 - 12:40
    Steigende männliche Unfruchtbarkeit, Giftmüll-Deponien, Ozonloch
  • 12:42 - 12:49
    Flüsse aufgestaut und Lachs dem Untergang geweiht
    Bodenerosion und Überdüngung
  • 12:49 - 12:56
    Riesige tote Zonen im Ozean und rückläufige Fischerei
    Die stillen Wale kratzen als Schatten ihrer selbst über Skelette der Korallenriffe
  • 12:57 - 13:04
    Die Ungeheuer schreiten voran
    und Wälder brechen unter ihren Füssen zusammen
  • 13:04 - 13:09
    hinterlassen misshandelte indigene Kulturen ohne Heimat
    seelisch krank oder tot
  • 13:09 - 13:14
    unterbrechen Wasser- und Sauerstoffkreisläufe
  • 13:14 - 13:19
    und verwandeln fruchtbare Erde in Wüsten
    Während Tiger, Lachs, Baumfrösche und Falken
  • 13:19 - 13:26
    dem Pfad ihres Aussterbens hinunterstolpern
    Ihre herzergreifenden Stimmen verloren
  • 13:27 - 13:34
    im Geknatter der Kettensägen
    und den hustenden Beleidigungen der Planierraupen
  • 13:34 - 13:39
    Währenddessen ändert sich das Klima...
    Zehrende Sommer, hartnäckige Hochwasser
  • 13:39 - 13:44
    aggressive Schneestürme, missgünstige Dürren
    und stinksaure Wirbelstürme
  • 13:44 - 13:51
    Während Pole sich erwärmen und Eisschilde kalben
    Permafrostböden aufweichen und Gletscher zurückgehen
  • 13:52 - 13:58
    Meeresspiegel ansteigen und große Städte versinken
    ozeanische Strömungen versiegen und Superstürme blasen
  • 13:58 - 14:05
    Wüsten wachsen, Hasen laufen, Heuschrecken schwärmen
    Ameisenarmeen marschieren
  • 14:05 - 14:11
    und Moskitos jagen und Nagetiere überhand nehmen
    Das Gleichgewicht verloren
  • 14:11 - 14:15
    zerstörte Felder hinterlassen, Krankheiten verbreitet
    Hungersnöte und Unruhen und Plünderungen und Krieg
  • 14:15 - 14:22
    Der Ozean versauert und Korallen
    und Muscheln und Plankton lösen sich auf
  • 14:29 - 14:30
    Nahrungsketten werden unterbrochen
    ganze Ökosysteme kollabieren
  • 14:30 - 14:37
    Heute Abend im Wetterbericht
    Schaut es jetzt an solange ihr noch könnt
  • 14:38 - 14:45
    Weil die Ölförderung zurückgeht ohne richtigen Ersatz
    kommt die Produktion ins Stocken während der Bedarf steigt
  • 14:46 - 14:53
    Und der Preis der jetzt steigt
    wird einfach weiter steigen
  • 14:54 - 14:57
    Stell dir die Auswirkung vor auf die globale Wirtschaft
    Auf die Lastwagenfahrer und Bauern, auf deine Nachbarn,
  • 14:57 - 15:00
    auf dich selbst.
    Schau, wie der Börsenkrieg auf die Schlachtfelder tobt
  • 15:00 - 15:07
    Schau, wie das Pentagon plant
    und die Patrioten handeln
  • 15:10 - 15:14
    Schau aus dem Fenster. Fühlst du einen Luftzug?
    Die Weltbevölkerung wird angetrieben vom zugeführten Öl
  • 15:14 - 15:20
    2013 könnten wir sieben Milliarden erreichen
  • 15:20 - 15:23
    Das sind Milliarden Körper mehr,
    als der Planet ohne Öl tragen kann
  • 15:23 - 15:26
    Wir verbrauchen den Planeten
    und vergiften den Boden
  • 15:26 - 15:29
    Und die Luft und das Wasser
    das wir alle brauchen um zu leben
  • 15:29 - 15:36
    Wir steuern einen Hochgeschwindigkeitszug auf das Ende des Lebens zu
  • 15:36 - 15:43
    und wir reissen den Rest des Planeten mit in den Untergang
    1000 Milliarden lebender Seelen mit uns.
  • 15:46 - 15:49
    Und all das
  • 15:49 - 15:53
    Und all das
    Und all das
  • 15:53 - 15:56
    Und all das gut verpackt in einer Kultur von Verleugnung und Lügen
  • 15:56 - 16:02
    Und Absurditäten die so komplex und so mächtig sind,
  • 16:02 - 16:04
    dass wir den Nebel kaum durchschauen.
    Die Monster kreischen am Rande des Dorfes
  • 16:04 - 16:07
    So riesig und so furchterregend
  • 16:07 - 16:10
    Dass wir kaum ertragen können sie anzuschauen.
  • 16:10 - 16:16
    Und wir, gefangen in einer kulturellen Zwangsjacke
    die wir selbst gemacht haben
  • 16:16 - 16:22
    Schlummern weiter während sie näher kommen
    Machen Jobs die wir hassen
  • 16:22 - 16:25
    Konsumieren Produkte die uns nicht erfüllen
    Lenken uns ab so gut wir können
  • 16:25 - 16:28
    mit Fernsehen, Drogen, Sex und Unterhaltung
  • 16:28 - 16:34
    In der Hoffnung, dass unsere Führer ein paar Antworten finden
    Wachen schliesslich auf
  • 16:34 - 16:41
    In den stillen Stunden des frühen Morgens
    Zur formlosen Offenbarung
  • 16:52 - 16:59
    Dass sie keine finden werden.
    Ah ... was für ein Alptraum ...
  • 17:02 - 17:06
    Tja, Johnny, du bist in einer ziemlich ernsten Lage
  • 17:06 - 17:09
    Aber wir glauben,
    deine Mutter und Mr. Benson und ich,
  • 17:09 - 17:16
    dass du es zu etwas bringen kannst,
    ohne weggeschickt zu werden.
  • 17:18 - 17:21
    Es gab schon immer einen Teil von mir, der vermutet hat,
  • 17:21 - 17:28
    dass ich das Ende der "Welt wie wir sie kennen"
    noch zu Lebzeiten sehen würde.
  • 17:28 - 17:35
    Es schien mir ein innewohnender Teil der Situation,
    eine logische Folge der Bevölkerungsentwicklung und
  • 17:35 - 17:39
    das unweigerliche Ende von Mr. Malthus Träumereien zu sein.
    Irgendwann würden wir uns der Sonne nähern,
  • 17:39 - 17:42
    unsere Flügel würden versagen und
    wir würden zur Erde zurück stürzen.
  • 17:42 - 17:47
    Scheiße!
    Neue Stimmen sprachen von möglichen Zukunftsperspektiven.
  • 17:47 - 17:47
    Hey, kann ich ein paar von diesen herrlich roten Beeren haben?
  • 17:47 - 17:50
    Crosby, Stills & Nash segelten mit hölzernen Schiffen.
  • 17:50 - 17:54
    Mist! Nicht schon wieder.
    Riddley Walker schrieb seine "connexions".
  • 17:54 - 17:58
    Und Charlton Heston aß mit Omega Man "Soylent Grün"
  • 17:58 - 18:04
    auf dem Planeten der Affen.
  • 18:04 - 18:09
    Ihr Wahnsinnigen!
    Die Welt erschien mir als ein Irrenhaus,
  • 18:09 - 18:16
    aber niemand anderes schien es zu bemerken.
    Also begrub ich meine Gedanken wieder und wurstelte weiter.
  • 18:16 - 18:19
    Tief in mir drinnen, war das eine Zerreißprobe.
    Ich erinnere mich, wie ich in der Nacht meine schlafenden
  • 18:19 - 18:23
    Kinder beobachtete und dabei ein tiefes und nagendes Grauen
  • 18:23 - 18:29
    über Ihre Zukunft fühlte.
    Aber ich sperrte meine Ängste fest in mein Herz,
  • 18:29 - 18:31
    drückte den Schlummerknopf und schlief noch etwas weiter.
    Doch dann beschäftigte ich mich mit Werken
  • 18:31 - 18:35
    von Daniel Quinn und Derrick Jensen, zwei Autoren,
  • 18:35 - 18:40
    von Büchern wie "Ismael and die Kunst der Manipulation",
    die mir dabei halfen
  • 18:40 - 18:44
    die Geschichten unserer eigenen Kultur zu erkennen,
    sowie die Glaubenssätze, die Annahmen und die Mythen,
  • 18:44 - 18:51
    die unser Leben formten,
    die Märchen mit denen wir uns selbst belogen haben,
  • 18:51 - 18:55
    die Verrücktheit, die wir in der Welt manifestiert haben.
    Quinn spricht über das Nazi Regime
  • 18:55 - 18:58
    von Adolf Hitler und der Geschichte,
    die er den Deutschen aufgetischt hat.
  • 18:58 - 19:03
    Eine Geschichte über die verlorene Bestimmung
    der arischen Rasse,
  • 19:03 - 19:07
    Eine Geschichte von der Unterdrückung und Verunreinigung,
    Eine Geschichte von Sieg, Vergeltung und wiedererlangter Größe.
  • 19:07 - 19:10
    Quinn erkärt auch, wie die gesamte Nation
  • 19:10 - 19:15
    aus Unterdrückern und Unterdrückten,
    aus Juden und "guten Deutschen",
  • 19:15 - 19:18
    aus Zigeunern und Homosexuellen
    alle von dieser Geschichte geblendet wurden.
  • 19:18 - 19:25
    Wir, die wir heute in der global vorherrschenden
    Kultur leben, sind ganz ähnlich
  • 19:25 - 19:29
    Gefangene von Geschichten,
    die uns umgeben wie die Luft die wir Atmen,
  • 19:29 - 19:33
    Geschichten die wir auf eigenes Risiko aufführen;
    Geschichten, die die Lebensgemeinschaft an sich bedrohen.
  • 19:33 - 19:38
    Kennt ihr die, über diejenigen Menschen,
  • 19:38 - 19:44
    die getrennt von der "Natur" sind,
    anders, speziell, die Krone der Schöpfung?
  • 19:44 - 19:49
    Oder die über Menschen, die von Natur aus fehlerhaft,
    gewalttätig, selbstsüchtig und gierig sind?
  • 19:49 - 19:56
    Wie ist es mit der, die besagt,
    die Welt wäre für den Menschen erschaffen worden,
  • 19:56 - 19:59
    um sie zu kontrollieren und auszubeuten,
    dass die Welt keinen anderen als ihren Nutzwert hätte?
  • 19:59 - 20:03
    Oder die Geschichte, dass es
    nur einen richtigen Lebensweg geben würde
  • 20:03 - 20:07
    und nur eine wahre Möglichkeit
    die Welt zu sehen und zu verstehen?
  • 20:07 - 20:10
    Oder darüber, dass unbegrenztes Wachstum, Wettkampf
  • 20:10 - 20:14
    und Produktion zweifellos gut sind?
  • 20:14 - 20:20
    Oder die Geschichte, dass wir alles haben
    und machen können, dass wir gerade wollen,
  • 20:20 - 20:24
    weil ja alles möglich ist?
    Es gab Leute, die sich unsere kulturellen Überzeugungen
  • 20:24 - 20:29
    und das globale Schlamassel vergegenwärtigt haben
  • 20:29 - 20:33
    und das gleiche wie ich sahen:
    Unsere Kultur in ihrer gegenwärtigen Form
  • 20:33 - 20:38
    kann nicht überdauern.
    Ich war nicht allein.
  • 20:38 - 20:42
    Aber die Transformation oder der Kollaps
    schienen immer noch in weiter Ferne zu sein.
  • 20:42 - 20:49
    Sie würden eines Tages kommen.
    Aber nicht jetzt.
  • 20:49 - 20:54
    Wir hatten noch Zeit. Es gab Hoffnung.
    Irgendwo gab es Leute, die sich darum kümmerten.
  • 20:54 - 20:59
    So war das für mich, Jahr für Jahr.
  • 20:59 - 21:05
    Ich lebte das typische Mittelklasseleben eines Amerikaners.
    und die Überzeugungen, die ich als Kind erlernt hatte
  • 21:05 - 21:10
    und verdrängte so gut wie möglich alle unterschwelligen
    Ängste, die mich tief in mir drinnen verfolgten.
  • 21:10 - 21:15
    Und dann begann ich an dieser Dokumentation zu arbeiten...
  • 21:15 - 21:18
    Nach drei Jahren des Brütens über Bergen von Büchern,
  • 21:18 - 21:22
    Artikeln, Internetseiten, Magazinen, Zeitungen
    und Dokumentarfilmen,
  • 21:22 - 21:26
    nach dem Besuch von Vorlesungen, Besprechungen,
    Salons und Rallies,
  • 21:26 - 21:29
    nach Gesprächen mit Freunden, Nachbarn,
    Wissenschaftlern, Forschern,
  • 21:29 - 21:32
    Schriftstellern, Aktivisten,
    Denkern, Einfühlsamen und anderen.
  • 21:32 - 21:37
    Nach Sprechen, Schreiben, Lachen, Weinen,
  • 21:37 - 21:41
    Ängsten, Verzweiflung und nach dem
    Schöpfen neuer Kräfte zum Weitermachen
  • 21:41 - 21:43
    wurde mir eines klar:
    Der globale ökologische, politische und ökonomische
  • 21:43 - 21:48
    Zwiespalt, den wir gerade erleben ist sehr ernst zu nehmen.
  • 21:48 - 21:54
    Die möglichen Konsequenzen sind höchst verstörend
  • 21:54 - 21:58
    und der verbleibende Zeitraum erscheint, ja, verschwindend.
    Es ist, als wären wir
  • 21:58 - 22:03
    in einem Schnellzug aufgewacht,
    der unkontrolliert die Schienen entlang rast,
  • 22:03 - 22:07
    von engen Traditionen in der Spur gehalten,
    angetrieben von unserem ohnmächtigen Konsum
  • 22:07 - 22:10
    des innersten Herzens, des Blutes,
    der Knochen und des Fleisches dieses Planeten.
  • 22:10 - 22:17
    Wenn wir keine Möglichkeit finden diesen Zug bald zu stoppen,
  • 22:31 - 22:33
    werden wir bald bei der Enstation sein.
  • 22:33 - 22:37
    Was also sieht man, wenn man in dem Zug aufwacht?
  • 22:37 - 22:41
    Ich kann Dir sagen, was ich sah.
    Ich sah den Grund unter der Fahrbahn,
  • 22:41 - 22:47
    den Mann hinter dem Vorhang,
    das Ungeheuer unter dem Bett,
  • 22:47 - 22:52
    das Echte unter den Gleisen.
    Die Kultur des Imperiums arbeitet in jedem Moment
  • 22:52 - 22:55
    eines jeden Tages um mich abzulenken,
    wie ein Zauberer mit Taschenspielertricks.
  • 22:55 - 23:02
    Was passiert aber, wenn ich gerade dahin schaue,
    wo es der Zauberer nicht möchte?
  • 23:02 - 23:09
    Dann sehe ich den Trick.
    Ich sehe die Realität hinter der Illusion.
  • 23:09 - 23:15
    Wenn ich lange genug hinschaue, bemerke ich,
    dass das Imperium keine Kleider trägt.
  • 23:15 - 23:20
    Reise eine Weile mit mir.
    Schau etwas genauer auf den Zug, und die Gleise
  • 23:20 - 23:24
    und die Gegend durch die wir gerade fahren.
    Wenn wir wirkungsvoll reagieren wollen,
  • 23:24 - 23:28
    müssen wir die Situation als Ganzes
    genau verstehen.
  • 23:28 - 23:33
    Für mich stechen vier Aspekte des aktuellen Dilemmas hervor:
  • 23:33 - 23:38
    Öl-Förderungsmaximum, Klimawandel,
    Artensterben und Überbevölkerung.
  • 23:38 - 23:43
    Im Herbst 2005 reisten Sally Erickson und ich
    mit dem Zug durch das Land.
  • 23:43 - 23:50
    Wir trafen Leute, um über diesen
    und viele andere Aspekte zu diskutieren.
  • 23:50 - 23:55
    Ab einem gewissen Punkt bekommst du
    es eben nicht mehr schneller heraus.
  • 23:55 - 24:00
    Wenn man diesen Punkt erreicht hat, hat man das
    Maximum erreicht.
  • 24:00 - 24:02
    Dann geht es bergab.
    Und wenn es einmal bergab geht
  • 24:02 - 24:06
    bricht in der Wirtschaft alles zusammen..
  • 24:06 - 24:12
    Das ist mein Freund Tom. Er redet über Öl,
    d.h. über das Öl-Förderungsmaximum
  • 24:12 - 24:16
    und den wirtschaftlichen Zusammenbruch.
    Am Anfang habe ich es nicht verstanden. Also habe ich angefangen zu lesen.
  • 24:16 - 24:21
    Auf unserer Reise traf ich einige Leute,
    die sich mit dieser Situation besser auskannten.
  • 24:21 - 24:23
    In den letzten 150 Jahre haben wir eine
    Gesellschaft erschaffen, die vom Öl abhängig ist.
  • 24:23 - 24:30
    Und es war unvermeidbar,
    das zu tun,
  • 24:30 - 24:34
    denn es ist einfach ein so unglaublich billiges,
    bequemes und energiereiches Zeug.
  • 24:34 - 24:37
    Ich sprach mit Richard Heinberg,
    einem zentralen Mitglied der Fakultät der New College of California,
  • 24:37 - 24:41
    und Autor von drei Büchern über das Öl-Förderungsmaximum.
  • 24:41 - 24:46
    Das Problem ist natürlich,
    dass Öl ein nicht-erneuerbarer Rohstoff ist.
  • 24:46 - 24:52
    Wir wussten also schon als wir anfingen das Zeug zu nutzen,
    dass es irgendwann einmal ausgehen würde.
  • 24:52 - 24:57
    Ich traf mich mit dem Jounalisten Paul Roberts,
    der ein Buch über die Ölkrise im Jahr 2004 schrieb.
  • 24:57 - 25:00
    Ab einem gewissen Punkt kann man die Ölproduktion nicht mehr steigern,
    weil Öl nur in begrenztem Umfang verfügbar ist.
  • 25:00 - 25:04
    Normalerweise ist das in der Mitte.
    Wenn man die Hälfte verbraucht hat,
  • 25:04 - 25:06
    wird es immer schwerer und schwerer die Produktion zu steigern.
    Das bedeutet aber nicht, dass es ausgeht.
  • 25:06 - 25:09
    Es kommen noch immer
    große Mengen aus dem Boden.
  • 25:09 - 25:11
    Wären wir morgen am Maximum,
    kämen immer noch 82,5 Millionen
  • 25:11 - 25:15
    Barrels jeden Tag aus dem Boden.
  • 25:15 - 25:20
    Aber es wäre wirklich schwierig,
    83,5 Millionen Barrels zu fördern.
  • 25:20 - 25:23
    Gerald Cecil, ein Professor für Astrophysik
    an der University of North Carolina in Chapel Hill
  • 25:23 - 25:25
    war so fasziniert von der Situation mit dem Öl,
  • 25:25 - 25:29
    dass er jetzt ein Buch darüber schreibt.
  • 25:29 - 25:33
    Die Rate, mit der das Öl aus dem Boden
    kommt steigt nicht mehr.
  • 25:33 - 25:37
    Sie hat bei 84 Millionen Barrels pro Tag stagniert,
  • 25:37 - 25:42
    was wie eine unvorstellbare Menge klingt.
    Aber das ist die Menge, die wir für unsere
  • 25:42 - 25:44
    tägliche Energieversorgung gegenwärtig benötigen.
    Mit einer steigenden Weltbevölkerung
  • 25:44 - 25:49
    und mit dem vermutlich steigenden Wohlstand
  • 25:49 - 25:52
    und einem steigenden persönlichen Energieverbrauch,
    werden wir eine Punkt erreichen, wo es keinen
  • 25:52 - 25:58
    Spielraum mehr gibt,
    um die Energieversorgung aufrechtzuerhalten.
  • 25:58 - 26:02
    Und ab einem gewissen Punkt endet das alles mit einer konstanten
    Angebot und einer wachsenden Nachfrage
  • 26:02 - 26:08
    und dann bekommen wir ernste Probleme.
    Das ist die Problematik des Öl-Förderungsmaximums.
  • 26:08 - 26:13
    Befinden wir uns schon nahe oder am Maximum der Ölproduktion?
    Es gibt viele Hinweise, dass es schon so weit ist.
  • 26:13 - 26:17
    Das Maximum der Erschließung neuer Ölquellen
    war etwa 1963 bis 1964.
  • 26:17 - 26:21
    Das ist schon lange her.
    Wir reden also nicht von
  • 26:21 - 26:24
    ein paar Jahren Pech bei der Erkundung.
    Nein, es ist eine lang anhaltende Tendenz.
  • 26:24 - 26:29
    Wir haben mit jedem vergangenen Jahr weniger
    Ölquellen erschlossen,
  • 26:29 - 26:31
    bis zu dem jetzigen Zeitpunkt, wo wir
  • 26:31 - 26:33
    bei jedem erschlossenen Barrel
    vier bis fünf Barrel verbrauchen.
  • 26:33 - 26:37
    Die Ölindustrie reagierte darauf
    mit verschiedenen Ansätzen.
  • 26:37 - 26:42
    Einer davon war die Entwicklung
    von erstaunlichen, neuen Technologien,
  • 26:42 - 26:47
    um Ölquellen noch schneller zu finden.
    Aber trotz dieser riesigen Investition in neue Technologien
  • 26:47 - 26:51
    und dieses großen Schrittes nach vorn
    sank die Rate der Entdeckungen immer weiter.
  • 26:51 - 26:55
    Ein Land nach dem anderen erreicht sein
    eigenes nationales Maximum seiner Ölproduktion,
  • 26:55 - 27:00
    die daraufhin wieder abnimmt.
    Die USA war eines der ersten Länder,
  • 27:00 - 27:03
    wo das schon 1970 passierte.
    Und mittlerweile haben 30 oder 33 Länder
  • 27:03 - 27:07
    das Maximum überschritten.
    Es ist also unvermeidbar, dass wir innerhalb einiger
  • 27:07 - 27:12
    weniger Jahre das globale Maximum
    der Ölproduktion sehen werden.
  • 27:12 - 27:15
    Niemand ist darauf vorbereitet.
    Vorbereitet - wofür genau?
  • 27:15 - 27:17
    Was bedeutet das Ende des billigen Öles für die Welt?
  • 27:17 - 27:21
    Ich sprach mit dem Autor und Aktivisten
    Jerry Mander.
  • 27:21 - 27:25
    Ich ließ mich selbst in dem Glauben,
    dass die echten Probleme noch Jahrzehnte entfernt wären.
  • 27:25 - 27:32
    Aber es stellte sich heraus, dass sie kurz bevor stehen.
  • 27:35 - 27:42
    All die Errungenschaften, die jetzt existieren -
    unsere urbanen Welten, unser Transportsystem
  • 27:42 - 27:47
    unsere Lebensmittelversorgung,
    Globalisierung als Wirtschaftlsmodell,
  • 27:47 - 27:53
    Kapitalismus als Wirtschaftlsmodell,
    das auf stetiger Expansion und Wachstum
  • 27:53 - 27:59
    und weiter anwachsenden Rohstoffquellen beruht,
    kann unmöglich weiterhin funktionieren.
  • 27:59 - 28:02
    Weil sie alle auf - der Basis von allem -
  • 28:02 - 28:09
    dem Vorhandensein billiger Energie beruhen.
  • 28:09 - 28:12
    Um einen Kollaps zu vermeiden, müssen wir einen
    kontinuierlichen Geldzuwachs erzeugen,
  • 28:12 - 28:17
    der auf einem kontinuierlichen Wachstum
  • 28:17 - 28:22
    der wirtschaftlichen Aktivitäen basiert,
    welcher seinerseits auf einem kontinuierlichen Wachstum
  • 28:22 - 28:29
    von verfügbaren Energien und Rohstoffen beruht.
    Wir haben eine Wirtschaft erschaffen, die entweder
  • 28:30 - 28:36
    jährlich wächst oder kollabiert.
    Die Wirtschaft wird also bald nicht weiter wachsen können.
  • 28:36 - 28:38
    Und alle Zeichen deuten darauf hin, dass wir
    auf einen globalen wirtschaftlichen Kollaps aufgrund
  • 28:38 - 28:42
    des Öl-Förderungsmaximums zusteuern.
  • 28:42 - 28:47
    Es scheint, als wäre unsere Wirtschaft zum Untergang verdammt
  • 28:47 - 28:50
    und bei unserer Landwirtschaft ist es ebenso.
    Ich sprach mit dem Entwickler für lokale Nachhaltigkeit Harvey Harman.
  • 28:50 - 28:52
    und dem Autor Richard Manning
  • 28:52 - 28:59
    über die Bedeutung seines Buchtitels
    "Das Öl, das wir essen".
  • 28:59 - 29:04
    Jedes durchschnittliche Lebensmittel eines
    Supermarktes hat mindestens eine Reise von 5500 Kilometern hinter sich.
  • 29:04 - 29:11
    Es wird also nicht nur für die Herstellung Öl benötigt.
  • 29:11 - 29:15
    Sondern es muss auch noch transportiert und gekühlt werden.
    Und weisst Du, das ist ein System,
  • 29:15 - 29:20
    das sehr stark von billiger Energie abhängig ist
    und sehr viel Energie benötigt.
  • 29:20 - 29:24
    Wenn wir auf einen amerikanischen Landwirt
    aus dem Jahr 1940 zurückblicken,
  • 29:24 - 29:31
    dann hat er ungefähr eine Kalorie eines
    fossilen Energieträgers benötigt,
  • 29:31 - 29:36
    um eine Kalorie Lebensmittel zu erzeugen.
    Heute benötigt ein Landwirt
  • 29:36 - 29:43
    zehn Kalorien eines fossilen Energieträgers,
    um eine Kalorie Lebensmittel zu erzeugen.
  • 29:43 - 29:49
    Fossile Energieträger sind zu einem Teil
    der Nahrungsmittelversorgung geworden.
  • 29:49 - 29:55
    Gehen diese Energieträger aus, wird dieses
    System mit einem Wimpernschlag zusammenbrechen.
  • 29:55 - 29:57
    Traurigerweise, wo soviel davon abhängt,
    wird es immer wichtiger um Öl zu kämpfen.
  • 29:57 - 30:01
    Mein Freund Ray beschrieb das am besten:
  • 30:01 - 30:05
    Die Preise werden natürlich steigen
    und die Leute werden mehr darum kämpfen.
  • 30:05 - 30:10
    Und die U.S.A. werden es praktisch mit Sicherheit,
    mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sicherstellen,
  • 30:10 - 30:15
    dass wir das bekommen, was wir benötigen.
    Und das wird dann vermutlich zu einem Problem
  • 30:15 - 30:20
    für den Rest des Planeten.
    Es ist ein permanenter Krisenfall.
  • 30:20 - 30:23
    Die Ölkrise wird in ein paar hundert
    Millionen Jahren vorbei sein.
  • 30:23 - 30:30
    Wenn sich alles wieder beruhigt hat
    und wenn noch viel mehr Öl
  • 30:33 - 30:34
    aus uns allen entstanden ist,
    weil WIR runtergequetscht wurden.
  • 30:34 - 30:40
    Das dauert eben lang.
  • 30:40 - 30:44
    Ich bin auf das Fördermaximum aufmerksam geworden.
    Die Auswirkungen sind enorm.
  • 30:44 - 30:48
    Und wenn die Lage der Öl-Förderung trostlos ist,
    sagen manche, die Lage bei der Erdgas-Förderung
  • 30:48 - 30:51
    sei noch schlimmer.
    Der Autor und Professor Otis Graham sagte:
  • 30:51 - 30:57
    Wir hatten drei- oder vierhundert Jahre der
    fossilen Energieträger,
  • 30:57 - 30:58
    Das geht jetzt zuende.
    Ist das ein historischer Wendepunkt?
  • 30:58 - 31:02
    Es ist atemberaubend!
  • 31:02 - 31:06
    Noch atemberaubender ist was passiert,
    wenn wir das Zeug verbrennen.
  • 31:06 - 31:10
    Wissenschaftler reden für gewöhnlich über einen
    Klimawandel innerhalb von Jahrhunderten.
  • 31:10 - 31:15
    Jetzt reden sie über Jahrzehnte.
    Dann reden sie über das nächste Jahr.
  • 31:15 - 31:16
    Und dann reden sie über diesen Moment.
    Meine Freunde und Nachbarn
  • 31:16 - 31:19
    reden auch darüber
  • 31:19 - 31:24
    Wir haben den Gehalt an Kohlendioxid in der
    Atmosphäre erhöht,
  • 31:24 - 31:30
    das die Wärme in der Erdatmosphäre hält.
    Und das erhöht die Temperatur.
  • 31:30 - 31:30
    Die Gletscher schmelzen. Das See-Eis schmilzt.
    Und wisst ihr,
  • 31:30 - 31:37
    sogar die Polkappen schmelzen.
  • 31:37 - 31:41
    Und ich hasse das. Ich hasse mich dafür,
    weil wir das der Erde angetan haben.
  • 31:41 - 31:44
    Ganz zu schweigen von all den Tieren, der
    Tier- und Pflanzenwelt, die sterben wird.
  • 31:44 - 31:51
    Es wird passieren. Es hat schon begonnen.
  • 31:51 - 31:53
    Wisst Ihr, es passiert überall. Es ist real.
  • 31:53 - 31:54
    Es ist erschreckend.
  • 31:54 - 31:55
    Es ist ein Jammer.
  • 31:55 - 31:58
    Und das ist milde ausgedrückt.
    Das einzig Gute am Klimawandel ist,
  • 31:58 - 32:02
    dass ich mir deswegen nicht mehr
  • 32:02 - 32:04
    so viele Sorgen über das Öl mache.
  • 32:04 - 32:08
    Einige Leute behaupten, dass uns zuerst die Luft ausgehen wird,
    bevor uns die fossilen Energieträger ausgehen
  • 32:08 - 32:14
    und ich denke, sie haben damit recht.
  • 32:14 - 32:17
    Anders ausgedrückt, erzeugen die fossilen Energieträger
    das Problem der globalen Erwärmung,
  • 32:17 - 32:20
    das CO2 und das Problem der Verschmutzungen.
    Und wenn wir sie weiterhin nutzen,
  • 32:20 - 32:25
    spielt es keine Rolle, wann uns die die fossilen
    Energieträger ausgehen.
  • 32:25 - 32:28
    Wenn wir die Erdatmosphäre derart stark verpesten
    und so eine starke Erderwärmung erzeugen,
  • 32:28 - 32:32
    ist es egal, wieviele Energieträger wir
    noch übrig haben.
  • 32:32 - 32:36
    Verstehst Du, was ich meine?
    Du fühlst Dich schon besser, nicht wahr?
  • 32:36 - 32:41
    Mit wem kann ich also noch über den Klimawandel reden?
  • 32:41 - 32:46
    Aber es zeigte sich, dass ich nicht weit gehen musste.
    William Schlesinger, der Dekan der Nicholas
  • 32:46 - 32:52
    Schule für Umwelt und Erde an der Duke Universität
    sagt Folgendes.
  • 32:52 - 32:57
    Wir haben den globalen Anteil an Kohlendioxid
    in unserer Atmosphäre
  • 32:57 - 33:02
    von 280 parts-per-million um 1800 n.Chr.
  • 33:02 - 33:07
    auf fast 380 parts-per-million zum heutigen Zeitpunkt erhöht.
    Das ist eine Steigerung von ungefähr 30%.
  • 33:07 - 33:13
    Und die Schätzung ist, dass wir im Jahr 2050
    um die 550 bis 560 haben werden.
  • 33:13 - 33:14
    Stuart Pimm, ein Kollege von Schlesinger an der Duke
    und Professor für Umweltschutz
  • 33:14 - 33:19
    fügt noch hinzu:
  • 33:19 - 33:24
    Es gibt mittlerweile in der Wissenschaft die weitläufige Überzeugung,
    dass das die Erderwärmung der letzten paar Jahrzehnte
  • 33:24 - 33:29
    und möglicherweise auch Jahrhunderte bewirkt hat.
    Und es gibt die grosse Befürchtung, dass das so weitergeht.
  • 33:29 - 33:33
    Die Treibhausgase werden weiter zunehmen.
  • 33:33 - 33:38
    Die Temperaturen werden steigen.
    Mehr Überflutungen. Mehr Dürren. Steigender Meeresspiegel.
  • 33:38 - 33:45
    Seit einer Weile ist es auch in den Nachrichten.
    Wie wird das das Leben auf der Erde verändern?
  • 33:45 - 33:52
    Vögel kommen im Frühling früher zurück.
    Pflanzen blühen früher.
  • 33:55 - 33:58
    Ganze Arten ziehen in den Norden.
    Wir sehen ein außerordentlich starkes biologisches Signal,
  • 33:58 - 34:02
    was die Erderwärmung mit uns macht.
  • 34:02 - 34:05
    Nutzpflanzen und Bäume werden in Gegenden wachsen,
    wo heute nichts wächst.
  • 34:05 - 34:09
    Es gibt den starken Verdacht,
    dass sie dort nicht mehr so gut wachsen werden.
  • 34:09 - 34:15
    Und wir erleben erstmals das Aussterben von Arten,
  • 34:15 - 34:17
    die buchstäblich keinen Platz mehr haben,
    um dem Klimawandel auszuweichen.
  • 34:17 - 34:20
    Etwas fand ich aber besonders ernüchternd.
  • 34:20 - 34:24
    Das Kohlendioxid der Atmosphäre.
    Das Kohlendioxid der Atmosphäre geht in die Ozeane.
  • 34:24 - 34:25
    Es wird in den Ozeanen, ich sage mal,
  • 34:25 - 34:28
    als Kohlensäure absorbiert...
  • 34:28 - 34:33
    Veränderungen in der Atmosphäre, wie beispielsweise
    das Kohlendioxid,
  • 34:33 - 34:35
    können durch Absorption in den Ozeanen abgeschwächt werden.
  • 34:35 - 34:39
    Gleichzeitig ändert sich aber auch der Säuregehalt
    in den Ozeanen.
  • 34:39 - 34:41
    Und man kann die Veränderung des Säuregehaltes
  • 34:41 - 34:48
    der Ozeane bereits nachweisen.
  • 34:48 - 34:51
    Das macht es für das Plankton schwieriger seine
    Schalen auszubilden.
  • 34:51 - 34:54
    Wenn aber das Plankton stirbt...
    ist das der Anfang der Nahrungskette.
  • 34:54 - 34:58
    Plankton und auch Korallen werden nicht nur
    von der Zunehmenden Übersäuerung bedroht,
  • 34:58 - 35:03
    sondern auch von den steigenden Temperaturen.
    Die Menge des Phytoplanktons hat in einigen nördlichen Ozeanen
  • 35:03 - 35:09
    um ein Drittel abgenommen.
    Und das hat erhebliche Auswirkungen
  • 35:09 - 35:12
    auf die Bestände von Fisch, Krill und Vögeln.
    Aber die aufgezählten Gefahren gehen weit über
  • 35:12 - 35:16
    eine Unterbrechung der Nahrungskette hinaus.
    Was schon schlimm genug ist.
  • 35:16 - 35:23
    Aber das Phytoplankton produziert auch die Hälfte
    des Sauerstoffs, den wir atmen. Die Hälfte!
  • 35:23 - 35:27
    Und es gehört zu den großen Kohlendioxid-Senken.
    Wenn das Plankton stirbt,
  • 35:27 - 35:31
    verbleibt mehr Kohlendioxid in der Luft.
    Und das führt zu einer stärkeren Erwärmung.
  • 35:31 - 35:36
    Darüber hinaus deuten neue Hinweise darauf hin,
    dass sich das Klima sehr schnell ändern kann.
  • 35:36 - 35:41
    Langsame Änderungen können sich aufbauen ...
    bis zu einem Umschlagpunkt,
  • 35:41 - 35:43
    und dann kann das System sehr schnell in einen neuen Zustand kippen.
    Das passiert gerade in den Ozeanen,
  • 35:43 - 35:46
    wo jetzt der Golfstrom betroffen ist,
  • 35:46 - 35:52
    mit möglicherweise katastrophalen Folgen.
  • 35:52 - 35:56
    Wie Douglas Crawford-Brown, Chef des
    Carolina-Umwelt-Programms
  • 35:56 - 35:59
    an der Universität Nord-Carolina in Chapel-Hill
    mir erzählte:
  • 35:59 - 36:04
    Die Menge an CO2,
    die wir in die Atmosphäre freisetzen
  • 36:04 - 36:09
    steigt jetzt bis zu einem Wert,
    bei dem sich die meisten Wissenschaftler einig sind,
  • 36:09 - 36:12
    dass wir eine Art Umschlagpunkt erreichen könnten.
    Wir sind vielleicht bei einem Wert,
  • 36:12 - 36:15
    ab dem wir soviel CO2 in die Atmosphäre einbringen,
  • 36:15 - 36:18
    dass die Rückkopplungsmechanismen,
    die die Erdtemperatur regeln,
  • 36:18 - 36:23
    ein bisschen zu weit überdehnt werden.
  • 36:23 - 36:28
    Der klassische Mechanismus ist,
    dass zu viel Eis schmilzt und ins Meer fliesst,
  • 36:28 - 36:30
    und den Golfstrom stoppt.
    Und wenn das passiert, würde das
  • 36:30 - 36:33
    eine dramatische Veränderung
    des Klimas in Europa bewirken.
  • 36:33 - 36:37
    Ich meine damit, England z.B. würde wortwörtlich
    zu Norwegen oder Schweden,
  • 36:37 - 36:41
    was ihrer Lage auf dem Globus entspricht,
    wenn sich der Golfstrom abschwächt.
  • 36:41 - 36:44
    Und wir beginnen Veränderungen
    diesen Ausmasses zu beobachten.
  • 36:44 - 36:48
    Deshalb neige ich zu dem Begriff
    Klimawandel, statt globaler Erwärmung.
  • 36:48 - 36:52
    Wenn sich ein Planet aufwärmt,
    kann es in machen Gegenden Hitzewellen und Dürren geben,
  • 36:52 - 36:57
    und Dauerfröste in anderen,
    so wie es Europa und Nordamerika erfahren würden.
  • 36:57 - 37:03
    Wenn der Golfstrom zum Erliegen kommt,
    hätte das enorme Auswirkungen.
  • 37:03 - 37:08
    Die Gegenden, die hauptsächlich den landwirtschaftlichen
    Überfluss für Europa und die U.S.A. erzeugen,
  • 37:08 - 37:14
    würden eine dramatische Klimaänderung erfahren,
  • 37:14 - 37:18
    die besonders die Landwirtschaft beeinträchtigt.
    Es gibt eine ganze Reihe von selbstverstärkenden
  • 37:18 - 37:25
    Rückkopplungen die jetzt wirken.
    Hier sind zwei solche Prozesse:
  • 37:26 - 37:31
    Wir kennen das Abschmelzen der Pole,
    das riesige Meeresflächen in den Polarregionen öffnet.
  • 37:31 - 37:36
    Ohne dieses Eis, das sonst das Sonnenlicht reflektiert,
  • 37:36 - 37:41
    nimmt das Meer jetzt viel mehr Sonnenlicht,
  • 37:41 - 37:47
    und damit Wärme auf.
  • 37:47 - 37:50
    Und es gibt noch viel mehr Kohlenstoff,
    der in den Permafrostböden eingelagert ist.
  • 37:50 - 37:54
    Und wenn die anfangen aufzutauen,
    dann wird dieser Kohlenstoff zu CO2 oxidiert,
  • 37:54 - 37:58
    oder als Methan abgegeben.
  • 37:58 - 38:02
    Und das bewirkt einen dramatischen Anstieg
    von Treibhausgasen.
  • 38:02 - 38:06
    Das könnte ausser Kontrolle geraten,
    und wir stehen plötzlich vor einer
  • 38:06 - 38:09
    rasanten Erwärmung des Planeten.
  • 38:09 - 38:14
    Das KÖNNTE ausser Kontrolle geraten.
    Wenn es einen Konsens gibt,
  • 38:14 - 38:18
    dass wir den Kohlenstoff-Ausstoss
    um 70% oder mehr verringern müssen,
  • 38:18 - 38:21
    und wenn wir auf einer Welt leben,
    wo die Wirtschaft entweder wachsen oder sterben muss.
  • 38:21 - 38:24
    und wenn unser Kohlenstoff-Ausstoss
    mit dem Wirtschaftswachstum steigt,
  • 38:24 - 38:28
    und wenn viele Länder fieberhaft daran arbeiten,
  • 38:28 - 38:32
    den amerikanischen Lebensstil nachzuahmen,
    dann ist es schwer eine Möglichkeit dafür zu sehen,
  • 38:32 - 38:37
    dass es NICHT ausser Kontrolle gerät.
    Den Lösungsvorschlag muss ich erst noch sehen,
  • 38:37 - 38:39
    der dem auch nur nahe kommt,
    diese Situation auf realistische Weise anzugehen.
  • 38:39 - 38:42
    Sprechen wir von der Chance
    eines Schneeballs in der Hölle.
  • 38:42 - 38:44
    Ich habe diese Kampfsport-Trainings mitgemacht,
  • 38:44 - 38:47
    es war eine Art Kung-Fu-Training.
  • 38:47 - 38:48
    Und viele der Teilnehmer fragten,
    was passiert eigentlich wenn ich
  • 38:48 - 38:51
    einem wirklich guten Tae-Kwan-Do-Kämpfer begegne?
    Oder einem richtig guten Boxer?
  • 38:51 - 38:54
    Und der Trainer sagte:
    "Na, dann kriegt ihr den Hintern voll".
  • 38:54 - 38:57
    Verstehst du? Wenn du fragst
    "was passiert wenn wir an einen Umschlagpunkt kommen,
  • 38:57 - 38:59
    wo wir in einen beschleunigten Klimawandel geraten?"
  • 38:59 - 39:05
    Wir werden den Hintern voll kriegen.
  • 39:05 - 39:10
    Es ist durchaus möglich, dass der globale Klimawandel
    schon jetzt ausser Kontrolle ist,
  • 39:10 - 39:11
    egal was wir machen.
    Ob wir Kyoto umsetzen oder Kyoto 2.0
  • 39:11 - 39:17
    oder was auch immer.
  • 39:17 - 39:20
    Ich weiss nicht wie das handhabbar sein soll,
    wenn sie nicht mal den Fallout von der New-Orleans-Katastrophe
  • 39:20 - 39:24
    in den Griff bekommen,
    was soll passieren, wenn sie versuchen,
  • 39:24 - 39:31
    eine gesellschafts-übergreifende
    Katastrophensituation zu handhaben?
  • 39:32 - 39:39
    Wir können eine Menge Schläge einstecken.
    Die Natur steckt solche Schläge ziemlich gut weg.
  • 39:39 - 39:46
    Aber Klima-Erwärmung ist ein ziemlich heftiger Schlag.
    Und alles, von dem unsere Natur
  • 39:46 - 39:51
    und unsere landwirtschaftlichen Strukturen abhängen,
    ist kurz davor ziemlich drastisch ausgelöscht zu werden.
  • 39:51 - 39:55
    Kurz davor? Was sagt er da?
    Wagen wir es, von solchen Katastrophen als unvermeidbar zu sprechen?
  • 39:55 - 40:00
    Wenn wir von Unvermeidbarkeit sprechen,
    wird das die Menschen überfordern?
  • 40:00 - 40:04
    Werden sie in Teilnahmslosigkeit und Ablenkung flüchten?
    Sind sie da nicht schon?
  • 40:04 - 40:11
    Ich habe nicht das Gefühl, es mir leisten zu können,
    etwas anderes als die Wahrheit anzuschauen.
  • 40:12 - 40:15
    Und daher muss ich mich fragen: was sind wir eigentlich?
    Wer werden wir sein angesichts solcher Wahrheiten?
  • 40:15 - 40:22
    Wenn wir diese Dinge nicht anschauen,
    ist eine Sache klar.
  • 40:23 - 40:28
    Kommende Generationen werden nicht sehr
    glücklich über uns sein,
  • 40:28 - 40:32
    wenn wir uns weigern, Ernst zu machen
    mit diesen extrem wichtigen Themen.
  • 40:32 - 40:35
    Was mich wirklich trifft ist,
    dass es nicht nur uns menschlichen Nachfahren sind.
  • 40:35 - 40:40
    Millionen von Arten
    sind jetzt von unserem Verhalten bedroht.
  • 40:40 - 40:45
    Und für viele von ihnen gibt es keine
    zukünftigen Generationen mehr.
  • 40:45 - 40:50
    Wir töten alle Lebensformen
    die uns Leben geben.
  • 40:50 - 40:54
    Es gibt "schwarze Löcher" in den Meeren.
    An manchen Stellen gibt es keinen Fisch mehr.
  • 40:54 - 40:59
    Was ist mit dem Fisch passiert?
    Was ist passiert?
  • 40:59 - 41:04
    Ich habe eine Freundin - Barbara -
    die ihr Leben als Lehrerin und Aktivistin damit verbracht hat,
  • 41:04 - 41:08
    für das Leben auf diesem Planeten zu arbeiten.
    Die Sache ist, wir wissen was passiert ist.
  • 41:08 - 41:11
    Mein Sohn Jack weiss es.
    Und er weiss es seit er Kind war.
  • 41:11 - 41:14
    Ich meine, jeder kennt die Probleme
    die Abholzung, die Verschmutzung der Flüsse,
  • 41:14 - 41:21
    Den Müll, die Überbevölkerung.
    All das, wofür dieser Planet nicht gemacht ist,
  • 41:21 - 41:24
    dass wir das tun.
    Er ist nicht dafür geschaffen
  • 41:24 - 41:26
    das auszuhalten.
    Ich meine, wir müssen auf dem Planteten leben.
  • 41:26 - 41:32
    Wenn wir also unseren Lebensort zerstören,
  • 41:32 - 41:39
    Dann ist das ein Problem.
  • 41:40 - 41:44
    Hmm. Dein Zuhause zerstören. Ein Problem?
    Was sagen die Analytiker und Wissenschaftler dazu?
  • 41:44 - 41:47
    Geologen grenzen die Zeitalter durch Katastrophen von einander ab.
    Wann ist dieser Komet eingeschlagen ,
  • 41:47 - 41:51
    und hat all diese Arten ausgelöscht?
    Wann haben sich die fossilen Spuren so verändert,
  • 41:51 - 41:53
    dass heute verschwunden ist,
    was gestern noch da war?
  • 41:53 - 41:56
    Und wir befinden uns heute
    an einem dieser Zeitpunkte.
  • 41:56 - 41:59
    Aber diesmal ist er menschengemacht.
    Und wir beobachten jetzt
  • 41:59 - 42:00
    ein Ausmass des Artensterbens,
    dass mit den grossen Katastrophen dieses Planeten
  • 42:00 - 42:07
    vergleichbar ist.
  • 42:08 - 42:13
    Zur Zeit treiben wir Arten wahrscheinlich
    tausend mal schneller in das Aussterben,
  • 42:13 - 42:17
    als es natürlich wäre.
    Wir werden zwischen einem Viertel
  • 42:17 - 42:22
    und vielleicht sogar die Hälfte aller Arten
    auf der Erde
  • 42:22 - 42:25
    innerhalb des nächsten Jahrhunderts verlieren.
    Ich denke, was er sagt ist,
  • 42:25 - 42:26
    das wäre eine Katastrophe.
    Als ich mit Daniel Quinn gesprochen habe,
  • 42:26 - 42:33
    schien er der gleichen Ansicht zu sein.
  • 42:35 - 42:40
    Wenn das weiter und weiter und weiter geht,
    wird es einen Zeitpunkt geben,
  • 42:40 - 42:44
    an dem das System zusammenbricht.
    Was ist das, was weiter und weiter geht?
  • 42:44 - 42:49
    Nicht anderes als die Menschen des Imperiums,
    die die Welt auffressen.
  • 42:49 - 42:54
    Wie mein Freund Kevin es ausdrückte:
  • 42:54 - 42:58
    Menschen übernehmen den ganzen Planeten.
    Und alles andere wird verdrängt.
  • 42:58 - 43:03
    Verdrängt, gefällt, und gemahlen.
    Gefangen, gesäubert und in Dosen verpackt.
  • 43:03 - 43:07
    Die Zahlen zeigen, dass die Kultur der Zivilisation
    sich um Haus und Hof bringt.
  • 43:07 - 43:08
    Auf dem Land verbrauchen wir
    vierzig Prozent von dem
  • 43:08 - 43:15
    was man die Primärproduktion
    des Planeten nennt.
  • 43:15 - 43:20
    Wenn du schaust, wieviel Grünmasse
    der Planet jedes Jahr erzeugt,
  • 43:20 - 43:25
    dann verwenden wir allein zwei Fünftel davon.
    Wir verbrauchen es, unsere Haustiere verbrauchen es,
  • 43:25 - 43:30
    und wir verwenden das Holz
    und Fasern, wie die Baumwolle.
  • 43:30 - 43:33
    Ich fahre durch das Land und sehe es.
    Wälder sind jetzt Felder und Parkplätze und Lagerhallen.
  • 43:33 - 43:37
    Wir ziehen Nutzpflanzen und Nutztiere gross,
    und Werbeflächen und Handy-Masten.
  • 43:37 - 43:38
    Planieren und Roden uns
  • 43:38 - 43:42
    um den ganzen Erdball herum.
  • 43:42 - 43:47
    Und die Zerstörung ihrer Lebensräume
  • 43:47 - 43:52
    ist die Hauptursache
    für das Aussterben von Arten.
  • 43:52 - 43:56
    In den Meeren ist es das selbe.
  • 43:56 - 44:02
    Viele Menschen denken,
    die Meere wären endlos und unberührt.
  • 44:02 - 44:03
    Und tatsächlich holen wir aus den Meeren
    ungefähr ein ein Drittel ihrer "Erzeugnisse".
  • 44:03 - 44:06
    Auch aus den Meeren.
  • 44:06 - 44:11
    Die Fischbestände an allen
    Küsten Nordamerkas
  • 44:11 - 44:14
    und mit Sicherheit auf der ganzen Welt
    stehen gefährlich nah am Zusammenbruch.
  • 44:14 - 44:21
    Die meisten der begehrten, grossen Speisefische
  • 44:21 - 44:24
    Schnapper, Schwertfisch und dergleichen.
    Wurden schon auf zehn Prozent ihrer
  • 44:24 - 44:29
    ursprünglichen Population reduziert.
    Auf zehn Prozent?
  • 44:29 - 44:35
    Vielleicht essen wir deshalb heute
    Buntbarsch anstatt Kabeljau.
  • 44:35 - 44:37
    Es gibt fast keinen Kabeljau mehr
    Und zu deinem Buntbarsch empfehle ich dir
  • 44:37 - 44:43
    ein grosses Glas Trinkwasser?
  • 44:43 - 44:45
    Was das Trinkwasser angeht,
    entnehmen wir ungefähr die Hälfte
  • 44:45 - 44:47
    des verfügbaren Trinkwassers.
  • 44:47 - 44:50
    So wie wir den Planeten
    in den letzten dreissig Jahren ernährt haben,
  • 44:50 - 44:54
    in denen sich unsere Bevölkerung verdoppelt hat,
    haben wir eine riesige Menge Wasser verbraucht.
  • 44:54 - 44:56
    Unsere Landwirtschaft ist inzwischen
    der Haupt-Wasserverbraucher auf der Welt.
  • 44:56 - 45:00
    Und auch in unserem Land.
  • 45:00 - 45:05
    Die Wasserreservoire in den U.S.A.
    sind so ausgetüftelt,
  • 45:05 - 45:12
    dass schon kleine Schwankungen
    der Regenmenge
  • 45:12 - 45:15
    grosse Auswirkungen auf die
    Wasserversorgung der Menschen haben.
  • 45:15 - 45:19
    Vervielfacht wird die Auswirkung des Verbrauchs
    und der Zerstörung von Lebensräumen
  • 45:19 - 45:23
    durch die Tatsache, dass unsere Zivilisation
    mit Treibstoffen, Ungeziefer- und Unkraut-Vernichtungsmitteln
  • 45:23 - 45:27
    und Chemikalien,
    mit Lärm und elektromagnetischen Feldern
  • 45:27 - 45:32
    und mit menschlicher Aktivität
    und den Strukturen zur Kontrolle und Beherrschung,
  • 45:32 - 45:36
    wörtlich und im übertragenen Sinne
    jeden Quadratzentimeter des Planeten vergiftet.
  • 45:36 - 45:40
    Ja, das Leben wird sich davon erholen
    was wir dem Planeten angetan haben.
  • 45:40 - 45:45
    Aber darauf kannst du lange warten.
    Es wird Millionen von Jahren dauern..
  • 45:45 - 45:51
    Es wird eine unglaubliche Zahl
    an menschlichen Generationen brauchen.
  • 45:51 - 45:57
    Tausende Milliarden von Menschen
    werden in einer biologisch verarmten Welt leben,
  • 45:57 - 46:02
    Wenn wir unseren menschlichen Einfluss
    nicht sofort stoppen.
  • 46:02 - 46:05
    Ich habe mit Daniel Quin
    über dieses Massensterben gesprochen.
  • 46:05 - 46:07
    Er gab mir ein Bild dafür,
    dass mich seitdem verfolgt hat.
  • 46:07 - 46:14
    Wir sind wir Menschen, die in einem
    sehr hohen Gebäude leben. Einem Ziegelbau.
  • 46:14 - 46:18
    Wir leben im obersten Stock.
    Und jeden Tag gehen wir runter
  • 46:18 - 46:24
    in die unteren Stockwerke
    und schlagen wahllos Ziegel heraus,
  • 46:24 - 46:29
    nehmen sie mit nach oben,
    um das Gebäude höher zu bauen.
  • 46:29 - 46:36
    Jeden Tag, Runtergehen. 200 Ziegel.
    Mit nach oben nehmen.
  • 46:37 - 46:42
    Und das Gebäude ist total stabil.
    Aber es wird nicht ewig stabil bleiben.
  • 46:42 - 46:46
    Weil wir die Grundfesten
    des Gebäudes in Gefahr bringen.
  • 46:46 - 46:51
    Zweihundert Arten am Tag,
    Tag für Tag für Tag.
  • 46:51 - 46:54
    Jahr für Jahr ...
    Und indem unsere Bevölkerung wächst,
  • 46:54 - 47:00
    werden es vierhundert Arten am Tag.
    Tausend Arten am Tag.
  • 47:00 - 47:07
    Und es wird ein Tag kommen,
    an dem das System zusammenbricht,
  • 47:07 - 47:11
    Zweihundert Arten am Tag?
    Das ist katastrophal.
  • 47:11 - 47:15
    Es könnten längst
    weit über zweihundert Ziegel am Tag sein.
  • 47:15 - 47:19
    Und mir scheint, als stünde das Gebäude
    kurz vor seinem Zusammenbruch.
  • 47:19 - 47:23
    Alles in mir möchte aus diesem Gebäude herausrennen,
    bevor es über mir einstürzt.
  • 47:23 - 47:29
    Aber wohin sollte ich rennen?
    Das Imperium bedeckt inzwischen den ganzen Planeten.
  • 47:29 - 47:36
    Das Gebäude ist überall.
    Und beinahe alle von uns befinden sich darin.
  • 47:36 - 47:40
    Wir alle. Alle sieben Milliarden von uns.
    Eines der Dinge über die es am schwersten fällt zu sprechen,
  • 47:40 - 47:43
    ist die menschliche Bevölkerungsexplosion.
    Die Freunde und Nachbarn mit denen ich gesprochen habe,
  • 47:43 - 47:45
    schienen alle der Meinung, dass wir
    das enorme Anwachsen der menschlichen Bevölkerung
  • 47:45 - 47:52
    bald ernst nehmen müssten.
  • 47:53 - 48:00
    Wir nähern uns der Leistungsgrenze, denke ich,
    in Bezug auf das was der Planet aushalten kann.
  • 48:03 - 48:06
    Jede Spezies, die über ihre Umgebung hinausgewachsen ist,
    muss um Ressourcen kämpfen.
  • 48:06 - 48:12
    Wird einfach alles zu Ende gehen,
    Ist das die Lösung?
  • 48:12 - 48:19
    Verstehst du, werden wir aussterben wie die Dinosaurier?
  • 48:23 - 48:27
    Das Gleichgewicht wird sich wieder einstellen.
    Leider ist die Natur ein strenger Lehrmeister.
  • 48:27 - 48:33
    Weil wir so intelligent sind,
    weil wir so eine völlig andere Art Tier sind
  • 48:33 - 48:35
    mit so einem grossen Gehirn,
    haben wir die Fähigkeit solche Sachen zu verstehen
  • 48:35 - 48:38
    und vorauszusehen und uns vorzubereiten
    und uns davor zu schützen.
  • 48:38 - 48:43
    Heisst aber nicht, dass wir es tun werden.
  • 48:43 - 48:47
    Wie werden wir die Frage der Überbevölkerung angehen?
    Ich habe mit William Catton gesprochen,
  • 48:47 - 48:52
    einem Professor für Soziologie und Humanökologie
    an der Washington State University,
  • 48:52 - 48:56
    jetzt pensioniert und Autor eines erstaunlichen Buchs
    über Ökologie und Bevölkerung:
  • 48:56 - 48:58
    das Overshoot (Überschreitung) heisst.
    Gemäss Catton's Untersuchungen
  • 48:58 - 49:04
    über die Tragfähigkeit der Erde:
  • 49:04 - 49:08
    denke ich, so wie wir leben,
    war die Welt schon
  • 49:08 - 49:13
    in der Zeit um 1860 überbevölkert.
    Die Weltbevölkerung lag damals bei
  • 49:13 - 49:16
    gerade mal etwas über einer Milliarde.
    Heute haben wir diese Zahl um mehr als
  • 49:16 - 49:20
    fünf Milliarden überschritten
    Wie Calton mir sagte:
  • 49:20 - 49:23
    ist es möglich, die Tragfähigkeit zu überschreiten,
    aber nur zeitweise.
  • 49:23 - 49:26
    Wenn man die Tragfähigkeit überschreitet
    dann schädigt man die Umgebung,
  • 49:26 - 49:30
    von der man abhängt.
  • 49:30 - 49:33
    Wenn man genauer hinschaut, sieht man,
    dass die Bevölkerungszahlen an sich
  • 49:33 - 49:37
    nur die halbe Wahrheit sind.
  • 49:37 - 49:42
    Wie Catton zeigt, kommt es auf den Schaden an
    den diese Zahlen anrichten.
  • 49:42 - 49:46
    Und der Schaden ist auf das engste
    mit unserem Lebensstil verbunden.
  • 49:46 - 49:51
    Die Erde trägt genauso viele Ameisen
    wie Menschen.
  • 49:51 - 49:54
    Das kann sie, weil Ameisen
    keine 400 qm grossen Eigenheime bauen,
  • 49:54 - 49:58
    nicht zwei Stunden zur Arbeit fahren,
    keine Plasmabildschirme kaufen,
  • 49:58 - 50:04
    und einander nicht mit Munition aus
    abgereichertem Uran abschiessen.
  • 50:04 - 50:11
    Wir in der "entwickelten" Welt haben
    was die Ressourcennutzung betrifft.
  • 50:11 - 50:13
    auf dem Planeten den 32-fachen Fussabdruck
    eines Menschen in Indien.
  • 50:13 - 50:20
    Ich denke wir wissen das alle,
    auch wenn diese Zahl verblüffend ist.
  • 50:20 - 50:27
    Und sie sollte uns wirklich nachdenklich machen,
    und uns dazu bringen, miteinander darüber zu reden.
  • 50:27 - 50:32
    Man spricht davon, wie viele "Energie-Sklaven"
    wir pro Kopf beschäftigen.
  • 50:32 - 50:38
    In den U.S.A. haben wir irgendwas um die
    70 mal so viele Energie-Sklaven pro Einwohner,
  • 50:38 - 50:41
    wie die Menschen in Bangladesch.
    Anstatt Bangladesch für ein überbevölkertes Land zu halten,
  • 50:41 - 50:45
    sind wir es, wenn du jeden von uns
    mit siebzig malnimmst -
  • 50:45 - 50:50
    Nimm die 290 Millionen
    oder wie viele wir in den U.S.A. gerade sind,
  • 50:50 - 50:54
    und nimm sie mal siebzig -
    wow, das ist ein überbevölkertes Land.
  • 50:54 - 50:58
    In diesem Sinn sind die U.S.A. eine Nation
    mit 21 Milliarden Einwohnern.
  • 50:58 - 51:02
    Und meine eigenen drei Kinder
    tragen mit 210 zu dieser Zahl bei.
  • 51:02 - 51:06
    Und dann von der Überbevölkerung
    als Ursache des Problems zu sprechen
  • 51:06 - 51:09
    ergibt für mich wenig Sinn.
    Es beschwört Bilder vom überfüllten Städten
  • 51:09 - 51:15
    in der "Dritten Welt",
    und wimmelnden Massen von menschlichem Fleisch,
  • 51:15 - 51:18
    während die globalen Auswirkungen
    des reichen Lebensstils der "Ersten Welt" nicht betrachtet werden.
  • 51:18 - 51:21
    Grosse Füsse.
    Mehr und mehr Füsse.
  • 51:21 - 51:27
    Und mehr und mehr Füsse,
    die grösser und grösser werden.
  • 51:27 - 51:31
    Und wenn diese Füsse einfach so weiter gehen,
    werden sie eines Tages
  • 51:31 - 51:37
    geradewegs in die Vergessenheit gehen.
    Es kann nicht länger aufrecht erhalten werden.
  • 51:37 - 51:42
    Es gibt jede Menge katastrophaler Kräfte,
    die unsere Zahl reduzieren könnten,
  • 51:42 - 51:47
    wenn Öl-Rückgang, Klimawandel und der Zusammenbruch
    von Ökosystemen sich auswirken.
  • 51:47 - 51:49
    Etwas, für das grosse Populationen
    besonders anfällig sind, sind Krankheiten.
  • 51:49 - 51:55
    Am Ende wird es viel mehr mit Mikroben zu tun haben,
    als mit Menschen.
  • 51:55 - 51:57
    Natur - wir werden noch immer
    von den Naturgesetzen beherrscht.
  • 51:57 - 52:02
    Wir denken gerne, wir würden es nicht,
    aber wir werden es.
  • 52:02 - 52:09
    Wenn du die Biomasse, die alle Menschen
    auf der Erde darstellen zusammennimmst,
  • 52:09 - 52:11
    dann sind wir eine gute Beute für jemanden.
    Wir sind eine Ressource.
  • 52:11 - 52:17
    Aber vielleicht ist es möglich, der Situation
    mit Bewusstheit und Absicht entgegenzutreten.
  • 52:17 - 52:23
    Wenn wir einmal den Gipfel der Bevölkerungszahl
    erreicht haben, wann immer das sein wird -
  • 52:23 - 52:26
    Und ich hoffe, dass er eher bei 8,5
    als bei 12 Milliarden liegt, aber er wird hoch sein -
  • 52:26 - 52:32
    wann immer wir ihn erreichen - haben wir eine Vision davon
    was wir dann tun sollen?
  • 52:32 - 52:34
    Ich meine, wenn wir am Gipfel sind,
    und es rundherum Probleme gibt.
  • 52:34 - 52:38
    Was sollen wir machen?
  • 52:38 - 52:44
    Irgendwie müssen wir einen Weg finden
    um eine weiche Landung zu ermöglichen,
  • 52:44 - 52:49
    wenn wir die Bevölkerung von über sechs
    auf eine Milliarde reduzieren.
  • 52:49 - 52:53
    Wenn wir entscheiden, dass wir sie verringern wollen
    können wir schauen, wie wir das
  • 52:53 - 52:55
    auf humanere Weise erreichen können,
    als wenn wir einfach versuchen,
  • 52:55 - 53:01
    so weiterzumachen als wäre nichts.
  • 53:01 - 53:06
    Die Menschheit hat so etwas noch nie erlebt. Das ist neu.
    Das ist neu und es ist riesig.
  • 53:06 - 53:09
    Und es wird nicht darüber gesprochen.
    Und weil nicht darüber gesprochen wird,
  • 53:09 - 53:15
    haben wir keine klare Vorstellung davon,
    wie wir eine weichere Landung entwickeln könnten.
  • 53:15 - 53:19
    Darüber zu sprechen, klar und ehrlich,
    ist daher der erste Schritt.
  • 53:19 - 53:26
    Ansonsten ist die Katastrophe unvermeidlich.
    So oder so,
  • 53:26 - 53:30
    Unsere Weltbevölkerung muss verringert werden.
    Damit bin ich konfrontiert:
  • 53:30 - 53:33
    Die Anzahl der Individuen meiner Art wird
    reduziert werden.
  • 53:33 - 53:37
    Dem muss ich ins Auge sehen,
    genau wie die Grizzly-Bären es mussten,
  • 53:37 - 53:40
    und der Wild-Lachs.
    So wie die Glattwale und der Regenpfeifer
  • 53:40 - 53:42
    und die Berg-Gorillas dem ins Auge sehen mussten.
  • 53:42 - 53:47
    Genau wie der Riesen-Alk und die Goldkröte
  • 53:47 - 53:52
    und die Schwarzflossen-Maräne
    bevor sie ausstarben.
  • 53:52 - 53:55
    Und ich musste noch etwas anderem in Auge sehen:
    Ich habe die Wahl, wie ich dem begegne.
  • 53:55 - 53:58
    Mein Freund Lyle eröffnete mir einen neuen Blickwinkel:
  • 53:58 - 54:02
    Es ist eine Tatsache, dass es den Untergang
    von Zivilisationen gab.
  • 54:02 - 54:07
    Es gab Zusammenbrüche
    von gewaltigen Zivilisationen.
  • 54:07 - 54:14
    Hochentwickelte, mächtige, sagenhafte Zivilisationen
    sind zusammengebrochen.
  • 54:15 - 54:19
    Und es ist eine Wahl. Erfolgreich zu sein oder zu scheitern
    ist eine Wahl die wir treffen können.
  • 54:19 - 54:21
    Ich werde vorangehen und mich entscheiden
    erfolgreich zu sein. Danke.
  • 54:21 - 54:28
    Und ich würde mich wirklich freuen,
    wenn du mitkämst.
  • 54:28 - 54:31
    Welche Wahl haben wir denn jetzt?
    Wie würde der Erfolg von dem Lyle spricht aussehen?
  • 54:31 - 54:36
    Was ist unvermeidlich zu diesem Zeitpunkt?
  • 54:36 - 54:41
    Und was gäbe es noch zu erschaffen
    wenn wir nur in unsere Kraft erwachen würden?
  • 54:41 - 54:47
    Und vor allem:
    warum sind wir noch nicht aufgewacht?
  • 54:47 - 54:52
    Und weisst du was?
    Je mehr du über deine Probleme sprichst,
  • 54:52 - 54:59
    um so leichter sind sie zu lösen.
    Die Sachen für sich zu behalten ist nicht gut!
  • 54:59 - 55:05
    Wir können ohne die Erde nicht überleben.
    Daher ... bringen wir sie um.
  • 55:05 - 55:12
    Ich denke, ein Teil davon
    die Dinge genau so zu sehen wie sie sind,
  • 55:12 - 55:19
    ist zu fühlen, wie isoliert und entfremdet
    wir geworden sind,
  • 55:20 - 55:21
    von uns selbst und von den Menschen um uns herum
    und von der natürlichen Welt.
  • 55:21 - 55:28
    Und wenn du das anschaust
    und das spürst,
  • 55:30 - 55:37
    dann ist die natürliche Reaktion tiefe Trauer.
    Tiefe Trauer über den Verlust von Verbindung.
  • 55:45 - 55:50
    Es gibt noch viel mehr Themen,
    die wir anschauen könnten.
  • 55:50 - 55:57
    Wie gehen wir mit all diesen Informationen um?
    Es sieht aus, als ob unser Überleben
  • 55:57 - 56:02
    als Spezies an sich in Frage gestellt sei.
    Wenn ich unbeirrt auf die Weltsituation sehe,
  • 56:02 - 56:08
    dringen diese Fakten geradewegs in meinen Körper ein.
    Ein Schauer erschüttert mich tief im Innersten.
  • 56:08 - 56:11
    Ich möchte davon laufen.
    Ich fühle mich manchmal wie vor den Kopf geschlagen.
  • 56:11 - 56:15
    Aber ich weiss, ich bin nicht allein.
  • 56:15 - 56:19
    Ich wünschte, ich hätte irgendein Zaubermittel.
    Ich wünschte, ich hätte eine einfache Lösung.
  • 56:19 - 56:26
    Ich wünschte, ich könnte dir sagen,
    dass alles gut ausgehen wird.
  • 56:26 - 56:26
    Aber natürlich kann ich dir das nicht sagen
  • 56:26 - 56:32
    Und wahrscheinlich weisst du das tief im Innersten bereits.
  • 56:32 - 56:35
    Welche Chance hab' ich wirklich Herr Doktor?
    Mr. Marshall, ich möchte Ihnen nichts vormachen.
  • 56:35 - 56:42
    Bestimmt ist Ihnen klar,
  • 56:44 - 56:49
    dass es nicht sicher ist, ob sie wieder gesund werden.
  • 56:49 - 56:55
    36 Jahre nacht dem ersten "Tag der Erde",
    44 Jahre nach "Der stumme Frühling",
  • 56:55 - 56:58
    ist unser Planet näher am ökologischen Abgrund
    als er jemals war.
  • 56:58 - 57:02
    Wenn wir die Zerstörung des Lebens auf diesem Planeten
    aufhalten wollen,
  • 57:02 - 57:06
    hat das, was wir bisher getan haben
    nicht funktioniert.
  • 57:06 - 57:10
    Wir werden uns etwas anderes einfallen lassen müssen.
  • 57:10 - 57:17
    Solange wir uns auf die Frage fokussieren,
    "Was sollen wir machen?"
  • 57:17 - 57:24
    stellen wir nicht die tiefer liegenden Fragen
    daüber, wie es so weit gekommen ist.
  • 57:25 - 57:30
    Und wenn wir diese Fragen nicht stellen
    haben wir keine grosse Chance,
  • 57:30 - 57:34
    den radikalen Wandel zu bewirken,
  • 57:34 - 57:39
    den wir erreichen wollen.
  • 57:39 - 57:44
    Nun, danke, dass Sie so offen zu mir sprechen
    Dr. Swenson.
  • 57:44 - 57:48
    Ich muss Ihnen wohl nicht sagen,
    wie ich mich fühle.
  • 57:48 - 57:54
    Meiner Erfahrung nach ist darüber zu sprechen wie wir uns fühlen,
    genau das, was wir tun müssen.
  • 57:54 - 57:57
    Und wir müssen auch ein paar Annahmen in Frage stellen.
    Eine solche Annahme ist,
  • 57:57 - 58:01
    wenn Wissenschaftler uns helfen können,
    ein Problem zu verstehen,
  • 58:01 - 58:05
    haben sie auch automatisch die Möglichkeit,
    es zu lösen.
  • 58:05 - 58:11
    Aber in der Welt sind Kräfte am Werk,
  • 58:11 - 58:15
    die nicht durch ein Mikroskop
    verstanden werden können.
  • 58:15 - 58:18
    Welche Kräfte haben uns an diesen Punkt gebracht?
    Und welches sind die Kräfte, die uns an diesem Punkt festhalten?
  • 58:18 - 58:24
    Ich habe mit den Leuten gesprochen,
    die versuchen diese Fragen zu beantworten.
  • 58:24 - 58:28
    Mir ist klar geworden,
    dass ich aus dieser Kultur heraustreten muss,
  • 58:28 - 58:32
    um sie aus einer neuen Perspektive sehen zu können.
  • 58:32 - 58:35
    Tief im Gewirr dieser Probleme,
    die die ganze Welt bedrohen
  • 58:35 - 58:39
    tobt ein unaufhaltsames kulturelles Feuer,
    der Antrieb des kulturellen Zuges,
  • 58:39 - 58:45
    den wir heute alle fahren.
    Nicht angetrieben von Dampf oder Diesel
  • 58:45 - 58:50
    sondern von Geschichten und Mythen,
    Gewohnheiten und Glaubenssätzen.
  • 58:50 - 58:54
    Eine ausser Kontrolle geratene Maschine.
    Es wird Zeit, die Kultur des "Imperiums" genauer anzuschauen.
  • 58:54 - 59:01
    Wie sind wir in dieses Schlamassel geraten?
  • 59:01 - 59:03
    Wow. Das ist eine kosmische Frage!
    Viele Analytiker denken,
  • 59:03 - 59:08
    dass es vor ungefähr zehntausend Jahren begann,
    als Menschen eine neue und fundamental unnachhaltige Art
  • 59:08 - 59:13
    der Nahrungsmittelproduktion begonnen haben.
  • 59:13 - 59:20
    Was wir erfunden haben war etwas,
    das ich "totalitäre Landwirtschaft" nenne,
  • 59:20 - 59:23
    die auf der Annahme beruht,
    dass alles uns gehört.
  • 59:23 - 59:28
    Wir können alles töten,
    was wir auf dem Land nicht haben wollen.
  • 59:28 - 59:29
    Können einen Zaun um das Land errichten.
    Wir können anbauen was wir wollen,
  • 59:29 - 59:33
    und niemand anderes darf es nehmen.
  • 59:33 - 59:37
    Den rutschigen Abhang
    auf dem wir uns jetzt befinden,
  • 59:37 - 59:41
    haben wir vor zehntausend Jahren betreten.
  • 59:41 - 59:46
    Und es liegt an einem
    der Landwirtschaft innewohnenden Problem:
  • 59:46 - 59:53
    Landwirtschaft beruht eigentlich auf Zerstörung.
    Man kann keine Landwirtschaft betreiben,
  • 59:54 - 59:58
    ohne katastrophalen Schaden anzurichten.
    Deshalb ist sie fundamental unnachhaltig.
  • 59:58 - 60:04
    Der Überschuss von dieser neuen Art Nahrung zu beschaffen
    hat einen sofortigen Effekt...
  • 60:04 - 60:09
    Er hat dieses ausserordendliche
    Bevölkerungswachstum angetrieben.
  • 60:09 - 60:12
    Unsere wachsende Bevölkerung
    hält immer Schritt mit der Nahrungsmittelerzeugung.
  • 60:12 - 60:16
    Wir haben ein Nahrungsmittelrennen geschaffen.
  • 60:16 - 60:23
    Wir bauen mehr an und die Bevölkerung wächst.
    Also bauen wir mehr an.
  • 60:23 - 60:27
    Es ist ein Rennen, das nicht gewonnen werden kann.
    Darüberhinaus, bescherte die totalitäre Landwirtschaft
  • 60:27 - 60:31
    denen die sie betrieben
    ein Leben voll harter Arbeit und schlechter Gesundheit.
  • 60:31 - 60:34
    Als Spezies hatten wir in unserer ganzen Geschichte
    immer Nahrung zur Verfügung.
  • 60:34 - 60:38
    Und das waren zweihundert- oder dreihunderttausend Jahre.
  • 60:38 - 60:43
    Wenn man dagegen zehntausend Jahre betrachtet
    ist das relativ wenig.
  • 60:43 - 60:50
    Wir waren eben Jäger und Sammler
    also hat die Natur unsere Nahrung auf ihre Weise wachsen lassen.
  • 60:50 - 60:57
    Im Gegensatz zu unserer heutigen Weise, der Landwirtschaft,
    haben wir Nahrung nicht angebaut. Nahrung wuchs einfach.
  • 61:03 - 61:05
    Für viele ist es schwer zu akzeptieren,
    dass man umso härter arbeiten muss,
  • 61:05 - 61:08
    je mehr eine Gesellschaft auf Landwirtschaft basiert.
  • 61:08 - 61:10
    Wenn wir archäologische Stätten rund um die Welt anschauen,
  • 61:10 - 61:14
    und das haben Leute gemacht -
    an allen Orten -
  • 61:14 - 61:17
    das ist keine kulturelle Besonderheit –
    an allen Orten an denen Landwirtschaft begann,
  • 61:17 - 61:22
    in Asien, im Mittleren Osten, Südamerika
    und Zentralamerika,
  • 61:22 - 61:24
    finden wir Menschen die verkrüppelt, kleinwüchsig,
    und zahnlos sind,
  • 61:24 - 61:28
    weil sich die Kohlenhydrate die sie assen
    in Zucker verwandelt haben,
  • 61:28 - 61:33
    und ihre Zähne verfault sind, sie waren missgebildet
    sie waren assymetrisch.
  • 61:33 - 61:37
    Sie zeigen jedes Anzeichen dass sie
    an allen möglichen Krankheiten litten.
  • 61:37 - 61:41
    Diese neue Art Landwirtschaft benötigte und erlaubte zugleich
    mehr Sesshaftigkeit.
  • 61:41 - 61:46
    Und damit entstanden die Anfänge von Wohlstand
    und Ungleichheit.
  • 61:46 - 61:51
    Wenn man vor-landwirtschaftliche Städte anschaut
    sieht man eine Reihe von Häusern,
  • 61:51 - 61:54
    die alle ungefähr gleich gross sind.
    Und beinahe zeitgleich mit dem aufkommen der Landwirtschaft
  • 61:54 - 61:58
    sieht man in jeder Siedlung in der Landwirtschaft betrieben wurde,
    überall auf der Welt,
  • 61:58 - 62:02
    nicht nur in der westlichen Kultur,
    einige wenige sehr grosse Häuser
  • 62:02 - 62:07
    mit angebauten Getreidespeichern,
    und eine ganze Reihe kleiner Häuser.
  • 62:07 - 62:12
    Diese Art sozialer Ungleichheit hat fast unmittelbar
    mit der Landwirtschaft begonnen.
  • 62:12 - 62:15
    Wie Quinn und Manning darlegen
    ging es den frühen Ackerbauern
  • 62:15 - 62:19
    nicht besser als ihren
    Jäger- und Sammler-Vorfahren.
  • 62:19 - 62:22
    Das war mir neu.
    Die Psychologin und Kulturanalytikerin Chellis Glendinning
  • 62:22 - 62:24
    weist auf andere Folgen
    von Sesshaftigkeit und Landwirtschaft hin.
  • 62:24 - 62:27
    Ich heisse Chellis und ich bin dabei,
    von der westlichen Kultur zu gesunden.
  • 62:27 - 62:34
    Früher, als Frauen herumgewandert sind
    und sehr durchtrainiert waren,
  • 62:34 - 62:37
    und ihre Babies herumgetragen haben,
    und ihre Ernährung nicht so kohlenhydratreich war.
  • 62:37 - 62:42
    und sie ihre Kinder lange gestillt haben,
  • 62:42 - 62:46
    hatten sie nur selten einen Eisprung.
    Aber als Frauen sesshaft wurden
  • 62:46 - 62:49
    bekamen sie ihren regelmässigen Zyklus
    und es wurden mehr Babies geboren.
  • 62:49 - 62:52
    Und ratet mal?
    Dann braucht man auch mehr Bauernhöfe.
  • 62:52 - 62:56
    Und dann muss man die eingezäunten Gebiete vergrössern.
  • 62:56 - 63:00
    Und dann, oh, möglicherweise trifft man dabei auf
    jemand anderen,
  • 63:00 - 63:03
    der des Weges kommt
    und dann gibt es Krieg.
  • 63:03 - 63:06
    Uns wurde beigebracht, Landwirtschaft und Sesshaftigkeit
  • 63:06 - 63:10
    als die normale und natürliche Lebensweise zu sehen
    wie Menschen leben.
  • 63:10 - 63:13
    Daher war es ein ein kleiner Schock zu erfahren,
    dass diese grundsätzlichen kulturellen Veränderungen
  • 63:13 - 63:18
    die eigentliche Ursache von so vielen Problem waren,
  • 63:18 - 63:20
    die uns über die Jahrhunderte verfolgt haben.
    Derrick Jensen sagt über das Ergebnis
  • 63:20 - 63:22
    all dieser kulturellen Veränderungen:
  • 63:22 - 63:26
    Ich denke eine der besten Zeilen die ich je geschrieben habe ist,
  • 63:26 - 63:32
    dass Wälder uns vorausgehen und Wüsten uns auf den Fersen sind.
  • 63:32 - 63:34
    Wenn ich - oder wenn du -
    an die Ebenen und Hänge des Irak denkst
  • 63:34 - 63:38
    ist das erste woran du normalerweise denkst
  • 63:38 - 63:42
    Zedernwälder so dicht,
    dass das Sonnenlicht nie die Erde erreicht?
  • 63:42 - 63:49
    Ich denke bei den meisten von uns ist das nicht so.
    Aber der erste niedergeschriebene Mythos dieser Kultur ist,
  • 63:49 - 63:54
    dass Gilgamesh diese Wälder gefällt hat um Städte zu bauen.
  • 63:54 - 64:00
    Städte. Siedlungen wurden zur Dörfern
    die zu Städten wurden.
  • 64:00 - 64:03
    Totalitäre und katastrophale Landwirtschaft
    die Anhäufung von Wohlstand und Macht,
  • 64:03 - 64:09
    und Bevölkerungswachstum kamen zusammen,
  • 64:09 - 64:09
    um eine neue Form menschlicher Kultur aufsteigen zu lassen:
    die Kultur der Städte, die Kultur der Zivilisation,
  • 64:09 - 64:15
    die Kultur des "Imperiums".
  • 64:15 - 64:22
    Mir wurde klar,
    als ich mein neues Buch "Endspiel" geschrieben habe,
  • 64:22 - 64:25
    dass ich unsere Zivilisation
    seit ungefähr zehn Jahren niedermache,
  • 64:25 - 64:31
    und "Zivilisation" nie definiert habe.
    Ich wusste gar nicht, worüber ich sprach.
  • 64:31 - 64:37
    Daher definiere ich sie in diesem Buch als einen Lebensstil,
  • 64:37 - 64:41
    der durch das Wachstum von Städten gekennzeichnet ist.
    Stadt habe ich definiert als Ansammlung von Menschen,
  • 64:41 - 64:44
    die in so grosser Zahl zusammenleben,
    dass sie vom Import von Ressourcen abhängig sind.
  • 64:44 - 64:49
    Eine Stadt kann beinahe definiert werden,
    als ein menschliches Ökosystem,
  • 64:49 - 64:54
    das bei weitem die Tragfähigkeit
    seiner lokalen Umgebung überschreitet.
  • 64:54 - 64:59
    Wie Jensen und Catton zeigen: weil Städte
    die Tragfähigkeit ihrer lokalen Umgebung überschreiten,
  • 64:59 - 65:02
    und weil sie auf Importe von Resourcen angewiesen sind,
  • 65:02 - 65:05
    sind die, die in Städten leben
  • 65:05 - 65:12
    unvermeidlich gezwungen,
    diese von anderswo zu bekommen.
  • 65:12 - 65:17
    Von jemand anderem,
    auf welche Weise auch immer.
  • 65:17 - 65:21
    Oft bedeutet das Handel.
    Aber Handel bedeutet Transporte und damit Energie
  • 65:21 - 65:25
    und Energie muss irgendwo herkommen,
  • 65:25 - 65:30
    und sie geht möglicherweise zu Ende.
    Und Handel braucht handelsbereite Partner.
  • 65:30 - 65:34
    Aber Menschen sind nicht immer bereit zu handeln.
    Und wenn der Handel zusammenbricht,
  • 65:34 - 65:39
    und man auf die Ressourcen angewiesen ist,
    ist das was bleibt - Krieg.
  • 65:39 - 65:45
    Heute brauchen wir Öl um unsere Städte am Leben zu erhalten.
    Schau dir an wie der Krieg von den Börsen
  • 65:45 - 65:50
    auf die Schlachtfelder übergreift.
    Schau wie das Pentagon plant und die Patrioten agieren.
  • 65:50 - 65:54
    Lasst uns für einen Moment innehalten und uns sammeln.
    Ich sagte ich hätte einige Annahmen zu infrage zu stellen.
  • 65:54 - 65:58
    Wir machen schon so lange Landwirtschaft und expandieren
    und wachsen und bauen Städte,
  • 65:58 - 66:01
    und häufen materiellen Wohlstand an,
  • 66:01 - 66:05
    dass es sich so anfühlt,
    als müssten die Dinge so sein.
  • 66:05 - 66:09
    Aber wie kann ein Lebensstil
    der seine eigene Grundlage zerstört,
  • 66:09 - 66:16
    für das gehalten werden,
    "wie die Dinge sein sollten"?
  • 66:16 - 66:20
    Und sie fraßen alles Gewächs des Landes
    und alle Früchte der Bäume,
  • 66:20 - 66:26
    und es blieb nichts Grünes übrig.
  • 66:26 - 66:31
    Lasst uns weitermachen.
  • 66:31 - 66:33
    Als unsere angeborene menschliche Intelligenz und Kreativität
    mit den festlegenden Impulsen des "Imperiums" zusammenkamen
  • 66:33 - 66:37
    begannen die Dinge sich zu verselbständigen.
  • 66:37 - 66:43
    Wir haben immer ausgefeiltere Technologien verwendet,
  • 66:43 - 66:47
    so dass wir das unvermeidliche abwenden konnten,
    nämlich, dass es physische Grenzen gibt.
  • 66:47 - 66:49
    Indem wir die Macht der Technologie genutzt haben,
    konnten wir Grenzen und Gesetze durchbrechen
  • 66:49 - 66:52
    und auch die Regeln,
    die die Gemeinschaft des Lebens in Balance hielten.
  • 66:52 - 66:59
    Über Jahrmillionen hinweg ...
    Übergangsweise...
  • 67:00 - 67:04
    Regeln! Immer nur Regeln! Ich hab sie satt.
    Entschuldigt, wenn ich euch unterbreche, Kinder,
  • 67:04 - 67:07
    aber vielleicht habt ihr Lust herauszufinden
    wie es wäre, wenn es keine Regeln gäbe.
  • 67:07 - 67:12
    Aber wie können wir das machen?
  • 67:12 - 67:16
    Indem ihr an einen Ort gehen, an dem es keine Regeln gibt.
    Es gibt keinen solchen Ort.
  • 67:16 - 67:21
    Aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit
    an einen Platz ohne Regeln zu kommen.
  • 67:21 - 67:28
    Wie?
    Durch unsere Vorstellungskraft.
  • 67:28 - 67:32
    Lasst uns alle richtig feste so tun als ob...
    Und wir taten so als ob.
  • 67:32 - 67:36
    Als wir dachten, es gäbe für uns keine Grenzen,
    stieg uns unsere Kontrol-Macht zu Kopf.
  • 67:36 - 67:43
    So wie es der Historiker und "Geologe"
    Thomas Berry ausgedrückt hat:
  • 67:45 - 67:52
    Wir hier in Amerika sind unglaublich überzeugt davon,
  • 67:53 - 68:00
    das Schicksal des Universums lenken zu können.
  • 68:00 - 68:07
    und das alles was wir tun, getan werden muss!
  • 68:12 - 68:19
    Versteht ihr? Was ich sage ist:
    "Schaut, ICH bin hier das Gesetz!"
  • 68:20 - 68:27
    Die Wissenschaft hat uns befähigt,
    die Erde in einer Weise zu verstehen,
  • 68:27 - 68:34
    dass wir sie benutzen können.
    Die Herausforderung ist die Nutzbarmachung des Planeten.
  • 68:35 - 68:42
    Und das ist der fatale Aspekt von Wissenschaft:
    sie gibt uns die Macht, aber sie sagt uns nicht, wie wir sie nutzen sollen.
  • 68:43 - 68:47
    Ich hatte schon immer meine Zweifel
    an der Auffassung des Begriffs "Technologie".
  • 68:47 - 68:52
    Mein Leben lang hab ich zu hören bekommen,
    dass Technologien an sich neutral sind;
  • 68:52 - 68:54
    dass es nur darauf ankommt, wie wir sie nutzen,
    dass sie für gute oder schlechte Zwecke eingesetzt werden können,
  • 68:54 - 68:57
    abhängig von der Weisheit und Intelligenz des Nutzers.
  • 68:57 - 69:02
    Aber, so erklärt es Jerry Mander:
  • 69:02 - 69:09
    Das ist Quatsch.
    Man kann jede Technologie untersuchen
  • 69:09 - 69:13
    und ihre positiven und negativen Aspekte herausfinden.
  • 69:13 - 69:20
    Die Auffassung,
    dass es nur auf die Art der Anwendung ankommt ist absurd.
  • 69:20 - 69:23
    Weil es innewohnende Faktoren gibt.
    Z.B. besteht der Unterschied zwischen
  • 69:23 - 69:28
    nuklearer und Sonnen-Energie darin,
    wie und wofür wir sie nutzen.
  • 69:28 - 69:33
    Jede Technologie hat eine ihr innewohnende eigene Characteristik,
    die bestimmt, wie sie genutzt wird,
  • 69:33 - 69:37
    und wer sie nutzt, und für was.
    Militärwissenschaftler arbeiten nach wie vor nicht
  • 69:37 - 69:41
    an einem solar betriebenem Raketensprengkopf,
    genausowenig wie ich erwäge,
  • 69:41 - 69:44
    einen nuklearen Wasserboiler auf meinem Dach zu installieren.
  • 69:44 - 69:46
    Aufgrund dieses Missverständnisses ist es leicht,
    dem Mythos der "technischen Lösung"
  • 69:46 - 69:53
    auf den Leim zu gehen.
  • 69:53 - 69:58
    Schon immer seit der Trennung von Menschen und des menschlichen Lebensraums
    vom Rest der Welt
  • 69:58 - 70:03
    entstand aus dieser Situation
    ein Problem nach dem anderen.
  • 70:03 - 70:07
    "Oh je, wir müssen mehr Wasser fördern,
    für die gewachsene Landwirtschaftsfläche"
  • 70:07 - 70:13
    “Oh je, jetzt müssen wir über grössere Entfernungen reisen”.
    “Oh je, jetzt brauchen wir mehr Ressoucen ...
  • 70:13 - 70:17
    wir brauchen mehr Land”. Was auch immer.
    Es gab eine technische Lösung nach der anderen.
  • 70:17 - 70:19
    Und sobald man versuchte,
    etwas mit einer technischen Lösung zu beheben
  • 70:19 - 70:23
    die nicht wirklich die Wurzel des Problems angeht,
  • 70:23 - 70:25
    gibt es wieder neue Probleme.
    Und so geht es immer weiter.
  • 70:25 - 70:29
    Und jetzt, ich meine,
    schau dir den Zustand der Welt an.
  • 70:29 - 70:34
    Die Hälfte der Menschen auf der Welt
    lebt in Städten.
  • 70:34 - 70:38
    Wie löst du das?
    Und die Bevölkerungsexplosion hat solche Extreme angenommen.
  • 70:38 - 70:39
    Wie löst du das,
    ausser über eine weitere
  • 70:39 - 70:44
    technische Lösung.
  • 70:44 - 70:47
    Die Hälfte der Menschen auf der Welt lebt in Städten.
    Und Städte überschreiten per Definition
  • 70:47 - 70:49
    die Tragfähigkeit ihrer lokalen Umgebung.
  • 70:49 - 70:53
    Ich glaube nicht, dass die meisten Menschen das wissen.
  • 70:53 - 70:59
    Aber Sie werden mir zustimmen,
    dass man alle Fakten kennen muss, um sich richtig zu entscheiden.
  • 70:59 - 71:03
    Ich denke nicht, dass wir alle Fakten kennen.
    Wenn wir sie kennen würden,
  • 71:03 - 71:10
    hätten wir den Mythos von der technischen Lösung
    längst über Bord geworfen.
  • 71:10 - 71:13
    In meinen Augen ist die Krise auf ihrer tiefsten Ebene
    keine technologische Krise sondern eine Sinnkrise.
  • 71:13 - 71:17
    Wir handeln so, als wäre alles was wir tun müssten
  • 71:17 - 71:22
    mehr Technologie ins Feld zu führen,
    während wir die eindeutig kulturellen Themen
  • 71:22 - 71:26
    nicht verstehen oder auch nur sehen,
    die sie völlig zum Scheitern verurteilen,
  • 71:26 - 71:30
    diese immer verzweifelteren Versuche,
    das gegenwärtige System am Laufen zu halten.
  • 71:30 - 71:36
    Wir haben so lange so getan als ob,
    dass wir vergessen haben was wir einmal wussten:
  • 71:36 - 71:41
    Wir können auf die Dauer nicht überleben,
    Wenn wir nicht den Gesetzen des Lebens folgen.
  • 71:41 - 71:45
    Als wir die Landwirtschaft übernommen haben,
    hat die Landwirtschaft uns übernommen.
  • 71:45 - 71:49
    Wir haben uns selbst aus der Welt ausgesperrt.
  • 71:49 - 71:56
    Und alles innerhalb des Zauns wurde zu dem
    was wir zum Überleben brauchten.
  • 71:56 - 71:59
    Und alles ausserhalb des Zauns wurde bedrohlich,
    und wild, unkontrollierbar. Draussen halten!
  • 71:59 - 72:06
    Und unsere Technologien haben uns abgeschnitten
    von unserer eigenen Erfahrung.
  • 72:06 - 72:13
    Wir können eine Kultur erschaffen,
    die zwischen uns und der Welt steht.
  • 72:14 - 72:19
    Sie filtert unser Verhalten in Bezug auf die Welt.
    Und sie filtert was wir tun und was wir wahrnehmen.
  • 72:19 - 72:22
    Wenn du einen Speer hast ist es viel einfacher.
    Du musst nicht jemanden direkt vor dir töten.
  • 72:22 - 72:26
    Du kannst jemanden töten,
    der zehn Meter entfernt ist.
  • 72:26 - 72:31
    Und dieser Abstand macht es einfacher zu töten.
    Und wenn du in den Krieg geschickt wirst,
  • 72:31 - 72:33
    mit einem B2-Bomber auf den Rücken geschnallt,
    und High-Tech-Sensoren, die du mit dem kleinen Finger abrufen kannst,
  • 72:33 - 72:36
    dann kannst du Iraker töten,
    mit so wenig Gedanken oder Gefühlen,
  • 72:36 - 72:43
    wie du sie zuhause auf deiner Spielkonsole aufbringen musst.
  • 72:43 - 72:47
    Diese Trennung von der Welt,
    von anderen Menschen und Kreaturen.
  • 72:47 - 72:49
    veränderte unsere Beziehungen,
    und liess uns verwirrt und
  • 72:49 - 72:53
    verwundet zurück.
  • 72:53 - 73:00
    Unsere Beziehung zum Universum wurde
    zu einer Nutzungs-Beziehung.
  • 73:02 - 73:09
    Und das ist katastrophal.
    Genauso wie, zu einem anderen Menschen zu sagen,
  • 73:10 - 73:13
    "du hast mich benutzt",
    so ungefähr das Schrecklichste ist, was man sagen kann,
  • 73:13 - 73:15
    sagt nun der Planet Erde zu uns.
  • 73:15 - 73:21
    "Ihr habt mich benutzt."
  • 73:21 - 73:26
    Wann werden wir innehalten und zuhören?
    Und wenn wir innehalten,
  • 73:26 - 73:31
    was werden wir bereit sein zu hören?
    Das Getrenntsein hat unsere Ohren taub gemacht.
  • 73:31 - 73:34
    Die Stimme der Erde ist kaum vernehmbar.
    Unsere Köpfe sind vollgestopft mit Geschichten.
  • 73:34 - 73:39
    Für mein Verständnis der Welt
    steht folgendes im Zentrum:
  • 73:39 - 73:42
    Alle Kulturen basieren auf Geschichten
    Die Kultur der Zivilisation und des "Imperiums"
  • 73:42 - 73:46
    hat ihre eigene, einmalige Sammlung von
    Glaubenssätzen und Triebfedern.
  • 73:46 - 73:48
    Hören wir uns einige der Geschichten an,
    die uns in die gegenwärtige Klemme gebracht haben.
  • 73:48 - 73:50
    "Es ist nie wirklich genug"
  • 73:50 - 73:53
    "Wie haben einen Geburtsfehler"
  • 73:53 - 73:55
    "Es ist Verrat zu sagen,,
    lasst uns aufhören zu wachsen"
  • 73:55 - 73:56
    "Harte Arbeit ist moralisch tugendhaft"
  • 73:56 - 73:59
    "Mehr ist besser"
  • 73:59 - 74:02
    "Die physische Welt die wir sehen ist alles was es gibt"
  • 74:02 - 74:06
    "Wir können jedes Problem lösen"
  • 74:06 - 74:12
    "Und sie sagen tatsächlich, dass du um glücklich zu sein
    mehr Dinge besitzen musst."
  • 74:12 - 74:17
    "Und wir sollen uns die Welt Untertan machen
    und sie beherrschen"
  • 74:17 - 74:21
    "Uns gehört ... uns gehört dieser Planet.
    Wir besitzen alles hier. Wir besitzen diese Ressourcen."
  • 74:21 - 74:24
    "Menschen haben Rechte. Nichts sonst hat Rechte."
  • 74:24 - 74:27
    "Es gibt viele Zeiten, in denen die Menschen
    einfach nicht hören wollen,
  • 74:27 - 74:33
    dass dies und jenes ausserhalb
    ihrer Reichweite läge."
  • 74:33 - 74:38
    Wenn wir mit solchen Geschichten leben,
    ist es dann ein Wunder dass wir den Planeten verwüsten?
  • 74:38 - 74:41
    Ein gewisser Weise leben wir
    in einer Kultur von Zweijährigen.
  • 74:41 - 74:48
    Wo wir die Grenzen einfach nicht sehen wollen.
  • 74:51 - 74:54
    Herrschaft über die Erde in der Schöpfungsgeschichte sollte nicht heissen,
    den Planeten abgebrannt und rauchend zu hinterlassen.
  • 74:54 - 75:01
    Daniel Quinn hat einige dieser grundlegenden
    Geschichten des "Imperiums" benannt.
  • 75:03 - 75:06
    Die Hintergrundstimme unserer Kultur sagt uns.
    dass dies hier das Beste ist, auf das Menschen jemals hoffen konnten:
  • 75:06 - 75:12
    Das was wir gerade haben,
    das wohin wir gehen.
  • 75:12 - 75:17
    Es ist einfach unübertrefflich.
    Also ist jede Alternative schlechter als das.
  • 75:17 - 75:20
    Es gab andere Zivilisationen neben der unseren.
  • 75:20 - 75:23
    Sie dachten nicht dass sie die eine,
    richtige Art zu leben hätten,
  • 75:23 - 75:30
    und das jeder auf der Welt dazugebracht werden sollte,
    so zu leben.
  • 75:30 - 75:34
    Uns wurde beigebracht zu denken, dass wir die Menschheit wären.
    Wenn es andere Menschen dort draussen gibt,
  • 75:34 - 75:41
    die anders sind als wir,
    dann sind sie minderwertig,
  • 75:41 - 75:45
    oder nicht so hoch entwickelt wie wir.
    Wir kamen daher und fingen an Dinge zu tun
  • 75:45 - 75:50
    und eine Zivilisation zu erschaffen
    und behaupteten, dass sei die Art und Weise
  • 75:50 - 75:54
    wie Menschen von Anfang an leben sollten.
    Das ist ein Grund warum wir es nicht aufgeben könnnen.
  • 75:54 - 75:57
    Hier ist die vielleicht gefährlichste Geschichte
  • 75:57 - 76:04
    von allen ...
  • 76:06 - 76:12
    Wir sind allen anderen Kreaturen überlegen
    und unsere Leben sind unabhängig von den ihren.
  • 76:12 - 76:18
    Durch seinen Intellekt hat der Mensch
    eine Überlegenheit entwickelt
  • 76:18 - 76:22
    über jede andere Form tierischen Lebens.
  • 76:22 - 76:25
    Mit den Geschichten des Imperiums im Gepäck
    war die Zivilisation in der Lage,
  • 76:25 - 76:29
    sich überall auf dem Planeten auszubreiten.
    Ran Prieur erklärt die Kern-Idee
  • 76:29 - 76:33
    von der Parabel der Stämme,
    die aufdeckt wie sich die Kultur des Imperiums durchgesetzt hat
  • 76:33 - 76:35
    in einem Prozess der kulturellen Evolution
    die nach Macht selektiert.
  • 76:35 - 76:42
    Stell dir ein paar Stämme vor,
    die friedlich zusammenleben.
  • 76:43 - 76:45
    Und einer der Stämme entscheidet sich,
    anstatt in Balance und Frieden zu leben,
  • 76:45 - 76:50
    Waffen herzustellen,
  • 76:50 - 76:57
    und den nächsten Stamm zu erobern
    und zu versklaven.
  • 76:57 - 77:03
    Der andere Stamm hat drei Möglichkeiten.
    Wenn sie fliehen,
  • 77:03 - 77:09
    dehnt sich das Paradigma des kriegerischen Stamms auf ihr Gebiet aus.
    Wenn sie sich der Sklaverei fügen,
  • 77:09 - 77:12
    dehnt sich das Paradigma des kriegerischen Stamms auf ihr Gebiet aus.
    Wenn sie Waffen herstellen und zurückschlagen,
  • 77:12 - 77:16
    dehnt sich das Paradigma des kriegerischen Stamms auf ihr Gebiet aus.
  • 77:16 - 77:20
    Und das geht weiter bis die ganze Welt
    aus Menschen besteht,
  • 77:20 - 77:25
    die Waffen herstellen und kämpfen
    und andere Völker versklaven.
  • 77:25 - 77:31
    Zehntausend Jahre später
    haben wir vergessen wer wir sind.
  • 77:31 - 77:36
    Wie können drei Millionen Jahre menschlichen Lebens
    bedeutungslos sein?
  • 77:36 - 77:43
    Und wie die Menschen lebten in dieser Zeit,
    in dieser unglaublich langen Zeit?
  • 77:45 - 77:52
    Sie lebten auf eine Art und Weise
    in der Menschen für Millionen von Jahren leben konnten.
  • 77:54 - 77:59
    Zig Millionen Jahre. Und das ist schon was!
    Mensch, heute fragen wir uns,
  • 77:59 - 78:02
    wie viele Dekaden wir noch haben.
    Und wenn wir weiter so leben wie bisher
  • 78:02 - 78:08
    sind es nicht viele.
  • 78:08 - 78:12
    Es scheint mir wesentlich, dass wir uns erinnern,
    wer wir wirklich sind.
  • 78:12 - 78:15
    Wir haben diese riesigen Gehirne
    und sind so innovations- und anpassungsfähig.
  • 78:15 - 78:18
    Aber wir können uns in
    Geschichten und Phantasien verlieren,
  • 78:18 - 78:25
    die uns von unserer eigenen Grösse abschneiden.
  • 78:26 - 78:30
    Ja, wir Menschen können entweder als Mitglieder von
    höchst-entwickelten Ökosystemen handeln.
  • 78:30 - 78:33
    indem wir Teil sind von allem anderen
    das geschieht,
  • 78:33 - 78:37
    oder wir können als invasive Spezies auftreten
    wie die Aga-Kröte.
  • 78:37 - 78:41
    Das typische Beispiel dafür, wie Menschen als
    invasive Spezies handeln,
  • 78:41 - 78:46
    sind natürlich die Europäer
    in ungefähr den letzten fünfhundert Jahren.
  • 78:46 - 78:50
    Es müsste nicht so sein.
    Nicht alle menschlichen Kulturen sind diesem Muster gefolgt.
  • 78:50 - 78:56
    Bei näherer Betrachtung sieht man,
    dass menschliche Fähigkeiten und Charakteristiken
  • 78:56 - 79:01
    immer von der grösseren Gesellschaft vermittelt wurden.
  • 79:01 - 79:04
    Immer.
    Einer mit dem ich unser gegenwärtiges Dilemma
  • 79:04 - 79:06
    bezüglich der dem Menschen innewohnenden Eigenschaften
    diskutiert habe,
  • 79:06 - 79:11
    war Richard Manning.
  • 79:11 - 79:14
    Um in unserer Jäger-und-Sammler-Vergangenheit zu überleben
    brauchte es einen ganz engen Wahrnehmungsbereich.
  • 79:14 - 79:17
    Du musstet dich mit dem beschäftigen,
    was um dich herum geschah,
  • 79:17 - 79:21
    In den nächsten fünfzig Metern.
    Du musstest dich darum kümmern,
  • 79:21 - 79:25
    was in den nächsten zehn Sekunden
    oder fünf Minuten passieren könnte.
  • 79:25 - 79:29
    Wo würde der Tiger herkommen,
    der dir ins Genick beissen und dich töten könnte?
  • 79:29 - 79:33
    Daher werden unsere stärksten Instinkte
    auf die Gegenwart gelenkt.
  • 79:33 - 79:37
    Unser Adrenalin-Pegel steigt nicht,
    wenn wir von globaler Erwärmung lesen.
  • 79:37 - 79:41
    Er steigt wenn uns jemand die Faust
    vor die Nase hält.
  • 79:41 - 79:46
    Und doch entwickelten die Irokesen eine Kultur,
    die diese starken Instinkte ausgleichen konnte.
  • 79:46 - 79:49
    Sie trafen ihre Entscheidungen gemäss ihren Auswirkungen
    auf die siebte Generation.
  • 79:49 - 79:51
    Vergleiche das mal mit der Kultur des Imperiums.
  • 79:51 - 79:56
    Was wir nie geschafft haben ist,
    eine Grenze zu erkennen,
  • 79:56 - 80:00
    die in dreissig oder vierzig Jahren auf uns zu kommt
    und entsprechend zu handeln.
  • 80:00 - 80:05
    Und deshalb haben wir den Klimawandel nicht kommen sehen.
    Und die meisten sehen den Ölförderrückgang nicht kommen.
  • 80:05 - 80:09
    Und es gibt andere Kräfte im Universum,
  • 80:09 - 80:15
    die erst über längere Frist wirksam werden.
    Exponentielles Wachstum und Bevölkerungs-Dynamiken
  • 80:15 - 80:19
    können sich über Generationen hinweg entwickeln
    und sind daher schwer zu erkennen für Menschen,
  • 80:19 - 80:20
    die von ihrer eigenen Kultur blind gemacht wurden.
    William Catton beschreibt einen anderen
  • 80:20 - 80:23
    langfristigen Prozess.
  • 80:23 - 80:30
    C. Wright Mills von der Columbia Universität
    - eher ein Eigenbrötler -
  • 80:31 - 80:34
    hat eine nette soziologische Definition von Schicksal aufgestellt.
    Schicksal ist das, was passiert, wenn unzählige Leute
  • 80:34 - 80:38
    viele kleine Entscheidungen über andere Dinge treffen;
  • 80:38 - 80:42
    sie haben eine kollektive, gesammelte Auswirkung,
    die niemand beabsichtigt hat.
  • 80:42 - 80:48
    Das ist passiert als wir die Welt überbevölkert haben.
  • 80:48 - 80:54
    Niemand hat vorgehabt die Welt überzubevölkern.
    Niemand hat vorgehabt die Ozeane zu verschmutzen.
  • 80:54 - 80:58
    Niemand hat vorgehabt den Treibhauseffekt auszulösen.
    Das ist ein Teil von dem, was ich denke
  • 80:58 - 81:02
    wie wir soweit gekommen sind.
    ein Gewirr von Annahmen und Verhaltensweisen
  • 81:02 - 81:06
    und Glaubenssätzen und Geschichten
    die das Rückgrat der Kultur des Imperiums bilden.
  • 81:06 - 81:10
    Eine Vereinigung von Kräften die uns
    von den Gesetzen des Lebens abgetrennt haben.
  • 81:10 - 81:15
    Diese Kultur behauptet, dass wir ausserhalb
    dieser Gesetze leben können.
  • 81:15 - 81:18
    Ohne Grenzen. Ohne Regeln.
    Aber so zu handeln hat uns und unseren Planeten
  • 81:18 - 81:22
    misshandelt und geschlagen hinterlassen.
    Es funktioniert so nicht,
  • 81:22 - 81:26
    wie uns beigebracht wurde zu denken.
  • 81:26 - 81:32
    Na, Jungs und Mädels, wie gefällt es euch
    ohne Regeln zu leben?
  • 81:32 - 81:34
    Ich hasse es!
    Das macht keinen Spass.
  • 81:34 - 81:40
    Das ist widerwärtig.
  • 81:40 - 81:44
    Immer wieder musste ich fragen:
    Warum zerstören wir weiterhin den Planeten,
  • 81:44 - 81:47
    auch jetzt noch, wo die Offensichtlichkeit dass wir es tun,
    so überwältigend ist?
  • 81:47 - 81:52
    Das erste was man dazu sagen kann ist,
    dass all diese Kräfte aus der Vergangenheit noch immer wirken.
  • 81:52 - 81:55
    Und einige neue Kräfte in der heutigen Zeit dazugekommen sind.
  • 81:55 - 81:57
    Es ist ernüchternd festzustellen,
    dass wir in einer Wirtschaftsweise gefangen sind,
  • 81:57 - 82:02
    die entweder wachsen muss oder sterben.
  • 82:02 - 82:07
    Die Wirtschaft wird, kann und muss
    weiter wachsen.
  • 82:07 - 82:11
    Dass ist jetzt natürlich absurd.
    Weil wir auf einem kugelförmigen, begrenzten Planeten leben.
  • 82:11 - 82:17
    Also gibt es nur so-und-so-viel Zeug
    zum Zerkauen und Ausspucken.
  • 82:17 - 82:23
    Wir werden von den firmenkontrollierten
    Medien vergewaltigt, die uns in unserem Wahnsinn gefangen halten.
  • 82:23 - 82:29
    Die Leute denken, sie könnten wählen,
    welche Informationen sie aus dem Fernsehen beziehen
  • 82:29 - 82:31
    und dabei sitzen wir da
    und nehmen die Informationen in einer Form auf,
  • 82:31 - 82:34
    die sehr, sehr wirkungsvoll ist:
    In Form von Bildern.
  • 82:34 - 82:41
    Und wenn die Bilder mal drin sind,
    dann gehen sie nicht mehr raus.
  • 82:41 - 82:42
    Es ist beinahe Science Fiction in seiner Auswirkung.
    Es ist wie in Matrix. Und doch denken wir
  • 82:42 - 82:45
    es sei völlig normal.
  • 82:45 - 82:52
    Indem das wirkliche Leben der Menschen
    mehr und mehr zerstört
  • 82:56 - 83:01
    und unbefriedigend und läppisch und gewöhnlich
    und nervig und steril wird,
  • 83:01 - 83:07
    steigt die Anziehungskraft
    dieser verherrlichten Bilder.
  • 83:07 - 83:13
    Es gibt ein starkes Zitat von Zygmunt Baumann
    das sagt, dass vernunftbegabte Leute
  • 83:13 - 83:14
    still und sanftmütig in eine Gaskammer gehen,
    wenn du ihnen nur erlaubst zu glauben,
  • 83:14 - 83:21
    dass es eine Dusche ist.
  • 83:23 - 83:29
    Und ich habe alle Hoffnung verloren, dass meine Regierung
    in der Lage ist, die Situation klar zu erfassen.
  • 83:29 - 83:33
    Traurigerweise sieht es so aus,
    als ob unser Bildungssystem uns meist
  • 83:33 - 83:37
    überhaupt nicht darauf vorbereitet,
    die vorherrschende Kultur zu hinterfragen.
  • 83:37 - 83:44
    Es betäubt unsere Fähigkeit zu kritischem Denken
    anstatt sie zu entwickeln.
  • 83:44 - 83:48
    Und es geht Hand in Hand mit der
    industrialisierten Gesellschaft,
  • 83:48 - 83:53
    denn für sie muss man Menschen in austauschbare
    Maschinenteile verwandeln,
  • 83:53 - 83:59
    wo du einen Menschen herausziehen kannst,
    und einen anderen an seinen Platz stecken.
  • 83:59 - 84:04
    Diesen Kindern wird beigebracht,
    unhinterfragt hinzunehmen was immer man ihnen sagt.
  • 84:04 - 84:07
    Zum Fragen wird nicht ermutigt.
    Ich bin mit Sicherheit nie gefragt worden,
  • 84:07 - 84:10
    wie unsere Kultur Getrenntheit erschafft.
  • 84:10 - 84:15
    Jeder von uns lebt in dieser
    kleinen komfortablen Blase,
  • 84:15 - 84:21
    die vollkommen abgetrennt ist
    von der realen Welt der Tiere und Pflanzen
  • 84:21 - 84:23
    und des Boden und des Wassers und der Naturkräfte,
    die alles erschaffen
  • 84:23 - 84:29
    was irgendwie von Bedeutung ist
    auf diesem Planeten.
  • 84:29 - 84:33
    Wenn deine Erfahrung ist,
    dass deine Nahrung aus dem Supermarkt kommt
  • 84:33 - 84:36
    und dein Trinkwasser aus einem Hahn,
    dann wirst du das System, dass das ermöglicht
  • 84:36 - 84:38
    mit deinem Leben verteidigen.
    Weil dein Leben davon abhängt.
  • 84:38 - 84:44
    Wenn deine Erfahrung ist,
    dass dein Wasser aus einem Fluss kommt
  • 84:44 - 84:48
    und deine Nahrung von einem Stück Land,
    wirst du diesen Fluss und dieses Stück Land
  • 84:48 - 84:53
    mit deinem Leben verteidigen,
    weil dein Leben davon abhängt.
  • 84:53 - 84:57
    Ein System der Manipulation und Ausbeutung.
    Strukturen der Trennung und des Wahns.
  • 84:57 - 85:02
    Institutionen der Beherrschung und des Betrugs.
    Ich musste die Frage stellen:
  • 85:02 - 85:08
    Wer würde so etwas erschaffen?
    Nur Menschen, die fast vollkommen
  • 85:08 - 85:15
    getrennt sind von ihrer Welt.
    Menschen die vergessen haben, wer sie einmal waren.
  • 85:15 - 85:20
    Menschen, die tief verletzt worden sind.
    Wir haben uns in einem Spiegelkabinett verlaufen.
  • 85:20 - 85:24
    Alles was wir bekommen - alles was wir
    sehen, hören, riechen, ertasten, fühlen,
  • 85:24 - 85:31
    stammt, oder ist vermittelt von
    Menschen und Maschinen.
  • 85:31 - 85:35
    Das beeinflusst unser Bewusstsein.
    Es führt zur Überschätzung unserer eigenen Wichtigkeit,
  • 85:35 - 85:41
    und von dem was Wirklichkeit ist.
    Als ob etwas besonders real wäre,
  • 85:41 - 85:44
    weil wir es erschaffen haben.
    Und wie jeder Narzisst weiss, ist es nie genug.
  • 85:44 - 85:51
    Wir können nie genug davon bekommen:
    genug von dieser Spiegelung von uns selbst.
  • 85:52 - 85:57
    Wonach wir uns wirklich sehnen ist echte Beziehung.
    Unsere Tierkörper, die - denke ich -
  • 85:57 - 86:00
    von der Erde selbst geformt wurden,
    wollen und brauchen
  • 86:00 - 86:03
    eine echte Beziehung zur Welt.
    Zu Wasser, Wind und Erde. Zu den Tieren,
  • 86:03 - 86:06
    Pflanzen und Mitmenschen,
    die die Gemeinschaft ausmachen
  • 86:06 - 86:11
    in die wir hineingeboren sind.
    Aber wir sind gefangen in dem Spiegelkabinett
  • 86:11 - 86:15
    und wir haben angefangen den Verstand zu verlieren,
  • 86:15 - 86:18
    so dass man den Beginn von so etwas
    wie einer Dissoziation sehen kann,
  • 86:18 - 86:23
    einem posttraumatischen Belastungssyndrom,
    oder wie Schizophrenie,
  • 86:23 - 86:26
    wie Persönlichkeitsspaltung, verstehst du?
    Man kann sehen, dass die Zerstückelung
  • 86:26 - 86:28
    in der heutigen Welt sich spiegelt
  • 86:28 - 86:35
    in allen Arten von schweren psychologischen Störungen.
  • 86:38 - 86:44
    Wenn du in so einer Einzelhaft bist,
    fängst du an zu halluzinieren.
  • 86:44 - 86:50
    Und am Ende glaubst du vielleicht seltsame Sachen.
    Wie die Idee, dass Menschen überlegen sind.
  • 86:50 - 86:54
    Indem es aus diesem Glauben an Überlegenheit,
    Befugnis und Unbesiegbarkeit gehandelt hat,
  • 86:54 - 86:55
    hat das Imperium die Welt erobert.
    Aber diese Eroberung hat zurückgeschlagen
  • 86:55 - 86:56
    auf die Eroberer, und jeden verwundet.
  • 86:56 - 87:03
    Mein Name ist Chellis und ich bin dabei
    von der westlichen Zivilisation zu gesunden.
  • 87:03 - 87:07
    Wenn die Welt, das System in dem wir leben
    anderen Menschen schadet,
  • 87:07 - 87:12
    dann ist das etwas, weisst du,
    mit dem du nicht leben kannst.
  • 87:12 - 87:19
    Wenn du dir die Leute anschaust,
    die vom Imperium assimiliert wurden
  • 87:23 - 87:27
    und wenn du die Imperialisten selbst anschaust
    kannst du eine unglaubliche Trennung von der Wirklichkeit erkennen.
  • 87:27 - 87:34
    Getrennt von der Realität dieses Planeten
    handeln wir nicht mehr in seinem Sinn.
  • 87:35 - 87:41
    Das Mitgefühl mit der Natur verschwindet so weit
    dass Menschen immer weniger willens
  • 87:41 - 87:45
    und fähig sind, den Umgang mit der Natur zu beeinflussen
    und etwas zu tun um die Natur zu schützen,
  • 87:45 - 87:49
    oder überhaupt Mitgefühl mit der Natur zu haben.
    Es ist schwierig Mitgefühl für sie zu haben
  • 87:49 - 87:52
    wenn du nie Kontakt zu ihr hattest.
    Und es ist schwer Kontakt
  • 87:52 - 87:53
    mit der Aussenwelt zu haben,
    weil wir wie ein Tier
  • 87:53 - 87:59
    in einem Käfig leben.
  • 87:59 - 88:04
    Stell dir einfach mal ein Tier in einem Zoo vor.
    Ein Tier dem man all das genommen hat,
  • 88:04 - 88:10
    was dieses Tier antreibt:
    die Gerüche, die Umgebung, die Geräusche, die Instinkte
  • 88:10 - 88:14
    das Jagen.
    Und sie werden psychotisch. Wortwörtlich.
  • 88:14 - 88:19
    Ich denke, wir haben uns etwas angetan,
    dass dem genau entspricht.
  • 88:19 - 88:26
    Wir haben uns in einen Käfig gesteckt,
    der Käfig der Zivilisation, der Städte.
  • 88:26 - 88:27
    Und das hat uns auf eine Art psychotisch gemacht.
    Wenn du eine Gruppe von Jägern und Sammlern nehmen würdest
  • 88:27 - 88:34
    - und das ist oft vorgekommen -
    wenn Jäger und Sammler
  • 88:34 - 88:36
    das Verhalten von Menschen unserer Gesellschaft beobachten,
    würden sie denken wir seien verrückt
  • 88:36 - 88:43
    so wie wir uns benehmen.
    Denn wir sind es.
  • 88:44 - 88:50
    Ich bleibe stehen. Ich lausche. Ich beobachte die Welt.
    Die Getrenntheit ist überall.
  • 88:50 - 88:55
    Du lernst es als Kind, verstehst du.
    Du lernst, den Schmerz
  • 88:55 - 88:59
    über das Fehlen von Verbundenheit
    nicht zu fühlen.
  • 88:59 - 89:04
    Wenn du allein in einer Wiege liegst
    in einem dunklen Zimmer, verstehst du.
  • 89:04 - 89:06
    Wenn du nicht gestillt wirst.
    Und ohne den beständigen Körperkontakt
  • 89:06 - 89:12
    zu anderen Menschen.
  • 89:12 - 89:19
    Fernsehen ist für Kinder und ich denke
    teils auch für Erwachsene
  • 89:23 - 89:30
    ein Training für eine hyperaktiven Lebensweise
    und hyperaktive Informationssysteme.
  • 89:31 - 89:36
    Und das bringt Menschen in eine Art
    emotionalen, psychologischen Zustand,
  • 89:36 - 89:43
    der es unmöglich macht, Verbindung zur Natur herzustellen.
    Das ist also, meine ich, wieder konkrete Entfremdung.
  • 89:43 - 89:46
    Die meisten von uns haben keine menschliche Gemeinschaft
    wo sie sich ausruhen können und sicher fühlen,
  • 89:46 - 89:52
    und das Gefühl haben, "hier wird für mich gesorgt".
  • 89:52 - 89:57
    In unserer Kultur gibt es so Vieles,
    was so eingerichtet ist,
  • 89:57 - 90:02
    dass es uns davon abhält, uns direkt zu verbinden.
    Wenn du in eine Bar gehst, nimmst ich es als gegeben hin,
  • 90:02 - 90:04
    dass es dort dunkel ist,
    und sehr laute Musik gespielt wird.
  • 90:04 - 90:09
    Weil die Leute, wenn leise wäre und
    gut beleuchtet,
  • 90:09 - 90:16
    ausflippen würden,
    wenn sie so direkt miteinander zu tun hätten.
  • 90:16 - 90:21
    Unsere Wirtschaft lebt davon.
    Es ist ziemlich leicht, Leuten etwas zu verkaufen,
  • 90:21 - 90:24
    die so wenig verbunden sind,
    mit den Dingen die sie am meisten brauchen.
  • 90:24 - 90:31
    Die Läden sind voll mit Verbandszeug,
    für die Wunden des Imperiums.
  • 90:31 - 90:34
    Man kann dieses Verwundung auch noch anders sehen.
    Derrick Jensen hält die vorherrschende Kultur
  • 90:34 - 90:37
    für eine Missbrauchssystem,
    das seine Bewohner an einem komplexen
  • 90:37 - 90:38
    posttraumatischen Stresssyndrom
    erkranken lässt.
  • 90:38 - 90:42
    Was passiert wenn du nicht nur
    ein oder zwei mal traumatisiert wirst,
  • 90:42 - 90:45
    sondern wirklich lange Zeit
    in Gefangenschaft bist?
  • 90:45 - 90:47
    Wenn du gefangen gehalten wirst?
    Zum einen bekommst du Angst
  • 90:47 - 90:50
    vor jeglicher Beziehung.
    Und du musst alles um dich herum
  • 90:50 - 90:54
    unter Kontrolle bringen.
    Du vergisst, dass wechselseitige Beziehungen möglich sind,
  • 90:54 - 90:59
    und du fängst an zu glauben, dass alle Beziehungen
    auf Hierarchien beruhen.
  • 90:59 - 91:03
    Weil das deine Erfahrung ist.
    Und du glaubst, dass alle Beziehungen
  • 91:03 - 91:08
    auf Macht beruhen.
    Und natürlich sehen wir genau das,
  • 91:08 - 91:13
    wenn wir uns umschauen.
    Wir sind also zu ängstlich,
  • 91:13 - 91:17
    um in Beziehung mit diesen Bäumen zu gehen,
    mit unseren Nachbarn.
  • 91:17 - 91:22
    Deshalb nennen wir sie Ressourcen,
    die man ausbeuten muss.
  • 91:22 - 91:26
    Innerhalb einer missbräuchlichen Familienstruktur.
    ist alles so angelegt, dass der Täter geschützt wird.
  • 91:26 - 91:32
    Alles. Und auf die selbe Weise,
    ist alles in dieser Kultur
  • 91:32 - 91:39
    so angelegt, dass die Reichen geschützt werden.
    Darum geht es in dieser Kultur.
  • 91:39 - 91:41
    Warum bleiben so viele Missbrauchsopfer beim Täter?
  • 91:41 - 91:46
    Weil sie mit dem System identifiziert sind
    und ihnen beigebracht wurde,
  • 91:46 - 91:51
    seit sie klein waren, von Anfang an,
    dass es nur darum geht dieses System zu schützen.
  • 91:51 - 91:55
    Durch die Zivilisation wurde uns beigebracht,
    uns mit dem grösseren Ganzen zu identifizieren,
  • 91:55 - 92:02
    das nicht wir sind.
    Wir identifizieren und mehr damit "zivilisiert" zu sein,
  • 92:04 - 92:09
    als damit, lebende Wesen zu sein.
    Mit den Jahren habe ich angefangen,
  • 92:09 - 92:14
    die Identifikation mit der vorherrschenden Kultur aufzubrechen,
    und mich wieder mit mir als lebendes Geschöpf zu verbinden,
  • 92:14 - 92:17
    das auf Erden wandelt.
    Ich bin damit noch immer nicht fertig.
  • 92:17 - 92:22
    Es ist eine gewaltige Herausforderung.
    Und doch eines der lohnenswertesten Dinge,
  • 92:22 - 92:24
    die ich je getan habe.
    Ich habe auch gelernt,
  • 92:24 - 92:31
    diese Kultur mit der Brille der Sucht anzusehen.
  • 92:35 - 92:38
    Sucht beruht darauf, immer mehr von dem zu suchen,
    wovon wir nicht wirklich haben wollen.
  • 92:38 - 92:45
    Und daher nie wirklich zufrieden zu sein.
  • 92:45 - 92:50
    Es gibt ein tiefes Bedürfnis,
    ein tiefes Loch, ein tiefes Verlangen,
  • 92:50 - 92:55
    eine tiefe Angst, eine tiefe Trauer,
    eine tiefe Wut.
  • 92:55 - 92:59
    Und deshalb gibt es Nahrung, es gibt Zigaretten,
    es gibt Alkohol, es gibt Drogen,
  • 92:59 - 93:00
    Es gibt Computer, es gibt Fernsehen,
    es gibt Filme, man kann Einkaufen,
  • 93:00 - 93:06
    es gibt Musik ... es ist endlos.
  • 93:06 - 93:10
    Und nach all dem genannten,
    können Menschen süchtig werden.
  • 93:10 - 93:15
    Es ist wie eine technische Lösung.
  • 93:15 - 93:20
    Und solange das funktioniert,
    warum sollte ich aufhören. Ich werde nicht aufhören.
  • 93:20 - 93:24
    Ein Alkoholiker hört nicht auf. Ein Drogenabhängiger
    hört nicht auf, so lange es noch geht.
  • 93:24 - 93:28
    Aber du kommst an einen Punkt,
    wo es nicht mehr funktioniert.
  • 93:28 - 93:30
    Nach Jahrhunderten von Missbrauch, Trennung,
    Täuschung und Sucht,
  • 93:30 - 93:37
    sieht es aus, als ob wir verzweifelt sind,
    am Boden aufzuschlagen.
  • 93:37 - 93:41
    Es ist fast, als wollten wir
    so hart aufkommen,
  • 93:41 - 93:47
    dass wir uns entweder verändern oder sterben.
    Weil es nicht wert ist, so weiter zu machen.
  • 93:47 - 93:54
    So viele Menschen sind sehr, sehr unglücklich.
    Und die meisten wollen, dass dieser Alptraum endet.
  • 93:55 - 94:00
    Und sie verstehen nicht, dass der Tod,
    den sie sich wünschen, ein Tod der Kultur ist,
  • 94:00 - 94:03
    und ein spiritueller und sinnbildlicher Tod.
  • 94:03 - 94:08
    Das würde erklären, warum wir weitermachen
    unser Nest zu beschmutzen.
  • 94:08 - 94:09
    Wenn wir am Boden aufschlagen wollen,
    haben wir das perfekte Mittel dazu gefunden.
  • 94:09 - 94:10
    Verleugnung...
    ...Verleugnung...
  • 94:10 - 94:12
    ...Verleugnung...
    ...Verleugnung...
  • 94:12 - 94:17
    ...Verleugnung...
    ...Verleugnung...
  • 94:17 - 94:21
    ...Verleugnung in grossen, blinkenden
    Leuchtbuchstaben.
  • 94:21 - 94:28
    wie der Abspann am Ende
    der alten "Rocky und Bullwinkel"-Filme
  • 94:28 - 94:31
    Ich halte wieder inne. Und lausche. Und schaue
    während ich mich durch die Landschaft des Imperiums bewege.
  • 94:31 - 94:35
    Die Verleugnung ist so dick, dass du sie
    mit dem Messer schneiden könntest.
  • 94:35 - 94:39
    Wenn wir sie nur nicht immer noch dazu benutzen würden,
    diesen Kuchen einzufrieren.
  • 94:39 - 94:46
    Verleugnung verbraucht riesige Mengen von Energie.
    Und wenn du wirklich richtig hart daran arbeiten musst,
  • 94:47 - 94:50
    die Tatsache nicht anzuerkennen,
    dass diese Kultur alles zerstört,
  • 94:50 - 94:54
    Dann hast du nicht viel Energie übrig
  • 94:54 - 94:58
    Es ist diese Energie, die ich befreit habe,
    als ich aus der Verleugnung herausgetreten bin,
  • 94:58 - 95:02
    die diese Dokumentation möglich gemacht hat.
    Umso mehr ich meine Abwehr fallen lasse,
  • 95:02 - 95:07
    umso mehr habe ich die Kraft,
    die Welt tiefer zu erkennen.
  • 95:07 - 95:09
    Und wenn ich hinschaue sehe ich die Geschichte
    einer Art Fantasie, die uns passiv hält
  • 95:09 - 95:14
    angesichts des Zustands der Welt.
  • 95:14 - 95:16
    Wir haben uns schon oft durch Sachen durchgewurschtelt.
    Und irgendwie werden wir es diesmal auch schaffen.
  • 95:16 - 95:18
    Irgendwie, ist schon alles in Ordnung.
  • 95:18 - 95:23
    Irgendwie? Wie kommen wir dort hin?
    Verstehst du? Es ist wie -
  • 95:23 - 95:29
    es hilft überhaupt nicht sich etwas vorzumachen,
    wenn es keinen Weg von hier nach dort gibt.
  • 95:29 - 95:34
    Gibt es einen Weg um von hier nach dort zu kommen?
    Und wo ist "dort" genau?
  • 95:34 - 95:37
    Wohin gehen wir von hier?
    Und wenn die Ereignisse auf der Welt
  • 95:37 - 95:38
    durch unsere Wände der Verleugnung brechen
    füllen Stimmen der Hilflosigkeit
  • 95:38 - 95:42
    und der Resignation den Raum.

    1:35:38.420,1:35:42.159
    Wenn wir einen Weg da heraus wüssten,
    würden wir herauskommen. Aber wir wissen keinen.
  • 95:42 - 95:45
    Was passieren wird, wird passieren.
  • 95:45 - 95:47
    Es wird eine Art katastrophalen Ereignis geben.
  • 95:47 - 95:51
    Ein Zusammenbruch all der Systeme,
    von denen wir abhängen.
  • 95:51 - 95:57
    Wir finden heraus, dass es keine Möglichkeit gibt,
    den Zug aufzuhalten, um nicht vom Ende der Brücke zu fallen,
  • 95:57 - 95:59
    verstehst du. Wir werden einfach schreiend herunterstürzen.
  • 95:59 - 96:02
    Und schliesslich wirst du nur sagen "Ach, Scheisse.
    Das ist ... weisst du ...
  • 96:02 - 96:03
    lass es uns einfach aufgeben. Wen interessiert's schon?"
  • 96:03 - 96:06
    Weisst du, wir könnten genauso gut Party machen
    und es uns gut gehen lassen.
  • 96:06 - 96:13
    Weil sich die Welt nicht zum Guten wendet.
  • 96:13 - 96:19
    Dieses System fühlt sich an wie eine Falle,
    ein Irrenhaus, ein Gefängnis.
  • 96:19 - 96:23
    Mit dieser tiefen Resignation, scheint es,
    als ob es wenig gäbe, was wir noch tun könnten,
  • 96:23 - 96:28
    ausser das Gefängnis so bequem wie möglich zu machen.
  • 96:28 - 96:35
    Auf Sie abgestimmt. Und mit Hilfsmitteln ausgestattet,
    die nach Ihrem persönlichen Geschmack entwickelt wurden.
  • 96:36 - 96:43
    Für Bequemlichkeit. Für Komfort.
    Für Bequemlichkeit und Sicherheit.
  • 96:43 - 96:50
    Mit Schutz vor Regen. Und indem die winterliche Kälte
    mit angenehmer Wärme fern gehalten wird.
  • 96:54 - 97:01
    Und um die brennende Hitze
    mit kühlendem Komfort zu bannen.
  • 97:03 - 97:08
    Die kapitalistische Kultur, ermutigt uns zu kaufen.
    Und sagt, dass wir uns besser fühlen, wenn wir kaufen.
  • 97:08 - 97:15
    ... dass wir unvollständig sind
    und dass wir diese Leere in uns füllen müssen
  • 97:15 - 97:17
    indem wir konsumieren.
  • 97:17 - 97:19
    Konsumieren, konsumieren, konsumieren.
  • 97:19 - 97:24
    Wir haben uns bisher den Zug angeschaut,
    in dem wir auf unsere Zerstörung zurasen,
  • 97:24 - 97:28
    auf die Schienen die uns in der Spur halten,
    auf die Kraft der Lokomotive, die uns in die Vergessenheit treibt.
  • 97:28 - 97:33
    Und wir sehen jetzt klarer,
    wohin wir genau steuern.
  • 97:33 - 97:38
    Es lässt sich so zusammenfassen:
    Diese Kultur zerstört nicht nur den Planeten,
  • 97:38 - 97:45
    Sie zerstört uns als menschliche Wesen.
    Der Zug rast mit gewaltiger Geschwindigkeit vorwärts.
  • 97:45 - 97:52
    Charlie hat den Fahrthebel gestohlen.
    Wer werden wir also sein?
  • 97:57 - 98:04
    In diesem Film sehe ich einen Mann an einer Kante stehen.
    Glaubst du, dass er wirklich leben möchte?
  • 98:09 - 98:12
    Ich glaube nicht, dass die Menschen aussterben werden.
    Wir können uns nicht selbst ausradieren.
  • 98:12 - 98:19
    I sehe einfach keinen realen Weg
    wie das passieren könnte... naja ...
  • 98:19 - 98:24
    Ich denke... ja... Was wir könnten -
    was passieren könnte ist ...
  • 98:24 - 98:27
    die Erde könnte in einen gefährlichen
    selbstverstärkenden Treibhauseffekt geraten,
  • 98:27 - 98:30
    der den ganzen Planeten
    zu so etwas wie die Venus machen könnte.
  • 98:30 - 98:35
    Wo es tausend Grad heiss ist
    und voller Methan.
  • 98:35 - 98:42
    "Wenn wir unsere Richtung nicht ändern,
    werden wir wahrscheinlich an dem Ort landen auf den wir zusteuern"
  • 98:44 - 98:49
    Eine kraftvolle, kreative Spannung entsteht da,
    wo wir zwei Dinge zugleich im Blick haben:
  • 98:49 - 98:55
    Ein ungetrübtes Urteil darüber, wo wir stehen,
    und eine klare Vision wohin wir wollen.
  • 98:55 - 98:59
    Und ich sehe nicht,
    dass die Kultur des Imperiums auch nur eines davon hätte.
  • 98:59 - 99:04
    Gefangen in einer Allmachtsfantasie von Beherrschung und Kontrolle,
    wird jedes klare Urteil niedergetrampelt
  • 99:04 - 99:08
    in dem wahnsinnigen Marsch
    hin zum Trugbild des Fortschritts.
  • 99:08 - 99:14
    Traumatisiert durch Getrenntsein und Missbrauch,
    hat das Volk des Imperiums Visionen enwickelt,
  • 99:14 - 99:19
    die völlig unverbunden und verrückt sind.
    In Gefangenschaft geboren und aufgewachsen,
  • 99:19 - 99:24
    sind wir jetzt so eingesperrt,
    dass wenige von uns überhaupt die Gitterstäbe sehen können.
  • 99:24 - 99:29
    Aber wir kennen alle die Nummer unserer Zelle.
  • 99:29 - 99:31
    Wir wachen in dem Zug auf,
    und merken, dass wir nicht wissen wo wir sind.
  • 99:31 - 99:36
    Und nicht wissen wohin wir fahren.
    Wir hören die Zugpfeife.
  • 99:36 - 99:43
    Und wir können die Welt vorbeirasen sehen.
    Manche von uns wollen den Zug stoppen.
  • 99:44 - 99:48
    Wollen aussteigen,
    bevor er an der Endstation ankommt.
  • 99:48 - 99:55
    Aber wir haben keine Idee,
    wie wir das schaffen sollen.
  • 99:57 - 100:04
    Der geheime Plan ist, dass wir auf diesem Weg weitergehen
    egal was passiert,
  • 100:05 - 100:12
    so lange wir können.
    Ich vergleiche es mit den Geheimplänen im Nazi-Deutschland
  • 100:14 - 100:21
    Es war ein offenes Geheimnis.
    Jeder wusste, dass die Juden nicht in
  • 100:21 - 100:28
    in Erholungsheime fahren
    oder zum Picknick in den Wald.
  • 100:28 - 100:30
    Aber es hat auch niemand darüber gesprochen.
    Und niemand spricht darüber was heute passiert.
  • 100:30 - 100:35
    Das ist beängstigend! Wir leben in einer Demokratie!
    Wir leben in der grössten Demokratie der Welt,
  • 100:35 - 100:40
    Und wir werden nicht informiert.
    Und wir schauen auch nicht hin.
  • 100:40 - 100:41
    Wir fragen nicht.
  • 100:41 - 100:47
    Indem die Zivilisation uns mehr und mehr
    zur Verfügung gestellt hat,
  • 100:47 - 100:54
    hat sie uns auch immer kindischer werden lassen.
    So dass wir immer weniger fähig sind, selbständig zu denken,
  • 100:54 - 100:58
    und immer weniger fähig,
    für uns selbst zu sorgen.
  • 100:58 - 101:05
    Und das macht uns eher zu einer Art Herde...
    in der man mehr so eine Herdenmentalität entwickelt...
  • 101:05 - 101:08
    wo wir unsere Ideen von den Menschen um uns herum bekommen,
  • 101:08 - 101:11
    von den Autoritätspersonen um uns herum.
  • 101:11 - 101:18
    *Ein Weg führt zu Verzweiflung und äusserster Hoffnungslosigkeit.
    Der andere zu vollständigen Auslöschung.
  • 101:20 - 101:27
    Beten wir, dass wir die Weisheit haben,
    uns richtig zu entscheiden." Woody Allen
  • 101:27 - 101:31
    Die Situation ist zum Verzweifeln.
    Es ist die weltweite Öko-Schlacht,
  • 101:31 - 101:34
    Wo Klima-Unfall sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefert
    mit dem Peak-Oil-Kind
  • 101:34 - 101:40
    und die Überbevölkerung im Massensterben endet.
    Es ist der KO-Schlag am Ende des Universums
  • 101:40 - 101:47
    und der Kartenverkauf fängt diesen Freitag an.
    Der amerikanische Lebensstil ist nicht nachhaltig.
  • 101:48 - 101:54
    Das heisst er kann nicht erhalten werden.
    Er kommt zu seinem Ende.
  • 101:54 - 101:57
    Erinnert euch, wie wir vor dreissig Jahren
    auf die Zukunft geschaut und gesagt haben
  • 101:57 - 101:59
    "wenn wir nicht handeln,
    werden wir in dreissig Jahren Probleme bekommen"?
  • 101:59 - 102:06
    Es ist jetzt und wir haben welche weil wir nichts gemacht haben.
    Die grundlegensten Gesetze des Lebens sind übertreten worden.
  • 102:09 - 102:16
    Die Folgen davon sind jetzt offensichtlich.
    Erinnere dich an den geheimen Plan:
  • 102:16 - 102:20
    Die dominierende Kultur wird nicht innehalten,
    bis sie alles zerstört hat.
  • 102:20 - 102:24
    Sie kann es nicht.
    Sie beruht auf falschen Annahmen.
  • 102:24 - 102:31
    Ich sehe keine Möglichkeit sie zu reformieren.
    Man kann sie nur wegwerfen.
  • 102:31 - 102:38
    Neues kann an ihrer Stelle entstehen.
    Wir müssen uns das anschauen.
  • 102:38 - 102:45
    Wir haben einen grossen Teil menschlichen Verstehens verloren.
    Noch bevor es die Wissenschaft gab,
  • 102:47 - 102:53
    haben die Menschen das Universum verstanden.
    Wie sie mit ihm in Beziehung treten können.
  • 102:53 - 102:57
    Und dann hatten sie diese Vorstellung,
    wie man mit dem Universum in Beziehung ist.
  • 102:57 - 103:03
    Das wurde über den Haufen geworfen,
    als die Wissenschaft aufkam und sagte:
  • 103:03 - 103:06
    "Ich zeig dir, wie man mit dem Universum umgeht".
  • 103:06 - 103:10
    Wir müssen verstehen,
    dass wir Teil einer lebenden Gemeinschaft sind.
  • 103:10 - 103:14
    Wir sind nicht die Herrscher der lebenden Gemeinschaft.
    Wir sind nicht die Wächter der lebenden Gemeinschaft.
  • 103:14 - 103:21
    Wir sind einfach eine andere Spezies.
    Und wir haben die Macht, diese Gemeinschaft zu zerstören.
  • 103:25 - 103:28
    Und wenn wir das machen,
    zerstören wir uns selbst.
  • 103:28 - 103:33
    Wenn wir nicht herausfinden,
    was unser Platz im Universum ist,
  • 103:33 - 103:36
    werden wir keinen Platz im Universum haben.
  • 103:36 - 103:43
    "Ich sagte nicht, dass es leicht wäre.
    Ich sagte nur, es wäre die Wahrheit".
  • 103:46 - 103:52
    Ich habe viele Bücher über die Situation der Welt gelesen.
    Und mir ist etwas Interessantes aufgefallen:
  • 103:52 - 103:58
    Das optimistische Kapitel.
    Nach einem ganzen Buch voller düsterer Prognosen
  • 103:58 - 104:01
    und erschreckender Fakten,
    gibt es am Ende das Kapitel, in dem steht,
  • 104:01 - 104:06
    wenn wir nur dies und das tun,
    werden wir die Lösung finden.
  • 104:06 - 104:11
    Dass uns, auch wenn es viel Grund zur Sorge gibt,
    auch Vieles Hoffnung machen kann.
  • 104:11 - 104:17
    Ich mag diese optimistischen Kapitel nicht.
    Sie haben mich wieder in den Schlaf gewiegt.
  • 104:17 - 104:20
    Sie unterstellen, dass irgend jemand sich irgendwo
    irgendwie darum kümmert.
  • 104:20 - 104:27
    Ich kann einfach weitermachen mit meinem Leben.
    Und, hey, wir haben noch dreissig Jahre oder so, stimmts?
  • 104:28 - 104:35
    Das ist eine Menge Zeit.
    Tut mir Leid, Leute, aber ich glaube die Zeit ist rum.
  • 104:35 - 104:40
    Ich kann euch kein optimistisches Kapitel anbieten,
    mit schnellen und schmerzlosen Lösungen.
  • 104:40 - 104:44
    Keinen Plan, der diesen Zug
    auf ewig weiterrollen lässt auf seinen Schienen.
  • 104:44 - 104:51
    Ich sehe keine Möglichkeit, dass das passieren wird.
    Wenn es ein optimistisches Kapitel gibt,
  • 104:52 - 104:58
    müssen wir es gemeinsam schreiben,
    mit der übrigen Gemeinschaft des Lebens zusammen.
  • 104:58 - 105:03
    Auf den Seiten der lebenden Welt.
  • 105:03 - 105:05
    Ich träume manchmal,
    dass auch meine Enkel dazukommen.
  • 105:05 - 105:11
    Und diese Träume werden manchmal unangenehm.
    Denn die Enkel kommen aus einem North-Carolina
  • 105:11 - 105:15
    und einem Californien, das verseucht ist.
    Sie können die Luft nicht atmen.
  • 105:15 - 105:16
    Und sie sagen,
    "Grossvater, hast du das geschehen lassen?"
  • 105:16 - 105:21
    Und dann werden sie wütend.
  • 105:21 - 105:24
    Ich denke sie werden zurückschauen
    und den Kopf schütteln und sagen,
  • 105:24 - 105:31
    "Was war mit diesen Leuten los?
    Wie konnten sie so grundsätzliche Dinge aus den Augen verlieren.
  • 105:32 - 105:39
    Die Zeit des einsamen Wolfes ist vorüber.
    Tut euch zusammen!...
  • 105:39 - 105:45
    Wir sind diejenigen,
    auf die wir gewartet haben.
  • 105:45 - 105:50
    Es gibt eine neue Geschichte auf der Welt:
    die Geschichte des Grossen Wandels,
  • 105:50 - 105:53
    des Abwendens von einer Kultur
    der Beherrschung und des Todes,
  • 105:53 - 105:58
    und des Zuwendens zu einer Kultur
    die lebenserhaltend und lebenserneuernd ist.
  • 105:58 - 106:04
    Überall auf dem Planeten
    erzählen Menschen jetzt diese Geschichte.
  • 106:04 - 106:10
    Die buddhistische Schülerin und Tiefenökologin
    Joanna Macy erzählt diese Geschichte in ihren Seminaren.
  • 106:10 - 106:15
    Der Autor und Aktivist David Korten
    erzählt sie in seinem Buch mit dem gleichen Namen.
  • 106:15 - 106:20
    Es ist die Geschichte, die vom unsere Nachfahren
    erzählt werden wird, wenn sie auf die heutige Zeit zurückschauen.
  • 106:20 - 106:23
    Werden wir die Ungeheuer sein,
    aus den Träumen unserer Ur-Enkel?
  • 106:23 - 106:28
    Oder werden wir,
    wie es die Geschichte des Grossen Wandels erzählt,
  • 106:28 - 106:34
    als Helden und Heiler in die Poesie
    dieser noch ungeborenen Stimmen eingehen?
  • 106:34 - 106:37
    Werden wir zur Rechenschaft gezogen für unsere
    verbrieftes, zerstörerisches Tun?
  • 106:37 - 106:42
    Oder wird man sich liebend an uns erinnern
    in den Liedern unserer Nachfahren,
  • 106:42 - 106:46
    wenn sie die Geschichte dieses verlorenen
    und stark verwundeten Stammes nacherzählen,
  • 106:46 - 106:53
    der vom Abgrund zurück getreten ist, und seinen Weg
    nach Hause in die Gemeinschaft der lebenden Seelen gefunden hat?
  • 106:53 - 107:00
    Wir müssen wählen.
    Wer werden wir sein?
  • 107:00 - 107:04
    Ein Teil von mir wünscht sich, dass irgend jemand
    sich einfach darum kümmern würde, weisst du.
  • 107:04 - 107:08
    Dass das ihre Aufgabe ist.
    Dass das ist, wofür wir sie bezahlen.
  • 107:08 - 107:11
    Sie sollten unsere weisen Eltern sein.
  • 107:11 - 107:15
    Es wird ein ziemlich unsanftes Erwachen,
    wenn den Leuten klar wird,
  • 107:15 - 107:19
    dass sie das a) nicht sein können
    und b) nicht sein werden.
  • 107:19 - 107:24
    Ich glaube nicht dass das Leben,
    abgesehen von dem Überfluss,
  • 107:24 - 107:31
    die Erwartungen der meisten Amerikaner erfüllt.
    Und die Menschen haben Angst darüber zu sprechen.
  • 107:32 - 107:39
    Sie fürchten, sie wären die einzigen,
    die diese tiefe Unzufriedenheit spüren.
  • 107:39 - 107:42
    Es ist echt so traurig.
    Schau dir mal -
  • 107:42 - 107:46
    und besonders die Amerikanische Kultur
    sticht da hervor -
  • 107:46 - 107:50
    geh' mal in ein typisches Einkaufszentrum
    und schau dir die Menschen dort an.
  • 107:50 - 107:55
    und die Umgebung um dich herum.
    Der Mangel an Tiefe und die Hoffnungslosigkeit
  • 107:55 - 108:00
    all dessen ist zutiefst deprimierend.
  • 108:00 - 108:07
    "Sei verwegen, und mächtige Kräfte
    werden kommen und dich unterstützen."
  • 108:08 - 108:14
    Schau. Ist das wer wir sind?
    Kunden? Käufer? Arbeiter? Stimmvieh?
  • 108:14 - 108:18
    Steckt deine Identität in Einschaltquoten,
  • 108:18 - 108:21
    Einspiel-Ergebnissen
    und dem Bruttosozialprodukt?
  • 108:21 - 108:25
    Sind wir auf der Welt, um uns
    gegenseitig Cheeseburger zu verkaufen
  • 108:25 - 108:28
    und unsere Kinder anzuschreien
    und in albernen Autos herumzufahren
  • 108:28 - 108:33
    und vor dem Ferseher einzuschlafen?
    Zerstören wir den Planeten,
  • 108:33 - 108:36
    wie Dmitry Orlow fragt,
    nur "um es kurzzeitig etwas bequemer zu haben"?
  • 108:36 - 108:42
    Ich muss mich selbst daran erinnern:
    Diese Kultur ist nicht die Menschheit.
  • 108:42 - 108:46
    Es ist nur EINE Kultur von
    zehntausenden,
  • 108:46 - 108:51
    die es auf diesem Planteten gab.
    Nur eine Kultur von vielen,
  • 108:51 - 108:56
    die es immer noch gibt.
    Dass sie die Welt überrannt hat,
  • 108:56 - 108:59
    sagt nichts über ihre Berechtigung,
    ihre Grösse oder ihr Schicksal.
  • 108:59 - 109:03
    Es bedeutet nur, dass wir in einem System
    der sozialen Evolution leben,
  • 109:03 - 109:07
    das nach kurzfristiger Macht,
    anstatt nach Mitgefühl selektiert,
  • 109:07 - 109:14
    oder nach Vernunft, oder langfristigem Überleben.
    Ich denke, wir sind viel mehr als uns
  • 109:14 - 109:19
    jemals erlaubt wurde zu glauben.
    Indem uns die Verbindung und die Bedeutung
  • 109:19 - 109:22
    verweigert wurde, die uns nährt,
    sind wir klein geblieben und verkümmert,
  • 109:22 - 109:27
    in der dünnen Erde dieser Kultur.
    Es ist Zeit, den Boden unseres Seins
  • 109:27 - 109:31
    wiederzubeleben.
  • 109:31 - 109:38
    Was wirklich Bedeutung hat, und was Werte schafft
    und ... verstehst du ...
  • 109:38 - 109:42
    Wie sieht ein gut gelebtes Leben aus?
  • 109:42 - 109:48
    Menschen blicken auf eine Geschichte des Lebens zurück,
    das sehr viel mehr mit der natürlichen Welt in Berührung war,
  • 109:48 - 109:55
    und mit dem Planeten.
    Sehr viel nachhaltiger. Sehr viel spiritueller.
  • 109:57 - 110:01
    Sehr viel gemeinschaftlicher.
    DAS sind wir.
  • 110:01 - 110:05
    Und all das fängt an sich zu verändern
    und auseinanderzufallen und zusammenzubrechen.
  • 110:05 - 110:10
    Es gibt tatsächlich die Möglichkeit,
    zu uns selbst zurückzukehren.
  • 110:10 - 110:16
    Erwachsen zu werden, von Grund auf,
    als Menschen und als Kultur.
  • 110:16 - 110:23
    Wir leben in einer Zeit der Initiation, Leute.
    Eine Massen-Initiation auf der Ebene der Kultur selbst.
  • 110:23 - 110:29
    Eine Visionssuche für das kollektive Bewusstsein.
  • 110:29 - 110:34
    Die Arroganz dieser Kultur, ihr pubertäres
    Gefühl von Unbesiegbarkeit und Berechtigung
  • 110:34 - 110:37
    muss abgestreift werden, um Raum zu schaffen
    für ein reiferes Verständnis
  • 110:37 - 110:43
    der Abhängigkeit von, und der Verantwortung für
    die Gemeinschaft des Lebens.
  • 110:43 - 110:49
    Das ist Aufgabe einer Initiation.
    In diese kulturelle Reife einzutreten.
  • 110:49 - 110:52
    Wir werden unseren angestammten Platz
    in der Gemeinschaft des Lebens einnehmen.
  • 110:52 - 110:59
    Und wir werden uns wieder verlieben in die Welt.
    Wir können das. Aber nur wenn wir uns dafür entscheiden.
  • 111:00 - 111:05
    Nur wenn wir die Waffen niederlegen
    in diesem wahnsinnigen Krieg gegen die Welt.
  • 111:05 - 111:10
    Nur wenn wir die Kontrolle aufgeben,
    und wieder in Beziehung gehen.
  • 111:10 - 111:16
    Die Grösse des Menschen liegt nicht darin,
    über den Planeten Erde zu herrschen,
  • 111:16 - 111:22
    sondern darin,
    eins zu sein mit dem Planeten Erde.
  • 111:22 - 111:27
    Möchtest du unbegrenztes Wachstum? Du kannst es haben.
    So viel wie du immer wolltest und noch mehr.
  • 111:27 - 111:32
    Wachstum in Beziehungen und Erfahrung.
    In Selbsterkenntnis, Spiritualität, Liebe,
  • 111:32 - 111:38
    Gemeinschaft und Verbundenheit.
    Wachstum von Sinn und Bedeutung. Wachstum in der Vision.
  • 111:38 - 111:43
    Wenn wir in die Gemeinschaft des Lebens zurückkehren
    werden wir herausfinden,
  • 111:43 - 111:48
    was schon immer wahr war:
    Alles Leben ist auf unserer Seite.
  • 111:48 - 111:52
    Wir haben die Eisbären in unserem Team.
    Und die Ulmen. Den Kondor und den Lachs
  • 111:52 - 111:57
    die Libellen und das Plankton.
    Wir werden mit dem Wind und dem Wasser wandern,
  • 111:57 - 112:03
    mit denBergen unter uns, und den Sternen über uns.
    Das Blut des Tigers kreist durch unsere Adern.
  • 112:03 - 112:07
    Der Atem der Pferde wird unsere Lungen füllen.
  • 112:07 - 112:11
    Wir werden mehr mit der wirklichen Kraft verbunden sein
    als wir es uns jemals haben träumen lassen
  • 112:11 - 112:17
    in unserer kranken Beherrschungsfantasie.
    Macht mit, statt Macht über.
  • 112:17 - 112:24
    Die Macht einer Spezies die durch
    eine Initiation gegangen ist und in die Reife.
  • 112:26 - 112:33
    Ich denke wir müssen herausfinden, was wir wollen
    und sehen ob die Zivilisation wie wir sie geschaffen haben
  • 112:34 - 112:38
    uns das gibt.
    Und wenn nicht, was könnte uns das geben?
  • 112:38 - 112:42
    Was bedeutet es, die Zivilisation blosszustellen?
    Es bedeutet den Reichen die Möglichkeit zu nehmen,
  • 112:42 - 112:47
    die Armen zu bestehlen,
    und die Welt zu zerstören.
  • 112:47 - 112:48
    Ich finde keine bessere Definition.
  • 112:48 - 112:55
    Es gibt nicht wirklich einen Grund,
    warum die ganzen Vereinigten Staaten
  • 112:55 - 113:00
    nicht der Wirklichkeit in die Augen schauen könnten.
    Man muss nur die Vorstellung des Kapitalismus fallen lassen.
  • 113:00 - 113:06
    Man muss die Vorstellung fallen lasen,
    dass Firmen die Führung haben.
  • 113:06 - 113:13
    Man muss die Vorstellung vom Wirtschaftswachstum fallen lassen.
    Man könnte es schaffen. Man könnte es schaffen.
  • 113:14 - 113:20
    Unter den Cheyenne-Kriegern gab es eine
    berühmte Tradition,
  • 113:20 - 113:23
    die man "picket pin and stake" nannte.
    Sie nahmen ein Seil.
  • 113:23 - 113:30
    und einen Bodennagel,
    an dem man Pferde festmachte.
  • 113:31 - 113:35
    und sie befestigten den Bodenagel an dem Seil,
    das sie sich umgebunden hatten.
  • 113:35 - 113:40
    Und im Kampf schlugen sie den Bodennagel
    in den Boden.
  • 113:40 - 113:44
    Und das machten sie,
    als Zeichen ihrer Entschlossenheit.
  • 113:44 - 113:49
    Denn einmal eingeschlagen, konnten sie nicht mehr weg,
    Bis sie entweder tot waren,
  • 113:49 - 113:52
    von einem anderen Krieger befreit wurden,
    oder die Schlacht vorbei war,
  • 113:52 - 113:56
    und alle in Sicherheit waren.
    Die Frage die ich Leuten stelle ist,
  • 113:56 - 114:00
    wo, verstehst du, wo wirst du
    deinen Bodennagel einschlagen?
  • 114:00 - 114:07
    Wo wirst du dich anbinden und sagen,
    "Ich werde nicht mehr zurückweichen"?
  • 114:14 - 114:21
    "Und es kam der Tag,
    da das Risiko, in der Knospe zu verharren,
  • 114:24 - 114:24
    schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen."
  • 114:24 - 114:25
    Unsere Nachfahren beobachten uns.
    Wie werden wir uns entscheiden?
  • 114:25 - 114:26
    Es ist Zeit nachdenklich zu werden,
    zusammenzukommen um zu lernen
  • 114:26 - 114:29
    wie die Welt wirklich ist.
    Zwischen den Lügen zu lesen. Nachzurechnen.
  • 114:29 - 114:33
    Über die Weltsituation nachzudenken.
    Es wird eine Herausforderung sein.
  • 114:33 - 114:40
    Ein Paradigmenwechsel bedingt,
    dass wir unsere tiefsten und grundlegendsten Annahmen in Frage stellen.
  • 114:41 - 114:45
    Und das bedingt, dass wir unsere gegenwärtige Weltsicht
  • 114:45 - 114:51
    liebevoll in die Arme nehmen
    und halten, während sie ihre letzten Atemzüge tut.
  • 114:51 - 114:55
    Betritt eine neue Geschichte.
    Verlass die Pyramiden.
  • 114:55 - 115:01
    Verlass das bröckelnde Gebäude.
    Brich aus dem Gefängnis aus.
  • 115:01 - 115:05
    Wähle dein passendes Bild dafür.
    Wähle dein eigenes Abenteuer, aber wähle es.
  • 115:05 - 115:12
    Es ist Zeit ehrlich zu sein.
    Millionen von fühlenden, pulsierenden Lebewesen
  • 115:12 - 115:16
    leben in einer Falle, werden benutzt
    und verhungern in Städten und Büros,
  • 115:16 - 115:21
    und Fitness-Centern und Schnellrestaurants
    und Verkehrsstaus und Vororten und
  • 115:21 - 115:26
    in Klassenzimmern öffentlicher Schulen.
    Menschen die nicht reich und weiss sind wissen das schon.
  • 115:26 - 115:30
    Was würde passieren,
    wenn wir unsere Gefühle über all das fühlen würden?
  • 115:30 - 115:35
    Die ganze Gemeinschaft des Lebens auf diesem Planeten ist jetzt in Gefahr.
  • 115:35 - 115:41
    Wo schlagen wir unseren Bodennagel ein?
  • 115:41 - 115:46
    Wo beziehen wir Stellung?
    Wann finden wir den Mut, uns fühlen zu lassen was passiert?
  • 115:46 - 115:52
    Unsere Gefühle sind der leichteste Weg zurück
  • 115:52 - 115:58
    zu unserem vergessenen Selbst.
    Es ist Zeit offen und bescheiden zu werden.
  • 115:58 - 116:02
    Auf der Welt sind gewaltige Kräfte am Werk,
    sichtbare und unsichtbare.
  • 116:02 - 116:09
    Es ist Zeit, um Hilfe zu bitten. Frag die Ahnen.
    Frag die Götter. Frag deinen Gott.
  • 116:11 - 116:16
    Geh nach draussen, leg dich auf die Erde
    und frage das Land, den Himmel, und das Leben dieses Ortes.
  • 116:16 - 116:23
    Und lausche dann auf eine Antwort.
  • 116:23 - 116:28
    Höre den Stimmen des Bodens und der Steine zu,
    des Windes und des Wassers, den Stimmen der Cirrus-Wolken.
  • 116:28 - 116:32
    und Meisen, der Eichhörnchen und Holzkäfer
  • 116:32 - 116:37
    der Ölweiden und Walnussbäume.
    Die Welt wird uns sagen was sie weiss,
  • 116:37 - 116:40
    wenn wir nur still sind und zuhören.
  • 116:40 - 116:47
    Und dann sprechen. Es ist Zeit uns zu zeigen
    in unserem eigenen Leben, und die Wahrheit zu sagen.
  • 116:47 - 116:51
    Es ist Zeit mit jedem den wir treffen,
    über die Weltsituation zu sprechen.
  • 116:51 - 116:56
    Wir stecken da alle gemeinsam drin.
    Was für eine Erleichterung wird es sein,
  • 116:56 - 117:02
    zu entdecken, dass wir nicht allein sind.
    Es ist Zeit, mit grosser Entschlossenheit zu handeln.
  • 117:02 - 117:08
    Es gibt mehr als genug Aufgaben auf dieser kummervollen Welt
    und Menschen die sie angehen.
  • 117:08 - 117:14
    Findet diese Leute. Macht mit.
    Schützt Flüsse und stoppt Planierraupen,
  • 117:14 - 117:17
    und steht in Stadtversammlungen auf
    um eure Wahrheit zu sagen.
  • 117:17 - 117:24
    Teilt eure Fähigkeiten. Entwickelt lokale Wirtschaftskreisläufe.
    Entwicklelt euch von der Landwirtschaft zur Permakultur
  • 117:24 - 117:27
    Baut eure eigenenn Nahrungsmittel an.
    Lernt etwas über Heilpflanzen.
  • 117:27 - 117:34
    Wie Derrock Jensen sagt: "Wir brauchen alles."
    Findet eure Aufgabe und erledigt sie, es ist an der Zeit.
  • 117:35 - 117:42
    Aber was ist mit dem rasenden Zug?
    Wie wird der Grosse Wandel Wirklichkeit?
  • 117:43 - 117:46
    Wir können darauf warten,
    dass der Crash von selbst kommt
  • 117:46 - 117:49
    und hoffen, dass er nicht uns und alles andere umbringt.
  • 117:49 - 117:54
    Aber jetzt wo die Kinder gross sind,
    können wir vielleicht zusammen kommen
  • 117:54 - 117:59
    um mit Freude und bewusster Absicht
    die rostige alte Schaukel dieser Kultur abzumontieren,
  • 117:59 - 118:06
    die uns nicht länger dient.
    Das mag wie eine undurchführbare Aufgabe erscheinen.
  • 118:06 - 118:11
    aber wenn die Alternative Aussterben ist,
    haben wir nichts zu verlieren.
  • 118:11 - 118:16
    Wir Menschen wussten einmal,wie man auf diesem Planeten lebt.
    Manche wissen es noch.
  • 118:16 - 118:23
    Und das ist eine gute Nachricht. Man kann es schaffen.
    Wir können es viel viel besser machen als das Imperium.
  • 118:23 - 118:30
    Man kann neue Ufer nicht entdecken
    wenn man nicht Ja dazu sagt,
  • 118:31 - 118:34
    das alte Ufer lange Zeit
    aus den Augen zu verlieren.
  • 118:34 - 118:41
    Lasst uns von dem Zug abspringen und ein Boot bauen
    Der Zug ist an starre Schienen gebunden
  • 118:41 - 118:44
    und sein Schwung macht es fast unmöglich,
    ihn zu steuern.
  • 118:44 - 118:49
    Aber ein Boot? Ah, ein Boot ist etwas ganz anderes.
  • 118:49 - 118:55
    Boote setzen Segel für eine Fahrt ins Unbekannte.
    Nur von Wind, Wellen und Wetter abhängig.
  • 118:55 - 118:58
    Boote können Rettungsboote sein,
    die Weisheit und Verständnis bewahren,
  • 118:58 - 119:04
    während der Sturm darüber hinwegfegt.
    Boote können Archen sein,
  • 119:04 - 119:09
    die das Leben der Welt retten, wenn die Fluten steigen.
    Und Boote können uns auf ein Abenteuer mitnehmen,
  • 119:09 - 119:14
    weg von den Stränden der gegenwärtigen Denkweise.
    und hin zu den unbekannten Küsten einer Zukunft,
  • 119:14 - 119:20
    die noch nicht geschrieben wurde.
    Findet eure Leute und baut ein Boot.
  • 119:20 - 119:25
    Baut eine lokale Gemeinschaft auf, um der Welt zu dienen
    und das Leben eines Stück Lands zu bewahren.
  • 119:25 - 119:30
    Oder setzt Segel in die weitere Welt,
    indem ihr die die Zerstörung beendet,
  • 119:30 - 119:33
    die Wunden heilt, Verbindungen schafft
    und Meinungen verändert.
  • 119:33 - 119:40
    Baut ein Boot. Ein Rettungsboot. Eine Arche.
    Eine Galleone des Abenteuers und der Vorstellungskraft,
  • 119:40 - 119:47
    die für die Reise in unbekanntes Land bestimmt ist.
    Baut sie jetzt. Das Eis schmilzt.
  • 119:48 - 119:54
    Die Wasser steigen.
    Wir werden das Ufer loslassen müssen.
  • 119:54 - 120:00
    Ich weiss nicht ob ich den Zusammenbruch
    der industriellen Zivilisation überleben werde.
  • 120:00 - 120:04
    oder die Auswirkungen des Klima-Wandels,
    den die Zivilisation ausgelöst hat.
  • 120:04 - 120:11
    Was ich weiss ist: Ich habe die Wahl,
    wie ich darauf vorbereitet bin. Ich habe die Wahl.
  • 120:12 - 120:18
    Wir haben die Wahl.
    Ich kann dem begegnen, mit einem Hamburger in der Hand,
  • 120:18 - 120:21
    und Pommes Frites im Mund,
    während mir meine kalte Limonade, über die Hose läuft.
  • 120:21 - 120:26
    Oder ich kann dem mit Bewusstheit begegnen,
    in Übereinstimmung mit meinen Werten und dem Gefühl von Sinn,
  • 120:26 - 120:32
    der mein Geburtsrecht ist. Ich kann dem begegnen
    weil ich eine Initiation durchlaufen habe,
  • 120:32 - 120:38
    als reifes und in Beziehung stehendes Mitglied
    der Gemeinschaft des Lebens, aufrecht stehend,
  • 120:38 - 120:43
    indem ich das Bestmögliche tue,
    um diese Erde zu schützen und ihr zu dienen.
  • 120:43 - 120:47
    Das ist der Kurs, den ich eingeschlagen habe.
    Das ist mein Bodennagel.
  • 120:47 - 120:54
    Ich werde mich zeigen und ich werde meine Wahrheit verkünden.
    Nur ist es schwer allein zu segeln,
  • 120:55 - 121:00
    wenn die See so beängstigend tobt.
    Wenn du mit mir segelst, werden wir beide stärker werden.
  • 121:00 - 121:04
    Und wenn andere dazukommen wird unsere Crew wirklich stark sein.
  • 121:04 - 121:11
    Zusammen werden wir losziehen, um dieses neue Land zu finden.
  • 122:58 - 123:05
    Was für eine Art zu gehen ...
Title:
What A Way To Go: Life at the end of Empire (full movie)
Description:

A middle class white guy comes to grips with Peak Oil, Climate
Change, Mass Extinction, Population Overshoot and the demise of the
American Lifestyle

everyone needs to see this

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English
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