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Sich nicht zufrieden geben: Die Quarter-Life Crisis | Adam "Smiley" Poswolsky | TEDxYouth@MileHigh

  • 0:09 - 0:12
    Ich habe alles richtig gemacht.
  • 0:12 - 0:15
    Ich hatte gute Noten in der Schule,
    nahm an weiterführenden Kursen teil,
  • 0:15 - 0:18
    ging auf ein gutes College,
    landete einen super Job,
  • 0:18 - 0:20
    bin die Karriereleiter emporgestiegen.
  • 0:20 - 0:22
    Theoretisch hatte ich alles.
  • 0:22 - 0:25
    Ich hatte mit 28 ein
    Jahresgehalt von 70.000 Dollar.
  • 0:25 - 0:27
    Ich arbeitete für
    die amerikanische Regierung.
  • 0:27 - 0:31
    Ich hatte Krankenversicherung,
    Zusatzleistungen, einen sicheren Job.
  • 0:31 - 0:34
    Aus einem Regierungsjob kann man
    buchstäblich nicht rausfliegen.
  • 0:34 - 0:36
    Ehrlich, manche sollten das aber.
  • 0:36 - 0:37
    (Lachen)
  • 0:37 - 0:40
    Meine Eltern waren begeistert,
    meine Freunde waren begeistert.
  • 0:40 - 0:42
    Mein Chef sagte mir,
    ich leiste gute Arbeit.
  • 0:42 - 0:45
    Abends in der Bar sagte ich allen,
  • 0:45 - 0:47
    ich sei Sonderassistent
    des Leiters für globale Einsätze
  • 0:47 - 0:49
    im US-Friedenskorps.
  • 0:49 - 0:52
    Alle dachten, das wäre total cool
    und wollten meine Visitenkarte.
  • 0:52 - 0:55
    Ich durfte an Treffen
    im Weißen Haus teilnehmen.
  • 0:55 - 0:58
    An meinem Job war einfach alles perfekt,
  • 0:58 - 1:02
    außer einem kleinen,
    nicht ganz unwichtigen Detail:
  • 1:02 - 1:04
    Ich war todunglücklich.
  • 1:04 - 1:06
    Woher wusste ich,
    dass ich unglücklich war?
  • 1:06 - 1:11
    Jeden Morgen um 6:30,
    wenn mein Radiowecker losging,
  • 1:11 - 1:14
    schoss ein Schmerz meinen
    Rücken hoch und runter.
  • 1:14 - 1:16
    Ich fühlte den Schmerz beim Aufstehen,
  • 1:16 - 1:17
    beim Zähneputzen,
  • 1:17 - 1:20
    wenn ich mein Hemd anzog
    und meine Krawatte band,
  • 1:20 - 1:22
    im Bus zur Arbeit,
  • 1:22 - 1:25
    beim Scannen meines ID-Ausweises im Büro,
  • 1:25 - 1:27
    im Aufzug zu meinem Schreibtisch,
  • 1:27 - 1:30
    beim Schreiben von Aktennotizen,
  • 1:30 - 1:34
    wenn mein Chef mich zu Treffen einlud
    und wir Erfolgsmethoden diskutierten,
  • 1:34 - 1:37
    und wenn mein Chef mir jeden Abend um zehn
  • 1:37 - 1:39
    eine E-Mail auf mein Blackberry schickte.
  • 1:39 - 1:44
    Die Schmerzen waren so schlimm,
    dass ich Gürtelrose bekam.
  • 1:44 - 1:48
    Gürtelrose ist eine Nervenkrankheit,
    die oft Menschen über 70 befällt,
  • 1:48 - 1:50
    nicht zwischen 20 und 30.
  • 1:50 - 1:50
    (Lachen)
  • 1:50 - 1:53
    Das war der Schmerz der Verwirrung.
  • 1:53 - 1:56
    Der Schmerz kam davon, dass ich
    die Karriereleiter erklommen hatte
  • 1:56 - 1:59
    und feststellte, dass ich
    nirgendwo angekommen war.
  • 1:59 - 2:01
    Ich war an einem Ort,
    wo ich nicht sein wollte.
  • 2:01 - 2:05
    Ich steckte in der Quarter-Life Crisis.
  • 2:05 - 2:06
    Ich war ständig auf Facebook
  • 2:06 - 2:09
    und litt an "FOMO",
    der Angst, etwas zu verpassen.
  • 2:09 - 2:12
    Ich verglich mich mit dem,
    was meine Freunde taten.
  • 2:12 - 2:14
    Eine Freundin von mir studierte BWL,
  • 2:14 - 2:17
    und ich dachte: "Vielleicht
    sollte ich BWL studieren."
  • 2:17 - 2:19
    Ich hatte einen Freund, der an
    einer Vertragsschule lehrte,
  • 2:19 - 2:22
    und ich dachte: "Vielleicht
    sollte ich unterrichten."
  • 2:22 - 2:25
    Ich hatte einen Freund
    mit einem Imbisswagen,
  • 2:25 - 2:27
    und ich dachte: "Vielleicht
    mache ich einen Imbiss auf,
  • 2:27 - 2:30
    obwohl ich als Fahrer
    und Koch nicht viel tauge."
  • 2:30 - 2:31
    (Lachen)
  • 2:31 - 2:33
    Ein Freund, der auf einer der besten
  • 2:33 - 2:36
    juristischen Fakultäten
    des Landes studiert hatte,
  • 2:36 - 2:39
    hatte einen Super-Job in einer
    der besten Wirtschaftskanzleien
  • 2:39 - 2:41
    mit einem sechsstelligen Jahresverdienst.
  • 2:41 - 2:43
    Er hatte alles richtig gemacht.
  • 2:43 - 2:47
    Jetzt war er im Urlaub mit
    seiner Freundin in Peru
  • 2:47 - 2:51
    und sie verlobten sich bei
    Sonnenuntergang vor Macchu Picchu.
  • 2:51 - 2:53
    Ich dachte: "Mann!
    Der Typ hat einfach alles:
  • 2:53 - 2:57
    einen super Job, wird demnächst
    heiraten, steht vor Macchu Picchu.
  • 2:57 - 3:00
    Ich hasse meinen Job, mein Leben
    und krieg nicht mal ein Date auf OkCupid!
  • 3:00 - 3:02
    Mein Leben ist ruiniert!
    (Lachen)
  • 3:02 - 3:04
    Ich bin erledigt!"
  • 3:04 - 3:07
    Erst als ich andere Menschen traf,
    die genau das Gleiche durchmachten,
  • 3:07 - 3:11
    konnte ich meine Quarter-Life Crisis
    in einen Durchbruch verwandeln.
  • 3:11 - 3:14
    Heute will ich einige Lektionen teilen,
    die ich gelernt habe,
  • 3:14 - 3:18
    die allen helfen können, die in
    der Quarter-Life Crisis stecken,
  • 3:18 - 3:21
    oder helfen, diese Krise zu umgehen
    und sinnvolle Arbeit zu finden.
  • 3:21 - 3:23
    Meine erste Lektion war:
  • 3:23 - 3:25
    Findet Leute, die an etwas glauben.
  • 3:25 - 3:28
    Umgebt euch mit Menschen,
    die an die Schönheit ihrer Träume glauben.
  • 3:28 - 3:32
    Jeden Abend sagte ich in Washington
    zu meinem Mitbewohner:
  • 3:32 - 3:36
    "Dan, ich hasse meine Arbeit,
    ich will so nicht weitermachen,
  • 3:36 - 3:39
    ich will ans andere Ende des
    Landes nach San Francisco ziehen,
  • 3:39 - 3:41
    das wollte ich schon immer.
  • 3:41 - 3:43
    Ich will anfangen zu schreiben,
    ich will kreativ werden,
  • 3:43 - 3:45
    Sozialunternehmen unterstützen,
  • 3:45 - 3:48
    ich will jungen Menschen helfen,
    ihre Träume zu verwirklichen."
  • 3:48 - 3:52
    Jedes Mal starrte Dan mich an,
    verdrehte die Augen,
  • 3:52 - 3:56
    nahm einen Schluck Bier und sagte:
    "Smiley, gewöhn dich dran."
  • 3:56 - 3:58
    (Lachen)
  • 3:58 - 4:00
    "Alle hassen ihren Job,
    das gehört zum Leben."
  • 4:00 - 4:03
    Ich dachte: "Mann,
    das ist aber ganz schön brutal."
  • 4:03 - 4:07
    Ich war damals 28, das ist alt,
    aber so alt auch wieder nicht.
  • 4:07 - 4:10
    Ich wollte nicht die nächsten 40 Jahre
    meines Lebens deprimiert sein.
  • 4:10 - 4:11
    Aber wisst ihr was?
  • 4:11 - 4:13
    Die meisten Menschen denken wie Dan.
  • 4:13 - 4:17
    70 % aller Amerikaner sind
    emotional von ihrer Arbeit entfremdet.
  • 4:17 - 4:19
    Siebzig Prozent!
  • 4:19 - 4:22
    Ein Fünftel dieser Menschen
    ist so entfremdet,
  • 4:22 - 4:24
    dass sie aktiv die Arbeit
    ihrer Kollegen untergraben.
  • 4:24 - 4:26
    Sie werden buchstäblich dafür bezahlt,
  • 4:26 - 4:29
    ihrem Unternehmen die Suppe zu versalzen.
  • 4:29 - 4:30
    (Lachen)
  • 4:30 - 4:31
    Das ist unheimlich schade,
  • 4:31 - 4:35
    weil Millionen von Menschen jeden Tag
    unzufrieden und deprimiert aufwachen.
  • 4:35 - 4:39
    Sie sind nicht richtig für sich selbst,
    ihre Familien, ihre Gemeinden
  • 4:39 - 4:41
    oder die Welt allgemein da.
  • 4:41 - 4:43
    Dann traf ich Leute,
    die an etwas glaubten.
  • 4:43 - 4:45
    Ich war bei einem Führungstraining,
  • 4:45 - 4:48
    wo sich Mitzwanziger treffen, die
    gesellschaftlichen Wandel anstreben
  • 4:48 - 4:51
    und Unternehmen zum
    Wohle aller einsetzen wollen.
  • 4:51 - 4:55
    Das Programm hieß "StartingBloc"
    und dort traf ich Leute mit Überzeugungen.
  • 4:55 - 4:57
    Ich traf Menschen wie Debbie.
  • 4:57 - 4:59
    Debbie gründete gerade "GoldieBlox",
  • 4:59 - 5:02
    eine Spielzeugfirma, die Mädchen
    technische Kenntnisse vermittelt.
  • 5:02 - 5:04
    Ich traf Leute wie Ted.
  • 5:04 - 5:07
    Ted gründete "MoneyThink",
    ein gemeinnütziges Unternehmen,
  • 5:07 - 5:11
    das städtischen Jugendlichen
    finanzielle Allgemeinbildung vermittelt.
  • 5:11 - 5:12
    Ich traf Leute wie Tom.
  • 5:12 - 5:15
    Tom gründete mit seinem Vater die
    Autowäsche "Rising Tide Car Wash",
  • 5:15 - 5:18
    die Menschen mit Autismus anstellt.
  • 5:18 - 5:20
    Ich traf also Überzeugte, die sagten:
  • 5:20 - 5:24
    "Moment mal, du willst weg aus
    Washington und nach San Francisco?
  • 5:24 - 5:26
    Mit Schreiben anfangen und
    Sozialunternehmen unterstützen?
  • 5:26 - 5:29
    Dann mach das! Die Welt
    braucht dich und deine Pläne!"
  • 5:29 - 5:32
    Wenn man Überzeugte trifft,
  • 5:32 - 5:34
    findet man Verantwortung.
  • 5:34 - 5:37
    Dies ist normale Reaktion darauf,
    dass man seinen Job kündigen will:
  • 5:37 - 5:39
    "Kumpel, das sagst du
    seit einem halben Jahr.
  • 5:39 - 5:42
    Jeder will seinen Job kündigen.
    Machst du eh nicht."
  • 5:42 - 5:44
    Man sagt, dass man
    ein Buch schreiben will:
  • 5:44 - 5:47
    "Jeder schreibt ein Buch.
    Das glaube ich erst, wenn ich es sehe."
  • 5:47 - 5:50
    Mit Überzeugten ist das anders.
  • 5:50 - 5:52
    Wenn man denen etwas sagt,
    hat man Verantwortung.
  • 5:52 - 5:55
    Ich sagte meinem Kumpel Evan,
    dass ich meinen Job kündigen will.
  • 5:55 - 5:57
    Wisst ihr, was seine Antwort war?
  • 5:57 - 5:59
    Ganz einfach: "Wann?
  • 5:59 - 6:01
    Wann sagst du es deinem Chef?"
  • 6:01 - 6:04
    Danach schickte er mir
    jede Woche eine SMS:
  • 6:04 - 6:07
    Hast du es deinem Chef schon gesagt?
    Hast du es deinem Chef schon gesagt?
  • 6:07 - 6:09
    Hast du es deinem Chef schon gesagt?
  • 6:09 - 6:12
    Ich traf leitende Beamte im Weißen Haus
  • 6:12 - 6:14
    und bekam SMS und Anrufe von dem Typ!
  • 6:14 - 6:17
    Ich sagte: "Hör auf, du bringst
    mich noch in den Knast!"
  • 6:17 - 6:18
    Aber wisst ihr was?
  • 6:18 - 6:21
    Der einzige Grund, dass ich es
    meinem Chef gesagt habe,
  • 6:21 - 6:23
    der einzige Grund,
    dass ich gekündigt habe,
  • 6:23 - 6:25
    quer durchs Land in die Stadt
    meiner Träume gezogen bin,
  • 6:25 - 6:27
    dass ich ein Buch geschrieben habe,
  • 6:27 - 6:30
    dass ich anfing, soziale
    Unternehmen zu fördern,
  • 6:30 - 6:32
    und auch genau der Grund
    warum ich jetzt hier stehe,
  • 6:32 - 6:35
    weil Leute wie Evan mich zur
    Verantwortung gezogen haben.
  • 6:35 - 6:38
    Findet man Überzeugte,
    findet man Verantwortung.
  • 6:38 - 6:40
    (Applaus)
  • 6:40 - 6:41
    Danke.
  • 6:41 - 6:44
    (Applaus) (Jubel)
  • 6:45 - 6:50
    Leuten wie Debbie, Ted und Tom geht es
    nicht darum, viel Geld zu verdienen.
  • 6:50 - 6:53
    Es geht ihnen nicht darum,
    die Karriereleiter zu erklimmen
  • 6:53 - 6:56
    und in Technologie- und
    Wirtschaftsmagazinen zu erscheinen.
  • 6:56 - 6:57
    Ihnen geht es darum,
  • 6:57 - 7:00
    die Welt innovativer, nachhaltiger
    und mitfühlender zu gestalten.
  • 7:00 - 7:04
    Sie wollen ihre Möglichkeiten,
    Zugänge und Fähigkeiten nutzen,
  • 7:04 - 7:07
    um Menschen zu unterstützen,
    die weniger Glück haben.
  • 7:07 - 7:11
    Denn das Erfolgssymbol für meine,
    für unsere Generation
  • 7:11 - 7:15
    ist nicht die Karriereleiter,
    sondern bedeutungsvolle Arbeit.
  • 7:15 - 7:18
    Wir sind also nicht die
    "Ich Ich Ich"-Generation.
  • 7:18 - 7:21
    50 % der Generation Y,
    die meisten hier Anwesenden,
  • 7:21 - 7:24
    nähmen eine Lohnkürzung in Kauf
    für Arbeit, die zu ihren Werten passt.
  • 7:24 - 7:27
    90 % der Generation Y wollen
    ihre Fähigkeiten positiv nutzen.
  • 7:27 - 7:30
    Trotz beispielloser Arbeitslosenzahlen
    und Verschuldung durchs Studium
  • 7:30 - 7:33
    will unsere Generation sinnvoll arbeiten.
  • 7:33 - 7:37
    Aber wie findet man sinnvolle Arbeit?
  • 7:37 - 7:38
    Meine zweite Lektion war:
  • 7:38 - 7:41
    Sich nicht mehr mit anderen vergleichen
  • 7:41 - 7:44
    und die Ziele verfolgen,
    die einem selbst wichtig sind.
  • 7:44 - 7:46
    Ich befragte meinen Freund,
    den Firmenanwalt,
  • 7:46 - 7:49
    der alles erreicht hatte: verheiratet
    und verlobt auf Macchu Picchu:
  • 7:49 - 7:52
    "Du hast einen Superjob,
    verdienst ein Schweinegeld,
  • 7:52 - 7:54
    was ist dein Geheimnis?"
  • 7:54 - 7:56
    Wisst ihr, was er gesagt hat?
  • 7:56 - 7:58
    Dass er nach drei Jahren Jurastudium,
  • 7:58 - 8:01
    mit hunderttausenden Dollar Schulden
  • 8:01 - 8:03
    und einer gut bezahlten Stelle
    in der Wirtschaftskanzlei
  • 8:03 - 8:06
    nun todunglücklich als Firmenanwalt war
  • 8:06 - 8:09
    und mit 30 Jahren zurück
    an die Uni gehen wollte,
  • 8:09 - 8:13
    um Lehrer für Sozialkunde
    an der High School zu werden.
  • 8:13 - 8:14
    Klar?
    (Applaus)
  • 8:14 - 8:17
    Klasse für ihn!
    Doch was lernen wir daraus?
  • 8:17 - 8:19
    Was ist unsere Lektion?
  • 8:19 - 8:22
    Niemand weiß, was sie tun.
    Niemand durchblickt alles.
  • 8:22 - 8:25
    Die Kirschen in Nachbars Garten ...
  • 8:25 - 8:27
    Anstatt euch mit anderen zu vergleichen,
  • 8:27 - 8:29
    anstatt euch mit Leuten
    auf Facebook zu vergleichen,
  • 8:29 - 8:31
    findet heraus, was ihr selbst wollt.
  • 8:31 - 8:34
    Folgt nicht der Karriereleiter ins Nichts,
  • 8:34 - 8:36
    baut etwas auf, das euch wichtig ist.
  • 8:36 - 8:38
    Warum seid ihr heute hier?
  • 8:38 - 8:41
    Was wollt ihr für andere tun?
  • 8:41 - 8:44
    Wie könnt ihr mit euren
    eigenen, einzigartigen Talenten
  • 8:44 - 8:47
    die Wirkung erzielen, die ihr
    auf die Welt haben wollt,
  • 8:47 - 8:50
    ohne dass eure Lebensqualität leidet?
  • 8:50 - 8:52
    Wisst ihr, was das Wunderbare daran ist,
  • 8:52 - 8:55
    im Einklang mit den
    eigenen Idealen zu leben?
  • 8:55 - 8:57
    Es gibt viele Antworten.
  • 8:57 - 8:59
    Keine zwei Menschen
    haben die gleiche Antwort.
  • 8:59 - 9:01
    Ich weiß nicht, was richtig für euch ist.
  • 9:01 - 9:04
    Ich finde immer noch heraus,
    was es für mich selbst ist.
  • 9:04 - 9:07
    Debbie gründete GoldieBlox
    wegen der Diskriminierung,
  • 9:07 - 9:11
    die sie als eine der wenigen
    Technik-Studentinnen in Stanford erfuhr.
  • 9:11 - 9:15
    Ted gründete MoneyThink, weil er in
    seiner Jugend in Chicago lernte,
  • 9:15 - 9:18
    dass er aufgrund seines Hintergrunds
    viele Möglichkeiten hatte,
  • 9:18 - 9:20
    die Gleichaltrige einfach nicht hatten.
  • 9:20 - 9:22
    Tom gründete Rising Tide Car Wash,
  • 9:22 - 9:26
    weil er sah, wie schwer sein eigener
    Bruder es hatte, Arbeit zu finden,
  • 9:26 - 9:28
    weil sein Bruder autistisch ist.
  • 9:28 - 9:31
    Sie hatten einen persönlichen
    Bezug zu ihrer Arbeit.
  • 9:31 - 9:33
    Bedeutung ist persönlich.
  • 9:33 - 9:35
    Was treibt euch an?
  • 9:35 - 9:39
    Nicht eure Eltern, nicht euer Chef,
    nicht eure Freunde auf Facebook.
  • 9:39 - 9:43
    Was treibt euch an? Warum seid ihr hier?
  • 9:43 - 9:46
    Welchen Weg werdet ihr bereiten?
  • 9:46 - 9:49
    Meine dritte Lektion war, dass man
    sich richtig ins Zeug legen muss.
  • 9:49 - 9:53
    Man muss sich bewusst und
    zielgerichtet ins Zeug legen.
  • 9:53 - 9:56
    Leute nennen unsere Generation gern faul,
  • 9:56 - 9:58
    die "faule Generation".
  • 9:58 - 10:01
    Mal ehrlich, nehmt ihr mich auf den Arm?
  • 10:01 - 10:03
    Nach dem College habe ich
    10 Jahre gearbeitet
  • 10:03 - 10:06
    und schulde Sallie Mae immer noch
    10.000 Dollar Studienkredit.
  • 10:06 - 10:09
    Sallie Mae, wenn ich dich je
    auf Tinder sehe, gibt es kein Date.
  • 10:09 - 10:11
    (Lachen)
  • 10:11 - 10:15
    Debbie, Ted und Tom arbeiteten
    nicht bloß 4 Stunden pro Woche,
  • 10:15 - 10:19
    sondern 40, 50, 60 Stunden für
    etwas, das ihnen am Herzen lag.
  • 10:19 - 10:22
    Warum sollte man etwas automatisieren,
    das einem Freude macht?
  • 10:22 - 10:26
    Warum etwas automatisieren, das
    die Welt und andere beeinflusst?
  • 10:26 - 10:30
    Diese Leute automatisierten nicht,
    die legten sich richtig ins Zeug.
  • 10:30 - 10:32
    Sie ackerten für etwas, das zählt.
  • 10:32 - 10:34
    Ich hatte vier Jobs,
    als ich mein Buch schrieb.
  • 10:34 - 10:36
    Ich musste Miete zahlen
    und Darlehen tilgen.
  • 10:36 - 10:38
    Viele Leute hören
    meine Geschichte und sagen:
  • 10:38 - 10:41
    "Morgen kündige ich, endlich frei!"
  • 10:41 - 10:43
    Das ist aber nicht, was ich sagen will.
  • 10:43 - 10:45
    Viele haben von Debbie
    und GoldieBlox gehört.
  • 10:45 - 10:48
    Ihr wisst aber nicht,
    dass sie Vollzeit arbeitete,
  • 10:48 - 10:50
    während sie die Firma aufbaute.
  • 10:50 - 10:54
    Sie war Marketingleiterin in einem
    Schmuckunternehmen in San Francisco.
  • 10:54 - 10:58
    Sie blieb noch 9 Monate dort,
    nachdem sie die Idee für GoldieBlox hatte.
  • 10:58 - 10:59
    Warum?
  • 10:59 - 11:02
    Erstens, weil sie wusste, dass sie ihr
    eigenes Unternehmen gründen wollte.
  • 11:02 - 11:05
    Sie musste Geld sparen,
    ein sehr praktischer Grund.
  • 11:05 - 11:09
    Aber vor allem war es für sie
    wie ein bezahltes BWL-Studium.
  • 11:09 - 11:13
    Statt viel Geld in ein Wirtschaftsstudium
    zu stecken, bekam sie Geld
  • 11:13 - 11:17
    und erlernte wertvolle Fähigkeiten
    in Marketing, Einzelhandel und Vertrieb,
  • 11:17 - 11:20
    was sie nach ihrer Kündigung
  • 11:20 - 11:22
    für ihr eigenes Unternehmen nutzen konnte.
  • 11:22 - 11:24
    Kündigt nicht gleich morgen.
  • 11:24 - 11:27
    Eigentlich müsst ihr
    gar nicht erst einen Job haben.
  • 11:27 - 11:29
    Hier ist die Geschichte
    von meinem Freund Bernat.
  • 11:29 - 11:31
    Ich traf einen verrückten Typen
    in San Francisco.
  • 11:31 - 11:34
    Ich radelte nach Hause, als
    mich ein Fremder anquatschte:
  • 11:34 - 11:35
    "Hey, wie geht's?"
  • 11:35 - 11:38
    Ich: "Lass mich in Ruhe,
    ich kenne dich nicht."
  • 11:38 - 11:40
    Er fuhr weiter neben mir her:
  • 11:40 - 11:42
    "Ich bin aus Spanien, ich suche Arbeit."
  • 11:42 - 11:44
    Ich: "Ich kenn dich nicht,
    lass mich in Ruhe."
  • 11:44 - 11:46
    Er fuhr weiter neben mir:
  • 11:46 - 11:50
    "Ich bin aus Barcelona,
    ich bin ein guter Interface-Designer
  • 11:50 - 11:53
    und hatte diese Woche schon
    6 Vorstellungsgespräche.
  • 11:53 - 11:55
    Wenn ich nichts finde,
    muss ich zurück nach Spanien.
  • 11:55 - 11:57
    Ich brauche ein Arbeitsvisum.
  • 11:57 - 12:00
    In Spanien gibt es kaum Arbeit,
    ich will hier bleiben."
  • 12:00 - 12:02
    Ich: "Mein bester Freund
    lebte in Barcelona,
  • 12:02 - 12:05
    tolle Stadt, ich schau mir mal
    deine Webseite an."
  • 12:05 - 12:08
    Er: "Was arbeitest du?"
    Ich: "Ich schreibe ein Buch."
  • 12:08 - 12:12
    Er: "Hast du schon einen Coverdesigner?"
    Ich: "Nee, noch nicht."
  • 12:12 - 12:15
    Daheim sah ich mir seine Website an:
  • 12:15 - 12:17
    "Wow, der Typ ist wirklich gut,
  • 12:17 - 12:18
    der ist umwerfend."
  • 12:18 - 12:22
    Also sagte ich: "Hey, Bernat, kannst du
    mein Buchcover entwerfen?"
  • 12:22 - 12:25
    Ich schrieb auf Facebook:
    "Habe einen verrückten Typen
  • 12:25 - 12:28
    aus Barcelona getroffen.
    Braucht jemand einen Designer?"
  • 12:28 - 12:32
    Ich kannte viele Neugründer,
    vielleicht könnte ich Bernat helfen.
  • 12:32 - 12:35
    Fünf Minuten später
    kommentierte mein Freund Yi:
  • 12:35 - 12:37
    "Meine Freunde gründen
    eine Firma in Palo Alto,
  • 12:37 - 12:41
    sie sind zu dritt und haben
    noch keinen richtigen Plan,
  • 12:41 - 12:43
    die könnten einen Designer brauchen."
  • 12:43 - 12:46
    Bernat traf sich also mit ihnen
    und sie verstanden sich prima.
  • 12:46 - 12:48
    Er wurde ihr Designchef,
    der vierte im Team.
  • 12:48 - 12:51
    Total aufgeregt schrieb er mir:
    "Smiley, danke, ich habe den Job!"
  • 12:51 - 12:54
    Ich: "Dank dir selbst, du
    hast mich anquatscht."
  • 12:54 - 12:57
    Er half mir, meinen Einband zu gestalten.
  • 12:57 - 12:59
    Nach 6-7 Monaten bekomme ich seine SMS:
  • 12:59 - 13:04
    "Smiley, ich lade dich zum
    Essen ein, wohin du willst."
  • 13:04 - 13:07
    Ich dachte mir: "Super, ich lasse mich
    gern zum Essen einladen."
  • 13:07 - 13:09
    Wir waren essen und ich fragte:
  • 13:09 - 13:11
    "Was geht, wieso lädst du mich ein?"
  • 13:11 - 13:12
    Ich habe doch Geld.
  • 13:12 - 13:16
    Ich bin zwar Autor und meist pleite,
    aber wir können die Rechnung teilen."
  • 13:16 - 13:21
    Er: "Erinnerst du dich an
    die Firma, in die ich eingestiegen bin?"
  • 13:21 - 13:22
    Ich: "Klar."
  • 13:22 - 13:25
    "Die wurde gerade für 80 Millionen
    Dollar von Yahoo gekauft."
  • 13:25 - 13:26
    (Staunen)
  • 13:26 - 13:27
    Krass, oder?
  • 13:27 - 13:31
    Weil es ein kleines Team war,
    hatte Bernat Anteile.
  • 13:31 - 13:33
    Er war einer der ersten im Team.
  • 13:33 - 13:36
    Er bedankte sich bei mir, aber
    ich sagte: "Dank dir selbst."
  • 13:36 - 13:39
    Wieso? Weil er den
    ersten Schritt gemacht hat.
  • 13:39 - 13:41
    Er hat einen völlig Fremden
    auf dem Fahrrad angequatscht,
  • 13:41 - 13:45
    und das in einer fremden Stadt,
    in einem fremden Land.
  • 13:45 - 13:47
    Er ging den ersten Schritt.
  • 13:47 - 13:50
    Lasst euch nicht einschüchtern,
    weil ihr Anfänger seid.
  • 13:50 - 13:51
    Riskiert etwas!
  • 13:51 - 13:53
    Nehmt Unterricht! Meldet euch freiwillig!
  • 13:53 - 13:57
    Geht ins Ausland!
    Startet einen Spendenaufruf!
  • 13:57 - 13:59
    (Jubel)
  • 13:59 - 14:00
    Danke.
  • 14:00 - 14:02
    (Applaus)
  • 14:03 - 14:06
    Fangt einen Blog an!
    Erstellt eine Website!
  • 14:06 - 14:07
    Geht den ersten Schritt.
  • 14:07 - 14:11
    Ihr werdet Unterstützung finden,
    sobald ihr zielgerichtet arbeitet.
  • 14:11 - 14:14
    Es geht nicht darum, die
    einzig wahre Berufung zu finden.
  • 14:14 - 14:16
    Ich denke nicht, dass das möglich ist.
  • 14:16 - 14:20
    Ich glaube, ich hatte schon
    8 Berufungen, und ich bin erst 31.
  • 14:20 - 14:22
    Das ist gar nicht so alt -- wirklich.
  • 14:22 - 14:26
    Ich will sagen: Wenn ihr jetzt
    überzeugte Menschen findet,
  • 14:26 - 14:29
    wenn ihr jetzt aufhört,
    euch mit anderen zu vergleichen,
  • 14:29 - 14:32
    wenn ihr euch jetzt reinkniet
    in das, was euch etwas bedeutet,
  • 14:32 - 14:35
    dann werdet ihr euer Leben
    und das von anderen verändern,
  • 14:35 - 14:37
    und ihr verändert die Welt.
  • 14:37 - 14:40
    (Applaus)
  • 14:43 - 14:47
    Menschen wie Debbie, Ted und Tom
    haben mein Leben verändert.
  • 14:47 - 14:49
    Sie sind der einzige Grund dafür,
  • 14:49 - 14:52
    dass ich heute hier bin, anstatt
    deprimiert zu Hause auf Facebook,
  • 14:52 - 14:54
    wo ich mir Gedanken um
    meine Freunde mache,
  • 14:54 - 14:56
    Gedanken um meinen
    Freund, den Firmenanwalt,
  • 14:56 - 14:59
    der gar keiner sein will!
  • 14:59 - 15:03
    Wenn ihr einer sinnvollen Tätigkeit
    nachgeht, inspiriert ihr auch andere.
  • 15:03 - 15:06
    Ihr garantiert, dass Menschen
    auch zukünftig Zeit darauf verwenden,
  • 15:06 - 15:08
    Mädchen zu ermutigen,
    Ingenieurinnen zu werden,
  • 15:08 - 15:12
    Jugendlichen unternehmerische und
    finanzielle Fähigkeiten beizubringen,
  • 15:12 - 15:14
    behinderten Menschen Arbeit zu geben,
  • 15:14 - 15:18
    und dass alle der hier
    Anwesenden und anderswo
  • 15:18 - 15:20
    ihr Potenzial voll ausschöpfen können.
  • 15:20 - 15:23
    (Applaus)
  • 15:24 - 15:26
    Ihr könnt uns idealistisch nennen,
  • 15:26 - 15:28
    mich könnt ihr definitiv
    idealistisch nennen,
  • 15:28 - 15:30
    mein Name ist immerhin Smiley.
    (Lachen)
  • 15:30 - 15:33
    Aber wir sind nicht die
    "Ich Ich Ich"-Generation.
  • 15:33 - 15:34
    Wir sind die Sinn-Generation,
  • 15:34 - 15:36
    und wir sind unserer Arbeit verbunden,
  • 15:36 - 15:39
    weil wir gar keine andere Wahl haben!
  • 15:39 - 15:41
    (Applaus)
  • 15:41 - 15:43
    Die Herausforderungen unserer Generation
  • 15:43 - 15:45
    sind zu ernst, um ignoriert zu werden.
  • 15:45 - 15:47
    Sie sind zu ernst, um
    sich nur am Wochenende
  • 15:47 - 15:51
    oder nach Feierabend damit zu befassen.
  • 15:51 - 15:55
    Wir können nicht in der Schulkrise,
    der Quarter-Life Crisis,
  • 15:55 - 15:58
    der Third-Life Crisis oder
    der Mid-Life Crisis feststecken.
  • 15:58 - 16:02
    Wir können nicht die Karriereleiter
    ins Nirgendwo emporklettern.
  • 16:02 - 16:04
    Es steht einfach zu viel auf dem Spiel.
  • 16:04 - 16:06
    Danke schön.
  • 16:06 - 16:08
    (Jubel)
    (Applaus)
Title:
Sich nicht zufrieden geben: Die Quarter-Life Crisis | Adam "Smiley" Poswolsky | TEDxYouth@MileHigh
Description:

Dieser Vortrag wurde bei einem nicht von den TED-Konferenzen ausgerichteten, örtlichen TEDx-Event gehalten.
Was ist eine "Quarter-Life Crisis" und wie überwindet man sie? In diesem fesselnden und unterhaltsamen Vortrag spricht Adam "Smiley" Poswolsky, Autor des Amazon-Bestsellers "The Quarter-Life Breakthrough", darüber, wie er und andere junge Menschen der Quarter-Life Crisis getrotzt und sinnvolle Arbeit gefunden haben.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
16:14

German subtitles

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